@insideman Ich habe deshalb nicht geschrieben: "Googele mal Schwul-Lesbisches Straßenfest", sondern dass Du da mal hingehen solltest.
In einem sind wir uns einig:
insideman schrieb: Du solltest etwas genauer lesen.
Du glaubst, youtube gibt Lebenswirklichkeit wieder? Wollen wir wetten wie lange es dauert, dass sich wieder jemand beklagt, dass manche ihr Weltbild aus youtube generieren?
Wie gesagt: Ich hätte nicht gedacht, dass Du darauf hereinfällst.
Diejenigen Homosexuellen, die sich anders benehmen, die wirst Du nie als solche erkennen. Es gibt auch viele, die sich nie öffentlich outen, eben weil sie nicht mit "homosexuell" identifiziert werden möchten, sondern als normaler Mensch betrachtet werden wollen.
Ob mein Sparkassen-Angestellter oder ein Lesbenpaar, das ich erst beim soundsovielten Treffen als Paar begriff, die beiden Omas, die bei einem Bekannten in der Kirchengemeinde sich als Paar entpuppten, der Kollege von meinem Vater bei der Bundeswehr, die schrullige, alleinstehende alte Dame nebenan, der Opa im Altersheim, in dem ein Freund Zivildienst leistete, die Supermarkt-Kassiererin, ....... : Du würdest sie nicht erkennen und sie haben keinen Grund, sich Dir zu offenbaren. Andere platzen ja auch nicht in der Öffentlichkeit damit heraus, auf welchen Typ Mann oder Frau sie stehen oder welche sexuellen Präferenzen sie haben. (Da würde man sich wohl auch wundern, wen man alles in Clubs wie dem Insomnia trifft.)
Und wie gesagt: Es ist nur ein bedientes Klischee von vielen, wenn es bedient wird. Die dämliche Blondine mit dem Grips eines Suppenhuhns, der stumpfdumme Bodybuilder, der "Ey isch weiss wo Dein Haus wohnt"-Türkenbengel der dritten Generation Bildungsferne, ... denen allen begegne ich auch im Alltag und finde sie lächerlich bis abstoßend. Dass sie "
normal"er sind, tröstet mich nicht. Das Potenzgehabe notgeiler Heteros Samstangnacht möchte ich nicht als exemplarisch betrachten, sonst verginge mir die Freude an Männern ein für alle mal.
Du verhältst Dich (wie viele andere) an dieser Stelle genauso wie jene berüchtigten Emanzen, die eben jene Klischee-übererfüllenden Exemplare als Basis ihrer Beurteilung aller Männer nehmen.
Oder wie jene Männer, die glauben, aufgrund eigener frustrierender Erfahrungen und Berichten über Teppichluder und Samenraub in Besenkammern erkannt zu haben, wie Frauen alle so sind.
Nie verstanden habe ich, wie sich Menschen in ihren persönlichen Eindrücken und durch Medien genährten Klischees so gemütlich einrichten können. Mich würde es reizen, herauszufinden, ob mein Eindruck trügt ... weil ich so oft angenehm überrascht wurde.
Aber dabei muss ich Berichte von außerhalb meines Erfahrungshorizontes einbeziehen.
Ich dachte immer, das wäre, was Bildung ausmacht.