Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?

@inci2 ?

Du hast mich doch angesprochen, also darfst du dich auch angesprochen fühlen, siehe dein Beitrag an mich:

inci2 schrieb:Mit Verlaub!

Das was Du da sagst, ist eine glatte Lüge, daß
da solche Schilder hingen, und es Gang und Gäbe
war.

Jedenfalls nicht in Westdeutschland.

Und ich mein das so, wie auch @Funzl es geschildert hat, @FF ,@ayashi, und ich geh mit ihm konform:

Funzl schrieb:Zum Glück ist dieser rassistische Scheiß Mitte der achtziger Jahre dann hier restlos verschwunden...die deutsch-amerikanischen Freundschafts-Organistaionen griffen immer mehr,viele Gastro-Betreiber erkannten das finanzielle Potential was in allen hier stationierten US-Soldaten steckte...

So eine Sauerei ist unerhört und guterweise in der Versenkung verschwunden.

@Roydiga

Aber das Ding ist schon recht grenzwertig, oder?

Beitrag von to_old (Seite 51)

@kofi

Du hast mich doch angesprochen, also darfst du dich auch angesprochen fühlen, wenn ich dir antworte:

Ich kann mich nur wiederholen, es war
nicht Gang und Gäbe, daß es solche Schilder
an Gaststätten in Deutschland gab.

FF hat das mit dem "Off Limits" gut erklärt,
das galt neben den schwarzen auch für alle
weißen GIs.

Du hast aber mit Deiner Aussage behauptet,
daß an allen, oder fast allen Gaststätten in
Deutschland Schilder gehangen hätten, auf
denen gestanden habe, daß Negern der
Zutritt verboten gewesen sei.

Und dem war definitiv nicht so.

@psreturns

Der Spot/Plakat wurde auch nach protesten entfernt, halte ich allerdings für übertrieben.

@psreturns

Sogar dieser Clip ist anders aufgefasst worden, als er gemeint war.
Ich frage mich, ob es dieselbe Wirkung erzielt hätte, wenn schwarze Raffaellos eingeführt werden sollten und es so einen Clip mit "Deutschland wählt schwarz" gegeben hätte.

Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft....

....finde ich in diesem Zusammenhang eigentlich unangebracht. Es gehört sich einfach, in unserer Zeit, sich so auszudrücken, das man niemanden bewußt, oder unnötig, auf den Schlips tritt.
Das verhindert ja nicht den Redefluß im Allgemeinen und ich glaube, das viele Dinge in der Vergangenheit auch keinen bewußten rassistischen Hintergrund innehatten, wie z.B. den Negerkuss.

Wobei sich der "Neger"(kuss) wohl auf den allgemeinen Sprachgebrauch eines s.g. Dunkelhäutigen bezog, was damals noch nicht so verpönt war wie heute.

In diesem Fall (mit der Hautcreme) war es wohl eher ein Versehen und auch keine böswillige Absicht, wobei man die Formulierung durchaus in den falschen Hals kriegen kann.

Die Kunst liegt aber darin, ein Versehen von einer böswilligen Absicht unterscheiden zu können.

Das ist das eigentliche Kernproblem.

Bei einer Firma, die multikulturelle Personen ablichtet, zwecks Werbung, sollte das eigentlich offensichtlich sein.

@psreturns

psreturns schrieb:Aber das Ding ist schon recht grenzwertig, oder?

Nein, eigentlich nicht. Weil es um weiße Ferreros
geht, für die man stimmen soll. Darüber hinaus war
das eine zeitlich begrenzte Werbung, die während
der Vorwahlzeit geschaltet war. Deshalb der
Kontext der Anzeige.

Dann wäre auch Waschmittelwerbung "rassistisch",
weil das Produkt eben "weißer als weiß" wäscht.

Wer sich alleine schon an der Nennung der Farbe
weiß stößt und Rassismus dahinter vermutet, der
tickt für mich nicht richtig.

Und was die Dove Werbung betrifft, da gibt es
auch Produkte für "helle bis normale" Haut.
Da regt sich kein Mensch auf.

@inci2

Okay, und du möchtest jetzt folgendes?

Dann korrigiere ich mich, dass nicht an fast allen Gaststätten Schilder gehangen hatten. Es aber Einzelfälle hier und da gab, bei dem Gastronomen durchaus die Absicht hatten, schwarze Gäste draußen zu lassen. Wie @Funzl geschrieben hatte durch diese "off limits" Politik, die aber irgendwann in der Versenkung verschwunden ist.

Und was "definitiv" ist oder war, kannst du doch gar nicht beurteilen, oder ist alles bei dir aus erster Hand oder wie...^^

Und das kann man schon gar nicht aus ner konservativen Perspektive "definitiv" beurteilen. Das überlass dann doch lieber Betroffenen und linken, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen.

Ich kapier nicht was an dem Ferrero Plakat problematisch ist oO
Kann das jemand erklären? Ist Werbung für weiße Schokolade rassistisch?

nananaBatman schrieb:Ich kapier nicht was an dem Ferrero Plakat problematisch ist oO
Kann das jemand erklären? Ist Werbung für weiße Schokolade rassistisch?

Ich glaube das war einfach nur ein sinnfreies Post.

@ayashi

ayashi schrieb:Der Spot/Plakat wurde auch nach protesten entfernt, halte ich allerdings für übertrieben.

Die eindeutige Wortwahl machts eben aus und offensichtlich habe nicht nur ich das für
grenzwertig gehalten.
Man kann mit solchen Themen kokettieren, aber dann sollte da auch eindeutig
Flagge gezeigt werden. ;)

@Roydiga

Ich selbst hatte Vorfälle, wo ich offensichtlich wegen meines Namens nicht reingekommen bin.
Einmal hat der Türsteher meinen Führerschein genommen und fing an meinen Nachnamen hörbar zu lesen und beim dritten Buchstaben meinte er:"Sorry, heute nicht Jungs."
Wir waren zu zweit und mein Kumpel war deutsch.
Was hätte ich jetzt machen sollen? Vors oberste Gericht ziehen?
In so einen Laden will ich dann auch gar nicht rein, ich möchte nicht irgendwo hin, wo ich betteln muss, dass man mir erlaubt, Geld auszugeben.
Nein, danke.

@kofi

kofi schrieb:Dann korrigiere ich mich, dass nicht an fast allen Gaststätten Schilder gehangen hatten. Es aber Einzelfälle hier und da gab, bei dem Gastronomen durchaus die Absicht hatten, schwarze Gäste draußen zu lassen. Wie @Funzl geschrieben hatte durch diese "off limits" Politik, die aber irgendwann in der Versenkung verschwunden ist.

Es hingen an gar keinen Gaststätten in Deutschland Schilder,
auf denen stand, daß Schwarze/Neger keinen Zutritt hätten.

FF hat es doch erklärt, es gab dort, wo es US-amerikanische
Basen gab bestimmte Lokalitäten, die "Off Limits" waren.
Und zwar für GIs. Schwarze und weiße.

Und selbst heute, im Jahr 2015 gibt es Clubs und Discos,
wo nicht jeder reinkommt. Und das geht quer durchs
ethnisch gemischte Publikum.

Oder glaubst Du in den hippen Clubs in Berlin käme
jeder 'rein? Da bleiben eine Menge Mehmets, Susannes,
Joes und Chimas außen vor.

kofi schrieb:Und was "definitiv" ist oder war, kannst du doch gar nicht beurteilen, oder ist alles bei dir aus erster Hand oder wie...^^

Doch, das kann ich beurteilen, weil ich zu der Zeit kein kleines
Kind mehr war. Ich habe in keiner der Städte in Deutschland,
in der ich unterwegs solche Schilder gesehen.

kofi schrieb:Und das kann man schon gar nicht aus ner konservativen Perspektive "definitiv" beurteilen. Das überlass dann doch lieber Betroffenen und linken, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen.

Gerne. Dann würde ich gerne die Beweise dafür sehen,
daß es solche Schilder in Deutschland an Gaststätten gab.
Und damit meine ich nicht die "Off Limits" Schilder, die
für weißes und schwarzes Armeepersonal galt.

@inci2

Und auf was willst du jetzt tatsächlich hinaus? Du schreibst schon seit gestern einfach dauernd Leute an, und irgendwie fällt dennoch kaum auf, was du eigentlich sagen willst.

Möchtest du mir jetzt sagen, Rassismus wäre ein Wahrnehmungsstörung und es gibt für alle Ereignisse, die auf den ersten Blick etwas "komisch" erscheinen, rationale Erklärungen?

Ist Rassismus ein gesellschaftliches Problem? War es das früher mal und heute nicht? Das es Rechtsextremismus gibt, darüber sind wir uns ja hoffentlich einig. Bezogen auf das Threadthema widmen wir uns ja einem subtilen, versteckten Rassismus. Entweder, weil Menschen nicht offen sage möchten, was sie denken und es durch die Hintertür artikulieren oder es strukturelle, quasi eingeimpfte rassistische Denke gibt, die aber kaum auffällt bzw. die ähm, kaum fassbar ist, aber doch da ist?

Was verstehst du denn unter Rassismus? Was versteht man unter "Rassismus" aus konservativer Perspektive? Also man möchte "Neger", "Zigeuner", "Muselmane", "Kanacke", "Spaghettifresser" und was weiß ich noch ohne Konsequenzen munter sagen dürfen. Im eigenen Land sowieso, Beschimpfungen und Ehrverletzungen müssen die "Gäste" ja aushalten? Ich nehme stark an, wenn man schon bei Schwarzen solche Diskussionen führt, dann ist das bei Muslimen und Schwulen und Juden doch wirklich bestimmt nicht anders. Da kann doch die Meinung nicht soooo anders sein, was dann doch wiederum auf ne bestimmte grundsätzliche Denke hinweist?

@kofi

kofi schrieb:Und auf was willst du jetzt tatsächlich hinaus?

Darauf, daß es solche Schilder nicht an
Gaststätten in Deutschland in den 80ern gab.

Ich lasse mich aber gerne eines anderen
belehren. Du brauchst nur deine Behauptung,
die von "Gang und Gäbe an Gaststätten in Deutschland"
auf "einige Gaststätten in Deutschland zusammen
geschnurrt ist, zu belegen.

@inci2

Und das soll dann wiederum erklären, dass Rassismus eine Wahrnehmungsstörung ist? Also nicht stattfindet?

Klar, ich kann sagen, dass ich mich korrigiere, dass es wohl Einzelfälle unter Gastronomen gab, die explizit gesagt haben, wir möchten hier keine Schwarzen. Es gab wenige zu dieser Zeit und sie waren einfach ungewohnt. Zumindest bei manchen Deutschen. Lassen wir das "Gang und Gäbe" weg, ist ja kein Problem. Ich beharre nicht stur drauf.

Wie auch immer. Aber noch was zum Thema "Ist die Rassismusdiskussion Gedöns?"

Also wenn du als Deutscher sagst, du darfst in deinem Land sagen oder schreiben was du willst, du hast ohnehin Schwarze oder Muslime zum Beispiel nicht eingeladen....das kannst du so meinen...sie sind aber nunmal dennoch Mitbürger/innen, daran kann man selbst als Konservativer kaum mehr was ändern. Und ein Teil davon sind übrigens mittlerweile genauso "Deutsche". In Deutschland geboren und aufgewachsen.

Ich hab das mit diesem "off limits" erzählt bekommen, wenn es inhaltlich nicht ganz korrekt war, kann das sein. Ich bin Mitte der 90er in die Schule gekommen und hab in den 2000er Jahren die Schule verlassen. Also wenn die Zeit wichtig zu erwähnen ist. Aber ich glaube, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist eventuell eben nicht mehr das, was einst in D hier und da hochproblematisch war. Aber das muss ein älterer erklären oder bewerten. Der heute und "damals" vergleichen kann. In diesem Punkt muss man auch anerkennen, dass Schwarze häufig nicht soviel jammern, als dass man allzuviel mitbekommt. Sie sind eigentlich so gut wie immer ruhig, während andere Minderheiten etwas verbissener aktiv sind für ihre Interessen. Muslime, Juden, Schwule etc.

Im Prinzip geht es ja nur immer darum, Aufmerksamkeit und Bewusstsein zu schaffen. Hinzuweisen. Und die Bundesrepublik bzw. ein Großteil seiner Bewohner/innen macht ja auch ganz toll mit, das Land ist mittlerweile internationalisiert und doch schon tolerant sowie in vielen Bereichen weltoffen. Der Präsident der Uni Gießen heißt Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und ist dunkelhäutig. Da haben vor allem deutsche linke was großes vollbracht, dass ist auch der Sinn vo Rassismusdiskussionen denke ich. Also sowas zu ermöglichen und absolut jedem die Chance zu geben, Uni Präsident zu werden, wenn Leistung sowie Fähigkeiten dazu stimmen.

https://www.uni-giessen.de/cms/org/gremien/praesidium/praesident

Im Alltag gilt es aber dennoch an der ein oder anderen Stelle zu schrauben, wie bei dem Threadthema und dem dahinterstehenden Ereignis.

kofi schrieb:Bezogen auf das Threadthema widmen wir uns ja einem subtilen, versteckten Rassismus. Entweder, weil Menschen nicht offen sage möchten, was sie denken und es durch die Hintertür artikulieren oder es strukturelle, quasi eingeimpfte rassistische Denke gibt, die aber kaum auffällt bzw. die ähm, kaum fassbar ist, aber doch da ist?

Vor allem widmen wir uns in diesem Fall dem unbeabsichtigten Rassismus unbedachter Äußerungen, die man gerne revidiert und für die man sich in aller Form entschuldigt, weil man niemanden verletzen wollte.

Wir widmen uns ferner der Berechtigung, auch auf den unbedachten, unbeabsichtigten Rassismus solcher Äußerungen hinzuweisen, ohne als "Gutmenschen" tituliert zu werden, als hysterische Aktivisten oder überempfindliche Miesepeter.

@inci2
naja, auch wenn dort keine Schilder gehangen haben oder hängen, es gab und gibt es
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13686371.html
http://www.hiergeblieben.de/pages/textanzeige.php?id=15701Von
http://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/kein-doener-mehr-fuer-dealer

@kofi

kofi schrieb:Also wenn du als Deutscher sagst, du darfst in deinem Land sagen oder schreiben was du willst, du hast ohnehin Schwarze oder Muslime zum Beispiel nicht eingeladen....

Wo habe ich auch nur annähernd so etwas gesagt.

sie sind nunmal dennoch Mitbürger/innen, daran kann man selbst als Konservativer kaum mehr was ändern. Und ein Teil davon sind übrigens mittlerweile genauso "Deutsche". In Deutschland geboren und aufgewachsen.

Habe ich hier jemals einen ausgeschlossen.

Ich bin übrigens Deutsche mit italienischen
und deutschen Wurzeln. Meine Tochter hat
deutsch-italienisch-japanische Wurzeln, und
mein Enkel deutsch-italienisch-japanisch-arabische
Wurzeln.

Noch Fragen, Kienzle?

„Die Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.“
Jean-Jacques Rousseau
so, das war genug OT für heute

Ja, ja... auf Argumente gehst Du ja gar nicht ein. Also bleibt es wie gehabt. Doppelmoral vom Feinsten und Rosinenpickerei. Mehr als eine Frage blieb unbeantwortet, und auf Beispiele gingst Du dabei gar nicht ein. Ich schreib es zur Not wieder, es ist nicht viel mehr als Heuchelei.