Der Mensch Jens Söring

hopkirk schrieb:Diese Leute tragen ihre Meinung aber zielgerichtet vor, um damit andere Leute zu beeinflussen. Da ist es legitim, wenn man ihre Beweggründe hinterfragt.

Guter Punkt. BF und ihr Club versuchen seit Jahren Politiker, Journalisten und ganz normale Leute auf ihre Seite zu ziehen. Einige lügen ganz bewusst, andere sind tatsächlich so naiv und glauben ihrem Meister.

Mal davon abgesehen, dass sie inhaltlich komplett falsch liegen, stört mich der ständige (eingebildete) Humanismus. Naturlich immer mit erhobenem Zeigefinger.

ElvisP schrieb:Mal davon abgesehen, dass sie inhaltlich komplett falsch liegen, stört mich der ständige (eingebildete) Humanismus. Naturlich immer mit erhobenem Zeigefinger.

Auch immer das Geheule, dass das amerikanische Justizsystem so ungerecht wäre und dass es genug Beweise für seine Unschuld gäbe. Die gibt es nicht. Fertig. Und ob das System so falsch liegt, einen Ex-Teenager, der über Monate den Tod von ihm nahezu unbekannten Leuten geplant und dann auch durchgeführt hat, dauerhaft wegzusperren, da bin ich mir nicht sicher.
Außerdem sitzt EH (die ja nach beider Aussagen beim Prozess nicht direkt an der Tatausführung beteiligt war), auch noch ein.

Eigentlich könnte sie rumheulen: War nicht dabei (wenn das denn stimmt), lasst mich nun endlich raus. Hätte nie gedacht, dass er das wirklich macht ....

ob es gerechtfertigt ist oder nicht, ist müssig zu diskutieren, denn das wird JS wenig helfen. Es ist so wie es ist und am Strafmaß wird keiner etwas ändern können, egal wie oft herumgejammert und sich beschwert wird. Das ist etwas was man einfach so akzeptieren muss. Daher verstehe ich das sowieso nicht, was das soll. Je mehr man darauf herumreitet, desto sturer reagieren die Amis und werden sicherlich nichts ändern, nur weil uns Europäern deren Strafsystem nicht zusagt.
Das ist genauso, als wenn ein Amerikaner sich hier über unser Strafsystem auslassen und es aufgrund der teilweise laschen Strafen lächerlich machen würde. Ändert auch nichts, solange wir bzw. die Amis hinter dem System stehen.

Kristin73 schrieb:egen seiner extremen Brille oder war das in den 80er Jahren in USA Mode?

ich bin mir nicht so ganz sicher, aber waren solche Hornbrillen damals nicht modern gewesen?

Ich kann es auch nicht nachvollziehen, was ihn für andere Frauen so ansprechend macht. Vom Äußeren her und auch von seiner Art fände ich ihn persönlich alles andere als anziehend. Aber Geschmäcker sind unterschiedlich. Vielleicht stehen manche Frauen auf Bad Boys. Auch wenn sie an die Unschuld glauben, bleibt ja ein Restrisiko. Vielleicht ist das ja das, was so anziehend auf sie wirkt.

Ich musste auch über die Aussage des sanftmütigen Jungen schmunzeln. Es ist schon verrückt, wie unterschiedlich die Wahrnehmung doch ist.

Weil hier immer wieder das Äußere diskutiert wird: so schlimm finde ich diesen jungen Mann hier gar nicht. Und eine Freundin hat er ja schließlich auch gefunden.

Allerdings käme ich nie auf die Idee, vom Aussehen (Brille) auf Intelligenz und von der Intelligenz auf strafrechtliche Unschuld zu schließen. Das menschliche Wesen ist ein bisschen vielschichtiger.

@ElvisP
@Venice2009

B. Faber hat ihm 5x tief in die Augen geschaut und opfert ihre gesamte Freizeit für seinen "Kampf". Ich bin davon überzeugt, dass JS, falls er freikommt, eine Liebesbeziehung mit BF gar nicht in Erwägung zieht, die sie aber unbedingt erhofft. Er würde sich schnell vom Freundeskreis distanzieren, da es für ihn ein Zweckbündnis ist. Für BF wäre das eine Enttäuschung, die sie vermutlich nicht verkraften würde. Merkt sie selbst wirklich nicht, dass es für sie viel besser ist, wenn er inhaftiert bleibt?

@Mr.Stielz
Für mich ist er der absolute Anti-Typ, aber er hat situationsweise eine Ausstrahlung, die Mitleid erwecken kann und es auch bei einigen Frauen tut. Da er sehr gut argumentieren kann, verlieben sie sich dann in ihn.

Kristin73 schrieb:Für mich ist er der absolute Anti-Typ, aber er hat situationsweise eine Ausstrahlung, die Mitleid erwecken kann und es auch bei einigen Frauen tut. Da er sehr gut argumentieren kann, verlieben sie sich dann in ihn.

Obwohl er auch nicht mein Typ wäre, könnte ich nicht sagen, das er negativ rüberkäme.

Im Gegenteil eigentlich, er strahlt Lockerheit aus u. hat eine Art, Leute für sich einzunehmen.

Doch ich denke, das die Lockerheit aufgesetzt ist.

Ist halt ein guter Schauspieler^^

Mr.Stielz schrieb:Allerdings käme ich nie auf die Idee, vom Aussehen (Brille) auf Intelligenz und von der Intelligenz auf strafrechtliche Unschuld zu schließen. Das menschliche Wesen ist ein bisschen vielschichtiger.

genau so sieht es aus. Genauso wenig kann man bezüglich des Aussehens auf einen Verbrecher schließen.

Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass ein sympathisches Äußeres nicht von Nachteil ist. Man traut demjenigen eher weniger eine Straftat zu als jemanden "der schon danach aussieht".

Für mich strahlt JS absolut Unsympathie aus. Ich würde mich in seiner Gegenwart unwohl fühlen. Das ist so der Typ Mensch mit dem ich wenig anfangen könnte. Irgendwie so schmierig schleimig, kann ich nicht recht in Worte fassen. Seine gespielte Freundlichkeit wirkt auf mich eher abschreckend.

hier ist noch ein neuer Artikel https://www.esslinger-zeitung.de/region/geznoch_artikel,-geliebt-gelogen-lebenslaenglich-_arid,2126733.html

ich habe  da aufgehört zu lesen, wo seine Selbstbeweihräucherung wieder los geht. Das ist für mich unerträglich zu lesen. Er der weiße Ritter, der sich für EH aufopferte.

Ich habe jetzt doch ein wenig weiter gelesen. WArum muss er immer wieder erwähnen und nicht nur er, das machen seine Unterstützter auch, dass sie die erste Frau war mit der er geschlafen hat. Ich finde das immer so, ich weiß nicht. Seltsam.

EH sollte tatsächlich ein INterview für den Film das Versprechen geben. Angeschlossen an einen Lügendetektor. Was bitte soll das denn? Wieso wird nicht so mit JS verfahren? Immerhin hat er ja auch bezüglich seiner Geständnisse gelogen und nun sagt er angeblich die Wahrheit. Wäre doch was gewesen, wenn er mit bestem Beispiel voran gegangen wäre und selber einen LDT gemacht hätte.

@borabora

Ja, er strahlt Lockerheit und Humor aus. Ich denke, das hat er sich antrainiert für Momente, wenn die Kamera dabei ist. Er hatte schliesslich 20 Jahre Zeit bis 2007 die 37°-Sendung mit ihm produziert wurde. Auch seine Bücher enthalten einen selbstironischen Humor, der sehr ausgefeilt ist zum Zweck, Leute davon zu überzeugen, dass er tatsächlich Humor hat. Ich denke er keine wirklichen Humor und ist auch nicht locker, sondern kleinlich und berechnend.

@Venice2009
Ja, das übliche "ich habe das Richtige getan, weil ich sie retten wollte, aber sie war eine Lügnerin und deswegen habe ich Anspruch darauf, entlassen zu werden..."

@Kristin73

So ist es, genauso will er mit Argumenten überzeugen, das ihm keine andere Wahl blieb, als seine
Freundin (Doppelmörderin) vor dem sicheren Tod auf dem elektrischen Stuhl zu retten, er sieht darin eine Heldentat u. viele springen darauf an, da macht es nichts, ob sie über den Fall umfassend informiert sind oder nicht.

Bei so Sätzen biegen sich mir fast die Fussnägel hoch, man^^

Die allermeisten Lügen dienen dem eigenen Vorteil, wohingegen meine Lüge dazu diente, das Leben meiner Freundin vor der Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl zu schützen“, schreibt er in dem Brief an uns und ergänzt: „Deshalb schäme ich mich auch nicht meiner Lüge, und ich bereue sie nicht.“ Er sei vielmehr stolz, nicht den „Fehler“ gemacht zu haben,


Ausgehend davon, das würde stimmen, wäre eine Doppelmörderin in Freiheit gewesen u. war sie auch bei der Flucht.

Was wäre gewesen, hätte sie noch mehr Menschen getötet? Das scheint denUnterstützerkreis keinen Deut zu interessieren, das Söring das billigend in Kauf genommen hätte.

Unfassbar.

Es ist ein argumentatives Durcheinander. Er wollte sie vor der Todesstrafe retten, aber infolgedessen auch vor Strafverfolgung insgesamt. Wenn sie in der Lage war, ihre Eltern kaltblütig zu töten, musste ihm klar sein, dass sie eine Therapie und auch eine Strafe braucht. Wie hätte er nach der "Rettung" seiner Freundin sicherstellen wollen, das sie keine Gefahr für andere darstellt? Sein Verhalten war in jedem Fall unverantwortlich. Daher fallen die Amerikaner auch nicht darauf herein.

Wobei man das noch damit erklären könnte, dass er mit seinen 18 Jahren nicht so weit gedacht hat. Der erste Impuls war sie zu retten. Alles Weitere wurde nicht bedacht.  Dass er das jetzt aber immer noch so sieht, ist unverständlich.

Der Unterstützerkreis oder die Leute, die ihn eher für unschuldig halten, müssten sich doch auch mal sagen, das es keinesfalls legitim ist, eine Doppelmörderin zu schützen u. ihr Freiheit zu gewähren, die sie nicht verdient hat, noch dazu, sie auf die Menschheit loszulassen.

Die Sicherheit u. Unversehrtheit anderer Menschen hat doch wohl Vorrang u. Leute mit Rechtsempfinden sehen es eben so.

Zumal es für fast jeden ein grausiger Gedanke wäre, mit einer Mörderin weiterhin liiert zu sein.

Das er es aus Liebe gemacht hat, ist ansich schon absurd. Zulässig ist für mich, das so Gedanken aufkommen/könnten, doch jeder "anständige" Mensch würde sie sofort wieder verdrängen.

Und klar, Söring gegen das amerikanische Justiz/Rechtssystem, wie bescheuert ist das denn alles, auch, was man in dem Link liest, den @Venice2009 freundlicherweise eingestellt hat.

Söring hat das alles auf sich genommen, weil er der Täter ist, zu dem Schluss muss man ganz einfach kommen, wenn man die Hintergründe kennt.

Ihm blieb, nachdem er geschnappt wurde, keine andere Wahl, als so Geschichten zu erfinden ;)

Kristin73 schrieb:B. Faber hat ihm 5x tief in die Augen geschaut und opfert ihre gesamte Freizeit für seinen "Kampf". Ich bin davon überzeugt, dass JS, falls er freikommt, eine Liebesbeziehung mit BF gar nicht in Erwägung zieht, die sie aber unbedingt erhofft.

Woher kommt die Annahme, dass sich BF eine Liebesbeziehung mit JS erhofft?
In diesem Trade war zu lesen das JS wohl schwul sein soll.
Ich bin verwirrt.
Kaum vorstellbar, das sich JS mit 30 Jahren Knast Erfahrung auf eine vielleicht sehr liebenswerte aber sehr naive Erz konservative Religionslehrern einlässt.
Zumal JS nach seinen eigenen Ausführungen derzeit mit dem Thema Religion abgeschlossen hat.
Arme naive BF.

Bluelle schrieb:Das trifft nun wieder nicht zu. Er sagt aus im Film, dass er mehrmals bei der Bedforder Polizei angerufen und es gemeldet hat.
Interessiert hat das anscheinend niemanden, da es damals eben andere Verdächtige (Landstreicher) gab und ich gehe davon aus, Buchanan als gestörter Kriegsveteran abgetan wurde.

Es gibt keinen tatsächlichen Beweis dafür, dass Buchanan die Polizei in Bedford anrief.
Seine Aussage kann einer Tatsache entsprechen oder auch nicht.
Es ist nicht JS sein erster Versuch durch Parole aus dem Knast zu kommen aber sein erster Versuch ein absolute Pardon zu bekommen.
Dann Taucht plötzlich Buchanan als Zeuge auf, fast 30 Jahre später.
Die angebliche Zeugen Geschichte Buchanan‘s, wirkt sehr inszeniert.

Venice2009 schrieb:EH sollte tatsächlich ein INterview für den Film das Versprechen geben. Angeschlossen an einen Lügendetektor. Was bitte soll das denn? Wieso wird nicht so mit JS verfahren?

Das ist ja eine unfassbare Unverschämtheit. Kein Wunder, dass EH abgesagt hat. Wie kann man als Dokumentarfilmer derart Partei ergreifen? Unfassbar!

Venice2009 schrieb:ch habe jetzt doch ein wenig weiter gelesen. WArum muss er immer wieder erwähnen und nicht nur er, das machen seine Unterstützter auch, dass sie die erste Frau war mit der er geschlafen hat. Ich finde das immer so, ich weiß nicht. Seltsam.

Bin fast in der gleichen Altersgruppe und so ungewöhnlich war das damals gar nicht.

Viele Eltern (v.a. die konservativeren, zu denen ja Haysoms und Sörings zweifelsfrei gehörten) zogen einen so auf, dass man bis zur Ehe warten sollten, es galt der "Kuppelparagraph", Sex mit unter 16 Jährigen war strafbar, wenn man selbst über 18 war sogar mit Leuten über 16 und 18. Die Pille war schwer zu bekommen und musste dann selbst bezahlt werden, hatte noch viele Nebenwirklungen ... Da hat man sich das wirklich sehr gut überlegt, da Abtreibung auch keine leichte Option war ...

Dass ein Lügendektortest Voraussetzung seitens der Filmer gewesen ist, lieber @ElivisP steht da aber nicht, ausserdem
vielleicht mal ein Zitat von Frau Steinberger, die ja anscheinend so fest an seine Unschuld glaubt.

Hier steht explizit dass sich die Haysom angeboten hat - für ein Interview mit Lügendetektortest. Zumindest lese ich das heraus.

Auch Elizabeth Haysom sollte im Film zu Wort kommen, sie hatte zunächst angeboten, sich in einem Interview zu äußern – angeschlossen an einen Lügendetektor.
Doch dann änderte sie ihre Meinung und sagte ab. Um den Film objektiv zu gestalten, übernehmen die beiden Regisseure Marcus Vetter und Karin Steinberger zudem zwei Rollen. Er hat während der Recherche nur im Interview in Dillwyn Kontakt zu Jens Söring, sie tauscht sich seit nunmehr elf Jahren per Brief mit ihm aus, besucht ihn, hält während der Nachforschungen für den Film den Kontakt. Die Redakteurin der Süddeutschen Zeitung kennt ihn demnach besser.

„Ich weiß auch nach mehr als zehn Jahren Recherche nicht, ob Jens Söring unschuldig ist“, schreibt sie uns in einem Statemen