@Koreander emze: Schopenhauer: "Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist; wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: Denn nur wenn man allein ist, ist man frei."
Koreander schrieb:Das Zitat kenne ich auch. Ich verstehe es allerdings nicht als Absolutum. Mehr als Gegengewicht zur allgemeinen Über- Vergesellschaftung.
Ja, Gegengewicht klingt auch für mein Empfinden sehr treffend.
Ich selbst bezeichne mich als geborenen, sozusagen als Vollblut-Einzelgänger, denn schon von kleinauf, seit ich bewusst denken kann, fühle ich mich nur dann wirklich frei, wenn ich allein bin, ohne mich dabei je einsam zu fühlen.
Trotzdem könnte ich es mir nicht vorstellen z.B. auf einer einsamen Insel zu leben
Weil....mir dort mein „Gegengewicht“ fehlt.
Koreander schrieb:Nach ein bis zwei Tagen Einsamkeit packt mich Gesellschaftslust. Dann bin ich aber auch tatsächlich gesellschaftsfähig. Das heißt, ich höre anderen zu. Wobei Vieles, was sie sagen, zwischen den Zeilen steht.“
Da geht es mir ähnlich wie Dir, allerdings packt mich meine Gesellschaftslust nur alle paar Wochen oder Monate. Dann muss ich mal raus, unter Menschen.
Ich denke, alles, was auf unserem Planeten lebt/ existiert, braucht ein solches Gegengewicht. Es/so ist unsere Natur, man nennt es/sie auch Polarität ;-)
Solange alles ausgewogen ist, herrscht Harmonie. Doch sobald in irgendeinem Bereich ein Übergewicht entsteht, beginnen Unbehagen, Unwohlsein, Unzufriedenheit, zu wachsen und sich wie eine ansteckende Krankheit auszubreiten.
Das gilt für jede Art von Ungleichgewicht, denn selbst ein Übergewicht an Glück und Erfolg, lässt dieses anfangs positive Empfinden, dann zu vermeintlichem Glück und Erfolg schrumpfen, wenn dieses scheinbare Glücksempfinden aus einer Anhäufung materieller Dinge erwachsen ist.
Man braucht sich nur mal umzuschauen, um zu sehen, wie viele unglückliche und unzufriedene Menschen es unter denen gibt, die sich alles leisten können, scheinbar alles haben, denen alles in den Schoss zu fallen scheint.
Auch hier
kann ein „Nein danke“ ein Schlüssel zu innerer Zufriedenheit sein.
„Nein danke“, ich will nicht alles geschenkt haben, denn nur auf das, was ich mir selbst erarbeitet und auf meinem eigenen Entscheidungsweg erlangt habe, kann ich wirklich stolz sein. Hier gilt, weniger (Geschenke) ist mehr, schafft mehr Selbstwertgefühl und letztlich mehr innere Zufriedenheit.
:-)