@higan7 Man bezweifelt ja gar nicht die Trostlosigkeit und Verzweiflung seiner Situation damals in der Haft. Ich glaube, niemand wird dem widersprechen, dass es für einen jungen Erwachsenen aus gutbürgerlich behütetem Stall, ein mentales Desaster darstellt, von einer Stunde zur nächsten einzusitzen. Mit Sicherheit ist er sich der Tragweite seiner Handlungen und Geständnisse erst später voll bewusst gewesen. Und, dass dann Gedanken an Flucht oder anderem Ausweg aufkommen, damit ist er sicher keine Ausnahme gewesen.
Wenn man ihm da chronologisch folgt, scheint er genau aber an dem Punkt hängengeblieben zu sein. Er benutzt Worte wie " hätte ich, hätte ich geplant" plus bildliche Untermalung zu einer nicht vollzogenen Handlung.
Warum er darauf herumreitet? Womöglich ein Trauma, oder eben gezielt um zu verdeutlichen, wie verzweifelt er war. Eigentlich passt diese Schilderung so gar nicht zum Rest seiner Präsentation nach außen. So sehr emphatisch für andere ( zB seine Opfer) erscheint er mE nach nicht, aber er fordert mit seiner Erzählung von seinem Plänen emphatie von den Zuhörern. Das ist das eigentlich erstaunliche.
Ich denke, ein wenig spielen hier eine gewisse Selbsterhöhung und damit etwas narzisstische Grundzüge mit rein.
Denn, theoretisch spielt ja die Schilderung ( von nicht beweisbaren) persönlichen Plänen und nicht vollzogenen Handlungen, gar keine Rolle im großen Söring Unschuld Komplex. Niemand wird behaupten können, "oh er hatte das geplant, weil er unschuldig ist".
Mir ist bisher kein einziger Mithäftling bekannt, der jemals was vom Zellennachbarn Söring geplaudert hätte. Bis auf den einen deutschen damals in UK, Schröder ?
Aber aus Virginia? Das wäre noch mal interessant zu erfahren, was man im Knast so über den German Insassen dachte und ob er beliebt war usw.
Vielleicht findet sich ja mal einer, der ihn ein paar Jahre dort begleitet hat. Bisher wissen wir nur das, was er uns erzählt.
@blorgempire Mandela versus Söring, das nennt man Hybris. Die maßlose Selbstüberschätzung eines ganz gewöhnlichen Straftäters. Selbsterhöhung durch Vergleich mit Personen der Zeitgeschichte. Selten so eine maßlos überzogene verzerrte Warnehmung der eigenen Bedeutung gelesen. Warum nicht gleich mit dem Dalai Lama oder dem heiligen Vater vergleichen. Ghandi oder Mutter Theresa wären auch noch im Angebot.
Woher kommt so was? Psychologen sagen, dass fast jeder von uns ein falsches Bild von sich selbst hat. Gerne zu sehen bei dating Portalen. Da ist beinahe jeder, treu, gutaussehend, ordentlich, kocht gern und liebt Sport. Nur eben so ausgeprägt wie bei JS , das ist eher selten. Und das funktioniert auch nur, weil alles was er von sich erzählt, eben nur Erzählung ist. Zumindest die Knastzeit. Da kann er uns was von einem rosa Elefanten erzählen. Sein Vergleich mit Mandela dem politischen Häftling ist allerdings schon im kritischen Bereich. Denn den Vergleich kann man so schnell entkräften. Dass er sich so was traut, lässt tief blicken. Aber wen wundert es noch. Ein Mann der dachte, er hätte Obama und Merkel als Vollzeitaktivisten in seinem Boot....da ist es zu Mandela eben nicht mehr weit .
Und nun sitzt er hier in Deutschland ohne zur UNO zu G7 oder nach Brüssel eingeladen zu werden. Biden klopft nicht, Scholz hat andere Probleme, Macron und Boris sind beschäftigt. Kim kardashian setzt sich für Menschen wie ihn nicht ein.
Was sind die Helden doch gefallen. Endstation youtube, Einbahnstraße Sackgasse, Wühltisch.