Der Mensch Jens Söring

@Comtesse
@Ernello

Habe gerade bei amazon. de die Kundenrezensionen gelesen , magere 2 Stück ..

Aber was soll ein Autor aus der selben Gegend wie die Opfer auch schreiben als nur gutes.

Je länger ich mich mit dem Fall befasse, kommen Details der Familie H. ans Licht die man lieber nicht
vor dem Prozess mit JS ausgesprochen hat oder in eine andere Richtung gelenkt....

Ohne den H nahe treten zu wollen, aber ich glaube nicht, dass es da nur am Tattag die 2 Promille Alkohol im Blut gab und sie mussten auch nicht dafür üben, wie hier geschrieben wurde.

Ich glaube eher, es war normaler Alltag, bei dem das niemand mitbekommen hat , denn diese Art
von chronischem Alkoholkonsum offenbart sich eben erste in den Blutproben oder bei angeordneten
Verkehrskontrollen.

@Ernello

Zu deinen oben angegeben Punkten

Seite 5 . Eh soll Schulden gehabt haben bei ihrem Drogendealer.

JS berichtete, er sei von EH erst in Washington eingeweiht worden, dass sie a) immer noch Drogen nehme und b) dass sie Drogen nach Bedford fahren müsse mit dem Auto.

Für mich entsteht da der Eindruck , dass es EH gerade darauf abgesehen hatte, dass sie durch dieses
angemietete Auto von J. eine Möglichkeit sah, alleine und unerkannt diese Tour zu machen, aber zum
Notfall auch J. mit hineinziehen konnte durch die zurückgelegten Kilometer.

Seite 6 .... EH machte also einen Zwischenstopp und lies diesen ominösen Begleiter zusteigen

......der sie zu diesem Drogendeal begleitet haben soll , von dessen Existenz aber J. nichts wissen konnte, sonst hätte er sich doch auch keine Sorgen machen müssen.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt ,könnten ihn die Haysoms kennen, wenn aber auch noch die Eltern mit einander bekannt waren. ....war es dann wieder so ein Detail, das sogar EH selbst verschwieg vor Jens und der Öffentlichkeit .....????

Und der Drogendealer, den sie belieferte......wer war dass ?? Ich meine, musste sie nicht auch ihre Familie vor diesem schützen....??

Zu Seite 7, 9 ,10 , dazu habe ich keine Antworten.

Aber weil berichtet wurde , eines der Opfer hatte ein "V" im Gesicht und auf den ersten Seiten des Threads habe ich gelesen, EH habe JS lange vor der Tat darüber befragt, ob sie ihre Eltern nicht auch so hypnotisieren könne dass sie sterben oder was mit Voodoo ......?

Meine Frage ist, ob das "V" im Gesicht eines der Opfer was auf Voodoo andeuten soll....?
Für Drogensüchtige ist es doch ein kürzer Weg dort hin , weil auch EH danach fragte...?

@Jessica- witzig, dass du alle meine "vor Weisheit stozenden Beiträge" liest. Da wünsche ich dir doch etwas Einsicht ;-). Ich gelobe BESSERUNG und WERDE es NIE wieder TUN. <- Als FRIENDESANGEBOT bekommst du SOGAR ein PAAR Großbuchstaben.

Entschuldige, wenn ich dich provoziert und verärgert habe. Ich gelobe, dich in ZUKUNFT einfach zu IGONORIEREN.

Wobei, ganz erfolglos war seine bisherige Strategie ja nicht, fast wäre er ca. 2011 von Virginia nach D überstellt worden, hätte nicht als 2. Amtshandlung der damals neugewählte Gouverneur den Überstellungsantrag wieder zurückgenommen.

Politische Arbeit von Söring:
- aus seinem Wikipedia-Eintrag: "Am 13. Oktober 2014 wurde sein Gnadengesuch zum zehnten Mal abgelehnt, obwohl sich 123 Abgeordnete des deutschen Bundestages in einem Brief Anfang 2014 an den Gouverneur von Virginia für Jens' Überstellung nach Deutschland aussprachen".

Und 2014 besuchte ihn Christoph Strässer (SPD), Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung im Knast (ich hoffe mal, dass für die Reise nach Virginia keine dt. Steuergelder verwendet wurden).

Meine Einschätzung: Man bekommt fast den Eindruck, das alle, auch die Bundesregierung, Bundestag, und noch viele mehr... wohl von seiner Unschuld überzeugt wurden. Man kann nur sagen, Hut ab, wie seine Unterstützer das hingekriegt haben. In der Politik scheint es - speziell in Deutschland - ja ohnehin besser zu sein, seine Meinung nicht von profanen Fakten beeinflussen zu lassen, das wäre doch auch einfach zu störend, wenn das Ergebnis doch so schön präsentiert wurde. Wenn da nur nicht diese bösen Menschen in Virginia wären, die sich um Beweise, Fakten und den gesunden Menschenverstand kümmerten - und auch nach 30 Jahren einfach nicht sehen wollen, dass JS wirklich total unschuldig sei.

Ich frage mich immer wieder: War ihm seine Familie egal, der Job vom Vater? Ich meine du kannst doch nicht durchs Leben gehen und sagen ich hab ein Diplomatenausweis?!

Und eins geht mir nicht aus dem Kopf: Auch wenn er das nicht gewesen sein soll, ihm wurden bestimmt die Bilder vom Tatort gezeigt: Da wird doch jedem ganz komisch, alles voller Blut, 37 Stiche bei EH´s Vater, da bleibt man doch nicht kalt? Und lügt weiter?

Ich sehe es auch so, falls EH mißbraucht worden ist, dann müßte sie doch froh sein in einem Internat zu sein.

Für meinen Teil denke ich: Es waren beide.

@bellady

bellady schrieb:Ohne den H nahe treten zu wollen, aber ich glaube nicht, dass es da nur am Tattag die 2 Promille Alkohol im Blut gab und sie mussten auch nicht dafür üben, wie hier geschrieben wurde.

Ich glaube eher, es war normaler Alltag, bei dem das niemand mitbekommen hat , denn diese Art
von chronischem Alkoholkonsum offenbart sich eben erste in den Blutproben oder bei angeordneten
Verkehrskontrollen.

Wir kennen bzw. kannten sie doch gar nicht, ich finde schon, dass du ihnen Unrecht tust, solang du nicht wirklich weist, ob das alltäglich so war oder nur ab und zu. Abgesehen davon ist das kein Verbrechen, die Kinder waren alle erwachsen, wenn die Eltern sich ihr Lebensabend mit Alkohol versüßen, ist das ganz allein ihre Sache und ganz sicher auch keine Seltenheit.

Auch wissen wir nicht, ob an den Mißbrauchsvorwürfen wirklich was dran ist, es gibt keine Beweise dafür und wenn, in welchem Ausmaß und wer beteiligt war.

@bellady
Und der Drogendealer, den sie belieferte......wer war dass ?? Ich meine, musste sie nicht auch ihre Familie vor diesem schützen....??

Ich für meine Begriffe denke ohnehin, dass die Drogensache konstruiert war. Und wenn sie ihm die erneute Drogensucht erst in Washington erzählt hätte, lege ich doch nicht 24 Stunden später meinen Kopf unter die Guillotine und nehme einen gerade gestandenen Mord auf mich. Vielleicht hättest es ja auch eine Stufe kleiner getan: Er hätte ihr ein Alibi geben können und bestätigen, dass sie nie Washington verlassen hätte.

Also, wenn der Schutz der Familie vor diesem Drogendealer der Grund war, die eigene Familie ins Unglück zu stürzen, dann muss man EH wirklich höchste Anerkennung zollen.... Meine Prognose, dass es so war, ist ca. 0,0000000001 %. Also soweit reicht meine Fantasie nicht - die Polizei in Virginia hätte nicht lange gefackelt, da wäre der ominöse Verdächtige aber sofort in den Knast gewandert. Immerhin hat der Mann gemordert, selbst in Amerika wäre dafür der nächste Familienanhörige des Präsidenten in den Bau gewandert, hätte er einen Mord auf dem Gewissen.

@Venice2009

Dann wäre sein Vater als Botschafter gelaufen und nicht als einfacher Diplomat ;-)

@Ernello

Wenn der ominöse Unbekannte von EH nicht genannt wurde, wie soll er dann in den Knast kommen ?


Ich sehe schon, es kommt keine vernünftige Unterhaltung zustande......wünsche einen schönen Abend!

@bellady

Er wurde doch von JS (innerhalb des Prozesses) namentlich benannt, zumindest laut seiner Aussage im Kerner Interview....

@bellady
Sehe nur ich den Widerspruch? Einerseits möchte sie die Familie vor dem Drogendealer schützen. Das tut sie nach Deiner Ansicht, weil sie seinen Namen nicht nennt. Ich sage, wenn Sie ihn genannt hätte, wäre er sofort verhaftet worden.

Ich habe gerade eben die beiden Bücher über den Fall gelesen:

WO ALLES MITELID ENDET v. Ken Englade

NICHT SCHULDIG v. Jens Söring.

Und jetzt bin ich so klug als wie zuvor! Mit einer leichter Tendenz dahingehend, dass der Jens tatsächlich unschuldig sein könnte.

@Ernello

Naja, JS hat ihn wohl im Prozess namentlich benannt (lut seiner Aussage).

Es muß also nachgeforscht worden sein, wenn sie aber nichts gefunden haben? Dann hatt sich der Punkt doch erledigt....

@Marianne48

Ich bin auch gerade dabei, allerdings habe ich parallel die "apokryphen Schriften" die wir hier zusammen geführt haben und ich bin mittlerweile sogar von seiner Schuld überzeugt!

Ich bin noch unschlüssig, was das Ausmaß betrifft, aber so wie er es schildert kann es meines Erachtens nach nicht gewesen sein.

Wenn ich dann noch sein Verhalten damals und auch heute noch Kritikern gegenüber in die Waagschale werfen, kommt für mich kein Punkt heraus der FÜR ihn sprechen würde....

@Ernello Danke! Das ist ein geniales Fundstück. Gehe gleich auf deine drei Punkte ein - mir sind auch einige Dinge aufgefallen:

a) S.2 - das typische JS Störfeuer. In epischer Breite den Schmuckdiebstahl breitgetreten - der Mann hat später auf seiner Flucht ein Auto geschrottet und mehrfachen (vielfachen) Scheckbetrug begangen... da fällt einem doch gleich das Glashaus ein .... Und er lobt sich ja später noch dafür, wie strukturiert er mit seinen drei falschen Identitäten war.

b) S.3 - Narzismus lässt grüßen. Was er dabei vergisst, ist die Tatsache, dass auch EH sehr gute akademische Leistungen aufweist - die bekommt sie nicht vom Nichtstun.

c) S.4 - hier wieder die alte Leiher, dass das ein "Junkiecrime" gewesen wäre. Je nach Platz in der Drogenhierarchie wären alle Wertgegenstände entwendet worden (ziemlich systematisch) um den nächsten Schuss zu finanzieren. Solch ein Massaker hätte nur stattgefunden, wenn es um Gebietsaufteilungen gegangen wäre - sonst würden ja alle ungescholtenen Bürger in deutschen Großstädten auch extrem gefährdet werden.

Interessant ist ja auch auf S.4, dass er Elizabeths Diagnose breittritt - er ist ja ebenfalls diagnostiziert worden. Das verschweigt er.

d) S.5 - Genau das habe ich mir auch gedacht. Wenn sie den Schmuck gestohlen hätte, um Schulden zu bezahlen, wären nicht ein Wochenende später neue gemacht worden. Das macht keinen Sinn. Ich stimme dir da total zu.

e) S.6 - Das ist eine ländliche Gegend - ein Auto mit blutverschmierten Matten und der Tatwaffe (!), das über Wochen im Wald versteckt - ohne dass es irgendwem auffällt - und dann fährt man direkt in die Autowerkstatt, ohne Blut und Waffe zu beseitigen? Diese Geschichte macht überhaupt keinen Sinn und daher wurde sie auch nicht berücksichtig (zumal die Aussage ja erst viel später gemacht wurde).

f) S.7 - Da mit den Keramikfliesen stimme ich dir zu - und es ist eine Typsache. Wir haben Freunde, die wollen, dass man die Schuhe auszieht, andere wollen genau das nicht!

Zudem - wenn man sich das Blut im Haus anschaut - kein Täter dieser Welt hätte das Haus verlassen, ohne sich umzuziehen. Die müssen von oben bis unten mit Blut besudelt gewesen sein. Im Umziehen fällt ihm vielleicht noch etwas ein - oder er merkt, dass er auf den Sohlen Blut hat und zieht die Schule sicherheitshalber aus.

@Venice2009 hat ja heute schon geschrieben, dass er wohl gestanden hatte, sich komplett umgezogen zu haben (was ja auch Sinn macht!).

g) S.9 - Der Alkoholgehalt ist tatsächlich etwas, wo man ins Grübeln kommen kann. Er wird aber eher benutzt, die Opfer zu diskreditieren. 2,2 Promille ist nichts, was der Gelegenheitstrinker so aufweist. Wenn ich es irgendwie steuern kann, ist das aber auch kein Alkoholspiegel, den ich hätte, wenn meine erwachsene Tochter kommt, mit der ich noch ein Hühnchen zu rupfen hätte, weil sie meinen Schmuck mitgehen ließ. Auf keinen Fall jedoch hätte ich dann weitergetrunken - ob ich den Besuch gut kenne oder nicht? Vielleicht haben sich die beiden Täter jedoch ein Schlückchen genehmigt, um ihre Nerven zu beruhigen, als der Blutrausch vorbei war?

@MissMary
@Ernello


Mal ehrlich, wenn EH "drupp wie Jupp" gewesen wäre, dann hätte JS (besonders bei seiner hochtrabenden Intellenz) das gemerkt!!!!

Dann wäre es nicht nötig/möglich gewesen, dass EH im das am Tag des Dramas hätte gestehen müssen....

@Comtesse Danke für den Hinweis mit dem Buch. Ich habe es vor Jahren mal gelesen ... muss mal suchen, ob ich es noch habe. Ich hatte es dann ehrlich vergessen, bis ich hier über den Thread gestolpert bin und dachte "richtig, den gibt es ja auch noch".

In Virginia könnte auch ein reuiger JS nicht auf Begnadigung hoffen - das Zugeständnis was schon, dass er nicht hingerichtet wird (wie für Doppelmörder üblich). Der Großteil des Freundeskreises sind ja auch Deutsche, die in Virginia wenig Einflussmöglichkeiten haben. Daher fährt er ja auch die Nummer "unschuldig im Gefängnis". Mögliche Verfahrensfehler gab es nicht bzw. sind wegen der 21 Tage Regel nicht mehr anfechtbar. In den USA bedeutet "lebenslang" eben auch "lebenslang".

@obskur @Venice2009 Interessanterweise haben ja viele Mörder eine Art "Fanclub" so bizarr es klingt. Die bekommen Liebesbriefe und Heiratsanträge. Vielleicht die Aura, die sie umgibt ... man kann es sich nicht wirklich erklären.

JS wirkt ja überzeugend. Seine Argumentationslinie wirkt es auch - bis du eben die Dinge erfährst, die er verschweigt.

Seine Anhänger fahren ja ganz schöne Drohgebärden auf, er selbst beauftragt aus dem Gefängnis heraus Anwälte, die Menschen, die unangenehm fragen, zum Schweigen bringen.

@Venice2009 und @Comtesse

Ich glaube (habe aber kein fundiertes Wissen und lasse mich gerne eines Besseren belehren), dass in dem Fall die Immunität einfach aufgehoben werden würde. Ich glaube, in der Realität stellt sich die Frage selten, da Leute im diplomatischen Dienst ja handverlesen sind und i.d.R. keine Doppelmorde begehen.

Wenn man aber bedenkt, dass die Immunität gegen Bundespräsident Wulff aufgehoben wurde, als er noch im Amt war: http://www.sueddeutsche.de/politik/wulff-droht-aufhebung-der-immunitaet-staatsanwaelte-wollen-gegen-wulff-ermitteln-1.1286373
ist schwer vorstellbar, dass ein Dopppelmord gegen einen Angehörigen eines Diplomaten ungesühnt bliebe, weil diese Immunität hat? Das hat er sich zu leicht gemacht bzw. seinen Status bzw. den seines Vaters maßlos unterschätzt.

Bei Wulff gings ja um ein paar Tausend € und nicht um ein Kapitalverbrechen und es wurde ermittelt.

@Marianne48 Das ist ein interessanter Standpunkt (unsere Diskussion wird ja etwas einseitig). Warum denkst du denn, dass JS unschuldig sein könnte? Es ist keine provozierende Frage, ich finde es spannend - weil, je länger ich lese, muss ich sagen, desto weniger finde ich, was für ihn spricht.

@muscaria @alle

Habt ihr einen Blick auf den Link geworfen, den Muscaria gepostet hat? Finde ich sehr spannened. Ich habe nur das erste Kapitel quergelesen - das ist Narzismus pur! Er, die Lichtgestalt, Elizabeth, das ungewaschene planlose Mädchen ... das ihn dann doch verführt. Es ist ein etwas anderer Schreibstil, als man von ihm kennt, lyrischer ....