@BobGray Ah, jetzt wird einem einfach mal was unterstellt?
BobGray schrieb:Und Du meinst, es ist zB für die Syrer eine Lösung, wenn die Elite auswandert?
Es ist auch längst bekannt (und prompt beklagt worden), dass natürlich nicht nur Ärzte und Ingenieure hier ankommen. Und auch nicht nur Syrer.
Und ja, es ist ganz furchtbar, dass sogar in Orten wie dem total zerbombten Kobane noch Menschen zurückbleiben müssen, die gar keine Möglichkeit haben, dort rauszukommen.
Zumal man dort noch weniger Möglichkeiten hat, ihnen zu helfen.
@Optimist Immerhin siehst Du ein, dass die Maßnahmen von Australien und England inhuman sind.
Die palästinensischen Lager in Libanon ausbauen? ... Nicht geschützt in Deutschland? Oh bitte, erkundige Dich erst darüber, bevor wir weiter in dieser Richtung diskutieren. Selbst die jüngsten Brandangriffe in Deutschland sind wohl kein Vergleich mit den damaligen Massakern in Libanon.
Wenn man jetzt einen kleinen Schritt weiter denkt, die politische Situation in der Türkei bedenkt, und sich riesige Lager voller geflüchteter Kurden und christlicher Syrer vorstellt, kann man darauf kommen, dass da eine explosive Situation entstehen kann.
Und warum die Nachbarländer dort nicht so irre scharf auf solche Lager als Dauereinrichtung sind.
Optimist schrieb: In Jordanien wurde wie eine Art kleine Stadt aufgebaut, wenn sie DORT die Sozialhilfe bekämen, welche sie HIER bekommen, könnten sie dort sicher gut leben.
Ja, besser als viele Jordanier. Wie auch in der Türkei, wo es keine staatliche Unterstützung gibt, von der man überleben könnte. Wie auch in den südeuropäischen Ländern. Ob das der Bevölkerung dort wohl auf die Dauer gefällt, wenn die Flüchtlinge über Jahre mehr bekommen, als die bedürftigen Bürger? Hmmmm.......
Dann geben wir ihnen eben genauso wenig, wie den Bürgern zusteht? Warte ... dann können sie ja nicht davon überleben, und wollen nach Norden, in die Länder, wo es angemessene Unterstützung für alle gibt.
Verzwickt.
Bleibt auch noch die Tatsache, dass nur ein Dach über dem Kopf und ausreichend Nahrung auf die Dauer keine Perspektive darstellt. In Deutschland mag man auch arbeitslos sein, aber die Kinder gehen wenigstens auf exzellente Schulen und können studieren. Egal, welcher Religion oder Volksgruppe sie angehören.
Optimist schrieb:Das mag inhuman sein, ja, aber es stimmt eben nicht, dass sowas nichts nützen würde
Nützlich?
Deutschland ist keine Insel, es ist umgeben von Europa. Machen wir die Grenzen dicht, verlagert sich das Problem nur wenige Kilometer, und nicht auf die andere Seite eines Meeres. Was dann nützlich für Deutschland wäre, würde die Probleme der südeuropäischen Länder umso mehr verschärfen, die mit ganz anderen finanziellen und politischen Problemen zu kämpfen haben. Und da wir ein Europa haben, sind das dann auch unsere Probleme, auch wenn man das in Hintertupfingen als CSU-Wähler nicht unmittelbar zu spüren bekommt.
Jedenfalls sind die Flüchtlingswellen nicht aufzuhalten ... werden sie auf dem Meer aufgehalten, kommen sie halt über Land. Will man an den Grenzen keine Mauern á la DDR bauen und Schießbefehle erteilen, werden sie andere Wege finden.
Man muss sich nur an die letzten Monate vor der Maueröffnung erinnern ...
Eine dichte Grenze um ganz Europa? Selbst wenn es machbar wäre, wie gesagt: Flüchtlingsmassen, die irgendwo im Nahen Osten oder an der türkischen Grenze bei derzeitigen politischen Verhältnissen festgehalten werden, werden zur Destabilisierung beitragen, Nährboden für Extremismus und Terrorismus sein.
Unsere Nazis hier können wir hier auch bekämpfen. Dort hat man, wie man sieht, wenig Möglichkeiten. Selbst gegen Osteuropas Rechtsradikale kann man wenig tun.
Ein erster Schritt wäre, ihnen nicht andauernd eine Entschuldigung für ihre Radikalisierung zu bieten.