Optimist schrieb: Nur können wir leider die Unfähigkeit nicht ändern
Ich hoffe doch sehr, dass wir das können. Sonst dürfen wir nie, nie wieder über Behördenschlamperei in Ländern wie Griechenland meckern.
Wir plädieren wohl alle für bessere Bedingungen in den Lagern, egal wo.
(Es wird auch im Hochland von Türkei und Syrien im Winter sehr kalt und nass.)
Bloß gibt es jetzt, in diesem Moment, nirgends bessere Bedingungen, bessere Versorgung oder Unterbringung. Wohin immer wir die Flüchtlinge zurück schicken, ist es eher noch schlimmer als hier.
Wir schicken sie also nicht zurück, weil wir bedauern, dass es ihnen hier so schlecht geht, weil unsere Gesellschaft so unfähig ist, die Probleme zu lösen ... wir schicken sie zurück, damit wir das Elend nicht sehen müssen, und um unsere Behörden vor dem Eingeständnis des fortgesetzten Versagens zu schützen.
Und reden es uns schön, dass dort der Winter womöglich etwas wärmer wäre, und dort sich die Probleme leichter und billiger lösen ließen.
Als gäbe es dort die Strukturen und Kompetenz, die Probleme zu lösen, die hier nicht gelöst werden können.
Wie billig es wohl ist, Fachkräfte zur Registratur in die Pampa zu schicken?
Wie viele Fachleute werden sich dazu bereit erklären? Wie lange halten die dort durch?
Wo kommen die her, wenn es hier schon zu wenige gibt?
Oder vertrauen wir örtlichen Behörden, die wir ansonsten eigentlich für hoffnungslos korrupt halten?
In ein paar Jahren wird die Erkenntnis reifen:
Die palästinensischen Terroristen kamen zumeist aus Gaza und den Lagern in Libanon.
Die Hoffnungslosigkeit, Enge und Armut der Lager und die Ausgrenzung in der dortigen Gesellschaft wird nur noch neue Generationen von Extremisten hervor bringen.
Hätte wir doch damals schon die Erfahrungen mit den palästinensischen Flüchtlingen berücksichtigt, werden wir dann denken. Hätten wir mal nicht die Probleme den anderen zugeschoben, als wir die Möglichkeit hatten, selbst zur Lösung beizutragen.
Aber jetzt ist es zu spät: Europa eingemauert, der nahe Osten ein Trümmerfeld, die arabischen Staaten im Krieg, ... naja, wenigstens verdient unsere Rüstungsindustrie noch daran.
Aber vielleicht ist es ja auch mal möglich, aus Fehlern zu lernen, und etwas weitsichtiger zu planen.
Nur löst das keines der akuten Probleme hier.