Nein danke! Verweigerung als Gegengift

@kiwikeks

haha ja :D

@CthulhusPrison

kla kann man verzichten aber ich bin da auch ehrlich und will nicht verzichten (wenn ich etwas haben kann was ich haben möchte)

@CthulhusPrison
Aber sagen sie denn nicht gleichzeitig - wenn sie zum Kind nein sagen - auch nein zu der Werbung (weil sie sich ja nicht davon beeinflussen lassen)?
Das Kind hat in diesem Moment ja auch nicht wirklich mitspracherecht - also kann die Werbung da ja auch mal gepflegt übergangen werden :ask:

@suffel
Dann gehörst du wahrscheinlich auch zu den Leuten die sich zum PS4-Launch darum gekloppt hätten. ;)

@kiwikeks
Weiß ich nicht ob die dann auch Nein zur Werbung sagen. Bezweifle aber das das Kind das versteht.

Das Argument mit den Kindern lasse ich gelten. Aber ansonsten....

@CthulhusPrison

ne das wollte ich nicht deswegen bin ich auch erst gar nicht losgezogen :D

Piorama schrieb:Das Smartphone ist nicht das Problem, sondern dass du der Idiot bist wenn du mit einem "alten" Teil rumläufst. Oder eben mit billigen Klamotten. Es ist ja ein Zwang bestimmt Dinge haben zu müssen und wenn das Geld nich reicht muss man sich den Kram eben anders klarmachen.
Das hat überhaupt nichts mehr mit freier Entscheidung zu tun. Wer will in der Jugend schon der Aussenseiter sein?!

Das Problem ist, sich der Oberflächlichkeit anzupassen, indem man was kauft, was man nicht braucht, nur weil es "in" ist.

Wer mich wegen meinem Smartphone schätzt, der kann mich mal am Abend besuchen.

@CthulhusPrison
Das Kind hat es nicht großartig zu verstehen. Es hat in erster Linie die Entscheidung der Eltern zu akzeptieren (und geht notfalls dann zu Oma und Opa :D)
Zumal es für mich ja auch eher etwas mit Erziehung zutun hat, als mit "Verweigerung", denn das Kind hat zu lernen, dass es nicht immer alles bekommt, was es haben will und dass sich nicht alles ums wollen zu drehen hat.
Wenn die Eltern allerdings nicht derlei erzogen worden sind, dann ist das wieder eine andere Geschichte, ja...

Kindern muss frühest möglich der Wert des Geldes beigebracht werden. Dass es nicht auf den Bäumen wächst, dass man dafür etwas leisten muss, dass es nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.
Wenn es das verstanden hat, versteht es den Rest von alleine.

@ suffel:

weniger arbeiten funktioniert aber nicht

Wenn Du bei dieser Überzeugung bleibst, könnte bald auf Deinem Grabstein stehen: "Er hat sein Leben lang nur gearbeitet".

suffel schrieb: soviel konsumier ich gar nicht weil ich auf ein neues auto spare

Eben das könnte der Fehler sein: ein Auto. Es ist eines der unsinnigsten Erfindungen. Warum muss jeder (!) in einer Blechbüchse herumrasen und sich finanziell dadurch noch mehr versklaven?
Ich hatte noch nie ein Auto. Die meisten in meinem Alter (50) sind übergewichtig und haben Haltungs- Schäden. Willst Du darauf sparen?

@CthulhusPrison:

CthulhusPrison schrieb: Deutschland ist eines der reichsten Länder auf der Welt und die Menschen darin landen grad mal auf Platz 26 was die Glücklichkeit angeht. Und warum, weil wir uns nur an Konsum orientieren.

Richtig. Der Filmregisseur P. P. Pasolini bezeichnete den Konsumismus als den neuen Faschismus.

@Koreander

ich bin aber auto fanatiker, hätte ich die das geld würde ich wahrscheinlich 20 autos haben :)

@suffel: Was würde Dir an den 20 Autos mehr gefallen:
die Autos selbst oder der Neid der anderen Menschen?

Eine der Grundlagen für den Konsumfaschismus ist unsere Unfähigkeit, sich dem Konsum zu verweigern, weil wir beneidenswert sein wollen. Damit gründen wir unser Selbstverständnis auf Neid.
Wir müssen ständig etwas kriegen. Das bedeutet Krieg mit anderen, die das auch kriegen wollen. Haben wir es geschafft, jemanden neidisch zu machen, sind wir be- fiedigt.
Doch nur für den Augenblick. Wir müssen die Objekte des Neides verteidigen und uns damit der eigenen Unmenschlichkeit versklaven.

@Koreander
Hinzu kommt noch dass sich viele Menschen mit materiellen Belohnungen über ihren öden und/oder stressigen Alltag hinwegtrösten.
Statt den Grund für das eigene freudlose Dasein zu finden, kaufen sich viele eben ein Spielzeug
damit sie weiter funktionieren können.
Ich kenne das von mir selbst, je nervtötender der jeweilige Job war,
desto größer war der Wunsch mir etwas zu gönnen.
Bin ich aber mit mir im Reinen hab ich kein Bedürfnis mich ständig beschenken zu müssen.
Und wenn dann ist fast alles 2.Hand- wozu neu kaufen wenn ich es gebraucht fast geschenkt bekomme.

@Koreander

die Autos selbst würden mir mehr gefallen :)

@Piorama: Eines der größten Geschenke an sich selbst ist, etwas zu tun, was Freude bereitet.
Freude gibt es nur durch eigenes Mit- Tun. Im Gegenteil zum reinen Konsum.
Eine erfolgreiche Reparatur eines Gebrauchs- Gegenstandes kann Freude machen.
Ich selbst bastele Spielzeug aus Holz, das ich selbst gefunden, getrocknet und bearbeitet habe.
Oder ich denke mir Geschichten aus, die ich schreibe. (Etwa für den Poetry- Slam)
Die Zeit dazu muss ich mir- oft nur halb legal- erschleichen.

"Nein danke" sagen heißt: aktiv faul zu sein.

Nein.

Allein der Prozess des Denkens hat nichts mit Faulheit ("aktiver" Untätigkeit) zu tun.

Nein sagen bedeutet, sich Stress auszusetzen. Das bereitet dem Geist und Körper unweigerlich Probleme, die es zu verarbeiten gilt. Du schädigst dich also permanent, indem du verweigerst. Stress bedeutet frühen Tod, zuvor jedoch noch eine Menge übler Krankheiten.

Sag lieber "Ja!"

@Koreander

@pprubens: Um "Ja" sagen zu können, muss ich zu Vielem "Nein" sagen. Stress durch zuviel Arbeit und zuviel Konsum gilt heute als normal. Diese Normalität macht krank, und dazu sage ich "nein".

Ich bin gerne bereit sehr viel zu arbeiten und zu Leisten, um luxuriös und viel zu Konsumieren.

Pink Floyd: Another Brick in the Wall

Wir brauchen keine Erziehung
Wir brauchen keine Gedankenkontrolle
Keinen schwarzen Sarkasmus im Klassenzimmer
Lehrer, lasst diese Kinder in Ruhe,
Hey, Lehrer, lasst diese Kinder in Ruhe!
Insgesamt ist es nur ein weiterer Stein in der Mauer
Insgesamt bist du nur ein weiterer Stein in der Mauer

"Wir brauchen keine Erziehung"- so direkt brachte es "Pink Floyd" auf den Punkt.
Wozu müssen Kinder erzogen werden? Ist der Mensch von Geburt an destruktiv?
Lernen wir nicht jeden Tag, erzieht uns nicht das Leben?
Wollen wir nicht von selbst lernen?
Erziehungswissenschaftler streiten längst darum.
Warum sind die meisten sich so gewiss, dass Erziehung not tut?
Wurden sie selbst schon derartig er- und verzogen, dass sie gar nicht anders können, als ihr eigenes Dilemma an ihre Kinder weiter zu geben?

Wenn dann sollte Erziehung ne Anleitung zum selbständig denken und handeln sein, kein aufdrücken der eigenen od.gesellschaftlichen Konventionen.

@Piorama: Danke für das komische (im besten Sinne des Wortes) Bild. (Quelle?)
Was ist eine "eigene" Konvention?