@wichtelprinz wichtelprinz schrieb:Das was ich meine, das die natürliche Selektion die einzige und höchste natürliche Tatsache sei welche gültigkeit habe.
Nein, es ist einfach eine Theorie, welche jederzeit (in Teilen) widerlegt werden kann, wenn sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen lassen.
Natürliche Tatsache Beispiel: zwei Männer können kein Kind zeugen.
Du denkst vermutlich an eine klassische Selektion - starke Tiere überleben, schwache sterben aus. Genetische Merkmale werden von homosexuellen Lebewesen nicht weitergegeben, deshalb sterben sie aus usw. usf.
Das bedeutet Selektion im klassischen Sinne. Trotzdem findet auch bei Menschen eine Selektion statt, allerdings spielen heute viele andere Faktoren zusätzlich eine Rolle. Die Welt ist durch und für den Mensch komplexer geworden. Selektion findet vielfach nach anderen Prinzipien statt als nach Stärke, Robustheit, Fruchtbarkeit etc. Bei Darwin ging es ja vor allem auch um die Vererbung, um die Weitergabe von Genen und darum, welche Individuen sich gegenüber anderen durchsetzen.
Und hier kann man auch die Trennlinie ziehen, denn ethische Diskussionen kann man darüber führen, aber letztlich wurde hier nur etwas beschrieben, was sich in der Natur beobachten lässt. Die Theorie ist ja unterfüttert mit bestätigten Hypothesen. Wer daraus dann ableitet, dass Homosexualität 'falsch sei', weil es 'entgegen der Biologie' ist oder so ein Quatsch, berührt damit ein völlig anderen Bereich. Denn wertvoll und wertlos, sinnvoll, sinnlos, normal und unnormal definiert doch der Mensch und nicht die Natur, also entsprechend die Biologie. Moral und ethische Erwägungen von solchen biologischen Erkenntnissen abhängig zu machen, halte ich grundsätzlich für kritisch, vor allem wenn um Wertigkeit geht. Da geht es dann um Missbrauch.