Seps13 schrieb:Es fällt auf, dass er nicht klar Stellung bezieht. Hätte er den Schalter nun gefunden, wenn er da gewesen wäre, was er ja bestreitet, oder nicht?
Ich glaube, Jens Söring hat eine komplizierte Denke.
Ich hatte gestern den Ausschnitt aus seinem Buch eingestellt, in dem Söring darlegt, warum sein Geständnis falsch sei
Beitrag von yasumi (Seite 757) :
Erst gibt er die Notizen von Gardner wieder, die beschreiben, dass er auf der linken Küchen-Seite des Tisches saß, mit dem Rücken zu den Vorderfenstern und mit Blick durch das hintere Fenster. Herr Haysom habe zu seiner linken gesessen, also mit dem Rücken zur Küchen-Durchreiche. Im Prinzip beschreibt er die Szene spiegelverkehrt. Sie widerspricht ganz klar den Tatortspuren mit den Tellern auf der Wohnzimmmerseite des Tisches.
Damit macht auch alles weiter aus diesem Geständnis keinen Sinn und damit hätte Söring es auch belassen können, um zu zeigen, dass das Geständnis so nicht stimmen kann.
Aber nein: er sagt dann, dass es, wäre er auf der anderen Seiite gesessen, es ja auch nicht hätte stimmen können, und gegenüber von diesem fiktiven Platz auch nicht --- und am Ende ist es ein riesen Durcheinander. Und alle denken: Hm?
Ihm fehlt glaub ich der Fokus auf das Wesentliche. Klare Antworten auf Fragen wie: Hat er nun gewusst wo der Lichtschalter im Schlafzimmer war? Wie groß ist ein klarer Fußabdruck von ihm? (Es ist letztlich völlig egal, dass irgendein Forensiker meint, dass der gefundene Sockenabdruck zu einer Frau oder einem Jungen passe. Und auch die Schuhgröße von Söring interessiert da nicht. Die entscheidende Frage ist: passt der Sockenabdruck von der Länge her zu Sörings Fußabdruck?)
Ich bin mir aber nicht sicher, ob seine umständlichen Nichtantworten unbedingt (immer) Absicht sind.
Ich halte es durchaus für möglich, dass das, was viele als ein Zurechterklären und Unterschlagen von Fakten wahrnehmen und ihn deshalb als manipulativ empfinden, mit einer merkwürdigen Art zu denken zu tun hat. Denn er ist ja auch dann furchtbar umständlich, wenn es ihm nichts bringt oder eher schadet (wie bei den oben erwähnten Sätzen zu seinem Geständnis).