@geeky geeky schrieb:Reduziert ja, das ist schließlich das Ziel, aber warum zwangsläufig STARK?
Ich hab dir doch schon gezeigt, dass allein um Schweine in Bio Bedingungen zu halten wie 1/3 der landwirtschaftlichen fläche Deutschlands nur für Schweine aufwendne müssten, also für ihr futter und ihre Haltung.
Das heißt, wir müssten allein für Schweine das doppelte an landwirtschaftlicher fläche nutzen, was wir momentan für maisproduktion aufwenden.
Anders gesagt: das ist mehr Fläche als das, was wir momentan insgesamt für alle Tiere als wiesen und weidenfläche nutzen.
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Wirtschaftsbereiche/LandForstwirtschaftFischerei/FeldfruechteGruenland/AktuellFeldfruechte1.html (Archiv-Version vom 14.11.2013)Wenn du dir diese zahlen anschaust.
Und so ne Kuh musst du dann ja auch Bio halten. Da is nix mehr mit nur im Stall rumstehen, da muss auch entsprechend mehr Weidefläche zur verfügung stehen, du wirst mehr fläche und mehr Ressourcen für Futtermittel brauchen (denn auch das muss nach Bestimmung bio sein), und Hühner sind da noch gar nicht drin, genausowenig wie andere Tiere.
Von den inhärent größeren kosten dadurch, dass du jetzt mit den Tieren zur Gewinnmaximierung nicht mehr alles machen darfst wie z.b. die Milchgebefähigkeit der kuh soweit ausreizen dass sie kalziummangel bekommt und ihre knochen kaputt gehen mal ganz zu schweigen.
Wir sprechen von einer Kostenexplosion aller nichtveganen Lebensmittel, und auch von anderen dingen, eben allen lederprodukten, gelatineprodukte, vielen Kosmetika, in jedem fall einer ganze menge Sachen.
geeky schrieb:Auch wenn du daraus ein Horrorszenario machst: wäre das nicht vollkommen in deinem Interesse?
In meinem Interesse ist nicht, dass arme leute sich plötzlich nichts mehr leisten können, de rmittelstand jetzt auf einem Niveau leben muss wo vorher hartz 4 Empfänger waren und plötzlich jeder hunger schieben muss. Nein.
Warum auch?
Das ist überhaupt nicht notwendig.
Zweitens ist es nicht gangbar. Oder meinst du die Bevölkerung würde sowas akzeptieren und die Regierung im amt lassen die sowas bringt ode rauch nur wählen?
Haste gesehen wie die Grünen beim veggie day zerfetzt worden sind?
Man kann soetwas nicht staatlich verordnen, und es ist auch total hirnrissig das so zu machen weil du damit chaos und Armut erzeugst obwohl es auch anders geht.
geeky schrieb:Weil es durch dann artgerechte Tierhaltung das von dir so vielbeschworene Leiden verhindert. Oder war das nur ein Vorwand?
Das wird es eben nicht, weil es schonmal überhaupt nicht durchführbar ist, und selbst wenn es durchführbar wäre für eine Armut und ein chaos sorgt dem man ganz einfach hätte aus dem weg gehen können, wenn man vorher vegane alternativprodukte unterstützt hätte und diese Umstellung langsam und langfristig unterstützt hätte.
Es ist außerdem keine lösung des Problems zu sagen : Hihi, keiner muss veganer werdne, soll doch der Staat die haltungsbedingungen ändern!!!
Denn jede rweiß, dass der Staat das eben wegen dem resultierenden Chaos niemals tun wird.
Deswegen ist auch das eine reine Scheinlösung.
geeky schrieb:Doch wohl zumindest denen, die sich schon jetzt genau das auf die Fahnen geschrieben haben: Es sollen weniger Tierprodukte konsumiert werden.
Nein, denen ist damit nicht geholfen.
Weil die ein bisschen nachenken und genau wissen, dass soetwas maximal aufstände erzeugt, aber sicher keinen stabilen zustand in dem keine tierprodukte mehr erzeugt werden.
geeky schrieb:Warum gleich so hysterisch? Die Kraftstoffpreise z.B. haben sich auch in Nicht-Diktaturen in den letzten 20 Jahren vervielfacht.
Das ist überhaupt nicht vergleichbar. Benzin ist nach wie vor für jeden Mittelständler erschwinglich und andere haben die Möglichkeit über bus und bahn durch ihr leben zu kommen im allgemeinen.
Wenn plötzlich fast jedes Lebensmittel was der deutsche konsumiert sich im preis verdoppelt und dazu noch einige Produkte mehr ist das eine ganz andere Situation.
Wir haben in Deutschland davon abgesehen momentan 4% Bio Lebensmittel.
Es ist logistisch gar nicht möglich, wie oben beschrieben, alle deutschen zu versorgen.
Die Preise die wir zahlen wären also noch viel teurer als die, die wir für heutige bioprodukte bezahlen, weil selbst die, die sich bio leisten könnten, die nachfrage auf ein größeres Niveau treiben werden als das Angebot je sein kann.
geeky schrieb:Du solltest dich jetzt mal entscheiden, ob sich nicht jeder mehr morgens was vom Bäcker leisten kann oder ob der Preis niedrig bleibt. Gibt es die Alternativprodukte etwa nur, solange es auch Billigfleisch gibt?
Die ALternativprodukte gibt es heute nicht in ausreichender anzahl um ganz Deutschland damit zu versorgen, und die meisten deutschen kaufen sie auch nicht.
Es geht um einen langfristigen wandel von Essgewohnheiten und das schaffen immer weiter gehender Infrastruktur um massentierhaltung nach und nach abzuschaffen weil die althergebrachten Produkte ersetzt werden.
Ein langsamer wandel in dieser Form ist ziemlich unproblematisch.
Vegane Produkte würden langfristig billiger werden weil sie in größerer Stückzahl produziert werden können und aus der niesche rauskommen (denn heute sind diese eben oft auch nicht für jeden erschwinglich) während die leute die nicht vegan leben weiterhin ihre Lebensmittel ausreichend günstig kaufen können.
Das was du vorschlägst würde bedeuten, ohne ausreichende Verfügbarkeit und ohne einen akzeptablen preis von alternativprodukten leute die nicht gerade wohlhabend sind in die Armut zu stürzen und sie in einer relativ kurzen zeit zu zwingen ihre Essgewohnheiten umzustellen, und auch in anderen bereichen mehr zu bezahlen.
Inwiefern ist das ein gangbarer weg?
Wie soll eine demokratische Regierung das durchbringen?
Es ist keine lösung zu sagen 'forder einfach etwas unmögliches', und das ist es, was du da vorschlägst, und sagst mir dabei zugleich, Veganismus sei doch sektenartig und unrealistisch.