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Der Mensch Jens Söring

40.372 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 18:18
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Angeblich hat Elizabeth auf eine dementsprechende Frage ihre Anwesenheit bestätigt.

Das ließe sich überprüfen.

Und wenn das stimmt, dann wäre es insofern bemerkenswert, weil Elizabeth allen anderen gegenüber sagte, sie sei in Washington gewesen. Log sie, weil sie eben gerne log? Oder sagte sie die Wahrheit, weil sie sich nicht sicher sein konnte, ob sie vielleicht doch gesehen worden war?
Halt, Stop. Kein neues Märchenbuch herausgeben!
Es stand niemals zur Debatte, dass die Mittäterin während der Tatzeit auf einer großen Party mit vielen Studenten gewesen sein könnte.
Dort wäre sie einer Menge Personen begegnet, die sich an sie erinnert hätten.
In ihrem Prozess gab es aber eine gähnende Leere, was Zeugen betrifft, die auf eine Party-Anwesenheit hingewiesen hätten.

War das nicht vielmehr der Diskussionsstoff unter den Studenten? Es passiert ein Mord und wer waren die einzigen, die zu dieser Zeit nicht auf einer ganz bestimmten Party waren? Jens Söring und Elizabeth Haysom!


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 18:59
Zitat von silentlistenersilentlistener schrieb:Halt, Stop. Kein neues Märchenbuch herausgeben!
Es stand niemals zur Debatte, dass die Mittäterin während der Tatzeit auf einer großen Party mit vielen Studenten gewesen sein könnte.
Dort wäre sie einer Menge Personen begegnet, die sich an sie erinnert hätten.
In ihrem Prozess gab es aber eine gähnende Leere, was Zeugen betrifft, die auf eine Party-Anwesenheit hingewiesen hätten.
Die Ansicht Sörings Verteidigung hätte Kim oder Farmer vorladen können ist genauso ein Märchen. Auf welcher Grundlage denn? Um jemanden direkt zu verdächtigen und vorzuladen, muss diese Person einen Standard erfüllen. Dieser war nicht gegeben. Der Zeuge, der von der Staatsanwaltschaft geladen wurde, aber nicht vor der Jury ausgesagt hat, war Chuck Reid.
Sollte es tatsächlich einen Zusammenhang geben, zwischen den von Haysoms Nachbarin beobachteten Autos und Partyteilnehmern, werden diese sich garantiert nicht dazu äussern wollen, egal ob freiwillig oder danach befragt. Wie lange Haysom hätte von wie vielen gesehen werden können, kann auch niemand beurteilen, da reine Theorie. Auch wenn über die Kommentarquelle (unbekannt) nicht einen Funken Glaubwürdigkeit (Wichtigtuer?) belegt werden kann, die Party-Story in der Tatnacht hat schon etwas. Warum wusste Amy Lemley davon nichts?


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 18:59
ach herrje, 33 Jahre später wird nun eine Party der BEWEIS für was? Wieso fiel diese Party JS nicht 1990 ein? Immerhin waren dort die wahren Täter zu finden gewesen. Er plauderte so gerne, warum nicht über diese Party, am besten vor Gericht?
Weshalb wurde niemand von den Partygästen z. B. Jim oder Ned von der Verteidigung in den Zeugenstand geladen? Warum war JS trotzdem mit dieser sorry miesen Verteidigung zufrieden gewesen, obwohl der Anwalt die wahren Täter einfach so davon kommen lies?

Jahre später spinnen sich manche eine Geschichte daraus zusammen, aber da wurde seitens JS ziemlich viel versäumt, aus welchem Grund auch immer.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 19:11
Ich glaube, in diesem Forum besteht das Mißverständnis, daß gemäß Sörings "Elizabeth-drug-run-story" geplant war, daß sie Samstag abend /Nacht die Drogen zunächst in D.C. übernimmt und dann nach Charlottesville fährt, um die Drogen dort abzugeben.

Dem ist nicht so: Geplant war laut Söring, daß sie die Drogen in D.C. am Samstag abend abholt und diese am SONNTAG, wenn die beiden ohnehin nach Charlottesville zurückfahren, dort abgibt. (Wright Bericht S. 216)


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23.08.2020 um 19:13
Zitat von Xerxes07Xerxes07 schrieb:Die Ansicht Sörings Verteidigung hätte Kim oder Farmer vorladen können ist genauso ein Märchen
Nachdem Elizabeth Haysom behauptet hatte, von Washington aus ein Ferngespräch mit ihrer Zimmernachbarin Christine Kim geführt zu haben, in dem es um Probleme mit ihrer Kreditkarte gegangen sein soll, hätte Sörings Verteidigung sehr wohl Christine Kim als Zeugin laden lassen können, um EHs Geschichte zu erschüttern. Darauf hat man aus unerfindlichen Gründen aber verzichtet.

Dass man Jim Farmer oder Christine Kim als Alternativtäter hätte laden lassen können, das ist freilich grober Unfug, da hast Du Recht.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 19:14
@Mr.Stielz
Danke für den Link. Ich beziehe mich aber hier nur auf A. Hammels letzten Eintrag vom 22.08.20, weil er darin Sörings Behauptung, er habe nicht widerrufen können, als rechtlich irrelevant erklärt.
Zitat von monstramonstra schrieb:Eer Vorteil, nicht in England zu widerrufen, bestand nicht darin, in den USA einen Vorteil zu erlangen, indem er erst dort widerrief. Sondern er bestand nun nach damaliger völkerrechtlicher Lehre darin, dann bessere Karten gegen eine Auslieferung und für eine Anwendung des Art. 3 EMRK beim EGMR zu haben
Unabhäng von möglichem Motiv für Rückhalt Widerruf(Akteneinsicht oder auch nicht), würde die letzte Annahme, dies sei bewusste Prozess Strategie seiner Anwälte voraussetzen, dass sie über mögliche Unschuld überhaupt informiert waren.

1.In "Mortal thoughts" (1994) schrieb er noch, dass er in England weder seinen Anwälten noch seinen Eltern "Wahrheit" mitteilen konnte - angeblich aus Angst. Seinen Anwälten will er darüber erst in Brief 1989 berichtet haben - nach Abschluss der Anhörungen vor EMGR, aber vor Urteil. Kapitel 10/ 154/155. Trotz gebrochenen Handgelenk.
Dieser Brief wurde später nie erwähnt. Dieser Teil fehlt dann in späterer Ausgabe von 2012,in "Nicht schuldig", obwohl Bücher größtenteils wortwörtlich übereinstimmen. In beiden gleich ist jedoch Angabe, dass er geg Anwälten nur vage, hypothetische Anspielung gemacht:

"Zögernd fragte ich meine Anwälte, wie meine rechtliche Stellung aussehen würde, wenn ich unschuldig wäre".

Fazit: Er hat sich unverbindlich nach Rechtslage erkundigt. Eine ernstzunehmende Offenbarung geg Anwalt, dass Geständnis falsch, war dies nicht.

2. Laut N. S. (2012) sollen ihm Anwälte bereits im Januar 1987 prophezeit haben, dass er Instanzenweg in England ohnehin verlieren werde.
Lead counsel Nicholls war auf human rights spezialisiert + hatte vor Kommission 1983 sehr ähnlichen Fall vertreten (Kirkwood vs Uk). Mandant war jedoch Amerikaner, weshalb dieser damals nicht klagen konnte. Wahrscheinlich rechnete Nicolls ohnehin mit EMGR. In Auslieferungsvertrag war bereits damals Klausel enthalten, dass Zusage gegen Todesstrafe vorliegen muss, aber eher Charakter einer diplomatischen Note. Söering wollte Garantie. Engl Gerichte können nicht wg Menschenrechts Verletzung dagegen entscheiden.

Wenn ich R. Blaine + A. Hammel richtig verstanden habe, gehen beide davon aus, dass Widerruf nicht geschadet, bzw. zum Vorteil des Mandanten (Hammel).
Im Urteil (07/89) nehmen Geständnisse wenig Raum. Indirekt in Einleitung, dann nur als direkte Antwort auf Einwand der Briten-parag 93/94.

Hätte Veränderung Aussage Konsequenzen wie von Söring befürchtet, dann hätten diese bereits eintreten müssen. Denn im Urteil war man bereits davon ausgegangen, dass er Vorsatz /Mordabsicht bestreitet. Von "homocides in question" war Rede. Trotzdem wurde signifikantes Risiko nicht verneint. Im Juni 1987 gab es Überprüfung Auslieferungsantrag vor engl Gericht mit mündlicher Anhörung. USA legten Beweise vor. Psychiatr. Gutachten wurden von brit. Gericht nicht anerkannt.
Das war nach Haysoms Abschiebung, aber vor ihrem Prozess. Im Mai 87 war H erneut verhört worden +belastete ihn. Laut N. S. hätten Anwälte daraufhin Berufung eingelegt, aber was genau schreibt er nicht. Er wusste seit Dez, dass sie schuldig plädieren würde, im April kam ihr Abschiedsbrief.
Wenn er bei diesem Termin im Juni 1987 widerrufen hätte, hätte er dann bei ihrem Gerichtstermin womöglich aussagen müssen, Zeugenladung?

Was vielleicht "Druck" auf Gericht machte, waren sein junges Alter, dass Auslieferung bereits angeordnet + Verlegung in psychiatrische Abteilung wg Suizid Gefahr, sowie neues psychiatr Gutachten zu seiner Verfassung.
Ich halte Sörings Behauptung für Schutzbehauptung, auch weil seine Darstellung diesbezüglich zu den unglaubwürdigsten Passagen des ganzen Buches zählt +mind 1,5 Unwahrheiten enthält.

Im Whright Bericht wird auf S 243 darauf hingewiesen, dass S bei Widerruf 1990 bereits in einer Sache "prosecution evidence" gesehen hatte + Aussage mutmaßlich danach ausrichtete. Das kann aber auch Zufall gewesen sein + nicht Grund, warum er nicht widerrief in England. Lage komplex, Mehrere Faktoren möglich, bzw x Möglichkeiten.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 19:21
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Dass man Jim Farmer oder Christine Kim als Alternativtäter hätte laden lassen können, das ist freilich grober Unfug, da hast Du Recht.
als Alternativtäter nicht, allerdings um zu erörtern, ob EH auf der Party gewesen ist oder nicht.

Ich gehe davon aus, dass ein guter Verteidiger Zeugen laden kann, die relevant für den Fall sind.
Scheinbar waren sie es nicht gewesen und das schien JS zu dem Zeitpunkt wenig zu stören. Er versuchte gar nicht, die wirklchen Täter ausfindig zu machen. Immerhin sollte er für ein Verbrechen verurteilt werden was er laut eigener Aussage nicht begangen hat, und brachte niemand anderen ein? Niemand, der zumindest auch die Möglichkeit gehabt hätte, der Mörder der Haysoms zu sein?


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 19:23
Sorry, Nachtrag: Wie von R. Blaine erklärt, hätte er einige Infos schon in England an Land ziehen können. Zumal es ja Anhörung zum Auslieferungsverfahren tatsächlich gegeben hatte.


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23.08.2020 um 19:28
Js ließ kostbare Zeit verstreichen in dem er an einem Geständnis festhielt, obwohl EH erstens bereits gerettet war und zweitens es schwieriger machte, die wahren Täter ausfindig zu machen. DAs ist alles schwer nachvollziehbar aus der Perspektive heraus, dass ihm selber die Todesstrafe drohte. Mit 19 Jahren weiter an einem Geständnis festzuhalten, was für ihn den Tod bedeuten sollte. Immerhin wusste er zu Anfang nicht, wie der EGfMR entscheiden wird.


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23.08.2020 um 19:35
Söring kann sich die "Elizabeth-drug-run-story" erst ausgedacht haben, nachdem er alle Beweismittel der Anklage gesehen hatte, also 1990.

Hätte doch z.B. sein können, daß die Anklage inzwischen irgendjemand gefunden hat, der E. in der Nacht in D.C. gesehen hat. Und dann:
Nochmal widerrufen und Story Nr.3 ?

"Mortal thoughts" und Nachfolger sind Märchenerzählungen - mehr nicht.


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23.08.2020 um 19:42
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Nachdem Elizabeth Haysom behauptet hatte, von Washington aus ein Ferngespräch mit ihrer Zimmernachbarin Christine Kim geführt zu haben, in dem es um Probleme mit ihrer Kreditkarte gegangen sein soll, hätte Sörings Verteidigung sehr wohl Christine Kim als Zeugin laden lassen können, um EHs Geschichte zu erschüttern. Darauf hat man aus unerfindlichen Gründen aber verzichtet.
Das steht in dem gebauten Alibi. Und wieso benötigt EH Bargeld für das Taxi oder Drogen in DC, wenn sie doch Bargeld durch den Schmuckverkauf getätigt haben will. Und was soll Sörings Verteidigung erschüttern, wenn sie Kim niemals angerufen hat, sondern Juveliere, wo sie den Schmuck verkaufen wollte. Kim hat diesen Anruf dochzu keiner Zeit polizeilich bestätigt, oder?
Man kann aus diesem Informationswust die Wahrheit nur schwer herausfiltern.


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23.08.2020 um 19:44
Der Anruf bei Christine Kim ist bedeutungslos und hätte nichts bewiesen oder widerlegt: Er hätte von überall aus erfolgen können


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23.08.2020 um 19:53
Zitat von sf008sf008 schrieb:Der Anruf bei Christine Kim ist bedeutungslos und hätte nichts bewiesen oder widerlegt: Er hätte von überall aus erfolgen können
den Anruf hätte man zurückverfolgen können. Das hat früher länger gedauert, aber war in der Zeit glaube ich schon möglich gewesen. Soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, wurde dieses auch überprüft.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 19:55
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:den Anruf hätte man zurückverfolgen können
Zurückverfolgen ? 1985 einen analogen Anruf ? Ja sicher, in dem Zeitraum, wo die Verbindung bestanden hat. Danach nicht mehr.
Es sei denn, Christine Kimoder die UVa hätte eine Telefonanlage gehabt, die die CallerID speichert und der ANruf wäre von einem Apparat erfolgt, der eine CallerID sendet. Seinerzeit alles eher selten.


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23.08.2020 um 19:56
Zitat von SilentobserverSilentobserver schrieb:Er wusste seit Dez, dass sie schuldig plädieren würde, im April kam ihr Abschiedsbrief.
Es ist nicht unwichtig zu verstehen, dass der Deal zwischen beiden war, man rette erst ihn und dann sie. Dieser wurde bereits im Dez'86 von ihr zuerst missachtet. Deshalb auch Sörings Geständnisabwandlung Ende Dezember und Sörings Wutattacke im Jan '87 bei einem Aufeinandertreffen.


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23.08.2020 um 19:58
Zitat von Xerxes07Xerxes07 schrieb:dass der Deal zwischen beiden war, man rette erst ihn und dann sie
Das ursprünglich ausgedachte Alibi war doch: Wir waren beide in D.C. Das war durch den Kilometerzähler nicht mehr zu halten.
Danach war einer von beiden "nicht mehr zu retten".


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23.08.2020 um 20:06
Mal eine Frage: Warum nehmen die beiden eigentlich einen Mietwagen ? Hatte Söring nicht einen VW Scirocco ?


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23.08.2020 um 20:15
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Interessant, wenn (vermutliche) Zeitzeugen, die Söring für schuldig halten, von Dingen erzählen, die Sörings Geschichte zu stützen scheinen.

Eine Party am Abend des Mordes, auf der Elizabeth behauptet, gewesen zu sein. Und eine Studenten-Clique um Jim F., die glaubt, Elizabeth (zusammen mit Söring) habe etwas mit den Morden zu tun gehabt:
Wenn die Quelle nur ein anonymer Kommentator in einem Blog ist, ist das alles nichts wert. Auch wenn es auf Englisch ist.
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Schade, dass Dir ein anonymer, unbelegter Kommentar mehr Aufmerksamkeit wert ist als ein Artikel mit Substanzgehalt. Aber selbst wenn JF an seinem Geburtstag eine Party veranstaltet hätte, werden daduch die Indizien gegen Söring nicht weniger und seine längst widerlegten Lügen nicht wahrer.
Sehr viel weiter täte das auch nicht helfen. In der Tat. Oder gibt es schon seriösere Erstquellen für diese Party oder gar eine Anwesenheit EHs?
Zitat von SilentobserverSilentobserver schrieb:Fazit: Er hat sich unverbindlich nach Rechtslage erkundigt. Eine ernstzunehmende Offenbarung geg Anwalt, dass Geständnis falsch, war dies nicht.
Das ist aber für die Frage irrelevant, ob und wann er einen Vorteil gehabt hätte, vor seiner Auslieferung zu widerrufen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Die gleiche Frage stellt sich sich auch für die Fiktion seiner Unschuld. Denn egal ob schuldig oder unschuldig, ein Widerruf in England annullierte nicht das Geständnis genauso wenig, wie das in den USA der Fall gewesen wäre.
Es war einfach egal ob schuldig oder unschuldig: Das Geständnis existierte. Und egal, was ihm die Anwälte glaubten oder nicht. Sie dürften im Auslieferungsverfahren die Beweismittel der USA nicht angegriffen haben und dementsprechend auch kein Interesse daran gehabt haben, dass JS von seinem Geständnis abweicht. Das wäre erst nach der endgültigen Entscheidung über den Ort der Gerichtsverhandlung von Relevanz. So hätte ihm das Geständnis in Deutschland nicht geschadet (das war wohl einkalkuliert). Und wäre die Auslieferung in die USA vom EGMR untersagt worden, dann wäre er nach Deutschland ausgeliefert worden.

Alle anderen Varianten halte ich dagegen für sehr diffus. Meine folgt objektiven Kriterien, nicht subjektiven Befindlichkeiten des Mandanten. Und Anwälte halten sich lieber an Ersteres.


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23.08.2020 um 20:15
Zitat von sf008sf008 schrieb:Mal eine Frage: Warum nehmen die beiden eigentlich einen Mietwagen ? Hatte Söring nicht einen VW Scirocco ?
den hatte er zur Tatzeit noch nicht. Er war bestellt und er bekam ihn erst später von seinem Vater geschenkt.


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Der Mensch Jens Söring

23.08.2020 um 20:53
Laut dem im Urteil des EGMR wiedergebenen Verfahrensweg, musste Überstellung nach Deutschland schon im Frühjahr 1987 als eher unwahrscheinlich gelten:
1. Haftbefehl nach Auslieferungsantrag von Deutschland war damals abgelehnt worden mit Begründung, dass vorgebrachte Beweislage ( Verhör Dez deutscher Staatsanwalt) prima facie nicht ausreicht, um ihn in Auslieferungshaft zu nehmen.
2. Im gleichen Zeitraum beantragten USA via diplomatische Note, bevorzugt behandelt zu werden. Dazu gibt es eindeutige Regelungen, wie bei konkurrierenden Auslieferungsanträgen zu verfahren ist, USA im Vorteil ( im Urteil aufgelistet). Die USA führten an weiter an, dass für den Fall, dass in Deutschland Angeklagte nicht allein auf Basis Geständnis verurteilt werden können, eine Zwangsladung amerikanischer Zeugen vor deutschen Gerichten nicht ohne weiteres möglich sei.
Für USA dann Auslieferungsantrag vor Gericht überprüft wie obligatorisch, für Deutschland nicht.
Deutsche Übersetzung ist in Teilen gekürzt, manches steht nur in Originalversion.
Soerings Behauptung im Buch, das Urteil sehe Überstellung nach Deutschland vor, lässt sich im Urteil nicht nachweisen. Dort ist nur vermerkt, dass er keinen Einspruch dagegen einlegen würde.
England hatte gar nicht erst Jurisdiktion, um über Fälle im Ausland zu verhandeln. Man wollte nicht zum "safe haven" werden, was auch Grund war, warum seine Anträge anfangs abgelehnt wurden.


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