@HeizenberchHeizenberch schrieb:Ich kenne jemanden, der schriftlich mit großem "I" gendert und sprachlich das generische Femininum verwendet. Sehr ungewohnt, aber ich akzeptiere das.
Respekt, ich glaub, mir würd nach dem dritten Mal der Hut hochgehen x)
Heizenberch schrieb:"Peter ist Bäcker, Susi ist Bäckerin, Sandra ist Bäcker, Kevin ist Bäckerin"
und
"Peter und Susi sind Bäcker, Kevin und Sandra sind Bäckerinnen"
Wenn man beides als generisch akzeptiert, dann gibt es in ein paar Jahren/Jahrzehnten wahrscheinlich noch nicht einmal mehr Irritationen, was gemeint sein könnte.
Damit hätte man die ultimative Redundanz erzeugt: zwei Begriffe, die exakt und ununterscheidbar dasselbe aussagen. Meinem Bauchgefühl nach würde dann eine der beiden Formen komplett wegfallen (die "unpraktischere" weibliche, wegen der einen Silbe mehr?) und wir hätten ein System wie im Englischen.
@fumo fumo schrieb:Auffällig: Bei den Pluralformen der Wörter hält sich das Generische Maskulinum hartnäckiger als in den Singularformen.
Woran könnte das liegen? In Pluralformen einer unbestimmten Gruppe aus Männern und Frauen wird das Generische Maskulinum nicht als anstößig empfunden; in Singularformen schon.
Ich sehe den Grund weniger in Singular oder Plural als in der "Definiertheit" der Gruppe, über die man spricht.
Bei Singularformen ist völlig klar, um welches Geschlecht es geht. Frau Meier ist Bäckerin; Herr Meier ist Bäcker. Hier das falsche Geschlecht bei der Berufsbezeichnung zu verwenden, erzeugt einen satzinternen Widerspruch. Bei "Herr Meier ist Bäckerin" schlimmer als im umgekehrten Fall, eben wegen des generischen Charakters, den das Maskulinum annehmen kann. Beim Plural sieht es ähnlich aus, sofern bekannt ist, dass die Gruppe rein männlich oder rein weiblich ist. "Frau Meier und Frau Schmitz sind Bäcker" - nicht schön (also sprachlich), aber könnte grade noch so durchgehen. "Herr Meier und Herr Schmitz sind Bäckerinnen" - totaler Murks. Wieder wegen des generischen Charakters, den das Maskulinum haben kann, das Femininum aber nicht.
"Alle Anwesenden sind Bäcker" - in solch unbestimmten Fällen ist das generische Maskulinum eine praktische Alternative zu "Bäcker oder Bäckerinnen". Ob wir eine rein männliche oder eine gemischte Gruppe vor uns haben, muss der Kontext klären. Eine rein weibliche Gruppe würde ich nicht vermuten, hier würde ich die Sonderbezeichnung "Bäckerinnen" erwarten. Und umgekehrt auch nicht von einer gemischten oder rein männlichen Gruppe ausgehen, wenn da "Bäckerinnen" steht.