Feminin, Maskulin und Androgyn
10.03.2014 um 18:26@cRAwler23
Kann die Frage so allgemein nicht wirklich beantworten. Außerhalb von Situationen mit sexuellem Hintergrund fühle ich mich selten bewusst meinem Geschlecht zugehörig. Meistens fühle ich mich als Mensch - und das dann relativ neutral. Ich meine, wie muss ich mir das vorstellen: Sitzt du zuhause auf dem Sofa und fühlst dich gerade männlich? Oder läufst du über die Straße und fühlst dich in dem Moment besonders weiblich? Wie viele Stunden am Tag reflektiert man denn normalerweise seine geschlechtliche Identität?
Weil das...
Und ich kann das, was @Bonnie schrieb, schon nachvollziehen. Was mich nervt ist allerdings eher der Eindruck, dass manche scheinbar jede Gelegenheit nutzen, um mit ihrer vermeintlichen Nonkonformität zu kokettieren. Was aus meiner Sicht gerne auch mal den Beigeschmack bekommt, wenn vielleicht auch unabsichtlich, die spießigen, langweiligen, engstirnigen "Normalos" abzuwerten.
@Helenus
@shionoro
Nur, um hier mal ein paar wertfreie "Fakten" reinzubringen:
Der ICD-10 führt Transsexualität nach wie vor unter F64.0 als eine der "Störungen der Geschlechtsidentität". Die Aussage, Transsexualität sei eine psychische Störung, ist also nach heutigen Maßstäben per offiziell gültiger Definition zunächst mal völlig legitim und korrekt; unabhängig davon, ob ihr, ich oder die Franzosen mit dieser Einschätzung konform gehen.
Selbstverständlich ist es diskussionswürdig, ob diese Pathologisierung Sinn macht. Ich finde sie auch nicht in Ordnung. Aber man kann nicht einfach behaupten, sie existiere nicht mehr.
Kann die Frage so allgemein nicht wirklich beantworten. Außerhalb von Situationen mit sexuellem Hintergrund fühle ich mich selten bewusst meinem Geschlecht zugehörig. Meistens fühle ich mich als Mensch - und das dann relativ neutral. Ich meine, wie muss ich mir das vorstellen: Sitzt du zuhause auf dem Sofa und fühlst dich gerade männlich? Oder läufst du über die Straße und fühlst dich in dem Moment besonders weiblich? Wie viele Stunden am Tag reflektiert man denn normalerweise seine geschlechtliche Identität?
cRAwler23 schrieb:Jedoch hab ich Momente in denen meine maskuline Seite (Animus) das Sagen hat und mein Denken prägt, dann gibt es Momente in deinen meine feminine Seite (Anima) mein Denken und Empfinden prägt, beides ist in mir vorhanden und steht in Wechselwirkung.Sorry, falls ich es überlesen habe. Aber wie definierst du denn für dich Animus und Anima. Also woran glaubst du, zu erkennen, wer gerade das Sagen hat? Abgesehen von Äußerlichkeiten wie Kleidung z.B..
Weil das...
cRAwler23 schrieb:Eine feminine Frau wird meist mehr Empathie und Fürsorglichkeit besitzen als ein maskuliner Mann, dafür wird dieser mehr Entschlossenheit und Zielstrebigkeit besitzen.finde ich schon wieder ziemlich klischeehaft. Entschlossenheit und Zielstrebigkeit sind aus meiner Sicht z.B. völlig geschlechtsneutrale Eigenschaften. Das Konkurrenz- und Dominanzverhalten unterscheidet sich vielleicht, da Männer und Frauen in Bezug auf die Arterhaltung unterschiedliche Rollen innehaben.
cRAwler23 schrieb:Und ja ich finde generell Menschen die sich mit ihrer Sexualität zu sehr festlegen und andere anhand oberflächlicher Indizien einschätzen engstirnig und eindimensional.Definiere bitte mal "mit ihrer Sexualität zu sehr festlegen". Beziehst du das auf die sexuelle Identität oder auf die sexuelle Orientierung? Denn die sucht man sich ja schließlich nicht aus.
cRAwler23 schrieb:du bist teil der konformen Norm und brauchst keine Selbsterklärung, denn das betrifft nur welche die von eben dieser gesellschaftlichen "Norm" abweichen und sich anderen anvertrauen müssen.Ich denke, das Bedürfnis nach Selbsterklärung hat weniger mit der "Norm" zu tun. Wer mit sich, seiner Sexualität und seiner geschlechtlichen Identität wirklich im Reinen ist, muss sich nicht dauernd erklären - unabhängig davon, wie er diese auslebt und ob sie der Norm entspricht. (Außer vielleicht, wenn es aufgrund von Äußerlichkeiten zu Mißverständnissen kommt. Aber die treten ja dann vorrangig im RL auf, weshalb es dann wenig Sinn macht, sich in einem anonymen Forum zu erklären.)
Und ich kann das, was @Bonnie schrieb, schon nachvollziehen. Was mich nervt ist allerdings eher der Eindruck, dass manche scheinbar jede Gelegenheit nutzen, um mit ihrer vermeintlichen Nonkonformität zu kokettieren. Was aus meiner Sicht gerne auch mal den Beigeschmack bekommt, wenn vielleicht auch unabsichtlich, die spießigen, langweiligen, engstirnigen "Normalos" abzuwerten.
cRAwler23 schrieb:interessant finde ich auch den Aspekt das die meisten Menschen sich ihrer Sexualität mehr bewusst sind als ihre eigentlichen Geschlechtsidentität, bei dem einen ist man sich sicher "da regt" sich was, das ist erregend und anziehend. Doch fragt man einen Menschen nach seiner Geschlechtsidentität kann er schon mal ins Grübeln kommen :)Wobei ich mich dann frage: Wieviel Geschlechtsidentität benötige ich als erwachsener Mensch denn außerhalb meiner Sexualität überhaupt? Ich definiere mich im Alltag eigentlich nie über mein Geschlecht und habe auch, wenn ich gerade nicht auf der Suche nach einem potenziellen Sexualpartner bin, kein Bedürfnis, durch Kleidung meine Geschlechtsmerkmale zu betonen oder mich besonders "weiblich" zu verhalten. Aber deshalb verhalte ich mich dann genausowenig "männlich".
@Helenus
@shionoro
Nur, um hier mal ein paar wertfreie "Fakten" reinzubringen:
Ich kann wenn ich lust hab auch Heterosexualität als psychische Störung definieren, aber sinnvoll ist das nicht.Nein, kannst du nicht.
Wie gesagt, genausogut, oder sogar besser begründet könnte ich in religiösität eine psychische krankheit bzw persönlichkeitsstörung sehen.Und nein, kannst du auch nicht. Wärst du ein hochrangiges Mitglied der APA, hättest du vielleicht Chancen damit durchzukommen. Aber Psychologie und Psychiatrie sind nicht Philosophie oder Religion, wo sich jeder sein eigenes Süppchen kochen darf, wie er gerade Lust hat...
Der ICD-10 führt Transsexualität nach wie vor unter F64.0 als eine der "Störungen der Geschlechtsidentität". Die Aussage, Transsexualität sei eine psychische Störung, ist also nach heutigen Maßstäben per offiziell gültiger Definition zunächst mal völlig legitim und korrekt; unabhängig davon, ob ihr, ich oder die Franzosen mit dieser Einschätzung konform gehen.
Selbstverständlich ist es diskussionswürdig, ob diese Pathologisierung Sinn macht. Ich finde sie auch nicht in Ordnung. Aber man kann nicht einfach behaupten, sie existiere nicht mehr.