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Was haltet ihr von Abtreibung?

6.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Baby, Schwangerschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was haltet ihr von Abtreibung?

23.03.2016 um 12:23
@Heide_witzka
Höflich wäre die Beiträge anständig durchzulesen bevor man Fragen stellt die darin schon beantwortet wurden.

Ansonsten, steck Dir Dein Unserbezogenen Scheiss gegenüber mir wiedermal sonstwo hin.


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Was haltet ihr von Abtreibung?

23.03.2016 um 12:32
Hello,

ich klinke mich mal ein, ohne mir die ewig vielen Seiten durhgelesen zu haben.

Interessant finde ich vorallem meine subjektive Beurteilung über Abtreibungen.

Ich denke mir, dass eine Abtreibung in den ersten 12 Wochen nicht schlimm ist. Eine ungewollte Schwangerschaft kann passieren und jeder sollte selbst entscheiden können, ob man für eine solche Verantwortung bereit ist.
Dabei finde ich, dass beide Parner ein Recht auf die Entscheidung haben (sollte die Frau den teilhabenden Mann denn einweihen), wobei es der Körper der Frau ist, die widerum die letzte Instanz der Entscheidung darstellt.
Generell kotzt mich die Veruteilung über sowas von Seiten der Gesellschaft und auch von staatlicher Seite her (Abtreibung ist immernoch eine Straftat ohne Ahndung oder sowas).

Eine ungewollte Schwangerschaft passiert meiner Wahrnehmung nach meist aus Unverträglichkeit, bzw. Unwirksamkeit der Verhütungsmittel (Bsp. pille wirkt nicht oder Kondom platzt) oder absoluter und totaler Schludrigkeit (Pille vergessen, zu faul Kondome zu kaufen, mal auf gut Glück, passiert ja eh nichts).

Und jetzt kommen wir zu meiner veränderten Bewertung:

Damals sagte ich mir, beides ist entschuldbar und menschlich. Dafür gibt es ja die Möglichkeit der Abtreibung. Das ist ganz klar.

Mittlerweile, beziehungsweise seit der Einführung der rezeptfreien Pille danach bin ich in zweitem Fall und teilweise auch im ersteren nicht mehr der Meinung. Da denke ich mir: Man kann halt mal schludern, dass ist eben so, aber der Gang zur Apotheke kann ja wohl nicht so schwer sein?! Bei "Unfällen" weiß man doch vorher, dass da was schief gelaufen ist. Also kann man schnell handeln und mit der Pille danach dagegensteuern. Aber selbst das ist für manche schon viel zu viel zu tun, dann lieber ausitzen, bis es zu spät ist und der Gang in die Klinik nicht mehr vermeidbar ist.
Sicherlich wirkt auch diese pille danach nicht bei allen zu 100% und es gibt einen Haufen anderer Erklärungen für einen Schwangerschaftsabbruch. Aber mittlerweile habe ich nun oft diese "Faulheit" mitbekommen und das teilweise nicht nur einmal bei ein und der selben Person. Da frage ich mich doch: Ist das wirklich so schwer?

Also: Abtreibung ist eine "Freiheit", die wir genießen und diese finde ich unabdingbar!
Trotzdem ist sie in vielen (nicht allen!) Fällen rein theoretisch nicht nötig, wenn man vorher vernünftig versorgt hat und es keine Komplikationen gibt, gegen die man eben nichts machen kann.

Bei manchen ist Abtreibung ja schon fast ein Sport, und das finde ich zutiefst traurig!


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Was haltet ihr von Abtreibung?

23.03.2016 um 12:48
@wichtelprinz
Und was ist mit denen, die nicht religiös sind?

Die meisten Menschen, die ich kenne, die Abtreibungen hatten, haben verhütet. Aber nicht jede Methode ist 100%ig, und manche vertragen die 100%igen Methoden nicht.
Sex erscheint im Vergleicht zum Verzicht wohl egoistisch, aber Menschen sind eben auch nur Menschen und machen sich in den allermeisten Situationen nicht Gedanken über alle möglichen Folgen ihrer Taten.
Sie verhüten eben, dann reißt z.B. Beim einem Mal von Hundert das Gummi und zu Zeiten vor der Pille danach gab es keine andere Möglichkeit als eine Abtreibung.
Zum Glück ist es jetzt sehr viel einfacher geworden und vermutlich wird die Anzahl der Abtreibungen zurückgehen.


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23.03.2016 um 12:54
@Chu
Zitat von ChuChu schrieb:Generell kotzt mich die Veruteilung über sowas von Seiten der Gesellschaft und auch von staatlicher Seite her (Abtreibung ist immernoch eine Straftat ohne Ahndung oder sowas).
Eine Abtreibung ist in Deutschland eine Straftat, die unter bestimmten Umständen straffrei bleibt. Daran wird sich auch nie etwas entscheidendes ändern, es sei denn man wälzt den Staat und das Rechtssystem komplett um und setzt das Grundgesetz außer Kraft.
Denn laut Verfassungsgericht gilt die in Artikel 1 Grundgesetz gewährleistete Würde des Menschen auch für Ungeborene. Dieser Artikel unterliegt der sog. Ewigkeitsklausel, kann also nie geändert werden.

Wenn dich das ankotzt, dann bleibt dir nur die Möglichkeit auszuwandern oder eine Revolution mit Abschaffung des Grundgesetzes anzuzetteln. ;)
Zitat von ChuChu schrieb:Also: Abtreibung ist eine "Freiheit", die wir genießen und diese finde ich unabdingbar!
Ich bin überzeugt, dass die allermeisten Frauen nicht leichtfertig abtreiben, sondern weil dies für sie in ihrer Situation der einzige Ausweg ist. In diesem Zusammenhang von "Freiheit" zu sprechen, die man "genießt" , finde ich daneben. Immerhin wird bei einer Abtreibung ein ungeborenes Kind getötet, da sind Worte wie "Freiheit" und "genießen" völlig deplatziert.

Abgesehen davon, dass mehr und bessere Hilfen für schwangere Frauen - insbesondere für ungewollt schwangere - und für Familien mit Kindern so manche Abtreibung überflüssig machen würden.


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23.03.2016 um 13:08
@FF
Wie gesagt die Achtsamkeit ist mMn eine Essenz der Religionen nicht aber diesen vorbehalten. Es dürfen auch nicht religiöse Menschen achtsam sein.

Ich muss auch sagen das schon echt viel Zufälle zusammenkommen müssen um bei Verhütung dann doch schwanger zu werden. Deshalb nennt mans dann wohl auch Unfall.
Es ist ja nicht nur so das ein Gummi platzen kann und dann ist man Schwanger. Oder die Pille versagt und dann ist man schwanger.
Es gibt ja sogar natürliche Verhütung und das klappt auch recht gut. Ist aber mMn nicht zu empfehlen bei Paaren die unter keinen umständen Eltern werden wollen.
Ich habe aber zwei Paare im Bekanntenkreis die so über Jahre verhüteten mit dem Vorsatz wenns dann doch zu einer Schwangerschaft kommt diese anzunehmen da sie sich sowieso Kinder wünschten. Bei beiden Paaren kams aber erst zu Kindern als sie die Methode umdrehten ;)


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23.03.2016 um 13:09
@Elsbeth_M
Eine Abtreibung ist in Deutschland eine Straftat, die unter bestimmten Umständen straffrei bleibt. Daran wird sich auch nie etwas entscheidendes ändern, es sei denn man wälzt den Staat und das Rechtssystem komplett um und setzt das Grundgesetz außer Kraft.
Denn laut Verfassungsgericht gilt die in Artikel 1 Grundgesetz gewährleistete Würde des Menschen auch für Ungeborene. Dieser Artikel unterliegt der sog. Ewigkeitsklausel, kann also nie geändert werden.

Wenn dich das ankotzt, dann bleibt dir nur die Möglichkeit auszuwandern oder eine Revolution mit Abschaffung des Grundgesetzes anzuzetteln. ;)
Danke für das Klarstellen, ich war mir nicht mehr sicher und mein Internet verträgt sich momentan irgendwie nicht mit Google. Genau das meinte ich.

Moment...ab wann ist man ein Mensch? Ist das auch so im Gesetz wortwörtlich festgelegt? Also dass das Ungeborene "Leben" als Mensch zählt und dessen Würde unantastbar ist?

Ja, ersteres wäre wohl meine bevorzugte Variante. Über 5 Jahre in der Politik haben mich den Glauben an Revolutionen verlieren lassen.
Zitat von Elsbeth_MElsbeth_M schrieb:Ich bin überzeugt, dass die allermeisten Frauen nicht leichtfertig abtreiben, sondern weil dies für sie in ihrer Situation der einzige Ausweg ist. In diesem Zusammenhang von "Freiheit" zu sprechen, die man "genießt" , finde ich daneben. Immerhin wird bei einer Abtreibung ein ungeborenes Kind getötet, da sind Worte wie "Freiheit" und "genießen" völlig deplatziert.

Abgesehen davon, dass mehr und bessere Hilfen für schwangere Frauen - insbesondere für ungewollt schwangere - und für Familien mit Kindern so manche Abtreibung überflüssig machen würden.
Naja, anscheinend ist das in meinem weitesten Umkreis eben nicht der Fall. Und ich bewege mich auch im Umkreis des höheren Bildungsniveaus. Vielleicht sind die Leut einfach zu ich-bezogen auf dieser Ebene. Und ich möchte damit nicht sagen, dass ich so toll bin, aber dass mir mehr als einmal diese Haltung "Abtreibung ist ein leichtes und das mache ich ohne Wimpernzuck" mehr in den höheren Ständen vertreten ist. Letztendlich nicht mal mit schlechtem Gewissen, was mich dann soch schockiert hat. Meine Bekannten in handwerklichen Berufen sind um einiges bodenständiger und solche Geschichten tauchen dort nicht auf. Aber wie gesagt: Das sind nur MEINE Beobachtungen. Vielleicht bewege ich mich auch in einem vollkommen verrückt-bescheuertem Umfeld. Wer weiß das schon?

Freiheit? Wieso? Wir haben die Freiheit zu Entscheiden (Entscheidungsfreiheit), ob wir eine Abtreibung vornehmen oder nicht. Und diese Entscheidungsfreiheit, die wir auch auf anderen Ebenen genießen und die nicht selbstverständlich in jedem Land gegeben ist, die ist für mich nun mal unabdingbar. Also ja, diese positiven Wörter wie Freiheit und genießen verbinde ich mit meinen Entscheidungen. Ich weiß nicht, wo du herauslesen kannst, dass man Abtreibungen genießen soll?

Das mit der Hilfe sehe ich auch so. Absolut. Das, was man bekommt, ist ein Witz. Und was man bekommen kann, muss man ewig suchen. Das sollte alles selbstverständlich und viel einfacher zu erreichen sein.


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23.03.2016 um 13:25
@Chu
Zitat von ChuChu schrieb:Moment...ab wann ist man ein Mensch? Ist das auch so im Gesetz wortwörtlich festgelegt? Also dass das Ungeborene "Leben" als Mensch zählt und dessen Würde unantastbar ist?
Es steht nicht wortwörtlich im Grundgesetz, darum musste das Verfassungsgericht über diese Frage entscheiden. Diese Entscheidung fiel zu Gunsten der ungeborenen Kinder aus: auch für sie gilt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Zitat von ChuChu schrieb:Ich weiß nicht, wo du herauslesen kannst, dass man Abtreibungen genießen soll?
Das lese ich nicht heraus. Aber ich finde die Begriffe wie "Freiheit" und "genießen" allgemein unpassend im Zusammenhang mit Abtreibungen.


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23.03.2016 um 13:34
@Elsbeth_M
Zitat von Elsbeth_MElsbeth_M schrieb:Es steht nicht wortwörtlich im Grundgesetz, darum musste das Verfassungsgericht über diese Frage entscheiden. Diese Entscheidung fiel zu Gunsten der ungeborenen Kinder aus: auch für sie gilt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Aber im nachhinein entschieden bedeutet dann ja, dass diese Entscheidung theoretisch gekippt werden kann, oder nicht? Tut mir leid, ich habe in dem Feld nicht wirklich so die Ahnung, daher meine Fragen zum Verständnis. ich möchte dich damit nicht angreifen.
Ich möchte mich aber doch mal rechtfertigen: Ich bin mir bewusst, dass ein ungeborenes Leben eben auch ein Leben ist. Ich differenziere nur die ersten Tage/Wochen von der fortschreitenden Schwangerschaft. Das kann auch vollkommen falsch sein, niemand weiß, wann wie wo eine Seele (falls diese überhaupt existiert) dazukommt. Deswegen ist das ja auch alles so heikel mit den subjektiven Wahrnehmungen. Aber gerade bei einem solchen Thema kann nur die subjektive Wahrnehmung bestehen.
Zitat von Elsbeth_MElsbeth_M schrieb:Das lese ich nicht heraus. Aber ich finde die Begriffe wie "Freiheit" und "genießen" allgemein unpassend im Zusammenhang mit Abtreibungen.
Okay, das ist dein Empfinden. Ich beziehe es auf die gegebene Entscheidungsfreiheit und dementsprechend sehe ich dies anders. Aber ich kann verstehen, was du meinst, deswegen werde ich diese Assoziation nicht mehr benutzen im Hinblick auf unsere Diskussion.


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23.03.2016 um 13:38
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Und was ist mit denen, die nicht religiös sind?
So weit muss man vermutlich nicht einmal gehen.
Die nicht näher erklärte "Essenz der Religionen" ist ja keine allgemein verbindliche Erkenntnis, sondern lediglich die persönliche ASnsicht eines Einzelnen.
Bei der Befragung anderer Gläubigen würden die Antworten wahrscheinlich abweichen.
Auch unter den Gläubigen, Fanatiker mal aussen vor, gibt es wahrscheinlich jede Variante der ungewollten Schwangerschaft und auch jeden Grund für eine Abtreibung.
Die Realität lehrt ja, das Gläubigen auch sonst nichts Menschliches fremd ist.


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23.03.2016 um 13:53
@Heide_witzka
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Die nicht näher erklärte "Essenz der Religionen" ist ja keine allgemein verbindliche Erkenntnis, sondern lediglich die persönliche ASnsicht eines Einzelnen.
Das kann man so nicht pauschalisieren....die Essenzen der Religionen sind eigentlich auch von den jeweiligen vorgegeben.
Gut, es sind eher Regeln, als Essenzen, das muss ich auch mal gesagt haben. Das/Die Wesen der Religionen ist/sind leider nicht greifbar, bzw. nicht erklärbar. Alles reine Theorie. Achtsamkeit ist eine Tugend, eine Vorgabe, eine Regel. Aber letztere Kritik betrifft auch nicht dich, sondern eher @wichtelprinz


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23.03.2016 um 13:54
Zitat von Elsbeth_MElsbeth_M schrieb:Das lese ich nicht heraus. Aber ich finde die Begriffe wie "Freiheit" und "genießen" allgemein unpassend im Zusammenhang mit Abtreibungen
Die Freiheit zu besitzen eine Schwangerschaft abzubrechen und das unter ärztlicher Aufsicht empfinde ich als Privileg, wovon viele Frauen nur träumen können. Diese Freiheit kann man genießen, so wie die Freiheit sich scheiden zu lassen.


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23.03.2016 um 13:56
@Chu
Ich denke auch, die Essenz liegt häufig im Auge des Betrachters, bzw. sie ist nicht allgemein verbindlich zu identifizieren.
Regeln haben Religionen viele, keine Frage.
Bei Gemeinsamkeiten tun sie sich gar nicht so leicht.
Küng doktert mit seinem Weltethos ja schon länger daran rum.


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23.03.2016 um 13:59
@Heide_witzka
Aber totzdem ist richtig: Auch Gläubige sind nur Menschen mit vielen verschiedenen Ansichten, Meinungen und vorallem Stärken des Glaubens.
Ich weiß jetzt gar nicht genau, wer damit angefangen hat, aber die Häufigkeit von Abtreibungen oder ungewollten Schwangerschaften mit Religion zu verbinden macht irgendwie keinen Sinn. Passieren kann das jedem, egal wie achtsam das ist.

Ja, die Essenz ist wirklich rein gedankliche Theorie. Sonst würde man ja auch erklären können, was Religionen eigentlich sind und dementsprechend hätte ich keinen Studiengang mehr :D
Stimmt. Der Weltethos hat schon so einige Vorzüge, die sehr interessant sind. Allerdings ist des Hansens Thema ein anderes, wenn auch sehr interessant!


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23.03.2016 um 14:05
@Chu
Zitat von ChuChu schrieb:Ich weiß jetzt gar nicht genau, wer damit angefangen hat, aber die Häufigkeit von Abtreibungen oder ungewollten Schwangerschaften mit Religion zu verbinden macht irgendwie keinen Sinn. Passieren kann das jedem, egal wie achtsam das ist.
Mein Reden.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Die Realität lehrt ja, das Gläubigen auch sonst nichts Menschliches fremd ist.
Küng gehts um den Grundkonsens um interreligiöse Zusammenarbeit auf dieser Basis.
Die "Essenz der Religionen" sollte da doch der zu findende kleinste gemeinsame Nenner sein.
Wenn du das Thema verfolgst weisst du auch um die schleppende Akzeptanz.


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23.03.2016 um 14:09
@Chu
Zitat von ChuChu schrieb:Aber im nachhinein entschieden bedeutet dann ja, dass diese Entscheidung theoretisch gekippt werden kann, oder nicht?
Ich denke nicht, bin aber da nicht sicher.

Die Entscheidung ist aus dem Jahre 1993. Seinerzeit hatte der Gesetzgeber vorgesehen, Abtreibungen innerhalb der ersten 12 Wochen der Schwangerschaft zu erlauben. Dagegen wurde vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich geklagt. Das Verfassungsgericht hat argumentiert, dass die in Artikel 1 Grundgesetz genannte Würde des Menschen auch für Ungeborene gilt. Daher kann die Tötung nicht in den ersten 12 Schwangerschaftswochen erlaubt werden.

Das Gesetz musste also geändert werden und man hat sich auf die Beratungsregelgung einerseits und auf die Rechtswidrigkeit mit Straffreiheit unter bestimmten Umständen geeinigt.

Ich weiß nicht, ob verfassungsgerichtliche Entscheidungen - allgemein oder nach so langer Zeit - noch angefochten werden können. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Bundesverfassungsgericht bei einer möglichen Klage diesmal anders - also zu Ungunsten der Ungeborenen - entscheiden würde.


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Was haltet ihr von Abtreibung?

23.03.2016 um 14:12
@Chu
Ich klär Dich mal auf wos Angefangen hat, nämlich in der Diskussion zwischen mir und FFbezüglich gemeinsamer Verantwortungsübernahme für Verhütung und Achtsamkeit gegenüber des Partners. Da kam dann das religiöse "kein Sex vor der Ehe" auf welches ich dann wieder eben auf dieses achtsame Handeln als Grundessenz der meisten Religionen bezeichnete. Und dies ja nicht nur im Bereich der Sexualität. Im Tao oder aber auch anderen Religionen gibts die Betrachtungen dieser Achtsamkeit für verschiedenste Lebensfragen.


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23.03.2016 um 14:25
@Heide_witzka
Zyklotrop schrieb:
Die Realität lehrt ja, das Gläubigen auch sonst nichts Menschliches fremd ist.


Küng gehts um den Grundkonsens um interreligiöse Zusammenarbeit auf dieser Basis.
Die "Essenz der Religionen" sollte da doch der zu findende kleinste gemeinsame Nenner sein.
Wenn du das Thema verfolgst weisst du auch um die schleppende Akzeptanz.
Ersteres klingt, als würde den Gläubigen "Menschlichkeit" beigebracht werden müssen :D

Ja, naja, wir hatten das Thema nur bezüglich dem Weltfrieden (nicht möglich ohne Frieden zwischen den Religionen). Ich bin allerdings in meinem Interessengebiet weiter weg von Küng, daher kann ich da nicht so viel sagen. Trotzdm schaue ich gleich nochmal in meinen Unterlagen nach, wir hatten es erst vorletztes Semester.

@Elsbeth_M
Zitat von Elsbeth_MElsbeth_M schrieb:Ich denke nicht, bin aber da nicht sicher.

Die Entscheidung ist aus dem Jahre 1993. Seinerzeit hatte der Gesetzgeber vorgesehen, Abtreibungen innerhalb der ersten 12 Wochen der Schwangerschaft zu erlauben. Dagegen wurde vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich geklagt. Das Verfassungsgericht hat argumentiert, dass die in Artikel 1 Grundgesetz genannte Würde des Menschen auch für Ungeborene gilt. Daher kann die Tötung nicht in den ersten 12 Schwangerschaftswochen erlaubt werden.

Das Gesetz musste also geändert werden und man hat sich auf die Beratungsregelgung einerseits und auf die Rechtswidrigkeit mit Straffreiheit unter bestimmten Umständen geeinigt.

Ich weiß nicht, ob verfassungsgerichtliche Entscheidungen - allgemein oder nach so langer Zeit - noch angefochten werden können. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Bundesverfassungsgericht bei einer möglichen Klage diesmal anders - also zu Ungunsten der Ungeborenen - entscheiden würde.
Vielen Dank für deine Ausführliche Erklärung! Sehr interessant!
Aber eben auch unglaublich paradox. Ich finde es nicht richtig, etwas zu erlauben unter dem Deckmantel "Es ist trotzdem eine Straftat und du bist böse!". Da schwingt direkt eine Bewertung, bzw. Konnotation mit ein. Und das ist eben, was mich stört. Das das Gesetz Bewertungen des Individuums vornimmt, trotz Erlaubnis.

@wichtelprinz
@Chu
Ich klär Dich mal auf wos Angefangen hat, nämlich in der Diskussion zwischen mir und Ff bezüglich gemeinsamer Verantwortungsübernahme für Verhütung und Achtsamkeit gegenüber des Partners. Da kam dann das religiöse "kein Sex vor der Ehe auf" welches ich dann wieder eben auf dieses Achtsame handeln als Grundessenz der meisten Religionen bezeichnete. Und dies ja nicht nur im Bereich der Sexualität. Im Tao oder aber auch anderen Religionen gibts die Betrachtungen dieser Avhtsamkeit für verschiefenste Lebensfragen.
Ah okay, vielen Dank. Den Beitrag hatte ich sogar gelesen, aber irgendwie hat eben meine Verknüpfungs-Kompetenz ihren Geist aufgegeben :D
Gut, das Achtsamkeit vorgegeben ist, ist ja richtig. Doch wer hält sich heute prozentual von den sehr bis stark Gläubigen daran? Selbst hier gibt mehr und mehr Freidenker oder Liberale. Religion lässt sich auslegen, wie man will und genau dieser Trend ist zu beobachten. Selbst wenn der Papst noch Vorschriften macht. Sicher halten sich viele daran, aber prozentual gesehen ist der Teil wahrscheinlich eher gering.
Das ist mir schon klar. Die Achtsamkeit ist in jeder Religion in verschiedenen Ebenen vertreten. Aber nicht die Essenz der Religion. Achtsamkeit ist vom Leitfaden, der Auslegung oder den Schriften vorgegeben, wie man will. Mich stört einfach "Essenz" als Wort dafür.


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Was haltet ihr von Abtreibung?

23.03.2016 um 14:34
@Chu
Seh ich ja genau so das vieles des Bodenpersonals Wasser predigt und Wein trinkt.
Nur dieses rumgeeiere auf das Religionen nicht die Essenz des achtsamen Handelns beinhalten ist einfach mal wieder, naja - auch wenn sie sich darin unterscheiden tragen sie diese Absicht des Achtsamen Handelns als Essenz in sich. Also ich würde mal sogar salop behaupten es ist der Ursprung der Idee eines richtigen achtsamen Handels, der Ursprung einer Moral. Ob das dann auch eine Richtigkeit besitzt oder ob sich da Gemeinsamkeiten orten lassen ist eine ganz andere Ebene.


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23.03.2016 um 14:35
@Chu
Zitat von ChuChu schrieb:Ersteres klingt, als würde den Gläubigen "Menschlichkeit" beigebracht werden müssen :D
Nein, es soll heissen, dass der Glaube die Gläubigen nicht automatisch daran hindert jeden Fehler zu machen, dan andere Menschen auch machen.
Es gibt in den Kreisen der Gläubigen jede unachtsamkeit, jedes menschliche Versagen und jedes Verbrechen, dass es auch in Kreisen der Ungläubigen gibt.
So sehe ich das.


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