@blorgempire Jetzt wird es echt sehr peinlich. Der „Wut“ Mob wird herbeifabuliert, der dem bedauernswerten Opfer das Recht auf freie Meinungsäußerung abspricht. Dazu bemüht man den Kampfbegriff cancel Culture. Das bedeutet, man begibt sich auf die Seite derer, die ebenfalls angeblich Opfer von Canceling wurden.
Der Gute scheint zu vergessen, dass canceling ein derartig umstrittenes ambivalentes Konstrukt ist, was Personen immer dann aus dem Hut zaubern, wenn sie sich zu unrecht in der Kritik sehen und zb wie bei Twitter oder sogar hier mal eine verordnete Pause einlegen müssen. Der cancel Begriff wurde so oft in jüngster Zeit missbraucht um sich zum Opfer zu stilisieren, dass es schon fast ermüdend ist. Mich wundert es nicht, dass Söring jetzt dieses politische Schlagwort nützt. Das gibt ihm noch mal die Chance, die Aufmerksamkeit zu seiner Person komplett von seiner Tat zu entkoppeln. Eine ganz neue Wendung, weg von schuldig oder unschuldig, hin zu den Themen 2020/21/22 Meinungsfreiheit. Sehr geschickt dieser Schachzug. Die Menschen sollen sich nicht mehr mit Lüge oder Wahrheit befassen ( wer weiß, vielleicht war ich es, vielleicht nicht?)
Ich überlege gerade, wer sich gerade im letzten Jahr hierzulande als cancel Opfer inszeniert hat? Vom Politiker der auf die Strafbank musste über Künstler die sich ins Abseits gesungen oder gesprochen haben. Promis denen die Shows gecancelt wurden. Redner denen Eier und Buhs entgegenflogen. Menschen die auf Twitter gebannt wurden. Der prominenteste davon, Mister Trump wäre ab jetzt sicher der größte Fan von Söring und seiner neuen Mission „ Kampf dem canceln“. Mit dem Unterschied dass freie Meinungsäußerung in den USA nochmal eine ganz andere fundamentale Bedeutung hat und durch die Verfassung geschützt ist. Wenn nun Söring freie Meinungsäußerung versus legale Kritik ins Feld führt, sollte er bedenken. Ebenso wie er das Recht hat in gewissen Grenzen zu sagen, wonach ihm ist, hat jeder mündige Bürger das Recht ihm etwas entgegenzuhalten.
Ich sehe bisher bei ihm kein canceln. Hunderte Interviews, Dutzende TV Auftritte, Deal hier Deal dort. Aktiv auf allen Social Media Kanälen. Kein Maulkorb, niemand beraubt ihn seiner verfassungsmäßigen Rechte: eat, pray Love.
Einzige Einschränkung in seinem Leben, er darf die USA nicht mehr bereisen.
Ich empfehle dem Team von JS die Definition von cancel Culture.
Und gebe zu bedenken, es gibt aus Akt Anlass tatsächlich Länder in denen Menschen hart gecancelt werden für das aussprechen von ungeliebten Wahrheiten. Denen widerfährt nicht nur canceln sondern meist noch schlimmeres. Möchte sich Söring tatsächlich zu so einem Opfer stilisieren mitten in Deutschland als privileged Person, die bisher mehr als frei ihre Meinung an vielen Fronten äußert?
Damit missbraucht er das Schlagwort in seiner tatsächlichen politischen Bedeutung.
Wikipedia: Cancel Culture