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Feminin, Maskulin und Androgyn
10.03.2014 um 16:19Zeo schrieb:Das wär so toll. Dann müsste man seinem verdammten, organischen Körper nicht mehr beim verrotten zusehen und könnte sein, was man will. Auch komplett körperlos.Ich finde diesen Aspekt und diese Möglichkeit auch interessant, es erinnert etwas an den Film "Ghost in the Shell", bei der mehr und mehr der Geist etwas vom Körper unabhängiges wird, durchaus auch rein technologisch "abspeicherbares" wird und natürlich auch an den Film Matrix mit sich selbst bewussten Programmen wie dem Orakel :)
so.what schrieb:Don`t get me wrong :). Mich stört Transsexualität nicht im Geringsten, hab da so keinerlei Probleme mit. Aber subjektiv und auf der emotionalen Ebene kann ich mich da nicht hinein fühlen. Eben aus den genannten Gründen, für mich gibt es keine Geschlechter. Rein objektiv kann ich Transsexualität durchaus erfassen und kann mir auch vorstellen, was in "solchen" Menschen abgeht. Aber nachempfinden kann ichs halt nicht.Nachempfinden können das auch nur die die es unmittelbar betrifft, aber man kann es auch als Mensch inetwa nachempfinden wenn man sich nur mal vorstellt das die Gedanken und das Verhalten einem anderen Geschlecht entsprechen als dem biologischen.
so.what schrieb:Ja, das dürfte bei mir passen. Das fühlt sich passend an.Für mich auch :)
so.what schrieb:Dem jedoch stimme ich nur bedingt zu. UNBEDINGT müssen die damit einhergehenden Machtstrukturen aufgelöst werden. ABER, wer freiwillig diese Strukturen will, wer gerne Püppchen ist und den Mann den Familienernährer sein lassen möchte, der muss das auch wollen dürfen. Die Geschlechterkategorien bedeuten vielen Menschen viel. Für viele sind sie identitätstiftend. Das will ich weder bewerten, noch anderen Leute wegnehmen. Aber sehr stark bin ich dafür, dass eine Auflösung dieser Kategorien auch eine Option ist. Vielfalt sollte normal sein. Man kann sowieso niemanden da zu etwas zwingen und Zwang find ich eh falsch.Genau so denke auch ich, es liegt mir fern Optionen zu ersetzen, ich würde es mir nur wünschen das man die Optionen einfach nur erweitert, man beginnt zu erkennen das es zwischen den geschlechtlichen Polaritäten noch ein vielfältiges Spektrum gibt. Das würde schon völlig ausreichen und wäre für viele Menschen hilfreich die sich selbst nicht so klar festlegen wollen. Immerhin ist in Deutschland ja schon das "Dritte Geschlecht" als Option anerkannt, das ist besonders für intersexuelle Menschen schon sehr hilfreich. Das tolle ist das man damit ja eben auch den Zwang aufgibt und dem Menschen mehr Freiheit lässt, in manchen Kulturen gab es das Dritte Geschlecht schon sehr lange als anerkannten Bestandteil der Gesellschaft, ich erinnere da immer gern an die "Two-Spirit" der Indianer, die Kathoey in Thailand oder die Hijra in Indien.
so.what schrieb:Vielleicht bin ich zu naiv...vielleicht ist meine Hoffnung zu utopisch. Aber ich hoffe wirklich, dass irgendwann alle so sein können, wie sie sind. Das der konservative Geist auch so bleiben darf, ohne andere damit zu belästigen. Das der "Freigeist" auch er selbst sein darf. Das man gleichzeitig alles sein kann und vielleicht doch nichts. Egal wie, jeder ist richtig. Aber die Wut, der Hass, die Ablehnung...einige sind davon so benebelt :(. Ich bin da sehr ambivalent. Auf der einen Seite traue ich dem Menschen an sich diese Offenheit nicht zu, auf der anderen wünsche ich mir das so so sehr...Hier decken sich unsere Denkweisen zu 100% auch ich habe diese Hoffnung und ich denke nicht das diese naiv ist, denn das wäre einfach nur menschlich und ein Zeichen von Verständnis! :)
so.what schrieb:Im ernst...ja, für mich spielen Rollen keine rolle. Für mich spielen Geschlechter keine Rolle, eigentlich nichts was Menschen in Gruppen (Status, Herkunft, monetäre Mittel, was weiß ich etc. pp.) aufteilt ist für mich wichtig. Mich nervt das alles sehr und ich kanns nicht nachempfinden. Der Mensch an sich nimmt sich zu wichtig. Wir sind nichts und haben keinerlei Bedeutung für irgendwas. Aber hauptsache Karl hat seinen neuen Mercedes und Bettina hat dicke Möppse. Find ich alles so bedeutungslos...Für mich ist jeder Mensch erstmal Biomasse. Sein Charakter, seine Persönlichkeit, das macht für MICH den Menschen bunt und schön. Da interessiert mich weder Geschlecht noch sonstwas.Dito! Nur das ich durchaus gern über Geschlecht und Identität philosophiere, interessant finde ich auch den Aspekt das die meisten Menschen sich ihrer Sexualität mehr bewusst sind als ihre eigentlichen Geschlechtsidentität, bei dem einen ist man sich sicher "da regt" sich was, das ist erregend und anziehend. Doch fragt man einen Menschen nach seiner Geschlechtsidentität kann er schon mal ins Grübeln kommen :)
allmotlEY schrieb:Ich heiße Alex ;) Und jetzt? Zu 80% kommt nach Nennung meines Namens trotzdem die Frage nach m oder w :o:Andrej Pejic hat auf solche Fragen diese Antwort, da diese Frage ihr auch sehr häufig gestellt wurde:
How should we refer to you? He or she?http://www.lamondamagazine.com/en/m/attack/andrej-pejic/ (Archiv-Version vom 22.03.2014)
A lot of my close friends say ‘she’. But a lot of people say ‘he’ too and I am not offended by that; when you are in this position, living this life inbetween genders, you can’t be too offended by anything. Either way is fine, but I prefer “she”.
I have never been really good at playing a man! I can do it very easily for photoshoots, but it’s different from acting as a man on a daily basis. I really don’t think it is that different to be one or the other, but capitalist society does draw quite a big line that divides the genders, so these differences seem more exaggerated than they naturally are. Boys are expected to be a lot less emotional, tougher and I guess, somehow rough, where girls have a bit more freedom to express themselves physically, but less freedom mentally and overall because we live in a patriarchal society.
sometame schrieb:Hallöchen miteinander,Wichtig ist nur die Frage womit du dich als Frau wohlfühlst, denn maskulin und feminin kann man durchaus als vom biologischen Geschlecht unabhängige Eigenschaften betrachten. Das wiederspricht absolut nicht der Emanzipation der Frauen, im Gegenteil wenn sie ihre Stärken erkennen und auch erkennen das sie durchaus auch maskuline Eigenschaften haben dürfen und können, dann ist das für sie eine Bestätigung, das bedeutet jedoch nicht auf feminine Eigenschaften zu verzichten. Man wird nur eben ganzheitlicher im Denken und lernt beide Eigenschaften zu akzeptieren. Am Ende ist man ein kompletteres Wesen :)
ich habe mich mal gerade ein wenig durch dieses Thema gelesen. Und bin auch verwirrt.
Zu mir: ich bin weiblich, hetero. Wie soll ich mich einschätzen? Natürlich feminin, ich fühle mich als Frau. Meine maskulinen Seiten? Was soll das beispielsweise sein? Dass ich Sportarten ausübe, die zu 90% nur von Männern ausgeübt werden? Dass ich manchmal meine Beine nicht rasiere oder meine Augenbrauen nicht zupfe, weil ich einfach keine Lust habe? Dass ich meine Muckis an den Armen gerne angucke? Ich frag mich gerade halt nur, ob das maskuline Züge sind? Weil... genau das ist doch auch immer dieses Emanzen- und Gleichberechtigungszeug, dass alles "gleich" bewertet werden soll bzw. nichts einer Schublade zugeordnet werden soll...? Ich mein mir selbst gegenüber ist es mir egal, ob ich sage ich bin maskulin oder hab den und den maskulinen Zug an mir, aber gesellschaftlich gesehen wär das doch eigentlich wieder ein No-Go, also ein Gegensatz... eine Frau, die für einen Männerjob genauso gut bezahlt werden will, wie ein Mann aber trotzdem sagt ich hab 40% maskuline Züge an mir...?! Vielleicht verwirr ich mich grad selbst auch wieder.
sometame schrieb:Bisher war der Begriff "Androgyn" für mich aber rein auf Äußerlichkeiten begrenzt. Das soll kein Vorurteil sein, aber ich wusste nicht dass es innerlich androgyne Menschen gibt.Beides ist möglich und meist trifft auch beides gleichermaßen zu, man ist eben nur nicht mehr so extrem polar, man ist innerhalb eines vielschichtigen Spektrums aus Möglichkeiten, ich selbst bin äußerlich und auch innerlich androgyn, jedoch gibt es auch Phasen in denen ich gänzlich neutral bin und einfach nur Mensch bin.
sometame schrieb:Auf jeden Fall ist dies ein Thema, was mich sehr interessiert und über das ich mit einer lesbischen Freundin vor ein paar Monaten auch schon oft geredet habe. Ich bin gespannt wie es weiter geht :):)
Dann kommt so etwas heraus wie, Feminin, Maskulin, Androgyn, Schwul, Lesbisch, Bi ect...... :)Der Mensch selbst ist am Anfang ein recht unbeschriebenes Blatt, jedoch hat er schon sehr früh gewisse Eigenschaften die das Leben prägen. Die Begriffe dienen nicht unbedingt zur Identifikation an die man sich klammern muss, sie dienen als Möglichkeiten sich selbst zu beschreiben. Ich bin ein Mensch, ich mag dieses und jenes, ich sehe androgyn aus, doch am Ende bin ich nur ein Mensch. Beschreibungen können Wegweiser sein, doch die Wahrheit ist eben ein pfadloses Land. Für mich ist das Wort Feminin, Maskulin, Androgyn nur eine Beschreibung, wie ein Adjektiv, z.B. das Blatt am Baum ist grün, dieser Mensch ist sehr feminin, dieser maskulin, manche Menschen sind androgyn. Man muss sich gewiss nicht darüber definieren, man kann sich aber durch solche Begriffe selbst beschreiben. Daher habe ich auch kein Problem mit solchen Selbsteinschätzungen und Labels, solange man diese Begrifflichkeiten nicht zum Kern seiner Existenz macht.
Nur werden eben auch Menschen geboren bei denen es nicht so eindeutig ist, z.B. bei der Intersexualität, wo sich auch physisch und organisch die Geschlechter überschneiden. Der Begriff Intersexualität beschreibt dann in diesem Fall diese Form der Existenz.
Jesussah schrieb:Das Geschlecht ist dazu da um sich zu mehren, nicht um sich damit zu identifizieren. Gefühle kennen keinen Geschlecht.Das ist richtig, jedoch gibt es eben neben dem biologischen Geschlecht auch das sozial und mentale, man muss sich gewiss nicht mit seinem biologischen Geschlecht identifizieren, aber man identifiziert sich mit den Dingen bei denen man ein gutes und erfüllendes Gefühl hat. Für einen transsexuellen Menschen kann das eben die Angleichung an das innerlich gefühlte Geschlecht sein. Die Gefühle selbst sind geschlechtslos, doch ihre Auslöser können beim Menschen sehr unterschiedlich sein, so auch seine Denkweisen und Verhaltensweisen. Wenn ich ein Kleid anziehe fühl ich mich wohl darin, so aber auch in schlichten, schwarzen Klamotten, doch ich identifiziere mich nicht durch die Kleidung die ich trage, sondern mit dem was ich dabei empfinde. Es ist wie mit Musik die einem gefällt, man hört sich das an was man gern mag und ignoriert das was man nicht so gern mag.