Koreander
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Nein danke! Verweigerung als Gegengift
11.12.2013 um 11:02"Nein danke" sagen heißt: aktiv faul zu sein. Hervorkommen aus der Ecke des Produzierens und Konsumierens, in die wir gedrängt wurden. Muße beanspruchen.
Also vergiss Comfort und komm raus aus dieser Ecke, komm vor!
Die Verweigerung ständigen Fleißes, fortwährender Betriebsamkeit und ewigen Konsums schafft erst jene Muße, welche eigene Ideen gebiert. Beschäftigt sein, keine Zeit haben, das gilt heute als Normalität. Dabei ist Beschäftigung an sich nicht "gut" oder "schlecht", wie auch Faulheit keines von beiden ist. Erst durch das Übermaß von Beschäftigung wie auch von Faulheit kann Schlechtes entstehen.
Das Übermaß an Beschäftigung versus der Mangel an Faulheit sind Symptome einer profitorientierten Gesellschaft. Hier wird das Lebendige und Natürliche einem Abstraktum geopfert. Dem Anhäufen von Gütern und Geld.
Dabei entstehen Paradoxien. Der Mensch wird beschleunigt, legt weitere Strecken zurück. Aber seine eigentlichen Ziele, seine Primärbedürfnisse zu befriedigen, erreicht er nicht schneller oder qualitativ besser. Im Gegenteil. Das öffentliche und individuelle Verkehrs- Unwesen degradiert die Teile seines Körpers, welche eigentlich für die Fortbewegung zuständig sind. Sein Bewegungsapparat ist immer mehr entlastet. Bewegung erfährt der moderne Mensch immer weniger durch seine Füße, und immer mehr durch seinen Popo.
Er sitzt die zu bewältigenden Strecken ab. Mit fatalen Folgen für seine Gesundheit. Übergewicht und Haltungsschäden sind heute normal.
Indem der Mensch also scheinbar "fleißig" ist, wird er doch immer fauler. Und nicht nur körperlich.
Auch das Denken, dieses qual- und lustvolle nach Lösungen ringen, lässt er sich zunehmend abnehmen. Handlungsoptionen werden von Experten berechnet. Der Mensch soll sich nur noch entscheiden. Die Wege sind ausgebaut und gut beschildert. Das verführt zur Denk- Faulheit.
Erkenn- und hörbar auch an unserer Sprache. Der Wortschatz schmilzt. Plastikwörter werden unhinterfragt kopiert. "'Beziehung, Entwicklung, Partner, Identität, Struktur, Strategie,Lösung, Fortschritt, Produktion, Konsum, Ressource,Versorgung, Modernisierung, Innovation" - wer fragt noch danach, was all diese Begriffe bedeuten?
Kurz: unsere Werte stehen Kopf. So sehr, dass es nicht mehr wir sind, die fühlen und denken, sondern die von außen in uns ein- ökonomisierte Ersatzqualität eines kontrollierbaren Seins.
Je weniger wir jedoch betriebsam sind, je mehr wir uns einer ständig zappelnden, schwatzenden, in sich konkurrenzkämperisch orientierten Gesellschaft verweigern, desto mehr haben wir die Möglichkeit, uns selbst zu entdecken und zu entfalten. Um so mehr haben wir dann auch wieder Lust auf Arbeit und Gesellschaft. Weil wir es wollen, nicht weil wir sollen.
Also vergiss Comfort und komm raus aus dieser Ecke, komm vor!
Die Verweigerung ständigen Fleißes, fortwährender Betriebsamkeit und ewigen Konsums schafft erst jene Muße, welche eigene Ideen gebiert. Beschäftigt sein, keine Zeit haben, das gilt heute als Normalität. Dabei ist Beschäftigung an sich nicht "gut" oder "schlecht", wie auch Faulheit keines von beiden ist. Erst durch das Übermaß von Beschäftigung wie auch von Faulheit kann Schlechtes entstehen.
Das Übermaß an Beschäftigung versus der Mangel an Faulheit sind Symptome einer profitorientierten Gesellschaft. Hier wird das Lebendige und Natürliche einem Abstraktum geopfert. Dem Anhäufen von Gütern und Geld.
Dabei entstehen Paradoxien. Der Mensch wird beschleunigt, legt weitere Strecken zurück. Aber seine eigentlichen Ziele, seine Primärbedürfnisse zu befriedigen, erreicht er nicht schneller oder qualitativ besser. Im Gegenteil. Das öffentliche und individuelle Verkehrs- Unwesen degradiert die Teile seines Körpers, welche eigentlich für die Fortbewegung zuständig sind. Sein Bewegungsapparat ist immer mehr entlastet. Bewegung erfährt der moderne Mensch immer weniger durch seine Füße, und immer mehr durch seinen Popo.
Er sitzt die zu bewältigenden Strecken ab. Mit fatalen Folgen für seine Gesundheit. Übergewicht und Haltungsschäden sind heute normal.
Indem der Mensch also scheinbar "fleißig" ist, wird er doch immer fauler. Und nicht nur körperlich.
Auch das Denken, dieses qual- und lustvolle nach Lösungen ringen, lässt er sich zunehmend abnehmen. Handlungsoptionen werden von Experten berechnet. Der Mensch soll sich nur noch entscheiden. Die Wege sind ausgebaut und gut beschildert. Das verführt zur Denk- Faulheit.
Erkenn- und hörbar auch an unserer Sprache. Der Wortschatz schmilzt. Plastikwörter werden unhinterfragt kopiert. "'Beziehung, Entwicklung, Partner, Identität, Struktur, Strategie,Lösung, Fortschritt, Produktion, Konsum, Ressource,Versorgung, Modernisierung, Innovation" - wer fragt noch danach, was all diese Begriffe bedeuten?
Kurz: unsere Werte stehen Kopf. So sehr, dass es nicht mehr wir sind, die fühlen und denken, sondern die von außen in uns ein- ökonomisierte Ersatzqualität eines kontrollierbaren Seins.
Je weniger wir jedoch betriebsam sind, je mehr wir uns einer ständig zappelnden, schwatzenden, in sich konkurrenzkämperisch orientierten Gesellschaft verweigern, desto mehr haben wir die Möglichkeit, uns selbst zu entdecken und zu entfalten. Um so mehr haben wir dann auch wieder Lust auf Arbeit und Gesellschaft. Weil wir es wollen, nicht weil wir sollen.