Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

insideman schrieb:Ist denn das Fest das du hier erwähnst, etwas anderes?

Ja. Es ist ein Straßenfest, bei dem Klischees ebenso zu beobachten sind wie Menschen, die dem nicht entsprechen.

insideman schrieb:Ich habe lediglich die Ironie vermerkt, dass ich ein von dir erwähntes Fest google und sofort bestätigt werden weil ein Papagei durchs Bild hüpft.

Ich hatte lediglich vermerkt, dass die Medien eben ein verzerrtes Bild wiedergeben und nur die Klischees bedienen. Dann googelst Du, und findest die Klischees bestätigt. Bravo!

insideman schrieb:Wären diese Schwulen die Minderheit, wieso sucht man sie nicht lange auf solchen Videos?

Wie interessant fändest Du denn ein Video von Leuten, die ein Straßenfest besuchen und ganz normal aussehen? Würdest Du mir nicht antworten: "Das sind keine Schwulen"? Wie hoch wäre die Klickrate bei youtube und das Interesse auf RTL?

insideman schrieb:Das mag alles richtig sein, aber es gibt nun mal eine Zahl x an Schwulen die ich kennenlernte.

Wie viele Schwule hast Du wo kennengelernt?
Ich habe beruflich viel mit Menschen zu tun, gehe zeitweise viel in unterschiedliche Bars aus lerne daher sehr unterschiedliche Menschen kennen. Durch meinen künstlerischen Beruf kenne ich viele Kreative, gehe aber nicht übermäßig oft auf Vernissagen.
Den Paaren, die ich nicht als homosexuell erkannt hätte, wäre ich in meinem normalen Leben nicht begegnet, weil die sehr zurückgezogen leben oder im anderen Fall in Museumsvereinen, bei Kunstvereinen u.s.w. zu finden wären. Die alten Damen konnte man in der Kirchengemeinde kennenlernen.
Es ist die Frage, ob man glaubt, dass der eigene Bekanntenkreis exemplarisch ist.
Stelle Dir eine Umfrage vor, die nur in Deinem Lebensumfeld gehalten wird ... wäre die wirklich repräsentativ?
Fängt ja schon damit an, dass man sagen könnte "Es gibt keine echten Nazis, weil ich nie einen kennengelernt habe", oder hast Du mal einen fanatischen Muslim im Bekanntenkreis gehabt?
(Da wir von "Kennenlernen" über den oberflächlichen Eindruck hinaus sprechen, gehe ich nur vom näheren Bekanntenkreis, nicht von Nachbarn o.ä. aus.)

So sehr ich Dir ein reges und vielfältiges Sozialleben wünsche: Deine Kontakte können nicht repräsentativ sein. Ebenso wenig wie meine. Daher verlasse ich mich auch auf Berichte anderer, auf die Logik und Erfahrung, dass meine Erfahrungen nicht repräsentativ sind.
Sonst wären 33% aller Schwestern lesbisch, und 100% hätten zumindest eine kurze Beziehung mit einer Frau gehabt. ;)

insideman schrieb:Um die Menschen die man erkennt oder nicht erkennt, geht es nur bedingt.

Es geht um Menschen die man, hier kann ich wie jeder andere nur für mich selbst sprechen, kennenlernt.

Und in dieser Gruppe Menschen müssten sich doch alle Arten dieser Menschen befinden, anteilsmäßig doch annähernd so, wie sie auch tatsächlich existieren.

Verstehst du was ich meine?

Das schließt natürlich nicht aus, dass ich nur unglaubliches Pech habe und nur die Minderheit der Schwulen kennenlerne..

Selbstverständlich geht es um die Menschen, die man glaubt zu erkennen. Was sonst sollte die Erkenntnis der Orientierung der Menschen, die du kennenlernst, für eine Rolle spielen. Es stellen sich die Menschen als Schwul raus, denen du es wohl von vornherein angesehen hast. Es erkannt hast. Sonst macht dein Beispiel null sinn..

Nu, Erfahrungswerte halt. Sagen in dem Fall, siehe auch meine Einschränkung, nichts aus. Wenn ich in der Motzstraße-Berlin arbeiten würde, würde ich denken die meisten Schwulen laufen in arschfreien Lederhosen rum. Eine Ableitung daraus ziehen? Nö..
Du weißt ja noch nicht einmal, wie viele Schwule du überhaupt kennst oder kennengelernt hast. Als ob jeder Schwule das in nem Gespräch anspricht.

haekki schrieb:Ist es das "Erkennen" an sich, das dir (falls überhaupt) schon Unbehagen bereitet, oder sind es nur die wirklich Auffälligen? Und gibt es bei dir Bekanntschaften, die zwar heterosexuell sind, aber durch ihr Verhalten bei dir eher (negativ) auffallen, und falls ja, mehr als die homosexuellen?

Wieso Unbehagen? Wo steht dass es mir Unbehagen bereitet? Es ist etwas das ich festgestellt haben für mich.
Und wieso sollte ein Verhalten von Schwulen dass mich erkennen lässt dass sie schwul sind, unabhängig jetzt von der Deutlichkeit, besonders schlimm sein oder so schlimm sein, dass man fragen muss, ob es auch von Heteros ein Verhalten gäbe, das schlimmer wäre?

Herrscht hier so eine Paranoia, dass jeder der auch nur ansatzweise etwas über Schwule sagt dass euch nicht friedlich einschlafen lässt, irgendwie homophob sein könnte?

Ich mein ich bin es gerne für euch, aber das sollte man an dieser Stelle mal hinterfragen.

FF schrieb:Ja. Es ist ein Straßenfest, bei dem Klischees ebenso zu beobachten sind wie Menschen, die dem nicht entsprechen.

Wenn es weiter nichts ist, ich war schon bei so einem Fest. Danke.

FF schrieb:Ich hatte lediglich vermerkt, dass die Medien eben ein verzerrtes Bild wiedergeben und nur die Klischees bedienen. Dann googelst Du, und findest die Klischees bestätigt. Bravo!

Medien? Welches Medium machst du denn für dieses Video verantwortlich, dass gerade da ein Paradeschwuler durchs Bild hüpft? Also mir sieht das wie ein selbst gedrehtes Video aus.

FF schrieb:Wie interessant fändest Du denn ein Video von Leuten, die ein Straßenfest besuchen und ganz normal aussehen? Würdest Du mir nicht antworten: "Das sind keine Schwulen"? Wie hoch wäre die Klickrate bei youtube und das Interesse auf RTL?

Der Mann der da durchs Bild hüpft hat doch gar keine Funktion für das Video. Der ist vermutlich den meisten gar nicht groß aufgefallen, also kann man nicht behaupten, das Video wäre nur wegen ihm auf youtube, damit man Klicks sammelt. Vor allem bezweifle ich, dass der Ersteller Klischees bedienen wollte.

FF schrieb:Wie viele Schwule hast Du wo kennengelernt?

Werden um die 15 gewesen sein. Also in diesem Bereich. Mittlerweile also mehr als 10, aber sicher keine 20...

FF schrieb:Es ist die Frage, ob man glaubt, dass der eigene Bekanntenkreis exemplarisch ist.

Auch das habe ich schon längst vermerkt. Ich habe sogar erwähnt, dass mein Empfinden aufgrund der begrenzten Zahl der Schwulen die ich kenne, vl gar nicht als Beurteilung dienen kann.

Das muss jetzt nicht immer ein extremes Beispiel sein. Da ich persönlich jetzt aber nicht extrem viele Schwule kennengelernt habe, ist meine Beobachtung natürlich sehr vorsichtig zu betrachten.

Merkwürdig dass das gar nicht auffällt. Das dürfte einfach damit zusammenhängen, dass man einfach absolut nichts sagen kann, was euch vl nicht gefällt, ohne dass ihr euch mit dem Tunnelblick auf etwas fixiert.

Interessant.

vincent schrieb:Du weißt ja noch nicht einmal, wie viele Schwule du überhaupt kennst oder kennengelernt hast. Als ob jeder Schwule das in nem Gespräch anspricht.

Wenn ich von Menschen spreche welche ich kennenlernte, dann sind da Menschen, von denen ich weiß ob sie hetero oder schwul sind.

@insideman

Es tut mir Leid, dass du den Eindruck hättest, ich würde dich als homophob abstempeln, das war nicht meine Absicht! Darum habe ich auch "falls überhaupt" geschrieben, da ich nicht unbedingt davon ausgegangen bin, dass es auch so sei.

Edit: Ich sehe gerade, dass ich mich wirklich nicht gut ausgedrückt habe. Manchmal sollte ich meine Beiträge wohl ein wenig überdenken.

Alleine dass man hier darüber so diskutieren kann zeigt doch, dass ihr das für außerordentlich wichtig zu halten scheint, ob ein einzelner Mensche die meisten seiner schwulen Bekannten an ihrem Verhalten erkennt oder nicht.

@insideman
"ihr"? du nimmst dich da also raus; als nicht-mitdiskutant quasi.. :D

@insideman

Nein, ich halte das nicht für außerordentlich wichtig, es hat mich nur interessiert. Ich kann ja nur von mir ausgehen. Und bei mir ist es eben der Fall, dass ich bei den meisten nichts gemerkt hätte, wobei hier andere anscheinend eine richtige Spürnase dafür besitzen. Das sagt ja erstmal nichts über die persönliche Haltung dazu aus, deshalb war meine fast-schon Unterstellung auch fehl am Platz.

Alleine dass man hier darüber so diskutieren kann zeigt doch, dass ihr das für außerordentlich wichtig zu halten scheint, ob ein einzelner Mensche die meisten seiner schwulen Bekannten an ihrem Verhalten erkannte.

Nein, es geht darum, dass man eben die meisten Homosexuellen (Frauen und Männer, darum spreche ich nicht von Schwulen, und wegen dem was @cesare letztens zu dem Wort Schwul schrieb), nicht als solche erkennen oder kennenlernen würde. Weil
a) Dein Bekanntenkreis nicht exemplarisch sein kann und
b) Deine Gemüseverkäuferin es nicht für nötig halten wird, Dich über ihr Privatleben aufzuklären.

Du hast behauptet, Du würdest Schwule, die sich als solche Dir gegenüber outen, immer erkannt haben. Wir geben Dir Argumente, die besagen, dass Du vielen Homosexuellen begegnest, die Du nie als solche erkennen wirst.

FF schrieb:(Frauen und Männer, darum spreche ich nicht von Schwulen

Ich spreche aber vorwiegend über Schwule wenn ich sage, dass ich die meisten als solche erkenne.

FF schrieb:a) Dein Bekanntenkreis nicht exemplarisch sein kann und

Das habe ich schon vor dir hier festgestellt, weshalb es mich wundert, warum du mich da wiederholst oder es nicht registriert hast.

FF schrieb:b) Deine Gemüseverkäuferin es nicht für nötig halten wird, Dich über ihr Privatleben aufzuklären.

Diese zählst auch nicht zu der Gruppe über welche ich spreche. Ich spreche von Menschen, von denen ich weiß dass sie homosexuell sind, weil ich sie kennenlernte, nicht weil ich sie auf der Straße sehe und glaube dass sie es sind.

Wenn du jetzt mal kurz darüber nachdenkst.

Ich behaupte 15 Schwule zu kennen und ich hätte fast alle daran erkannt dann wundert es mich, dass die Minderheit bei mir die Mehrheit ist.

Denn wenn die Mehrheit der Schwulen nicht an ihrem Aussehen oder Verhalten erkennbar ist, wieso sind es dann die Schwulen die ich kenne?

Ich hätte erwartet, dass es also auch bei den Schwulen so ist, die ich kennenlerne.

Schwule die ich nicht kennenlernte, sind von dieser Statistik ausgeschlossen, warum kommst du mit denen also immer?

Bei heterosexuellen Kandidaten weiteten sich die Pupillen beim Anblick des anderen Geschlechts, bei homosexuellen lösten Bilder des eigenen Geschlechts deutliche Reaktionen aus. Damit gibt es erstmals einen Beleg, dass Pupillen Auskunft über die sexuelle Orientierung geben können.

http://www.bild.de/ratgeber/partnerschaft/augen/pupillen-auskunft-ueber-sexuelle-orientierung-25530416.bild.html


So für alle die noch Fragen haben, Bericht lesen!

@insideman

Vielleicht liegt es daran, dass die wenigsten was mit dir zu tun haben wollen :D

Draiiipunkt0 schrieb:Vielleicht liegt es daran, dass die wenigsten was mit dir zu tun haben wollen :D

Bei uns gibt es nicht so viel Schwule, wenn man sich nicht in deren Lokalen rumtreibt. In meiner Stadt gibt es auch keine Schwulenkokale oder Ähnliches.

@insideman
Von welcher Stadt /Gegend sprechen wir denn?

@Draiiipunkt0

Österreich, Knapp 20 000 Einwohner. Tut aber hier nichts zur Sache.

@insideman
Ich geb´s auf.
Menschen, die sich auf ihre 15 Bekanntschaften, die Medien und youtube beziehen und davon auf alle "Schwulen" schließen, die alle Lesben am Holzfällerhemd erkennen wollen u.s.w., mit denen braucht man über das Thema also auch nicht zu diskutieren, weil die Beschränktheit des Erlebnishorizontes der Beschränktheit in der Argumentation entspricht.
Wie gesagt: Ich hätte mehr von Dir erwartet.

insideman schrieb:Bei uns gibt es nicht so viel Schwule, wenn man sich nicht in deren Lokalen rumtreibt. In meiner Stadt gibt es auch keine Schwulenkokale oder Ähnliches.

Und das bestätigt meinen neu gewonnenen Eindruck noch ... Schwule gibt es auch, wenn Du Dich nicht in deren Lokalen herumtreibst. Schwule gibt es sogar dann, wenn es keine Schwulenlokale gibt. Schwule gibt es auch dann, wenn Du sie nicht erkennst.
Und erst recht gibt es Homosexuelle und Lesben, von denen Du nie erfahren wirst, dass sie es sind .. weder auf youtube, noch in den Medien.

FF schrieb:Menschen, die sich auf ihre 15 Bekanntschaften, die Medien und youtube beziehen und davon auf alle "Schwulen" schließen, die alle Lesben am Holzfällerhemd erkennen wollen u.s.w., mit denen braucht man über das Thema also auch nicht zu diskutieren, weil die Beschränktheit des Erlebnishorizontes der Beschränktheit in der Argumentation entspricht.

Nicht jeder kann zig Schwule und Lesben ( ich sagte diese sind hier etwas ausgenommen) kennen wie du.
Überhaupt habe ich ja schon mal festgestellt, dass du egal über welches Thema wir sprechen, scheinbar unzählige Menschen zu kennen scheinst und immer Argumentationshoheit hast

Das ist aber sehr selten denke ich, nicht jeder kennt ständig viele Leute quer durch alle Threadthemen.

Es scheint aber jetzt endlich so zu sein, dass du verstehst, dass ich jene Menschen zur Meinungsbildung heranziehe, welche ich persönlich kennenlernte. Dass die Medien diese Sichtweise nicht gerade ins Wanken bringen ist ein anderes Thema.

Dass meine Meinung aber durchaus nicht das widerspiegeln muss was tatsächlich der Fall ist, habe ich nun schon öfters erwähnt.

Es schmeichelt mir aber, dass meine Meinung welche ich immer von der allgemeinen Gültigkeit ausgegrenzt habe, euch so ein Anliegen ist.

FF schrieb:Wie gesagt: Ich hätte mehr von Dir erwartet.

Du wirst sicher noch öfters enttäuscht, wenn du deine Erwartungen nicht anpasst.

FF schrieb:Und erst recht gibt es Homosexuelle und Lesben, von denen Du nie erfahren wirst, dass sie es sind .. weder auf youtube, noch in den Medien.

Natürlich gibt es die. Es wird auch Menschen geben die irgendwo Tattoos und Piercings haben, von denen ich aber nie erfahre.

Was mir das sagen soll weiß ich nur nicht.

@FF
Ich brauch nicht von dem "normal" Ding runterkommen, weil das die Diskussionsgrundlage ist ^^

Aber ich glaube, dass man das nicht diskutieren kann hone den Begriff normal für alle gleich zu definieren.

Wie gesagt ist mir bewusst, dass es in der Natur vorkommt..... DIE KLAUEN EIER? Jetzt klauen die Homos auch noch!!!!! (Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein wegen diesem Scherz)

Also wie gesagt... ich habe nichts dagegen... wenn er gut genug aussehen würde, würde ich sogar mitmachen :D

Aber gut lassenwir das "normal" Gerede.... ... ...mir fällt grad nichts eins.... ich warte

Hm... schwieriges Thema. Als normal bezeichnet man das was die meisten im Durchschnitt auszeichnet. Ich kann garnicht nachzählen wieviel Homosexuelle ich kennengelernt habe.
Die meisten sind eher symphatisch...
Aber meins ist es nicht..

@insideman

insideman schrieb:Die Klischees werden immer wieder bestätigt.

Sonst gäbe es ja auch keine Klischees. Ohne Bestätigung würden Klischees ins leere laufen. Dennoch sind Klischees nicht unbedingt der reelle "Normzustand". Klar es gibt viele die in diese Klischees passen, mal mehr mal weniger, aber auch genau so viele die dem überhaupt nicht entsprechen und die fallen nicht auf denn die sieht man nicht.

Für mich ein wesentlich größeres Ärgernis als reaktionäre, heterosexistische Religioten sind übrigens homosexuelle Männer, die betonen, wie heteronormativ und "normal" sie sind- und sich zu den "Klischeeschwulen" stark versuchen abzugrenzen, indem sie versuchen von heteronormativen Männern als vollwertige Männer anerkannt zu werden.

Das sind die, die den Heterosexismus in die Schutzräume fortsetzen und feminine Männer als Tunten und Spinner diffamieren und ihnen die Schuld an der sogenannten Homophobie der Mehrheitsgesellschaft geben, weil sie ja eigentlich so unglaublich "normal" sind.

Letztendlich sind das homophobe Schwuchteln, die gerne echte Kerle wären und dafür die Absolution von eben solchen suchen.