Mit anderen Menschen abschließen

borabora schrieb:Vielleicht aber wärst Du auch enttäuscht, denn man weiß nicht, wie sie reagieren.

Das ist leider öfter der Fall.
Manchmal ist es besser "die alten Zeiten" in guter Erinnerung zu behalten als dann Entäuscht zu werden

@borabora
@itfc
Hab es eh jetzt so gemacht, dass ich die beiden verbliebenen "Freunde" auf Facebook runtergelöscht habe.
1. Sind sie wohl auf Facebook sowieso nimmer so aktiv
2. Eben weil sie so gut wie nimmer auf Facebook sind, bekomme ich von ihnen die typisch obligatorischen "Alles gute zum Geburtstag" Poste auf Facebook nicht.

Das war also mein erster Schritt. Jetzt geht es halt darum, es zu akzeptieren wie es ist. Im Kopf meine ich. Und das ist das was bei mir wohl am schwersten ist.

Muss da an einen Tag denken wo ich mich ein wenig ohrfeigen könnte:
Glaube es ist normal, dass man auch in der Berufsschule am letzten gemeinsamen Schuljahr eine Abschlussfahrt machen oder?
Auf jedenfalls sind wir am Ende unseres zweiten Ausbildungsjahres (weil das war das letzte Jahr wo die Schulklasse so wie sie war, noch gemeinsam war, weil wir hatten viele die dann entweder fertig waren mit der Ausbildung oder nur noch ein halbes Jahr hatten)
Auf jedenfalls war die Zeit schön in London (Sonnenschein, keinen Tag hats geregnet, nur das Essen und das Bier waren ein wenig.... naja ^^ )
Nach den 5 Tagen sind wir wieder nach München zurück geflogen. Und anstatt dass ich noch ein wenig mit den damaligen Freunden beisamen geblieben wäre, hätte ich mich gut verabschieden können. Gleiches bzw. Ähnliches passierte mir dann an unseren regulären letzten Berufsschultag ein Jahr später. Da war unser Berufsschullehrer da und wir haben natürlich am letzten Tag nix mehr gemacht.
Als dann die Schule für uns beendet war (wir durften Vormittag schon nach Hause) war ich einer der ersten der gegangen ist. Wollte einfach in mein Auto einsteigen, vorher mein Zeugs holen und ab nach Hause und den freien Tag genießen.

An einer Stelle bei der Autofahrt wo ich alleine war, fragt mich jetzt bitte nicht wieso, war ich auf der Autobahn und im Radio kam von Sunrise Aventue "Hollywood Hills". Ab diesen Zeitpunkt an begriff ich erst, dass meine schöne Berufsschulzeit beendet war und dass ich die, die ich als Freunde bezeichnet habe, nicht mehr so oft sehe, auch wenn wir gesagt haben wir würden uns von Zeit zu Zeit treffen (was ja wie man hier erfahren hat nicht der Fall war)

Hätte ich diese beiden "letzten" Tage besser genutzt, hätte ich wohl richtig mich Verabschieden können. Daher glaube ich bin/war ich in der jetzigen Situation eben. Vorerst dachte ich, ich könnte das schon irgendwie verarbeiten oder es trifft mich nicht sonderlich weil ich es gewohnt bin, keine richtigen Freunde zu haben. Habe mich wohl geirrt.

Daher tut es mir gut es hier schreiben zu dürfen ohne Angst zu haben jemand würde mich da auslachen.
Was aber auch gut getan hat ist, dass man liest, dass sowas wohl des öfteren auch anderen passiert ist. Eben weil wir man schon schrieb, die Prioritäten sich verändert haben bei manchen, wegen Arbeit, Familie usw.

Und ein wenig hilft mir auch, wie so vieles im Leben, Musik

4everfreebrony - Friends Up Above [ALBUM RELEASE]

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(Ja ist ein Ponybild aber egal)

@Niederbayern88
Hätte, hätte, hätte. Hätt der Hund nicht geschissen...
Ich versteh dich, nur nutzt es dir nichts, zu überlegen ob rauschende Abschiedsfeste dich jetzt anders fühlen lassen würden. Oder gar besser. Du hast dich damals anders entschieden, hattest bestimmt auch deine Gründe dafür. Schönen Zeiten nachzuhängen ist völlig normal. Denk dran, wie schön die Zeit war, aber versuche zu akzeptieren, dass sie gewesen ist.
Konzentriere dich auf jetzt, geh raus an die frische Luft, wenn du merkst, dass du dem Vergangenen nachtrauerst.

@Mrs.Rollins
Das mache ich doch, es zu akzeptieren dass es vorbei ist... lange vorbei ist.
Aber das hier schreiben und sozusagen darüber zu reden tat mir schonmal deutlich gut.

Mrs.Rollins schrieb:Hätte, hätte, hätte. Hätt der Hund nicht geschissen...

War das etwa dein Hund?
;)

@Niederbayern88
Dann ist doch gut.

Niederbayern88 schrieb:r das etwa dein Hund?

😂 in der Tat tut sie das manchmal, aber ich mache es auch immer weg👍

@Niederbayern88

Eine Verabschiedung hätte glaube ich an deinen Gefühlen jetzt auch nichts geändert.
Außerdem war doch damals sicherlich noch garnicht klar das "so letzter Tag, ab hier sehen wir uns nie wieder" - sowas verläuft meistens still im Sande ohne große Bekundungen vorher.
Deswegen schau einfach nach vorne, guck das du über die Trauer hinweg nicht evtl verbitterst und freue dich der Dinge die da kommen.

Streuselchen schrieb:Eine Verabschiedung hätte glaube ich an deinen Gefühlen jetzt auch nichts geändert.
Außerdem war doch damals sicherlich noch garnicht klar das "so letzter Tag, ab hier sehen wir uns nie wieder" - sowas verläuft meistens still im Sande ohne große Bekundungen vorher.
Deswegen schau einfach nach vorne, guck das du über die Trauer hinweg nicht evtl verbitterst und freue dich der Dinge die da kommen.

Zumindest bei uns war es damals in den letzten paar Tagen der Schulzeit und beim Abiball sogar eher so, dass man sich unter Freunden für die Zukunft Treue geschworen hat, dass man sich unbedingt weiterhin regelmäßig treffen wolle. Ein endgültig wirkender Abschied a'la "Tschüss, alles Gute für das weitere Leben!" usw. gab es eigentlich von den Lehrern bzw. in Richtung der Lehrer.

@Niederbayern88

Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, wieso dich das jetzt dermaßen tangiert? Das soll nicht böse gemeint sein bzw. ich will dir nicht zu nahe treten, aber es sind mittlerweile 10 Jahre vergangen und nach so einer langen Zeit sollte so ein Thema doch eigentlich abgehakt sein.

@Balumpa

Balumpa schrieb:Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, wieso dich das jetzt dermaßen tangiert?

Nun, es könnte Gründe haben. Wieso genau weshalb warum, keine Ahnung. Bin ja kein dummer Mensch. Aber wüßte ich wieso ich so darauf erpicht war, an dieser alten Freundschaft so verzweifelt festgehalten habe, keine Ahnung.
Ich denke mal, weil ich sonst immer der Einzelgänger bin und damals ich mal gesehen und miterlebt habe wie schön es sein kann, Teil einer Gruppe zu sein wo man so akzeptiert wird wie man ist, war es eben was besonderes und ich habe mich wohl einfach nicht damit abgefunden, dass diese Zeit vorbei ist.
Glaube man sagt auch "Klammern" dazu, habe mich so an die Vergangenheit geklammert und es wohl nicht akzeptieren konnte bzw. damit abschließen konnte.

Sowas kann wohl nur einer verstehen, der es selbst miterlebt hat.
Zur damaligen Zeit, also vor 13 Jahren wo ich meine Ausbildung gemacht habe und 10 Jahre wo alles zu Ende ging, und dann mich sozusagen jetzt im Hier und Jetzt zu sehen und zu bemerken, wie alles sich verändert hat, ist für mich wohl nicht so einfach zu akzeptieren. Damals lebte ich noch in Niederbayern, hatte meinen Kegelverein wo ich immer wieder Leute getroffen habe, und dann kam noch die Zeit der Berufsschule hinzu.

Jetzt wohne ich in München, habe meine eigene Wohnung und bin wohl nicht so glücklich wie ich es gern sollte. Daher kann es gut möglich sein, dass ich mich unbewusst an die vergangene Zeit klammerte, weil sie einen gewissen Kontrast zur jetzigen Gegenwart mir anzeigt.

Ob du es jetzt als Grund akzeptierst oder nicht, sei mir einerlei. Aber ich bin auch ein Mensch, ich kann allgemein mich von schönen Dingen schlecht trennen, dazu gehörten auch alte (ich bezeichne sie als damalige) Freundschaften.

Niederbayern88 schrieb am 02.03.2021:Es wäre daher nett, wenn hier jemand seine/ihre Erfahrung diesbezüglich mit mir teilt. Es würde mir sehr helfen.

Ohne den thread gelesen zu haben, außer dem Eingangspost, wollte ich Dir vorschlagen, ein online meet up zu organisieren. Ich hatte letztes Jahr 20 Jahre Abi Jubiläum und obwohl sich bei uns auch viele aus den Augen verloren haben und zwar schon lange zum Teil, war unser Zoom Meeting richtig schön, gesellig und auch lang bis die Nacht hinein. Viel Erfolg, ich hoffe Du knüpfst wieder Kontakt zu deinen Ausbildungs-Kollegen!

@gruselich
Habe ich ehrlich gesagt versucht. Mit den Leuten mit denen ich noch Kontakt hatte.
Aber kaum einer hat Zeit oder hat was anderes vor.
Außerdem: ehrlich? nach 10 Jahren funkstille wieso sollte ich mir da die Mühe machen was zusammen zu trommeln? Andere hätten das auch machen können.

Ehrlich gesagt: ich bin da durch und habe keine Lust mehr darauf. Jeder soll sein eigenes Leben leben und ich probiere bei mir mal Ordnung zu bekommen

Niederbayern88 schrieb:Ob du es jetzt als Grund akzeptierst oder nicht, sei mir einerlei. Aber ich bin auch ein Mensch, ich kann allgemein mich von schönen Dingen schlecht trennen, dazu gehörten auch alte (ich bezeichne sie als damalige) Freundschaften.

Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, auch mir ging es damals nach dem Abi nicht anders.

Ich war damals, als die letzten Tage der Schule bevorstanden, auch ziemlich schwermütig, denn es war absehbar, dass eine schöne und spannende Phase meines Lebens enden würde. Ich würde nie wieder die Treppen zum Schuleingang hinauslaufen, nie wieder in dem alten Physikraum sitzen. Der Tagesablauf, den ich seit Jahren kannte, würde von heute auf morgen nicht mehr existieren.

Und natürlich würde ich auch die Leute, von denen mir einige über die letzten Jahre ans Herz gewachsen sind, nicht mehr Teil meines Alltags sein. Insbesondere davor hatte ich sogar etwas Angst.

Letztendlich war das aber eine Phase, die relativ zügig vorüberging. Als ich dann ein paar Monate später mein Studium begann, traten neue Leute in mein Leben, die mich ab sofort regelmäßig "begleiten" würden.

Ich habe mich mit einigen engen Freunden aus der Schulzeit noch für rund 2-3 Jahre mehr oder minder regelmäßig getroffen, aber es war absehbar, dass es langsam einschlafen würde. Mal hatte der eine keine Zeit, dann hatte ich keine Zeit, die eine zog weg, der andere heiratete (früh), usw. usf. - so verschoben sich die Prioritäten und so verringerte sich die gemeinsam verbrachte Zeit.

Je mehr Abstand aber zur Schulzeit bestand, umso weniger habe ich diese Menschen tatsächlich vermisst. Das mag zwar irgendwo "asozial" klingen, aber so war und weiterhin ist es bei mir. Es ist zwar irgendwo spannend, bei FB, Instagram usw. zu verfolgen, wie es diesen Menschen heute geht, aber mir fehlen sie nicht als Teil meines täglichen Lebens.

Hm, also ich hatte das so verstanden, dass du nach vorschlägen suchst und selbst den Aufwand dafür eingehen würdest. Wenn dem nicht so ist, dann ist das natürlich hinfällig.

Natürlich sind die Leute von damals sowieso nicht mehr exakt so wie damals, wir entwickeln uns ja alle weiter. Aber ich fand mein virtuelles Abitreffen klasse. Wer keine Zeit für ne Stunde oder zwei mal abends hat, der hat sicher kein Interesse an Kontakt.

Im Laufe meines Lebens waren mir Freundinnen und Freunde immer WegbegleiterInnen für ein Stück meines Lebensweges - aber nie für die Gesamtdauer der Reise.

Die grosse lebenslängliche Freundschaft ist ebenso eine Illusion wie die grosse lebenslängliche Liebe. Das zu erkennen ist schon mal ein wesentlicher Schritt ins Erwachsenendasein.

Doors schrieb:Die grosse lebenslängliche Freundschaft ist ebenso eine Illusion wie die grosse lebenslängliche Liebe. Das zu erkennen ist schon mal ein wesentlicher Schritt ins Erwachsenendasein.

Nun, die Empirie widerspricht dem. Es gab genug Menschen, die lebenslang befreundet blieben und ebenso viele, die lebenslang verheiratet blieben.

Es spricht auch durchaus nichts dagegen, eine Freundschaft über 50, 60, 70 Jahre zu erhalten. Nur muss dafür eben ein verbindendes Element und ein gewisser Wille vorhanden sein. Daran mangelt es allerdings in der Regel, wenn beispielsweise die gemeinsame Schulzeit endet.

Doors schrieb:Die grosse lebenslängliche Freundschaft ist ebenso eine Illusion wie die grosse lebenslängliche Liebe.

Ich sehe die eigentliche Illusion in diesem Punkt eher in der häufigen aber falschen Erwartung, dass Freundschaften und Beziehungen ohne eigenes Zutun ewig halten könnten.

Geduld und Pflege einer Beziehung, sind in unserem modernen und schnelllebigen Soziallleben oft zu mühsam.

Niederbayern88 schrieb am 07.03.2021:Das war also mein erster Schritt. Jetzt geht es halt darum, es zu akzeptieren wie es ist. Im Kopf meine ich. Und das ist das was bei mir wohl am schwersten ist.

Ich kenne das auch. Ich habe in meinem Leben unzählige Leute kennengelernt. Teilweise waren die Zeiten schön, wild, romantisch auf die eine oder anderer Weise. Um das irgendwie festzuhalten habe ich über Jahre hinweg versucht Kontakte zu pflegen. Die Erfolge waren gering und es hat mich teilweise schwermütig gemacht. Ich habe den alten Zeiten nachgetrauert, obwohl ich inzwischen längst glücklich verheiratet war. Besser ging es mir erst, als ich begriffen habe, dass diese Interessenlosigkeit der anderen meist nicht persönlich zu nehmen und auch nicht böse gemeint ist. Seither habe ich gelernt "loszulassen" und begnüge mich damit, wenn ich weiß, dass die andern ihr Leben haben und es ihnen gut geht. Oft weiß ich nicht mal das. Man freue sich an dem, was man hat (und hatte!) und versuche nicht, sich über das zu grämen was nicht 100% so ist wie man gerne hätte. Es sind normale Entwicklungen denke ich. Ich habe zu lange gebraucht, um das zu verinnerlichen, aber wie gesagt, inzwischen geht es mir damit gut.

Ich habe da ein ähnliches Thema... Mir geht es so mit dem verarbeiten von Beziehungen. Menschen sagen zueinander dass sie sich lieben ...für immer da sind...und wenn es dann vorbei ist, ist man manchmal nicht mal mehr ein Wort wert.... Irgendwann denkt man "ist irgendwas überhaupt echt von dem was andere sagen?" Kann man Worte ernst nehmen?
Ich denke bei dir ist es die angst vor dem abgelehnt werden... Es geht eigentlich garnicht so wirklich um diese Freunde... Das trägt man leider aus der Kindheit mit... Wenn jeder unter dem Mantel der Liebe aufgewachsen wäre dann würde man so einiges leichter weg stecken...
Ich mache momentan auch eine Ausbildung... Wenn ich schule habe bimmelt den ganzen tag mein handy und meine Sitznachbarinnen schreiben mir auch wenn wir schon zuhause sind...man will sich treffen usw... Wenn ich arbeiten bin meldet sich kein Mensch.... Ich weiss auch wenn die Ausbildung rum is höre ich nie wieder was... Wenn ich nach der Ausbildung wechsle höre ich auch nie wieder von meinen kolleginnen... Ich bin auch so ein Mensch wo immer schreibt und meist wird es von anderen gelesen ohne antwort.... Wenn ich sorgen habe löse ich sie allein... Haben andere Sorgen bin ich da... Wie war das mit dem Shit....!?
Aber weisst du was viel wichtiger ist? Das man zu sich selbst steht...weniger Menschen...weniger Mist den man verarbeiten muss...echte Freunde sind rar...wichtig ist diese zu finden ....denn dann ist es ein geben und nehmen.... Ein paar davon habe ich und über diese Menschen bin ich sehr dankbar... Ich wünsche dir das du davon auch mehr findest und nicht an flüchtigen bekanntschaften von früher hängen musst.... Geh mal in den Wald und schreib das alles auf und verbrenn es.... Das tut manchmal gut... Loslassen von allem was die Gedanken verunreinigt... Unsere Lebensenergie ist zu schade um sich selbst verrückt zu machen oder über Menschen nach zu denken die keinen Kontakt suchen...