Wie werde ich eine Bereicherung für andere?

Eine Bereicherung für andere Menschen kannst du sein - oder werden -, wenn du an Tiefe gewinnst.
Ich meine damit, wenn du wirst, was du bist,

Ein Mensch, der es wagt, mit dem Leben zu gehen, ein Mensch, der sich annehmen kann, ein Mensch, der sich mit dem Leben, mit sich selbst, auseinandersetzt, ein Mensch, der Fragen stellt (an sich, an das Leben), ein Mensch, der Gutes will (erst einmal zumindest grundsätzlich), wird schon mit der Zeit "reicher", er wird "schön" und ist somit automatisch oft eine Bereicherung für andere Menschen.

Natürlich ist das, was ich aufgezählt habe kein "Ratgeber" für alle und Worte können auch sehr leicht anders verstanden, gedeutet werden, als sie gemeint sind.

Ich versuche eine Kurzfassung von alldem zu geben: Wenn du gut zu dir bist oder wirst, dann wirst du auch eine Bereicherung für andere Menschen sein.
Nur - doch nicht so kurz, die Kurzfassung ;-) - sollte man es nicht falsch verstehen, was es bedeuten kann, zu sich gut zu sein.

@thervn

thervn schrieb am 24.02.2015:Wann ist man eine Bereicherung?

Es wäre hilfreich, wenn Du definieren würdest, was Du als Bereicherung empfindest.

@Thinka
hey danke, kannst du dazu genaue Bücher empfehlen?

@ruku

ruku schrieb:Eine Bereicherung für andere Menschen kannst du sein - oder werden -, wenn du an Tiefe gewinnst.
Ich meine damit, wenn du wirst, was du bist,

richtig! wie wird man tiefgründig, war meine erste Frage hier bei Allmystery. Wie ? Wie gewinne ich an tiefe, ich fühle mich oft einfach so leer und kann mich bei so vielen Diskussionen nie beteiligen.

Ich habe in den letzten Jahren irgendwie die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen immer oberflächlicher werden und das genau diese Oberflächlichkeit bei vielen dazu führt, dass sie eine Bereicherung für andere sind. Evtl. liegt das an den nicht vorhandenen Verpflichtungen. Komischerweise sind es genau jene Leute, die oberflächlicher sind, die dann sogar viele Freunde haben.
Unter dieser Oberflächlichkeit verstehe ich nicht, dass gar keine tiefgründigen Diskussionen oder Gespräche möglich sind, sondern ein Desinteresse dem anderen gegenüber. Durch einen Umzug in eine neue Stadt ist es für mich nicht so einfach Leute zu finden, die mit mir auf einer Wellenlänge sind und die vor allem auchInteresse daran haben, mich als Person kennenlernen. Eine gute Bekannte hat dieselben Erfahrungen gemacht: Bei der Reflexion von Gesprächen merkt sie immer wieder, dass sie diejenige ist, die anderen Fragen stellt, Interesse zeigt und der gegenüber erzählt nur von seinen Geschichten. Seltsam, nicht?

Ansich kann man eigentlich mMn nur eine Bereicherung für andere sein, wenn diese einen schätzen. Man muss hierfür allerdings viel tun und sowas gibt sich nicht einfach mal so auf die Schnelle. Gemeinsame Erlebnisse gehören genauso dazu wie ein Geben und Nehmen und ein füreinander da sein. ;)

@thervn

thervn schrieb:Wie gewinne ich an tiefe, ich fühle mich oft einfach so leer und kann mich bei so vielen Diskussionen nie beteiligen.

...indem man sich in einen Sachverhalt hineinversetzt. Nur, wer etwas Vorgetragenes auch wirklich versteht, Wissen bzw. eigene Erfahrungen mitbringt, kann in einer Diskussion wertvolle Beiträge abliefern. Häufig sind es bei einer Diskussion aber nur wenige Beiträge, die wirklich weiterhelfen. Der Rest läuft dann unter Versuch, Ablenkung, falsche Richtung.

Tiefgründig werden kann man nur in vielen kleinen Schritten, es geht nicht von heute auf morgen. Also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn Du dir so noch nicht gefällst.

Ich habe dies hier gelesen und fand es gut: Matthias Pöhm: Nicht auf den Mund gefallen. Mehr Tipps habe ich jetzt nicht parat... aber das hat mir geholfen, mich besser zu behaupten... Viel Erfolg!

PS: Auf mich wirkst du sehr sympathisch und für mich bist du bereichernd, da ich durch dich über "diese Sache" nachgedacht habe... :)

@Lumina85
Freundschaften, die durch Oberflächlichkeit bestechen, sind latent gefährdet. Aber es ist schon richtig, der Trend nimmt zu. Vielleicht liegt es daran, daß sich immer mehr Leute auf Karriere festlegen und die immer stressigere Arbeit nicht mehr genügend Energie übrigläßt, um sich um Freundschaften im erforderlichen Maße zu kümmern.

@Lumina85
das mit der Oberflächlichkeit kann ich genau so von mir wiedergeben. Ich lasse die Menschen nicht richtig an mich heran, was einige als beneidenswert ansehen und andere als arrogant.
Gestern erst hatte ich mit einem Mitarbeiter gesprochen. Er sagte mir er habe auch das Gefühl gehabt ich würde ihn nicht mögen. Und er weiß noch immer nicht ob ich ihn mag. Ich bin nicht eine Person die dann sagt: Hey doch ich mag dich ! Auf die Frage warum er dieses Gefühl hatte sagte er mir etwas was ich eigentlich selber weiß: Ich bin irgendwie kalt und halte ein gewissen Abstand (besonders mit Männern!) was sehr wahrscheinlich damit zutun hat dass ich nicht geouted bin und dadurch irgendwie gebremst bin. Versteh es selbst nicht genau.
Und nein, es stimmt nicht, ich find den Mitarbeiter ganz sympathisch. Und es ist nicht der erste Mitarbeiter der dieses Gefühl hat. Ich habe einige Eigenschaften an mir, die ich selber gar nicht bemerke und auch nicht steuern kann, welche eine Abweisende Wirkung auf Menschen haben.

Allein in der Uni. Ich habe mega Schwierigkeiten Freundschaften zu schließen. Ich bin dort immer meist allein in die Vorlesungen gegangen und habe sogar allein gegessen. Ich bin kein "Loser" mit dem man nichts zutun haben will, aber ich habe in den letzten Jahren ein Defizit im sozialen Umgang besonders mit neuen Menschen. Ich habe mal das Wort Sozialphobie gelesen. Habe mich nicht mit dem Wort befasst aber ich glaube es könnte auf mich zutreffen.

Ich war in der Uni wie gesagt immer allein und auch die meisten Kommilitonen haben keine Interesse gezeigt da sie ja längst ihre Kreise gefunden hatten (so meine Interpretation). Eines Tages begleitete mein heutiger Ex mich in eine Vorlesung. Und er ist ein Sozialer Magnet. Egal wo er ist er findet direkt Gesprächsstoff mit Menschen und wirkt sehr sympathisch. Ich war wirklich baff, er war nur 10 min im Hörsaal und hat dabei direkt von so einigen Leuten um uns herum die Sympathie gewonnen. Da wusste ich natürlich, es liegt irgendwo an mir.
Aber bis vor kurzem hat es mich nicht gestört. Habe immer gedacht, was sollt's is nur Uni danach treffe ich mich mit meinen Freunden und alles ist wieder cool. Aber ich finde man sollte in jeder Situation im Leben in der Lage sein Soziale Kontakte zu knüpfen.

-Smalltalk ist das a & o und das muss ich mir definitiv mal antrainieren!

@thervn

thervn schrieb am 01.03.2015:richtig! wie wird man tiefgründig, war meine erste Frage hier bei Allmystery. Wie ? Wie gewinne ich an tiefe, ich fühle mich oft einfach so leer

und kann mich bei so vielen Diskussionen nie beteiligen.

Selbst wenn du dich oft leer fühlst, kann gerade auch das, diese Leere, ein erster Anfang sein.

Tiefgründig kannst du werden, indem du dich mit dir selbst und mit dem Leben auseinandersetzt.
Das ist oft schmerzhaft! Mehr als man oft glaubt.

Versuch nicht irgendetwas zu werden, was du nicht bist, sondern eher zu werden, was du bist.
Und, wie gesagt, stell dich darauf ein, dass das manchmal alles andere als einfach und leicht ist. Leiden kann die Folge sein.
Aber was wäre die Alternative?

Ich erstrebe nicht, dass ich eine Bereicherung für andere bin. Entweder man mag mich wie ich bin... oder halt nicht. Für den einen bin ich ne Bereicherung, für den anderen nicht. Und für denjenigen, dem ich keine Bereicherung bin, würde ich mich nicht verstellen oder mich anders verhalten, nur damit ich ich solches für ihn bin.

Gruß, Dumas