Der Mensch Jens Söring

Sue.K schrieb:Nahelegend, dass hier ein Verbrechen stattfand .
Mich interessiert welche Begründung Buchannan dafür hat, nicht sofort die Polizei über den Fund informiert zu haben.
Ca 30 Jahre später, steigt Buchanan auf wie Phönix aus der Asche und gibt an, ein Zeuge zu sein.

Das trifft nun wieder nicht zu. Er sagt aus im Film, dass er mehrmals bei der Bedforder Polizei angerufen und es gemeldet hat.
Interessiert hat das anscheinend niemanden, da es damals eben andere Verdächtige (Landstreicher) gab und ich gehe davon aus, Buchanan als gestörter Kriegsveteran abgetan wurde.
Deshalb ist die Geschichte nicht uninteressant, nur dass es EH und ihr Freund war, mag ich bezweifeln, wäre zu offensichtlich.

jemand hatte geschrieben, dass Buchanan auch Gail Marshall versuchte zu kontaktieren. Auch das Telefonat ging anscheinend in Leere. Irgendwie unglaubwürdig, dass niemand Interesse hatte, nicht einmal GM?

Venice2009 schrieb: dass Buchanan auch Gail Marshall versuchte zu kontaktieren

Ja stimmt. Keiner scheint ihn ernst genommen zu haben.
Seltsame Geschichte, allerdings auch seltsam, dass er unter Eid schwört, dass es so gewesen war.
Untermauern würde die Tatsache, dass nicht nur er das alles gesehen hat, sondern dass ein Mitarbeiter von ihm
eine identische Geschichte erzählt.
Das fällt mir in dem gesamten Fall auf. Niemand hat irgendwie irgendwo irgendwen gesehen.

JS war allein, EH auch anscheinend. Buchanan hat niemand, der das Auto auch gesehen hat (zumindest ist mir nichts bekannt).
Niemand sah JS am Tatort und auch im Hotel gab es niemanden (kein Portier, Zimmermädchen, Hotelservice, Gast)
der einen der beiden gesehen hat.
Vielleicht wurde nicht richtig ermittelt, aber als Anwalt gebe ich doch alles einen Zeugen zu finden, der das Alibi bestätigt.
Ausser dem Hoteleigner wurde niemand  befragt (vielleicht weiß da jemand etwas anderes)

Alle scheinen alleine  irgend etwas unternommen, gesehen zu haben. Viel wichtiger - niemand wurde gesehen.
Das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, zumal ja bei dieser grossen KM Zahl zwischenzeitlich getankt worden sein muss.
Im Hotel muss es jemand geben, der eine der beiden gesehen hat, sie waren ja nicht unsichtbar.

So richtig heraus kommt nicht, was die Verteidigung alles unternommen hat, um Sörings Unschuldsbekundung zu untermauern.
Es lag zwar ein längerer Zeitraum bis zur Verhaftung und Verhandlung vor, dennoch...
Bzw. fehlt mir das im Film (deshalb auch sehr erstrebenswert, die gesamte Gerichtsverhandlung einmal anzusehen)

Bluelle schrieb:Hat weniger mit Moral zu tun

Es würde mich sehr interessieren, womit es zu tun hat ?
Kann man Moral in diesem Fall wirklich aushebeln?

All das was man über Jens S. weiß, und das ganze Umfeld,
wie soll man das als normaler Mensch bewerten, ohne Moral
anzuwenden.

Auch die Justiz hat in der Gesetzgebung eine Moral, die sich
schlussendlich in Urteilen lesen lässt.

Mich hat dieser Satz von Dir sehr verwirrt .

@alle

Den Bericht von Sheriff Chip Harding, gibt es unter Folgenden Link in deutscher Übersetzung zu lesen.

http://0q.b5z.net/ (Archiv-Version vom 27.12.2018)…/%C3%9Cbersetzung_des_Briefes_von_Chip_H…

Rollingdeep schrieb:Es würde mich sehr interessieren, womit es zu tun hat ?
Kann man Moral in diesem Fall wirklich aushebeln?

Mich hat dieser Satz von Dir sehr verwirrt .

Na Du musst schon beim Thema bleiben und vor allem auf den Punkt eingehen, den ich angab und nicht einfach
wirr ein Wort rausklauben.

Moralisch in dem Sinne, dass besagter Thomas eben selbst seinen Vater umgebracht hat, auch verurteilt wurde.
Allein diese Tatsache lässt mich nicht zu einer moralischen Keule der Unglaubwürdigkeit greifen.

Sue.K schrieb:http://0q.b5z.net/ (Archiv-Version vom 27.12.2018)…/%C3%9Cbersetzung_des_Briefes_von_Chip_H…

Link geht nicht.

@Bluelle
warum hat er sich denn den Autotyp dann nicht gemerkt? Ist doch seltsam, gerade er, als Mechaniker.

Dass sich so wenige an etwas Konkretes erinnern konnten mag daran liegen, dass der Prozess erst 5 Jahre später erfolgte. Ich erinnere mich z. B .nicht wieviele Autos am 26.3.2016 bei meinem Nachbarn auf dem Parkplatz standen und das ist nur 1 Jahr her. Aller Achtung denjenigen, die das können. Denn dass an dem Tag ein Mord stattfand, haben die Zeugen ja auch erst hinterher erfahren. Von daher für mich verwunderlich, dass man ganz genau sagen konnte, um welchen Tag es sich genau handelte. Nach dieser langen Zeit.

Bluelle schrieb:Link geht nicht.

http://0q.b5z.net/i/u/7000525/f/Pardon/%C3%9Cbersetzung_des_Briefes_von_Chip_Harding_an_Terry_McAuliffe__2_Mai_2017.pdf (Archiv-Version vom 15.11.2017)

Respekt an den Freundeskreis, für die Mühe.

Mr.Mystery1990 schrieb:Respekt an den Freundeskreis, für die Mühe.

Aber wohl wahr !
Auch wenn man dem Englischen einigermassen mächtig ist, liest sich doch vieles nun anders.

Ausführlichkeit der Schuhabdrücke (Tennisschuhe) waren für mich sehr interessant und noch nicht in Gänze bekannt.

Und auch das war mir im Detail nicht geläufig.

2) Söring sagte, er habe beiden Opfern die Kehlen durchgeschnitten und sei dann aus dem
Haus gerannt. Ihre Kehlen waren durchschnitten, aber zusätzlich wurde Derek 11 Mal in den
Brustkorb und 14 Mal in den Rücken gestochen und Nancy hat ebenfalls mehrere Stichwunden
abbekommen. Söring hat das niemals erwähnt und dies ist einer der Punkte seines
angeblichen Geständnisses, die nicht hinterfragt wurden. Gerichtsprotokoll Seiten 48 - 49.
Ich bin erstaunt, dass dies nicht hinterfragt wurde.

3.) ..
4) Söring sagt, nachdem Herr Haysom ihn geschubst hatte, "sei er in die Ecke gefallen und mit
dem Kopf gegen die Wand gestoßen." Gerichtsprotokoll Seite 847. Aber auf den Fotos vom
Tatort ist da ein Fenster, keine Wand.

soweit ich weiß, wurde das Geständnis von einem Experten untersucht. Dieser kam aber nie zu der Überzeugung, dass es falsch sei. Sofern ich das richtig in Erinnerung habe?

Ich weiß nicht, ob man sich tatsächlich an jeden Stich erinnert, wenn man auf einen Menschen einsticht. Man ist ja komplett unter Adrenalin, von daher weiß ich nicht, inwieweit so ein Geständnis abweichen kann. DAS wäre mal interessant zu wissen, als immer nur das hinweisen auf Unstimmigkeiten. Was bringt es, wenn es ganz plausible erklärbar ist.

Immerhin hat JS Täterwissen offenbart, das scheint aber immer irrelevant zu sein. Denn darauf geht die Gegenseite nie ein. wie kann man das denn erklären? Insbesondere, weil EH eben nicht die Täterin sein kann. Zumindest nicht die alleinige. Wie kommt da JS aber an das Täterwissen?

interessant ist die Passage über die Briefe. Da scheint der Sheriff ziemlich auszuweichen. Er gibt selber zu, dass es belastende Passagen gibt und zwar was beide betrifft. Warum wurden in dem Film immer nur die belastenden Ausschnitte der Briefe von EH gezeigt und nur die "harmlosen" von JS?

Letztendlich versucht er die Schuld auf EH abzuwälzen, wie es JS Unterstützer tun. Blöderweise kann sie es ja nicht gewesen sein. Und wer letztendlich die ominösen Männer sind, die mit ihr getötet haben sollen, darauf wird auch nicht eingegangen. Wahrscheinlich, weil sich einfach keine logische und nachvollziehbare Erklärung finden lässt.

Mr.Mystery1990 schrieb:https://0q.b5z.net/i/u/7000525/f/witness/tony_buchanan_affidavit_3-10-11.pdf

Punkt 7...EH soll nach einigen Problemchen mit Kreditkarte bezahlt haben. Vielleicht ist das zu "modern" gedacht, aber ist nicht anzunehmen, dass alle Buchungen von EH und JS's Konten nach dem Mord überpruft wurden?


Hier wurde mehrfach davon gesprochen, dass EH's Eltern JS nicht leiden konnten. Wo sind dafür die Quellen?

@Rawbite
die wurden hier schon ganz häufig eingestellt. Zeitungsartikel in denen der Bruder von EH zitiert wurde. Einfach mal ein wenig blättern, müsste noch nicht mal so lange her sein, wo der Link erneut eingestellt worden ist.

https://news.google.com/newspapers?nid=1298&dat=19950405&id=megyAAAAIBAJ&sjid=wgcGAAAAIBAJ&pg=7009,815958&hl=de

hier der Link zu dem Zeitungsartikel. Es gibt auch noch einen Artikel in dem der Bruder mit der Mutter telefonierte und diese ihre Abneigung kundttat. Finde ich allerdings auf die Schnelle nicht.

Venice2009 schrieb:https://news.google.com/newspapers?nid=1298&dat=19950405&id=megyAAAAIBAJ&sjid=wgcGAAAAIBAJ&pg=7009,815958&hl=de

hier der Link zu dem Zeitungsartikel. Es gibt auch noch einen Artikel in dem der Bruder mit der Mutter telefonierte und diese ihre Abneigung kundttat. Finde ich allerdings auf die Schnelle nicht.

Danke.

Aber wird das irgendwo weiter ausgeführt? Also was sie an ihm nicht mochten. Die Nationalität? Sein Klugscheißer Gehabe?

Die Dating Zeit von EH und JS war so kurz. Anscheinend gab es kaum (ein?) Treffen mit den Eltern. Oberflächlich betrachtet war JS keine schlechte Wahl. Ich tue mir also schwer mit diesem Motiv und würde eher erwarten, dass man nach so einer kurzen Zeit noch versucht Sympathien zu gewinnen und nicht zum Messer greift.

@Rawbite
es kommt darauf an, wie er sich präsentiert hat. Wenn er sich z. B. schon als Schwiegersohn in spe präsentierte, das kann den Haysoms u. U. missfallen haben.

Die Mutter mochte seine nervöse, seltsame Art nicht. Da stimmte höchstwahrscheinlich die Chemie einfach nicht. Er ist eben kein Sympathieträger. Weder vom äußerlichen noch vom benehmen her. Wahrscheinlich legten die Eltern aber darauf Wert? Immerhin wuchs EH überwiegend in Internaten auf. JS mag intelligent sein, seine Schwäche liegt in der emotionalen Intelligenz. Die ist leider wenig ausgeprägt und darauf wird eben auch viel Wert gelegt. Was bringt es einem viel zu können und zu wissen, wenn man es nicht glaubhaft weiter vermitteln kann.

Bluelle schrieb:Interessiert hat das anscheinend niemanden, da es damals eben andere Verdächtige (Landstreicher) gab

Wäre es zu viel verlangt, sich ein wenig in den Fall einzulesen, bevor du solche Ausagen postest? Die Landstreicher wurden im Thread ausgiebig diskutiert. Die Polizei hatte sie sehr wohl im Visier. Super- Jensi hat sogar eines seiner Berufungsverfahren auf diese Thematik gestützt (Urteil habe ich hier eingestellt). Natürlich hat er auch dieses Verfahren verloren... Bestimmt war auch dieser Richter voreingenommen^^.

Venice2009 schrieb:Immerhin hat JS Täterwissen offenbart, das scheint aber immer irrelevant zu sein. Denn darauf geht die Gegenseite nie ein

Vor allem geht der Sheriff darauf nicht ein! Das zeig doch recht deulich, dass er gar kein Interesse an objektiver Berichterstattung hat!

Zitat:
"Was treibt diesen Sheriff an?" (http://jens-soering.blogspot.de/2017/05/der-fall-jens-soring-sheriff-harding.html#more)

Gute Frage. Kann ich leider nicht beantworten. Wirklich nicht.

ElvisP schrieb:"Was treibt diesen Sheriff an?"

Er glaubt wahrscheinlich, wie Frau Faber das er Unschuldig ist.
Er sieht eine Unschuldige Person, du und ich sehen eine Schuldige Person.

Hier aus

Mein Ausgangspunkt, mich 2011 wieder mit dem Fall zu befassen, waren die “ Ich bin unschuldig“-Behauptungen von Jens. Für Unschuldige setze ich mich gerne ein, wenn ich aber vom “ Unschuldigen“ offensichtlich belogen werde, bin ich verärgert -und der Troll in mir erwacht.

Es ist faszinierend, dass es immer noch Leute gibt, die diese Aussage des Tony Buchanan ernst nehmen. Im Prozess wäre diese Aussage von jedem mittelmässigen Anwalt zerpflückt worden.

Neben den ganzen Unstimmigkeiten in der Aussage selbst, die man übrigens hier einmal wirklich nachlesen kann: http://q.b5z.net/i/u/7000525/f/Witness/Tony_Buchanan_transcript_3-10-11.pdf

kommt noch ein Fakt dazu, der ausser bei @bellady anscheinend noch nie angesprochen wurde:

bellady schrieb:und EH muss ja dann auch nach der Tat ein Doppelleben geführt haben , wenn JS von all dem nichts wusste.

So ist es wohl. Erst einmal sollen wir also glauben, dass ca 5 Monate nach der Tat (!!) EH mit diesem Unbekannten in der Werkstatt auftaucht, und das Auto 5 Monate nach der Tat noch blutverschmiert ist und sogar die mögliche Tatwaffe noch darin liegt.

Man fragt sich: welcher Dödel kutschiert monatelang eine Tatwaffe in seinem Auto herum, das auch noch so aussieht, dass jeder Polizist, der den Wagen mal anhält, das Auto sofort durchsuchen würde? Und mit so einem Dödel soll ausgerechnet EH dann 5 Monate nach der Tat in der Werkstatt auftauchen? Sie, die nun schon eine Zeitlang weiss, dass sie im Fokus der Ermittlungen steht, soll sich so lapidar in die Gefahr einer Festnahme begeben haben?

Bei all dem, was JS und sie sonst so planten, wäre das völlig unverständlich. Überhaupt wäre es unverständlich, in dieser Zeit noch irgendeine Beziehung mit einem vermeintlichen echten Mörder zu haben, denn diese müsste sie nun auch noch vor JS geheim halten. Warum sollte sie sich einem solchen Risiko aussetzen.

Schliesslich bleibt noch die einfache Tatsache, dass keine Spuren dieser Begebenheit zu finden waren. Angeblich wurde mit EHs Kreditkarte bezahlt. Nur gibt es dazu keinerlei Belege etc.

Die ganze story ist komplett hanebüchen und es ist gut, dass die echten Ermittler sie offensichtlich nie ernst genommen haben. Das erinnert mich an all die zahlreichen Zeugen, die Maria Baumer auf dem Jakobsweg gesehen haben wollen, einschliesslich der tollen Mantrailer, während sie leider schon lange in einem Wald bei Regensburg begraben war.