@HeizenberchHeizenberch schrieb am 30.10.2014:Wo werden denn durch eine Form für alle die Frauen gesondert erwähnt? Ganz im Gegenteil! Durch das generische Maskulinum müssen Frauen gesondert erwähnt werden.
Das generische Maskulinum wäre eine solche Form für alle. Simpel (im Gegensatz zu "Bäckerinnen und Bäcker"), aussprechbar (im Gegensatz zu "Bäcker*innen") und in der Sprache bereits verankert (im Gegensatz zu geschlechtsneutralen Kunstformen wie "Bäckerix"). Im Allgemeinen ist aus dem Kontext herleitbar, ob man von Männern oder Frauen spricht, wo das nicht der Fall ist, kann man ja näher spezifizieren.
Solifuga schrieb:
Und man wird auch nie in die Köpfe reinkriegen, dass es keinen Unterschied macht, ob das Frühstücksbrötchen von einer Frau oder einem Mann gebacken wurde, solange man diesen Unterschied ständig betont.
Auch das ist nicht der Fall. Wenn ich sage, dass die Bächer*innen tolle Brötchen machen habe ich doch eben KEINEN Unterschied zwischen den Geschlechtern gemacht. Ich glaube, dass du das Prinzip des Genderns noch nicht verstanden hast.
Also erstens mal möchte ich hören, wie du das *sagst* (nicht schreibst)
;)Zweitens behaupte ich, wenn ich in der Fußgängerzone lauthals die Bäcker für ihre tollen Brötchen lobpreise, wird keiner auf die Idee kommen, dass ich damit nur männliche Bäcker meine. Auch wenn manche Sprachwissenschaftler anderes herausgefunden haben wollen mit aus dem Kontext gerissenen und missverständlich formulierten Satzfetzen sowie einer eigenwilligen Interpretation der Ergebnisse.
Heizenberch schrieb am 30.10.2014:Schonmal dran gedacht, dass sich Sprache nunmal verändert und dass man sich dran gewöhnen könnte? Nein. Bloß nicht!
Zum Beispiel könnte man sich daran gewöhnen, dass das Maskulinum beide Geschlechter bezeichnen kann, wie es in der Praxis längst gehandhabt wird, und was künstliche Veränderungen der Sprache überflüssig machen würde. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht und man jede Menge Geld für die Umstellung verbrennen kann?
1ostS0ul schrieb:"An einer Wiener Fachhochschule werden Studenten schlechter benotet, wenn deren schriftliche Arbeiten nicht in einer geschlechterneutralen Form abgefasst sind."
Und genau solcher Mist kommt dabei raus. Gängelei, die bei den Betroffenen bestimmt ein Extramaß an Sensibilität und Akzeptanz für das Thema schafft. Nicht. Aber Hauptsache, irgendwer kann sich in den Lebenslauf schreiben, dass er mal so richtig was gegen die Diskriminierung der Frau unternommen hat...
Heizenberch schrieb am 30.10.2014:Was daran liegt, dass das Gendering hauptsächlich in der Schrift stattfindet. Das Gesprochene bleibt bei den höflichen Formen, wie Damen und Herren, Studentinnen und Studenten, etc.
Eine vorab verfasste und einstudierte Rede würde ich nicht als "Gesprochenes" bewerten. In der alltäglichen Kommunikation bleibt es bei Formen wie "Leute" und "Studenten".