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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

3.182 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Emanzipation, Linguistik, Berufsbezeichnungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:08
@Groucho
Ich glaube du hast recht. Aber ich kann mich einfach nicht dagegen wehren, den ganzen Unsinn unkommentiert stehen zu lassen.. :D


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:09
@1ostS0ul
Zitat von 1ostS0ul1ostS0ul schrieb:An einer Wiener Fachhochschule werden Studenten schlechter benotet, wenn deren schriftliche Arbeiten nicht in einer geschlechterneutralen Form abgefasst sind.
Eine Schande, ich widersetze mich diesem Sachverhalt seit dem ersten Semester, da jede meiner Seminararbeiten die Anmerkung in der Einleitung enthält, dass sich die Arbeit des generischen Maskulinums befleißigt.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:10
@fumo

Ich estimiere es als suboptimal wenn man altera linguale Synonyme iterativ apportiert. Additiv QED. :troll:


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:10
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Die Anrede mag sich toll lesen oder anhören. Im Grunde finde ich das persönlich aber völlig unnötig und auch sexistisch. Ich teile diejenigen auf der anderen Seite des Kommunikationskanals in Geschlechter ein, beziehungsweise heben dessen Rolle hervor.

Was interessiert mich das Geschlecht von Frau oder Herr Müller, die beim Finanzamt meine Unterlagen durchsehen sollen. Mir doch wurscht.
Wieso ist das sexistisch? Es ist eine seit Jahrzehnten gebräuchliche
Ansprache, wenn man nicht weiß, ob sich ein Mann oder eine Frau
um seine Angelegt kümmern wird, und man zu dem den Namen nicht
weiß.

Und in einem Anschreiben an jemand interessiere ich mich ja nicht
für das Geschlecht des Sachbearbeiters/der Sachbearbeiterin, sondern
um einen bestimmten Sachverhalt.

Jemand mit Herr oder Frau anzusprechen ist einfach nur ein allgemeine
Höflichkeit. Wie schreibst Du denn an das Finanzamt, oder an andere, z.B.
die Hausverwaltung?

"Sehr geehrtes Finanzamt"?
"Hey Leute beim Finanzamt"?
"Hallo Hausverwaltung"?


Oder lässt Du Die Anrede einfach weg?


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:12
@aseria23
Zitat von aseria23aseria23 schrieb:Ich estimiere es als suboptimal wenn man altera linguale Synonyme iterativ apportiert. Additiv QED. :troll:
OK! :troll:

Also, im Wort Bäcker stecken Bäckerinnen mit drin, wenn es sich um eine gemischte Gruppe handelt, es wird bloß nicht über die Schriftzeichen kenntlich gemacht, um die Sprache einfach zu halten.....so schreiben wir seit Jahrhunderten.

Bäcker können dann sein
- nur Männer
- Männer und Frauen

Bäckerinnen
- nur Frauen


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:13
@inci2
@aseria23
@vincent
@1ostS0ul

Ich werde Euch jetzt eine Kompromisslösung anbieten, die ich auf die Schnelle erarbeitet habe, damit wir alle wieder lebend aus der Sache rauskommen. :D

Ich nenne es- ---> das Fumo-Paradigma! :troll:


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:13
@inci2
Jemanden direkt mit Herr oder Frau anzusprechen schon, wenn auch das unnötig ist in meinen Augen. Aber ohne zu wissen, wer der Leser des Schreibens ist, das Geschlecht als Erstes anzusprechen ist sexistisch. Ich schreibe nicht Menschen an, sondern Geschlechter; Damen und Herren. Es interessiert mich aber nicht, ob der Sachbearbeiter einen Pimmel hat oder nicht..


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:14
@aseria23
Übersetz erst mal was du da geschrieben hast, du Klugscheißerin! :D


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:16
@vincent
Ich werde das bei meiner nächsten schriftlichen Konversation mal einbauen."Sehr geehrter Mensch Kowalowski,..." ich hoffe sehr auf den Humor des Sachbearbeiters :D


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:17
@vincent
Zitat von aseria23aseria23 schrieb:Ich estimiere es als suboptimal wenn man altera linguale Synonyme iterativ apportiert. Additiv QED. :troll:
Ich schätze es als nicht ganz so bestmöglich ein, wenn man wechselnde, sprachliche Synonyme wiederholend hervorbringt


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:18
@1ostS0ul
Zitat von 1ostS0ul1ostS0ul schrieb:...und wenn man jetzt noch auszeiten betrachtet geht der prozentuale unterschied, je nach länge der auszeit, gegen null
Man müsste mal schauen, wie das bei Vätern aussieht, die eine
Elternzeit nehmen. Ob die auch mit einem Verlust an Gehalt dann
weiter machen.

Aber das einzige, was ich dazu weiß ist, daß Väter eine erheblich
kürzere Elternzeit als die Frauen nehmen.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:18
@cassiopeia88
Du hast aber eine Person, deren Name dir bekannt ist. Also reicht in dem Falle doch sowieso ein einfaches "Geehrter Kowalowski" oder sowas.
Ansonsten ist auch ein Schreiben a la Sehr geehrte Angestellte, Sachbearbeiter etc. möglich, ob nun im gM oder gF formuliert.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:23
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Jemanden direkt mit Herr oder Frau anzusprechen schon, wenn auch das unnötig ist in meinen Augen. Aber ohne zu wissen, wer der Leser des Schreibens ist, das Geschlecht als Erstes anzusprechen ist sexistisch. Ich schreibe nicht Menschen an, sondern Geschlechter; Damen und Herren. Es interessiert mich aber nicht, ob der Sachbearbeiter einen Pimmel hat oder nicht..
Kuckuck! Überraschung!
Menschen haben Geschlechter!

Du hast meine Frage nicht beantwortet.
Welche Anrede verwendest Du denn in Schreiben
ans Finanzamt, Hausverwaltung, etc.?

Oder falls Du beim Jugendamt arbeitest. Schreibst Du
dann die Eltern an mit "Erwachsene Personen im Haushalt des Kindes XY"?

Es gibt gewisse Konventionen, wie man z.B. Briefe
schreibt. Wie adressierst Du eigentlich Briefe?

Itzenplitz
Musterstraße 1
12345 Musterstadt


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:26
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Du hast aber eine Person, deren Name dir bekannt ist. Also reicht in dem Falle doch sowieso ein einfaches "Geehrter Kowalowski" oder sowas.
Aber das ist doch auch sexistisch, weil "geehrter".
Die logische Konsequenz wäre, die Anrede bestünde nur
aus

"Kowalski".

Das ist aber unhöflich. Die Andrekonventionen gibt
es nicht zur Diskriminierung, sondern zur Höflichkeit,
um das allgemeine Miteinander zu erleichtern.
Zitat von vincentvincent schrieb:Ansonsten ist auch ein Schreiben a la Sehr geehrte Angestellte, Sachbearbeiter etc. möglich, ob nun im gM oder gF formuliert.
Sehr geehrte Angestellte, diese Form kann nur ein Arbeitgeber
verwenden, da die angeschriebene Person eben nicht deine
Angestellte ist.

Und was spricht dagegen statt "sehr geehrte Sacharbeiter" dann
"sehr geehrte Frau Itzenplitz" zu schreiben. Zumal "sehr geehrte Sachbearbeiter",
auch falsch ist, daß sich nicht mehrere Sachbearbeiter um die Angelegenheit
bemühen, sondern nur eine Person.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:27
@inci2
Überraschung, Menschen haben nicht nur Geschlechter, sondern auch andere Merkmale wie Haar- Augenfarben, Intelligenz, Charaktereigenschaften etc.
Wieso schreibst du nicht "Sehr geehrte dunkel- und hellhaarige/häutige Angestellte"
Oder "Sehr geehrte dumme und schlaue Angestellte"

Es interessiert mich einfach nicht, kannst du dir das vorstellen? Ich hab tatsächlich nicht vor, die Dame oder den Herren vom lieben Finanzamt zu daten, wenn ich ein Schreiben aufsetze..


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:32
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Es interessiert mich einfach nicht, kannst du dir das vorstellen? Ich hab tatsächlich nicht vor, die Dame oder den Herren vom lieben Finanzamt zu daten, wenn ich ein Schreiben aufsetze..
Wenn ich eine Mail an meinen Anwalt mit
"Sehr geehrter Herr RA Itzenplitz" schreibe,
will ich den auch nicht daten, sondern bitte
ihn tätig zu werden.

Du hast übrigens noch immer nicht die Frage
beantwortet, welche konkrete Anredeform Du
denn nun so verwendest.

Wer allerdings auf die Idee kommt, mit
einer höflichen Anrede in einem förmlichen Brief an
die Dame oder den Herrn vom FA zu "daten",
den kann ich in der Diskussion eh' nicht für voll nehmen.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:35
@inci2
Was denkst du welche Anrede ich wohl benutze bei förmlichen Schreiben? Meinst du ich werde da meine Ideologie durchboxen?

Im Übrigen habe ich nirgends gesagt, dass die Anrede "damen und herren" per se diskriminierend wäre.


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:35
@vincent
@inci2
@cassiopeia88
@aseria23
@1ostS0ul
@nananaBatman
@Kältezeit

Das Fumo-Paradigma:

Also, es gäbe eine einfache Lösung für das Problem, die mit anaphorischer Referenzidentität zu tun hat.

anaphorisch = rückbezüglich
Bsp:
Fumo isst ein Brot. Er hat Hunger!
Er bezieht sich rückbezüglich auf Fumo -> anaphorisch
Er und Fumo beziehen sich aufeinander -> Referenzidentität

Wie würde das nun ausschauen und wie würde dadurch der weibliche Aspekt einer Sprache gestärkt werden?

Wenn in einem Text (Kontext egal) Männer und Frauen einer Berufsgruppe erstmalig neu eingeführt werden, unterscheidet man sie strikt nach Geschlecht, um den weiblichen Aspekt hervorzuheben.

"Ab 20.00 Uhr trafen sich die Bäckerinnen und Bäcker der Innung Süd-West auf ein Bier. Nach ein paar Stunden verließen dann alle Bäcker das Lokal und gingen nachhause, doch am nächsten Morgen trafen sich die Bäcker wieder auf ein Bier!"

Sollte der Terminus "Bäcker" nach der Einführung im weiteren Verlauf des Gesprächs erneut aufgegriffen werden (wie im Beispiel beschrieben), kann in der Folge mit dem generischen Maskulinum gearbeitet werden, da sich das gM in diesem Fall anaphorisch auf die zuvor eingeführten Bäcker und Bäckerinnen bezieht.

Das wäre mein Kompromissangebot zwischen beiden Lagern! :)


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Pseudo-Emanzipation aus linguistischer Sicht! (Generisches Masculinum)

06.03.2015 um 16:37
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Im Übrigen habe ich nirgends gesagt, dass die Anrede "damen und herren" per se diskriminierend wäre.
Doch. Ein schlechtes Gedächtnis hast Du auch noch.
Zitat von vincentvincent schrieb:Die Anrede mag sich toll lesen oder anhören. Im Grunde finde ich das persönlich aber völlig unnötig und auch sexistisch.
Und bevor Du Wortklaubereien anfängst, sexistisch hast du bestimmt
nicht als Kompliment gemeint.


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06.03.2015 um 16:37
@fumo
Das ist ja noch unlogischer. Erst erwähnen, dass es Bäcker und Bäckerinnen gibt, dann aber die Bäcker nach Hause schicken und die Bäckerinnen weiter saufen lassen? :D


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