@shionoro shionoro schrieb:Du widersprichst dir doch.
Entweder au zektpierst nun, dass eine Definition grundsätzlich erstmal jeder rausgeben kann und lediglich einfluss entscheidet, ob diese angewandt wird, oder du behauptest, ich könne NICHT Heterosexualität als psychische Krankheit definieren.
Beides gleichzeitig geht aber nicht.
Wo widerspreche ich mir? Sicher kannst du definieren, was du willst. Ich kann auch definieren, Goldfische seien Paarhufer... Aber wie du ganz richtig erkannt hast, entscheidet der Einfluss über die offizielle Anwendung der Definition. Ich kann auch ein Gesetz erlassen, dass Opelfahrern verbietet, mittwochs grüne Strohhüte zu tragen. Nur ist wohl keiner dessen Einhaltung verpflichtet, da mir der nötige Einfluss fehlt...
shionoro schrieb:Und ich meinte anscheinend, finde aber, dass scheinbar als synonym verwendet werden kann.
Na gut, wenn du das so findest... ist ja deine Definition.
;)shionoro schrieb:Nein ist es nicht.
Wir müssen uns anschauen, wie die reale Arbeitsweise in Psychiatrien ist und wie der Fachweltdiskurs aussieht.
Und da sehen wir nuneinmal, dass wir es hier mit einer veralteten, nicht mehr Zeitgemäßen Definition zu tun haben, die keine Anwendung mehr findet.
Sie steht aber nach wie vor im ICD-10 und somit ist der Hinweis darauf erstmal legitim. Die reale Arbeitsweise in Psychiatrien ist mir übrigens ganz gut bekannt...
shionoro schrieb:Die steht da drin und wird von allen Seiten kritisiert, am prominentesten, wie ich es dir zeigte, sogar vom Europäischen Parlament mit einer Resolution bedacht, dass es zu ändern sei.
Auch im wissenschaftlichen Diskurs wird das ganze mittlerweile als reine Willkür angesehen.
Überflüssige Wiederholung - das hatten wir schon.
shionoro schrieb:Ich hab dir auch bereits erklärt, dass bei persönlichkeitsstörungen bei der Diagnostik mehr dinge eine rolle spielen als nur harte Kriterien.
Das kannst du dir sparen...
shionoro schrieb:Es ist absolut hahnebüchend, einen Transsexuellen al s psychisch krank zu bezeichnen, so wie es auch hahnebüchend war, homosexuelle als psychisch krank zu bezeichnen.
Ich habe nie was anderes geschrieben.
shionoro schrieb:Laut ICD gelten übrigens auch leute, die einen Fetisch haben als gestört.
Dir sollte klar sein, dass es dann wohl, bei der Beurteilung, ob da wirklich einer krank ist, eine große rolle spielt, in welchem Kontext das ganze statt findet,
Das ist mir ebenfalls bekannt...
shionoro schrieb:und dass das haben eines fetisches allein, genausowenig wie der fakt, dass man transsexuell ist, nicht ausreicht um jemanden als psychisch krank zu bezeichnen.
Wie kann etwas ein "Fakt" sein, wenn doch offensichtlich allgemeine Definitionsfreiheit herrscht?
shionoro schrieb:Diese Defintion IST ABER NICHT MEHR GÜLTIG.
Sie wird nicht mehr anerkannt, sie steht in einem Register drin, welches zwar durchaus Anwendung findet, aber eben in Hinsicht auf diese Definition von der Fachwelt abgelehnt wird.
So lange sie da drin steht ist sie theoretisch gültig. Auch wenn sie - zu Recht! - abgelehnt wird.
shionoro schrieb:Doch. Deswegen weiß ich das ja.
Oder was ist an meiner Aussage falsch?
Einer Aussage, die ich auf genau diese weise auch schon von ärzten und pflegern in psychiatrischen Einrichtungen gehört habe.
Ich habe diese Aussage selbst schon oft getätigt. Trotzdem ist sie in meinen Augen unwissenschaftlich, "küchen"psychologisch und wird Menschen, die wirklich unter einer Persönlichkeitsstörung leiden, nicht gerecht.
shionoro schrieb:Was soll das jetzt für eine Rolle spielen?
Dass diese "Richtlinie" grundsätzlich verbindlich ist.
shionoro schrieb:Richtig ist, dass man als transsexueller in der Fachwelt nicht zwangsläufig als psychisch kranker Mensch, oder persönlichkeitsgestörter Mensch angesehen wird, wenn man eben keine anderweitigen Symptome aufweist.
Das habe ich auch nicht behauptet.
shionoro schrieb:Und diese Ausspruch, wie das hier getan wird, zu benutzen, um sie quasi zu diskreditieren, ist im höchsten maße unmoralisch.
Das sehe ich genauso. Aber Moral ist etwas sehr subjektives, unwissenschaftliches.
shionoro schrieb:ich hab dir auch den unterschied zwischen persönlichkeitsstörungen und anderen psychischen Krankheiten erklärt, worauf du nicht eingegangen bist.
Ich habe dir erklärt, dass der Kontext bei der Diagnose eine große rolle spielt.
Auch diese Belehrung ist ziemlich überflüssig...
shionoro schrieb:Zu schreiben, ein transsexueller sei zwangsläufig psychisch krank ist ungefähr so schlau wie zu sagen, ein sehr jähzorniger Mensch ist zwangsläufig Borderliner.
Aha, jetzt kommen wieder die absurden Vergleiche und die nur mäßig geschickt versteckten Beleidigungen...
shionoro schrieb:Wir sind beide in der Position Definition aufzustellen.
Jeder ist das.
Definieren kann man alles. Die Frage ist eine andere, ob diese Definition anerkannt wird und Anwendung findet.
Siehe oben.
shionoro schrieb:ich habe versucht, helenus zu verdeutlichen, dass die Ansicht, dass transsexuelle psychisch gestört sind so einfach nicht mehr gestützt wird in der Fachwelt und lediglich eine Definitionssache sind, wobei Definitionen schall und rauch sind wenn sie nicht mehr angewandt werden oder überholt sind.
Da bin ich auch deiner Meinung. Aber das klang vorher etwas anders...
shionoro schrieb:Richtig ist: Es steht im ICD.
Nichts anderes habe ich geschrieben.
shionoro schrieb:Aber wie schlau ist es, einer veralteten Definition nachzuhängen die von der Mehrheit der Fachwelt abgelehnt wird und in der Realität keine Anwendung findet, und dann in wirklich teilweise anmaßender weise über diese gruppe von Menschen aussagen zu treffen`?
Diese Frage habe ich aus meiner Sicht bereits mehrfach beantwortet.
@cRAwler23 cRAwler23 schrieb:Aber wir denken da wirklich sehr ähnlich und ich bin im Bezug auf Konformität und Non-Konformität recht unbefangen, in einigen Situationen bin eben auch ich konform, z.B. beim Bewältigen alltäglicher Lebenssituationen, auf der Arbeit usw. Ich bin nur nicht teil des Mainstreams in Fragen des musikalischen Geschmacks, der Kunst und eben auch gängiger geschlechtlicher Klischees. Jedoch lehne ich Menschen nicht ab die diese erfüllen und Teil des Mainstreams sind, ich lehne sie so wenig ab wie ich von ihnen erhoffe das sie mich auch nicht ablehnen. Es gibt Situationen da versteht man einfach einander und kann sogar hier und da einen Konsens finden :)
Okay, dann hatte ich dich in Bezug auf die Konformität vermutlich falsch verstanden. Ich bin im allgemeinen auch in vielen Bereichen non-konform, aber nicht aus Prinzip. Also wenn die Mehrheit sich meiner Meinung anschließt, soll mir das auch recht sein...
;)