Der Preppers Thread
08.12.2021 um 13:11Carbine schrieb:Daraus entnehme ich, dass du persönlich die Beeren liegen lassen würdest und stattdessen irgendwelche anderen essbaren Pflanzen oder dergleichen suchen würdest?Man muss sich halt fragen, was die Beerenesserei in einem realistischen Szenario überhaupt bringen soll.
Ich beispielsweise habe sogut wie keine anderen gesehen. Pilze sei mal dahingestellt, da muss man sich auskennen, daher fand ich es völlig richtig, dass manche Teilnehmer die Finger davon ließen.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es einen in die wilde Natur verschlägt ist es immer noch in so gut wie allen Fällen die mit Abstand beste Option, sich Richtung Zivilisation zu bewegen*, weil die, von wenigen Ausnahmen abgesehen (Mitte von Alaska und dergleichen) weniger als zwei-drei Tagesmärsche weit entfernt ist. Dazu muss man hauptsächlich erstmal verhindern, dass man in Panik gerät, und dann möglichst gut vorankommen, weil einen sonst Hunger, Kälte und so weiter relativ schnell erledigen - bei Beeren und so Kram ist die Ausbeute an Energie, verglichen mit der nutzbaren Tageszeit die man dafür aufwenden muss das Zeug einzusammeln, derart gering dass es einfach keinen Sinn macht sich damit aufzuhalten, auch weil man das Zeug nicht wirklich gut aufheben oder mitnehmen kann. In einem (in Europa z.B.) realistischen Szenario wäre man wahrscheinlich deutlich besser damit dran, auf die Suche nach Nahrungsmitteln so gut wie ganz zu verzichten (und maximal so Zeug wie Baumfrüchte oder dergleichen, wovon man relativ schnell große Portionen zusammenbekommt mitzunehmen) und sich dafür mit maximaler Geschwindigkeit so lange wie möglich (solange man Tageslicht hat) Richtung Zivilisation zu bewegen, weil das die Überlebensaussichten maximal verbessert. Nur auf die Suche nach möglichst sauberem Trinkwasser kann man nicht verzichten, da man ohne Trinkwasser sehr schnell an Effektivität verliert, wogegen ein oder zwei Tage ohne Nahrungsaufnahmen physiologisch für die meisten Menschen kein Problem sind (wohl aber mental).
* tatsächlich ist die beste Option in realistischen Fällen (Auto bleibt liegen, Flugzeug stürtzt ab, Boot wird abgetrieben usw.) in der Regel, beim liegengebliebenen Fahrzeug zu bleiben bzw. an der Absturzstelle oder am Bootslandeplatz, weil eventuell ausgeschickte Suchende (man war ja vorsichtig und hat irgendwem erzählt, wo man hinfährt, wann man wieder zurücksein will und wann man sich als sicher angekommen z.B. per Telefon meldet) einen dort viel eher finden als wenn man sich Rambo-Style durch die Berge zurückzuschlagen versucht, und weil selbst eine einsame Landstraße am Arsch der Heide eine viel realistischere Rettungslinie ist als irgendein Todesmarsch durch ein unbekanntes Gebiet, weil da halt doch irgendwann mal ein Holzlaster, ein Förster oder ein random Tourist vorbeikommt.
Für eine Serie, die in erster Linie der Unterhaltung dient, ist sowas halt alles nicht sonderlich spannend.