Ich verschwende mein Leben
24.06.2018 um 13:58Hallo liebe Leute,
will mir mal etwas von der Seele schreiben, was sich da mit der Zeit langsam eingenistet hat.
Die meiste Zeit denke ich gar nicht dran, aber hin und wieder wird es mir bewusst, und es zieht mich manchmal extrem runter.
Ich bin mittlerweile frisch 24 Jahre alt geworden, und habe eigentlich kaum soziale Kontakte und fühle mich, als würde das Leben an mir vorbeiziehen.
In der Kindheit hatte ich meinen festen Freundeskreis. Die üblichen Kumpels aus der Nachbarschaft, mit denen man beim Fußball und im Tennis war und bis spät abends durch die Ortschaft gegaunert ist. Alles anders wurde dann, als ich von der Grundschule aufs Gymnasium wechselte. Die meisten meiner Freunde sind auf die Realschule oder umgezogen. Am Ende war ich quasi allein mit neuen Leuten in der Klasse. Eigentlich die perfekte Grundlage neue Kontakte zu knüpfen, im Weg stand nur meine schüchterne Art. Bin mit allen gut ausgekommen, aber war halt eher der Stille, der in der Pause mit immer den gleichen zwei drei Leuten auf dem Hof rumstand.
Als es dann ans Feiern ging, bin ich auch nie mitgegangen. Und das ist glaube ich im Nachhinein mein größter Fehler gewesen. Auch wenn man Alkohol nicht dafür benutzen sollte, so lockert er eben doch auf und lässt neue Kontakte schneller zu. Stattdessen war ich halt meistens daheim am Wochenende und hab mit der Familie Zeit verbracht oder saß am PC, während die anderen draußen unterwegs waren, und in meinen Augen "gelebt" haben. Freundeskreise sind entstanden, Erinnerungen wurden erschaffen - anders gesagt, sie hatten einfach eine Jugend, während ich das quasi alles verschlafen habe. Jetzt mit 24 Blicke ich das erste mal wirklich zurück und bemerke erst, was ich alles verpasst habe.
Ich hab einfach vor mich hingelebt, ohne mir wirklich viele Gedanken darüber zu machen und dabei garnicht bemerkt, dass das alles ungenutzt an mir vorbeizieht. Mir geht es beileibe nicht immer so. Bin eigentlich recht zufrieden mit mir selber und komme auch gut allein klar. Aber manchmal gbt es die Momente, in denen man deswegen richtig down ist und in denen ich das auch wirklich sehr an mich ran lasse.
Im Oktober bin ich für mein Studium in eine neue Stadt gezogen. Ursprünglich dachte ich, dass dadurch alles besser wird. Und tatsächlich geht es jetzt etwas aufwärts, trotzdem wurde mir erst dadurch so wirklich bewusst, in welcher Situation ich stecke. Wenn ich jetzt auf andere Leute treffen, haben sie einfach unzählich viel an Gesprächsstoff. Erzählen über Erinnerungen und Pläne, während ich dagegen irgendwie langweilig wirke und keinen Smalltalk betreiben kann.
Dabei bin ich sozial nicht inkompetent. Wenn ich mit mit Frauen aus Tinder o.ä. treffe, sind sie meist recht angetan und finden mich interessant. Sicher auch weil ich "anders" bin als die meisten Typen, die nur das eine im Kopf haben. Werde als einfühlsam und interessiert beschrieben. Tatsächlich finde ich auch vieles interessant, worüber sich andere in dem Alter wenig Gedanken machen. Politik, Wirtschaft, Universum, kann mich für ziemlich vieles begeistern. Trotzdem fühle ich mich was die Lebenserfahrung angeht teilweise nichtmal irgendwelchen 17 jähirgen gewachsen.
Jetzt sitze ich auch hier in der neuen Stadt meistens alleine im Park oder daheim in meinem Zimmer. Ich tu mir einfach schwer bei den Kleinigkeiten, mit denen man neue Leute kennenlernt. Wie gesagt, Smalltalk nicht meine Stärke, setze mich nicht einfach neben Fremde in der Vorlesung u.ä. . Bewusst wurde mir das auch wieder gestern, als ich daheim saß, während überall die Biergärten mit feierlustigen Leuten gefüllt waren.
Gleichzeitig hab ich Angst Dinge zu verpassen. Ab und an bin ich auf der App Jodel (eine Studentenapp) unterwegs, um mit Leuten aus anderen Städten zu schreiben. Dabei erwische ich mich immer wieder bei dem Gedanken, dass in ganz Deutschland und darüber hinaus Individuen ihr Leben leben, und ich dabei gerne ein Teil davon wäre aber nicht bin. Vielleicht steckt irgendwo in Hamburg meine absolute Traumfraum und lebt vor sich hin, ich aber werde sie niemals kennenlernen, da ich beispielsweise in Leipzig wohne. Diese Gedanken können doch nicht gesund sein, oder? Liegt sicherlich auch daran, dass ich keinen wirklichen Freundeskreis habe. Wäre das so, dann hätte ich gar keine Zeit oder gar keinen Kopf, um auf solche abwegigen Gedanken zu kommen. Ist halt unlogisch darüber nachzudenken, wenn man es ohnehin nicht ändern kann. Und das zieht dann wiederrum runter.
Auch wenn ich in der Stadt jemanden sehe, denke ich mir was ich verpasse, wenn ich diejenige Person nicht anspreche. Was sich aus dem kleinen Moment des Ansprechens alles ergeben könnte. Und das eben nicht nur alle paar Tage mal, wenn man irgendwo eine hübsche Frau sieht, sondern bei gefühlt jedem zweiten Menschen überspitzt gesagt. Ich denke einfach viel zu viel nach und verkopfe komplett.
Ich weiß, dass das alles unbegründet ist. Dass es vermutlich genügend Studenten in meiner Situation gibt, die sich damit aber einfach abfinden oder auch damit wohlfühlen. Und ich weiß auch, dass es um Welten schlimmere Schicksäle gibt, wogegen meine Problemchen lächerlich wirken. Vielleicht bin ich weinerlich, aber ich bin nicht zufrieden mit der Situation und überlege mir sogar, ob da eventuell sogar ein Termin beim Psychologen helfen könnte.
Das alles kommt und geht phasenweise. Oft bin ich auch wirklich zufrieden mit allem. Ich bin gesund, zufrieden mit dem Studium, schöne Wohnung etc. Die fehlenden Freunde sind dann nur ein kleiner fader Beigeschmack. Aber gerade lass ich es wieder an mich heran und durch die ganze Nachdenkerei komme ich auch zu kaum was anderem. Sollte eigentlich lernen oder die Zeit nutzen um tatsächlich Freunde kennenzulernen, stattdessen denke ich nach und verschwende meine Zeit.
Der Text ist jetzt echt unstrukturiert und vielleicht auch zusammenhangslos.
Ich wollte das einfach mal loswerden, da ich noch mit niemandem wirklich darüber gesprochen habe.
Klar, die Eltern sagen auch, ich solle doch endlich mal ein paar neue Leute finden. Aber dass es mich teilweise so mitnimmt wissen sie nicht.
Weiß auch garnicht wirklich, was ich mir damit erhoffe.
Aber vielleicht geht es jemandem ähnlich oder es weiß jemand Rat
Liebe Grüße
will mir mal etwas von der Seele schreiben, was sich da mit der Zeit langsam eingenistet hat.
Die meiste Zeit denke ich gar nicht dran, aber hin und wieder wird es mir bewusst, und es zieht mich manchmal extrem runter.
Ich bin mittlerweile frisch 24 Jahre alt geworden, und habe eigentlich kaum soziale Kontakte und fühle mich, als würde das Leben an mir vorbeiziehen.
In der Kindheit hatte ich meinen festen Freundeskreis. Die üblichen Kumpels aus der Nachbarschaft, mit denen man beim Fußball und im Tennis war und bis spät abends durch die Ortschaft gegaunert ist. Alles anders wurde dann, als ich von der Grundschule aufs Gymnasium wechselte. Die meisten meiner Freunde sind auf die Realschule oder umgezogen. Am Ende war ich quasi allein mit neuen Leuten in der Klasse. Eigentlich die perfekte Grundlage neue Kontakte zu knüpfen, im Weg stand nur meine schüchterne Art. Bin mit allen gut ausgekommen, aber war halt eher der Stille, der in der Pause mit immer den gleichen zwei drei Leuten auf dem Hof rumstand.
Als es dann ans Feiern ging, bin ich auch nie mitgegangen. Und das ist glaube ich im Nachhinein mein größter Fehler gewesen. Auch wenn man Alkohol nicht dafür benutzen sollte, so lockert er eben doch auf und lässt neue Kontakte schneller zu. Stattdessen war ich halt meistens daheim am Wochenende und hab mit der Familie Zeit verbracht oder saß am PC, während die anderen draußen unterwegs waren, und in meinen Augen "gelebt" haben. Freundeskreise sind entstanden, Erinnerungen wurden erschaffen - anders gesagt, sie hatten einfach eine Jugend, während ich das quasi alles verschlafen habe. Jetzt mit 24 Blicke ich das erste mal wirklich zurück und bemerke erst, was ich alles verpasst habe.
Ich hab einfach vor mich hingelebt, ohne mir wirklich viele Gedanken darüber zu machen und dabei garnicht bemerkt, dass das alles ungenutzt an mir vorbeizieht. Mir geht es beileibe nicht immer so. Bin eigentlich recht zufrieden mit mir selber und komme auch gut allein klar. Aber manchmal gbt es die Momente, in denen man deswegen richtig down ist und in denen ich das auch wirklich sehr an mich ran lasse.
Im Oktober bin ich für mein Studium in eine neue Stadt gezogen. Ursprünglich dachte ich, dass dadurch alles besser wird. Und tatsächlich geht es jetzt etwas aufwärts, trotzdem wurde mir erst dadurch so wirklich bewusst, in welcher Situation ich stecke. Wenn ich jetzt auf andere Leute treffen, haben sie einfach unzählich viel an Gesprächsstoff. Erzählen über Erinnerungen und Pläne, während ich dagegen irgendwie langweilig wirke und keinen Smalltalk betreiben kann.
Dabei bin ich sozial nicht inkompetent. Wenn ich mit mit Frauen aus Tinder o.ä. treffe, sind sie meist recht angetan und finden mich interessant. Sicher auch weil ich "anders" bin als die meisten Typen, die nur das eine im Kopf haben. Werde als einfühlsam und interessiert beschrieben. Tatsächlich finde ich auch vieles interessant, worüber sich andere in dem Alter wenig Gedanken machen. Politik, Wirtschaft, Universum, kann mich für ziemlich vieles begeistern. Trotzdem fühle ich mich was die Lebenserfahrung angeht teilweise nichtmal irgendwelchen 17 jähirgen gewachsen.
Jetzt sitze ich auch hier in der neuen Stadt meistens alleine im Park oder daheim in meinem Zimmer. Ich tu mir einfach schwer bei den Kleinigkeiten, mit denen man neue Leute kennenlernt. Wie gesagt, Smalltalk nicht meine Stärke, setze mich nicht einfach neben Fremde in der Vorlesung u.ä. . Bewusst wurde mir das auch wieder gestern, als ich daheim saß, während überall die Biergärten mit feierlustigen Leuten gefüllt waren.
Gleichzeitig hab ich Angst Dinge zu verpassen. Ab und an bin ich auf der App Jodel (eine Studentenapp) unterwegs, um mit Leuten aus anderen Städten zu schreiben. Dabei erwische ich mich immer wieder bei dem Gedanken, dass in ganz Deutschland und darüber hinaus Individuen ihr Leben leben, und ich dabei gerne ein Teil davon wäre aber nicht bin. Vielleicht steckt irgendwo in Hamburg meine absolute Traumfraum und lebt vor sich hin, ich aber werde sie niemals kennenlernen, da ich beispielsweise in Leipzig wohne. Diese Gedanken können doch nicht gesund sein, oder? Liegt sicherlich auch daran, dass ich keinen wirklichen Freundeskreis habe. Wäre das so, dann hätte ich gar keine Zeit oder gar keinen Kopf, um auf solche abwegigen Gedanken zu kommen. Ist halt unlogisch darüber nachzudenken, wenn man es ohnehin nicht ändern kann. Und das zieht dann wiederrum runter.
Auch wenn ich in der Stadt jemanden sehe, denke ich mir was ich verpasse, wenn ich diejenige Person nicht anspreche. Was sich aus dem kleinen Moment des Ansprechens alles ergeben könnte. Und das eben nicht nur alle paar Tage mal, wenn man irgendwo eine hübsche Frau sieht, sondern bei gefühlt jedem zweiten Menschen überspitzt gesagt. Ich denke einfach viel zu viel nach und verkopfe komplett.
Ich weiß, dass das alles unbegründet ist. Dass es vermutlich genügend Studenten in meiner Situation gibt, die sich damit aber einfach abfinden oder auch damit wohlfühlen. Und ich weiß auch, dass es um Welten schlimmere Schicksäle gibt, wogegen meine Problemchen lächerlich wirken. Vielleicht bin ich weinerlich, aber ich bin nicht zufrieden mit der Situation und überlege mir sogar, ob da eventuell sogar ein Termin beim Psychologen helfen könnte.
Das alles kommt und geht phasenweise. Oft bin ich auch wirklich zufrieden mit allem. Ich bin gesund, zufrieden mit dem Studium, schöne Wohnung etc. Die fehlenden Freunde sind dann nur ein kleiner fader Beigeschmack. Aber gerade lass ich es wieder an mich heran und durch die ganze Nachdenkerei komme ich auch zu kaum was anderem. Sollte eigentlich lernen oder die Zeit nutzen um tatsächlich Freunde kennenzulernen, stattdessen denke ich nach und verschwende meine Zeit.
Der Text ist jetzt echt unstrukturiert und vielleicht auch zusammenhangslos.
Ich wollte das einfach mal loswerden, da ich noch mit niemandem wirklich darüber gesprochen habe.
Klar, die Eltern sagen auch, ich solle doch endlich mal ein paar neue Leute finden. Aber dass es mich teilweise so mitnimmt wissen sie nicht.
Weiß auch garnicht wirklich, was ich mir damit erhoffe.
Aber vielleicht geht es jemandem ähnlich oder es weiß jemand Rat
Liebe Grüße