@Heide_witzka Zyklotrop schrieb:
Die Realität lehrt ja, das Gläubigen auch sonst nichts Menschliches fremd ist.
Küng gehts um den Grundkonsens um interreligiöse Zusammenarbeit auf dieser Basis.
Die "Essenz der Religionen" sollte da doch der zu findende kleinste gemeinsame Nenner sein.
Wenn du das Thema verfolgst weisst du auch um die schleppende Akzeptanz.
Ersteres klingt, als würde den Gläubigen "Menschlichkeit" beigebracht werden müssen
:DJa, naja, wir hatten das Thema nur bezüglich dem Weltfrieden (nicht möglich ohne Frieden zwischen den Religionen). Ich bin allerdings in meinem Interessengebiet weiter weg von Küng, daher kann ich da nicht so viel sagen. Trotzdm schaue ich gleich nochmal in meinen Unterlagen nach, wir hatten es erst vorletztes Semester.
@Elsbeth_M Elsbeth_M schrieb:Ich denke nicht, bin aber da nicht sicher.
Die Entscheidung ist aus dem Jahre 1993. Seinerzeit hatte der Gesetzgeber vorgesehen, Abtreibungen innerhalb der ersten 12 Wochen der Schwangerschaft zu erlauben. Dagegen wurde vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich geklagt. Das Verfassungsgericht hat argumentiert, dass die in Artikel 1 Grundgesetz genannte Würde des Menschen auch für Ungeborene gilt. Daher kann die Tötung nicht in den ersten 12 Schwangerschaftswochen erlaubt werden.
Das Gesetz musste also geändert werden und man hat sich auf die Beratungsregelgung einerseits und auf die Rechtswidrigkeit mit Straffreiheit unter bestimmten Umständen geeinigt.
Ich weiß nicht, ob verfassungsgerichtliche Entscheidungen - allgemein oder nach so langer Zeit - noch angefochten werden können. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Bundesverfassungsgericht bei einer möglichen Klage diesmal anders - also zu Ungunsten der Ungeborenen - entscheiden würde.
Vielen Dank für deine Ausführliche Erklärung! Sehr interessant!
Aber eben auch unglaublich paradox. Ich finde es nicht richtig, etwas zu erlauben unter dem Deckmantel "Es ist trotzdem eine Straftat und du bist böse!". Da schwingt direkt eine Bewertung, bzw. Konnotation mit ein. Und das ist eben, was mich stört. Das das Gesetz Bewertungen des Individuums vornimmt, trotz Erlaubnis.
@wichtelprinz @Chu
Ich klär Dich mal auf wos Angefangen hat, nämlich in der Diskussion zwischen mir und Ff bezüglich gemeinsamer Verantwortungsübernahme für Verhütung und Achtsamkeit gegenüber des Partners. Da kam dann das religiöse "kein Sex vor der Ehe auf" welches ich dann wieder eben auf dieses Achtsame handeln als Grundessenz der meisten Religionen bezeichnete. Und dies ja nicht nur im Bereich der Sexualität. Im Tao oder aber auch anderen Religionen gibts die Betrachtungen dieser Avhtsamkeit für verschiefenste Lebensfragen.
Ah okay, vielen Dank. Den Beitrag hatte ich sogar gelesen, aber irgendwie hat eben meine Verknüpfungs-Kompetenz ihren Geist aufgegeben
:DGut, das Achtsamkeit vorgegeben ist, ist ja richtig. Doch wer hält sich heute prozentual von den sehr bis stark Gläubigen daran? Selbst hier gibt mehr und mehr Freidenker oder Liberale. Religion lässt sich auslegen, wie man will und genau dieser Trend ist zu beobachten. Selbst wenn der Papst noch Vorschriften macht. Sicher halten sich viele daran, aber prozentual gesehen ist der Teil wahrscheinlich eher gering.
Das ist mir schon klar. Die Achtsamkeit ist in jeder Religion in verschiedenen Ebenen vertreten. Aber nicht die Essenz der Religion. Achtsamkeit ist vom Leitfaden, der Auslegung oder den Schriften vorgegeben, wie man will. Mich stört einfach "Essenz" als Wort dafür.