Warum will der Mensch immer mehr?

Ich liege grad in meinem Bett und habe mal meine Umgebung betrachtet;

Ich bin in meinem warmen Zimmer liege in meinem großen einzelbett und mein Laptop ist neber mir..natürlich mit Flatrate Internet. Ich fahre einen Mercedes und werde in einem Monat mit meiner Ausbildung anfangen.

Ich bin zwar mit meiner jetztigen Lebenssituation zufrieden aber ich will mehr. Sowie jeder Mensch will ich mehr. Auch wenn ich reich wäre,dann würde ich etwas wollen,was ich nicht habe oder würde es erreichen wollen.

Wenn ich am Existenzminimum leben würde (sowie in Afrika) wäre es ja verständlich,dass ich auch was essen will und Geld haben will.

Aber wie gesagt uns Menschen im Westen geht es blendend aber trozdem wollen wir unsere Träume verwirklichen. Warum wollen wir nicht so leben,wie wir gerade leben sondern wollen immer mehr von allem?!

Wenn ich jetzt aufeinmal obdachlos wäre,dann würde mir meine jetztige Lebenssituation vollkommen ausreichen..

deswegen glaube ich,erst muss man etwas verlieren,damit man dessen Wert schätzt.


Aber warum sind wir so? Warum ist niemand zufrieden mit sich selber? Warum ist der Mensch habgierig?

Sind Tiere auch so? Sie jagen zwar ununterbrochen andere Tiere aber das kann ich ja verstehen..

SagopaKajmer schrieb:Sind Tiere auch so?

Tiere schlafen die meiste Zeit, wenn sie nicht gerade auf Nahrungssuche sind. Vielleicht sollten Menschen auch mehr schlafen, anstatt sich ihrer Raffgier hinzugeben, weil ihnen so langweilig ist.

SagopaKajmer schrieb:Aber wie gesagt uns Menschen im Westen geht es blendend aber trozdem wollen wir unsere Träume verwirklichen. Warum wollen wir nicht so leben,wie wir gerade leben sondern wollen immer mehr von allem?!

Ich hab nur wenig, aber was ich habe reicht mir. Es soll nur nicht kaputt gehen.

@Zeo

Ich glaube,manchmal könnten manche Menschen mit schlafen die Zeit sinnvoller benutzten. Da hast du recht.

Tiere sind ja auch nur da,um sich fortzupflanzen und sich zu ernähren.

Die Menschen sind eigentlich auch nur deswegen da,aber da wir auch ein bewusstsein/Verstand haben,denken wir,wir müssten die Zeit sinnvoller benutzten. Oder vll. auch,weil wir unsere Zeit mit alltäglichen Sachen vergeuden sollen und/um nicht über den Sinn des Lebens nachdenken. Dabei könnte man ja glatt verrückt werden.

@SagopaKajmer
Ich glaube, die Sache mit dem Bewusstsein und der Intelligenz war ein Unfall. Das Leben war nie auf einen tieferen Sinn, als Fortpflanzung, ausgelegt. Und jetzt kommen wir und das reicht uns nicht. Man kann doch nur unglücklich werden, wenn man sich vor Augen hält, dass es eigentlich nichts zu erreichen gibt (außer ein hohes Alter...).

@Zeo

An das gleiche glaube ich auch nur du hast es perfekt formuliert.

Egal ob man das beweisen kann oder nicht. Ich glaube wirklich daran.

@SagopaKajmer
Galapagos-Schildkröten werden um die 180 Jahre alt. Und was machen die den ganzen Tag? Rumhängen! Ein Glück, dass sie nicht viel darüber nachdenken. Ein Mensch in der Situation würde durchdrehen.

Der Mensch will sich immer sichergehen, dass er alles haben kann. Deshalb will er immer mehr.

Weil der Mensch, nie zufrieden sein kann.
Das liegt in seiner Natur.
Er ist einfach ein unzufriedenes Wesen.

@Zeo

Ein Mensch,der nicht blind ist (von materiellen dingen),würde sogar in 10 Jahren durchdrehen,bei der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Ich sehe Menschen,die Schlange stehen,um das neueste Iphone zu kaufen

Klingt echt banal aber das ist die Realität. Ich kann nicht mal böse sein auf solche Menschen weil irgendwo verstehe ich sie auch. Wer will schon rund um die Uhr über das "da-sein" und über "das ganze" reden oder nachdenken. Um diese Uhrzeit ist das bei mir normal aber morgen wenn ich aufstehe,werde ich nur noch ab und zu daran denken.

Ich schweife vom Thema ab aber in gewisser Weise hat das auch damit was zu tun denke ich.


Meine ursprüngliche Frage war ja "Warum will der Mensch mehr?"

Und wenn ich so denke,dann wird mir klar,dass man eigentlich das Wort "mehr" mit "etwas" vergleichen kann.

Der Mensch ist immer auf der Suche nach etwas. Vll. weil das Leben dann sinnvoller erscheint.
Denn das was ich habe,besitzte ich ja und ist nicht mehr interessant. Weil ich nicht mehr davon träumen muss. Es ist zur Realität geworden. Aber daas was ich nicht habe und davon träume,ist nicht real KÖNNTE es aber sein.

Und da wir ja nur einmal leben macht das ganze noch interessanter. Man will etwas erreichen,bevor man stirbt oder es zu spät ist.


Man kann also behaupten,der Mensch will immer etwas/mehr,weil dieses "danach streben" den Menschen sich lebendig fühlen lässt?!

@Der_Basstard

Der_Basstard schrieb:Er ist einfach ein unzufriedenes Wesen.

Das ist hier die Frage. Warum unzufrieden sein,wenn man auch zufrieden sein kann?

Ist es nicht sinnvoller,mit was man hat zufrieden zu sein (denn man weiß ja,dass man es hat)
und nicht irgendwie von etwas unrealistisches träumen und in der Hoffnung zu leben,es irgendwann mal zu besitzten.

Das eine ist zu 100% real und gehört einem und das andere könnte man schaffen aber in der Gegenwart hat man es nicht.

Vllt demonstriert es Macht. Kauft man sich wirklich das neue Iphone wegen den neuen Features oder weil man damit dann der größte ist. Und in der Tierwelt hat auch der mächtigste das sagen. Wir zeigen unsere Macht aber nicht mit Gewalt, eher mit materiellen Dingen.

SagopaKajmer schrieb:Aber warum sind wir so? Warum ist niemand zufrieden mit sich selber? Warum ist der Mensch habgierig?

weil die menschen verlernt haben das zu schätzen was sie besitzen, es ist vieles einfach zu selbstverständlich geworden, das handy, der fernseher, die waschmaschine, das auto alles dinge die erst dann wertschätzung finden würden wenn man sie pötzlich nicht mehr hätte weil man dann erst ihren wert erkennen würde.

wir leben in einer überflussgesellschaft die den falschen wertvorstellungen folgt. die menschen kennen leider keine dankbarkeit mehr ..... geld, macht, aussehen und materielle werte zählen mehr als innere werte. viele definieren auch ihre persönlichkeit über ihren besitz das hat viel mit dem eigenen ego zu tun - persönliche weiterentwicklung bleibt auf der strecke.

eine sehr traurige entwicklung die viele unglücklich und auch krank/depressiv macht wenn man sich nur auf das konzentriert was man nicht hat anstatt für das dankbarkeit zu empfinden dass man hat.


„Arm ist nicht der, der wenig hat, sondern der, der nicht genug bekommen kann.“

Jean Guéhenno


Du sollst dankbar sein für das Geringste, und du wirst würdig sein, Größeres zu empfangen.

Thomas Hemerken Augustinermönch

Weil wir materielle Dinge oft dafür verwenden, unser wahres Empfinden oder unsere negativen Gefühle zu verschleiern und zu überdecken.

ich konnte noch nie begreifen,das jemand der schon zig millionen zaster hat,welches er nie in seinen leben ausgeben kann,immer weiter hortet.

statt sich zurückzulegen, springt dieser idiot, in die tag tägliche trettmühle um noch mehr zaster zu machen.

@dasewige

dasewige schrieb:statt sich zurückzulegen, springt dieser idiot, in die tag tägliche trettmühle um noch mehr zaster zu machen.

Das machen leider so viele und wenn sie dann doch mal aufhören zu arbeiten ist es doch oft so, das sie den Löffel abgeben und haben nichts vom Leben gehabt.


Ich überlege mir auch oft, das ich dies noch möchte und das noch möchte. Das Haus kaufen in dem wir zur Miete leben, einen guten Job noch in diesem Jahr antreten, in den Urlaub nächstes Jahr fahren. Was passiert, wenn ich das alles erreicht habe? Will ich es dann auch steigern?

Eigentlich bin ich nicht der typ Mensch, der immer und immer mehr haben möchte. Ich möchte nur "vernünftig" mit meiner Familie leben können. Nicht auf jeden Cent achten müssen, deswegen einen guten Job haben -----> aber nicht nur leben um zu arbeiten. Auch etwas von meinem Tag noch haben, meine Familie und meine Freunde genießen können.

SagopaKajmer schrieb:Klingt echt banal aber das ist die Realität. Ich kann nicht mal böse sein auf solche Menschen weil irgendwo verstehe ich sie auch.

Ich nicht. Die innere Leere mit Dingen auffüllen zu wollen, die in einer Woche schon wieder selbstverständlich und langweilig sind, ist wie ein Fass ohne Boden. Egal wieviel Wasser man reinkippt, es bleibt nichts drin. Statt dessen macht einen der Versuch noch durstiger.

SagopaKajmer schrieb:Meine ursprüngliche Frage war ja "Warum will der Mensch mehr?"

Und wenn ich so denke,dann wird mir klar,dass man eigentlich das Wort "mehr" mit "etwas" vergleichen kann.

Was langfristigeres wäre zum Beispiel, wenn man sich daran macht, ein Buch zu schreiben, ein Bild zu malen, etwas zu bauen, ... irgendwas zu kreieren, anstatt nur zu konsumieren. Das gibt einem sehr viel länger das Gefühl "etwas" zu haben, das auch mehr wird. (Und das ohne dass man dafür immer noch mehr Geld ausgeben muss.) Wenn jemand natürlich vollständig unfähig und untalentiert ist, keine Fantasie besitzt, dann Zitat: springt dieser idiot, in die tag tägliche trettmühle um noch mehr zaster zu machen. Weil das alles ist, was er kann. @dasewige

Zufriedenheit bedeutet Bequemlichkeit, bedeutet, keine Ziele mehr zu haben. Unzufriedenheit ist eder Motor menschlicher Entwicklung. Wären wir auf dem Baum zufrieden gewesen, hätte sich das mit dem aufrechten Gang erledigt. Wären wir mit rohem Fleisch zufrieden gewesen, hätte sich das mit dem Feuer machen erledigt. Wären wir damit zufrieden gewesen, unseren Kram zu schleppen, hätte sich das mit dem Rad erledigt. Wären wir als Sklaven zufrieden gewesen, hätte sich das mit den Menschenrechten erledigt. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

@SagopaKajmer
Weil er vergeblich sucht, seine selbst gemachte Sinnlosigkeit zu verdecken. Er hat verlernt worauf es wirklich ankommt und will nicht daran denken dass alles endlich ist und er sich immer schneller und sinnloser dem Grabe nähert. Dabei ist man ein kleiner Teil im grossen Kreislauf, doch das reicht den meisten nicht.

Wenn sich alle Menschen zu allen Zeiten nur "sinnlos dem Grabe genähert" hätten, dann würden wir unsere Beiträge jetzt vermutlich noch trommeln - vorausgesetzt, unser Sippenhäuptling würde uns dafür nicht den Kopf abhacken.

Man sollte sein unter Umständen vorhandenes Gefühl der eigenen "Sinnlosigkeit" nicht genaralisieren.

@Doors
Ich meine nicht die Denker, die es verbessern wollten und somit ihr Ziel anstrebten, ich meine die Konsumenten die sich ohne Sinn und verstand zu tode amüsieren und nichts aber auch garnichts darin finden werden.

es ist ein unterschied ob man nach neuen errungenschaften strebt die der weiterentwicklung dienen oder ob man anderen etwas neidet bzw. etwas möchte weil man seine gier nicht stillen kann.

@Doors
du sprichs von entwicklung,aber man kann sich auch weiter entwickeln ohne das man bergeweise materielle dinge anhäuft, ohne sie nutzen zu können, weil es zuviel für ein leben ist.

@Eya

Wer entscheidet über "sinniges" und "unsinniges", also über "lebenswertes" und "lebensunwertes" Leben?
Möchte ich einen Sinngeber, eine Sinnpolizei haben? Nein, ich möchte schon gern selbst entscheiden, welchen Sinn ich meinem Leben gebe. Es ist nämlich meins - und das einzige, das ich habe.

@dasewige


Wer befindet darüber, was für einen Menschen auszureichen hat? Das Jobcenter? Möchtest Du jemanden haben, der Dir vorschreibt, wie viele Unterhosen Du zu haben hast?

@Doors
Klar, sollte jeder sich selbst seinen Sinn geben, würde auch jeder seinen Sinn finden wäre die Gier nicht so gross. Die Gier Dinge zu besitzen die man nicht braucht nur um sich darin zu flüchten.

Diese Dekadenz unserer heutigen Gesellschaft ist jenseits von gut und böse und während andere verhungern lassen sich die wohlhabenden Herrschaften Fett absaugen weil sie im Überfluss leben.