Mit anderen Menschen abschließen

Heide_witzka schrieb:Man könnte ja auch was erfinden.

Nein nein, ich bin geduldig. :)

Heide_witzka schrieb:Wichtig bleibt aber der TE und sein Problem.

Richtig, ich denke auch er hat einige gute Erfahrungswerte zu lesen bekommen.
Das jetzt für sich abschließend umzusetzen wird natürlich nicht so einfach, wenn man eher der Mensch ist, der am vergangenen festhält.
Sich zu lösen, bzw lösen zu können, erlernt man durch Erfahrungen und mit jedem Mal wird es leichter und man versteht, dass es irgendwie zum Leben dazu gehört.
Aber eine geschlossene Tür öffnet irgendwo eine neue und manchmal empfiehlt es sich alle Türklinken einfach selbstständig zu drücken, um zu gucken wo was aufgeht.

Ich denke das wird schon.
Man beschäftigt sich im Lockdown, glaube ich, derzeit mehr mit solchen Themen weil man auch anderes sehr vermisst, alltägliches - was einen ein Stückweit sonst vielleicht davon auch abgelenkt hat.

In meinen Augen ist es völlig normal, dass Bekanntschaften und Freundschaften im Laufe der Zeit einschlafen. Ich habe beispielsweise heute, fast 15 Jahre nach meinem Abitur, mit niemandem aus meiner ehemaligen Stufe noch richtigen Kontakt.

Meine Schulzeit war, trotz vereinzelter Schwierigkeiten mit Mitschülern, soweit gut, vor allem an die Oberstufenzeit war spaßig. Es wurde viel gefeiert und gelacht, fast jedes Wochenende war ich unterwegs.

Seitdem sind allerdings etliche Jahre ins Land gezogen und viele Gemeinsamkeiten, allen voran der alltägliche Schulbesuch und dadurch entstandene regelmäßige Kontakt, sind irgendwann entfallen.

Jeder beschreitet seinen eigenen, neuen Weg, die Ausbildung bzw. das Studium und später die Arbeit füllen die Tage aus. Die Zeit für "alte Freunde" ist begrenzt, zumal sich im Laufe der Zeit neue Kontakte an der Berufsschule, der Uni oder der Arbeit ergeben. Viele Leute ziehen für ihre Karriere um, spontane Treffen sind also ohne Reiseaufwand teils gar nicht mehr möglich. Spätestens ab Anfang 30 übernimmt die Familienplanung das Ruder, es wird geheiratet, gebaut, Kinder gezeugt und ab dem Zeitpunkt rücken Freundschaften noch eine Nuance weiter in den Hintergrund.

Ich denke durchaus gerne an die Zeit damals zurück, so ist es nicht. Als ich vor wenigen Jahren in den sozialen Medien gesehen habe, dass eine ehemals sehr gute Freundin aus meiner Stufe geheiratet hat, hatte ich sogar kurze Zeit den Gedanken, dass ich doch irgendwie gerne bei ihrer Hochzeit dabei gewesen wäre. Letztendlich wurde mir noch kurzer Überlegung allerdings klar, dass mich mit dieser Person in der Gegenwart nichts mehr verbindet. Ich hatte zwar nach dem Abitur noch ein paar wenige Jahre halbwegs regelmäßigen Kontakt, aber spätestens nach ihrem Umzug in eine andere Region Deutschlands schlief auch das ein und außer dieses eine Mal bei unserem 10-jährigen Jahrgangstreffen hatte ich sie auch seit ihrem Umzug damals nicht mehr in persona gesehen.

Es spricht selbstredend nichts dagegen, mit den Weggefährten von früher zu sprechen, wenn man sich zufällig trifft. Ich meine allerdings auch, dass Versuche, alte Freundschaften wieder aufzuwärmen, aus oben genannten Gründen häufig zum Scheitern verurteilt sind. Wenn beide Parteien es wollen, mag das vielleicht anders aussehen, aber wenn nur eine Person wirkliches Interesse daran hat, kann es nicht funktionieren.

Von daher schließe ich mich den Vorrednern an. Behalte die schönen Erlebnisse in Erinnerung, aber halte nicht krampfhaft an Zeiten fest, die nie wieder zurückkehren.

@all (kann nicht alle eigen anschreiben)

Danke für eure Posts. Hätte nie gedacht dass das mir helfen würde^^
Wie heißt es so schön: Life goes on
Glaube ich sollte daher anfangen auch so zu leben und nicht verzweifelt an alle schönen Dingen Zwangshaft hängen zu bleiben.

Danke nochmals

@Niederbayern88
Es kommen auch wieder andere schöne Dinge, nämlich neue!

Niederbayern88, solche Erfahrungen mit ehemaligen Schulkolleginnen, Freunden, Freundinnen
habe ich direkt noch nicht machen müssen. Das du enttäuscht bist, kann ich gut nachvollziehen,
allerdings habe ich aus Zeitmangel selber schon einige Freundschaftsanfragen abgelehnt.
Man ist oft so eingebunden in den sogenannten Alltag, dass die Gegenwart alles andere dominiert,
eventuell kann sich da noch einiges ändern mit der Zeit. Momentan habe ich recht viel Online-Kontakte
mit anderen jungen Müttern, es ist aber ziemlich wahrscheinlich das sich einige Kontakte mit der
Zeit verflüchtigen werden, auch wenn das nicht bewusst gewollt sein muss. Interessen und Lebens-
umstände verändern sich mit Zeit, wenn man nicht ganz eng miteinander war, ist das auch irgendwie
nachvollziehbar. Dennoch würde ich immer versuchen wenigstens zu antworten, soviel Zeit sollte übrig
sein.
Von mir aus habe ich vor einigen Monaten das erste Mal mit jemandem, der mir sehr nahe stand, bewusst
abgeschlossen- und bereue dieses mittlerweile sehr. Es hat mit meiner persönlichen, familiären Vergangen-
heit zu tun und ich habe viel zu emotional und auch unfair agiert. Es ging ging um meinen biologischen Er-
zeuger, den ich nie kennen gelernt habe und der ein ganz übler Mensch gewesen ist. Viel zu lange hielten
mich nahe stehende Menschen mich im Unklaren, um mich und meine Familie zu schonen. Das war falsch,
denn ich ahnte schon lange das da etwas gewaltig schwelte, was ua. meine Mutter sehr belastete .
Eine Verwandte von uns mischte sich ein, recherchierte im Netz, postete wie wild herum und man selbst
blieb außen vor mit dem vagen Gefühl ver***** worden zu sein. Besonders während meiner letzten Schwan-
gerschaft letztes Jahr ging mir das alles sehr nah. Heute weiß ich das sie es im Grunde nur gut meinte, selbst
belastet war durch die Vergangenheit und wie auch immer Aufklärung suchte, was so nicht funktionieren konnte.
Aber für mich brach eine Zeit lang die Welt quasi völlig zusammen. Mit der Wahrheit über Vieles muss ich nun
leben und schaffe das auch, aber das ich einen lieben und mir von Geburt an vertrauten Menschen aus mei-
nem Leben "entsorgte", für mich sehr schmerzhaft und ich würde es gerne rückgängig machen......

Heide_witzka schrieb:Sie wollte einfach mal mit mir klönen und wir fanden heraus, dass wir gar nicht weit voneinander entfernt wohnen.
War ein schönes Telefonat

Mensch, nun breite es doch nicht so aus. Ja, ich wohne in deiner Nähe, aber das gehört doch nun nicht in einen Allmy-Thread. :P:

Oh, Telefon ...

Und nun btt.

@Niederbayern88
Ich denke, es ist wirklich eurer gemeinsamen Leidenschaft an diesem Spiel geschuldet.
Ansonsten finde ich es auch normal, dass Lebensabschnitte, die man mit netten Menschen teilt und man zu Freunden wird, auch enden. Das bedeutet oft, dass sich diese Verbindungen enden.
Ich hatte enge Freunde in der Schule und auch in der Ausbildung. Mit niemandem habe ich mehr Kontakt. Das bedeutet nicht, dass wenn man sich über den Weg läuft, man schweigend aneinander vorbei geht. Es ist eben ein anderer Lebensabschnitt, für alle Beteiligten.
Guck zufrieden auf die Zeit zurück, häng ihr aber nicht nach. Das blockiert dich nur für das, was kommt.

@Niederbayern88

Erst mal danke für ein interessantes Thema.

Da kann ich auch einiges zu beitragen.
Ich habe aus der Schule und diversen Arbeitsstellen auch einige Fruendschaften gehabt, die letzten Endes wohl doch eher Zweckgemeinschaften waren. Das macht aber die gemeinsame Zeit ja nicht wertlos, war ja trotzdem schön. Und aus meiner Erfahrung bleiben dann aus jeder Lebensphase einige wenige, mit denen man wirklich dauerhaft verbunden bleibt. Und in meinem Rückblick sind das oft gar nicht immer die Menschen, bei denen man das erwartet hätte.

Es gibt da halt Menschen, die gehen an Freundschaft verbindlicher ran und manche unverbindlicher. Und dann gibt es noch diejenigen, die sozusagen anfallsweise wieder ganz enge Freunde sind, nämlich wenn sie glauben, man könne gerade nützlich sein.

Aus meiner Schulzeit (80er Jahre) haben sich 2 Freundschaften dauerhaft erhalten und werden wohl auch bleiben, selbst wenn wir uns auch nicht so oft sehen. Und so von Mitte 20 bis Mitte 40 sind viele Menschen einfach tierisch eingespannt:
Job, karriere, heiraten, Kinder kriegen, scheiden lassen, wieder heiraten, Haus bauen, Haus verlieren, neues haus bauen etc.
Danach kommt man mit viel Glück ja in etwas ruhigeres Fahrwasser und schaut vielleicht ein bißchen zurück. Auf die weise hat sich vor einigen Jahren so eine kleine Gruppe aus meiner Schulzeit gebildet, Wir treffen uns in etwas wechselnder Besetzung so alle 3-4 Monate. und das nach 25 Jahren Abstinenz dazwischen. Das heisst, sogar was verloren ging, muss nicht verloren bleiben.

Also ich muss sagen ihr habt alle recht.

Ein wenig tröstet es mich ja schon zu wissen, dass es nicht an mir lag oder dergleichen, sondern dass so einfach der Lauf der Zeit ist.
Es tut mir halt schon ein wenig weh, wenn man weiß, man lebt zwar eine gewisse Distanz auseinander, könnte sich aber zumindest einmal pro Jahr mal treffen um über alte Zeiten zu plaudern, was in der Zwischenzeit passiert ist usw.
Aber sowas macht man wohl echt nur unter echten Freunden. Und nicht unter "Arbeitskollegen"
Ich probiere ja schon allmählig los zu lassen. Habe gestern auf Facebook mal nach alten "Klassenkameraden" aus der Berufsschulzeit gesucht. Da kann ich mich noch gut daran erinnern, so 2008 als das mit Facebook auch hoch im Kurs war, wie jeder aus der Klasse jemand anderen befreundet war.
Da kann ich sagen; so gut wie jeder aus der damaligen Zeit ist entweder nicht mehr auf Facebook oder man liest "letzte Aktivität bzw. letztes Bild von vor 5 Jahren"

Facebook wollte ich nutzen um mit den Leuten in Kontakt zu bleiben. ist besser als SMS bzw. Whatsapp.
Aber das hat sich jetzt auch wohl erledigt.

Daher habe ich einen Entschluss gefasst, dass ich mal meine alte Schale abwerfen will um mal wieder Leute zu suchen wo ich mich wohl fühle. Nicht immer an der Vergangenheit festkrallen als wie wenn es nur sie damals gab.

Mitlerweile (kann man mich gerne auslachen dafür) habe ich hier in den letzten 10 Jahren Leute auf Allmy lieber gewonnen als so manch anderen aus meiner Berufsschulzeit.

Niederbayern88 schrieb:Mitlerweile (kann man mich gerne auslachen dafür) habe ich hier in den letzten 10 Jahren Leute auf Allmy lieber gewonnen als so manch anderen aus meiner Berufsschulzeit.

Da gibt es nichts zum auslachen, mir geht es da ganz genauso. Habe hier auch wunderbare Menschen gefunden - die ich ohne Allmy nie kennengelernt hätte und davon sind mir manche wichtiger als Menschen, mit denen ich schon 20 Jahre und länger immer mal real zu tun habe.

Niederbayern88 schrieb:Daher habe ich einen Entschluss gefasst, dass ich mal meine alte Schale abwerfen will um mal wieder Leute zu suchen wo ich mich wohl fühle. Nicht immer an der Vergangenheit festkrallen als wie wenn es nur sie damals gab.

Das klingt prima und du wirst das ganz sicher schon irgendwie wuppen. :)
Nach vorne gucken hat noch nie geschadet.

Kommt mir bekannt vor, früher hatte ich ne Clique, wir haben alles zusammen gemacht. Jetzt kenne ich kaum noch jemanden davon. Das liegt aber auch am Alter, die meisten haben Familie, sind verheiratet usw. Da hat man halt keine Zeit mehr sich zu treffen. Auf der Suche nach neuen Leuten bin ich auch aber selbst mir fehlt die Zeit. Mal schauen wann es klappt. Hab nur noch einen Kumpel und eine Freundin. Aber die wohnen nicht mehr in meiner Gegend.

Niederbayern88 schrieb:Ein wenig tröstet es mich ja schon zu wissen, dass es nicht an mir lag oder dergleichen, sondern dass so einfach der Lauf der Zeit ist.
Es tut mir halt schon ein wenig weh, wenn man weiß, man lebt zwar eine gewisse Distanz auseinander, könnte sich aber zumindest einmal pro Jahr mal treffen um über alte Zeiten zu plaudern, was in der Zwischenzeit passiert ist usw.

Ich verstehe den Gedanken. Aber so groß der "Nostalgiefaktor" auf dem ersten Blick sein mag, so unspektakulär ist dann häufig das reale Treffen.

Wir hatten vor ein paar Jahren unser 10-jähriges Abijubiläum und es dazu wurde ein Treffen organisiert, übrigens das erste und bisher einzige seiner Art. Sicherlich ein schöner, entspannter Abend, aber vielmehr als das Aufwärmen von ollen Kamellen ("Weißt du noch, wie x damals in Physik eingeschlafen ist?") und dem üblichen "Mein Job, mein Haus, mein Auto"-Gequassel (ok, "mein Haus" damals noch nicht so mit Ende 20 ;) ) war es eben auch nicht. Bei den meisten Leuten wusste ich sowieso von früher oder aus den sozialen Medien, welche Berufsrichtung sie eingeschlagen hatten, ob sie schon verheiratet waren, wo sie wohnten...

Niederbayern88 schrieb:Ich probiere ja schon allmählig los zu lassen. Habe gestern auf Facebook mal nach alten "Klassenkameraden" aus der Berufsschulzeit gesucht. Da kann ich mich noch gut daran erinnern, so 2008 als das mit Facebook auch hoch im Kurs war, wie jeder aus der Klasse jemand anderen befreundet war.
Da kann ich sagen; so gut wie jeder aus der damaligen Zeit ist entweder nicht mehr auf Facebook oder man liest "letzte Aktivität bzw. letztes Bild von vor 5 Jahren"

Die große Zeit von Facebook ist m.E. auch schon lange vorbei. Ich habe meinen Account noch aktiv, um die Leute von damals nicht völlig aus den Augen zu verlieren bzw. um zumindest im Netz auffindbar zu sein, aber wirklich aktiv nutzen (eigene Posts, Bilder usw.) tue ich es schon seit einiger Zeit nicht mehr.

Niederbayern88 schrieb:Daher habe ich einen Entschluss gefasst, dass ich mal meine alte Schale abwerfen will um mal wieder Leute zu suchen wo ich mich wohl fühle. Nicht immer an der Vergangenheit festkrallen als wie wenn es nur sie damals gab.

Das ist der richtige Weg!

Wie gesagt, WENN es sich aus irgendwelchen Umständen ergibt, dass alte Kontakte wieder in das Leben treten (z.B. weil der-/diejenige wieder in unmittelbarer Nähe wohnt, arbeitet usw.), dann spricht nichts dagegen, ein "Wiederaufwärmen" der alten Freundschaft zu versuchen, FALLS beide Seiten es wünschen. Aber in deinem Falle scheint es eben so, als dass du die einzige Person ist, die das möchte.

Deswegen abhaken und nach vorne blicken! ;)

Zum Thema fällt mir gerade ein, dass mein Mann- er ist etwas älter als ich- des öfteren Werbung
von stayfriends im Mailpostfach vorfindet. Angeblich möchte Schulfreund/in xy......mit ihm Kontakt auf-
nehmen, er soll dort Mitglied werden. Mein Mann hatte vor gut zwei Jahren das Treffen zum 20.Jahres-
tag seines Abis besucht. Ich war zu der Zeit hochschwanger und konnte nicht mitfahren. Damals hat er einige
Adressen, Nummern und Mailaddys getauscht, mit Leuten die ihm früher wirklich näher standen- aus sei-
ner Klasse- und diese Kontakte sind mittlerweile bis auf eine Ausnahme, wieder eingeschlafen. Es war schon
ein Akt das dieses Treffen überhaupt zustande kam, wurde 2 Mal verschoben, weil Leute aus dem Ausland dazu
kamen usw. Und nun sollen quasi genau diese Leute von vor gut 2 Jahren den Kontakt über diese "Community"
erneut suchen ?! Schon etwas seltsam, finde ich. Bei mir gehen solche Anfragen, Mails von angeblichen Schul-
freunden (noch?) nicht ein. Zudem habe ich noch einige Kontakte aus der Zeit, da war nie von diesem Verein die
Rede .......

sommernacht88 schrieb:Zum Thema fällt mir gerade ein, dass mein Mann- er ist etwas älter als ich- des öfteren Werbung
von stayfriends im Mailpostfach vorfindet. Angeblich möchte Schulfreund/in xy......mit ihm Kontakt auf-
nehmen, er soll dort Mitglied werden. Mein Mann hatte vor gut zwei Jahren das Treffen zum 20.Jahres-
tag seines Abis besucht. Ich war zu der Zeit hochschwanger und konnte nicht mitfahren. Damals hat er einige
Adressen, Nummern und Mailaddys getauscht, mit Leuten die ihm früher wirklich näher standen- aus sei-
ner Klasse- und diese Kontakte sind mittlerweile bis auf eine Ausnahme, wieder eingeschlafen. Es war schon
ein Akt das dieses Treffen überhaupt zustande kam, wurde 2 Mal verschoben, weil Leute aus dem Ausland dazu
kamen usw. Und nun sollen quasi genau diese Leute von vor gut 2 Jahren den Kontakt über diese "Community"
erneut suchen ?! Schon etwas seltsam, finde ich. Bei mir gehen solche Anfragen, Mails von angeblichen Schul-
freunden (noch?) nicht ein. Zudem habe ich noch einige Kontakte aus der Zeit, da war nie von diesem Verein die
Rede .......

Ich könnte mir vorstellen, dass einer dieser Kollegen (noch) einen Account bei Stayfriends besitzt, dort mal irgendwann die Mailadresse deines Mannes gespeichert hat und deswegen von Stayfriends regelmäßig automatische E-Mails generiert und gesendet werden.

Wobei selbst das ziemlich merkwürdig wäre. Seitdem ab 2008/2009 Facebook langsam nach DE herüberschwappte, starben Plattformen wie StudiVZ, wer-kennt-wen, Stayfriends eigentlich aus, da sie überflüssig und unzeitgemäß waren. Ich wüsste wirklich von niemandem, der noch Stayfriends benutzt.

Ich glaube, es ist einfach normal, dass man mit manchen Leuten nicht bis zum Lebensende befreudet ist. Blöd wird es, wenn die Leute einen einfach aus ihrem Leben kicken - mich nerven die Leute noch mehr, die sich dann wieder plötzlich an einen erinnern, wenn sie was brauchen - und sich danach nie mehr melden.

Ich glaube jeder hat schon mal die Erfahrung gemacht, wie es ist, "geghostet" zu werden. Ich hatte auf der Uni während meinem Auslandsjahr einen echt netten Bekannten, der glaube ich auch ein wenig in mich verliebt war. Wir hatten regelmäßig Kontakt, dann traf ich Mr. Mary, aber erst war das kein Problem - er kam zu Besuch (auch, als wir wieder in Deutschland warne), wir unternahmen Sachen. Er hat eines Tages angerufen und erzählt, dass er eine Freundin habe ... wir haben noch ein Pärchentreffen geplant ... plötzlich hat er mich überall blockiert (Soziale Netzwerke) und sich nie mehr gemeldet. Telefonate hat er auch nicht angenommen. Vermutlich hatte die Freundin was damit zu tun, aber das hat mich schon sehr verletzt.

Es gibt auch enge Kontakte, die sich aus der Situation ergeben - ich arbeite an einer großen Schule und das Kollegium ist super - man wird sofort aufgenommen und man schaut auch nach neu zugezogenen Kollegen - oft ergibt sich so eine Mischform, z.B. plant man eine Unterrichteinheit zusammen, während man bei jemand auf der Terrasse einen Aperol schlürft oder springt nach der Gesamtlehrerkonferenz gemeinsam in den Baggesee. Werden die Leute versetzt, hört man nie mehr was von ihnen ... der Bezugspunkt war eben doch die Arbeit.

Ich glaube, es gibt auch einfach Leute, die Kontakte sehr schnell hinter sich lassen und andere hängen länger an ihnen - und man sucht sich eben doch Bekannte, deren Leben dem eigenen entspricht. Ich hatte hier im Dorf eine sehr feste Clique, zog dann weg, kam nach vielen Jahren wieder und war total begeistert, dass ich gleich wieder Anschluss hatte - der Rest blieb kinderlos - schnell lernten wir dann neue Leute mit Kindern kennen - unser Leben war einfach ähnlicher. Wir konnten nun nicht mehr bis 3 morgens um die Häuser ziehen und uns Sonntag zu einem minutiös vorbereiteten Dinner treffen ... damit waren wir dann als Freunde "uninteressant".

Naja. Ja klar wäre es toll mit alten Bekannten wieder zu reden.
Aber auf der anderen Seite sehe ich es so (nur meine persönliche Sicht):
Dass man nicht jede Woche sich bei einen meldet, kann ich verstehen. Eben weil jeder ein Leben hat nebenbei.
Aber es gibt einen Zeitabstand wo man sich denkt; okay, man hat jetzt so lange nix mehr voneinander gehört, also lasse ich es lieber sein.

So betrachte ich die ganze Sache ein wenig, und es hilft mir auch etwas.
Aber es hilft mir auch zu wissen, dass es nicht unbedingt an mir liegt. Hatte schon irgendwie die Befürchtung: "Ja Flo mit dir wollen wir sowieso nix zu tun haben, du passt nicht zu uns"

@MissMary

Ich denke, die allermeisten Kontakte ergeben sich aus der Situation, in aller Regel eben der gemeinsame Schul- oder Unibesuch, der gleiche Arbeitsplatz, das gleiche Hobby oder die gleiche Nachbarschaft. Wenn dieses Fundament wegbricht, wird es häufig komplizierter, eine solche Verbindung fortzuführen.

Niederbayern88 schrieb:So betrachte ich die ganze Sache ein wenig, und es hilft mir auch etwas.
Aber es hilft mir auch zu wissen, dass es nicht unbedingt an mir liegt. Hatte schon irgendwie die Befürchtung: "Ja Flo mit dir wollen wir sowieso nix zu tun haben, du passt nicht zu uns"

Gut, zu 100% kannst du natürlich nie die Gewissheit besitzen, dass diese Leute tatsächlich einfach der Meinung sind, dass du nicht zu denen passt. Aber in den allermeisten Fällen ist die banalste Lösung eben auch die beste, nämlich dass sich eure Lebensumstände zu sehr geändert haben, dass eine Bekanntschaft im Sande verläuft.

Es gibt ja sogar empirische Untersuchungen zu dem Thema und soweit ich das in Erinnerung habe, ist es ohnehin kaum möglich, mehr als eine Handvoll richtige Freundschaften zu pflegen.

Tut mir ehrlich leid, dass es dir Scheiße damit geht.
Aber so ist das Leben. Leute kommen und gehen.

Niederbayern88 schrieb: Danke für eure Posts. Hätte nie gedacht dass das mir helfen würde^^
Wie heißt es so schön: Life goes on Glaube ich sollte daher anfangen auch so zu leben und nicht verzweifelt an alle schönen Dingen Zwangshaft hängen zu bleiben.

Es wird immer wieder passieren - Leute sind einfach so. Manchmal ist es gar keine böse Absicht, man hat eben im Erwachsenenleben nur ein bestimmtes Kontingent an Zeit, kommen Beziehungen, Eltern, Kindern, etc. dazu, dann verkleinert sich das und man muss Abstriche machen. Selten liegt es an einem selbst, oft aber daran, dass es dann einfach "nicht mehr passt".

Balumpa schrieb:Ich denke, die allermeisten Kontakte ergeben sich aus der Situation, in aller Regel eben der gemeinsame Schul- oder Unibesuch, der gleiche Arbeitsplatz, das gleiche Hobby oder die gleiche Nachbarschaft. Wenn dieses Fundament wegbricht, wird es häufig komplizierter, eine solche Verbindung fortzuführen.

Das stimmt ...

Niederbayern88 schrieb:klar wäre es toll mit alten Bekannten wieder zu reden.

Vielleicht aber wärst Du auch enttäuscht, denn man weiß nicht, wie sie reagieren.

Niederbayern88 schrieb:Aber es hilft mir auch zu wissen, dass es nicht unbedingt an mir liegt. Hatte schon irgendwie die Befürchtung: "Ja Flo mit dir wollen wir sowieso nix zu tun haben, du passt nicht zu uns"

Kann ich verstehen, ist auch toll hier von verschiedenen Usern erklärt worden.

Menschen verändern sich im Laufe der Zeit, haben andere Prioritäten, andere Freunde oder auch nicht, was normal ist.