Was haltet ihr von Abtreibung?
02.06.2015 um 11:51Jemanden zwingen abzutreiben? Sowas ist auf jeden Fall total inakzeptabel. Solchen Leuten wünsche ich ein einsames Leben ohne Familie und Freunde bis ins alle Ewigkeiten.
Wenn ich von deinem Beitrag zurück gehe beim lesen, meinst du wahrscheinlich mich damit. Sollte es so sein hast du meinen Beitrag nicht verstanden. Es steht übrigens dabei das es nicht um Gott oder Götter geht sondern das es im ermessen des Menschen liegt zu entscheiden.Asznee schrieb:Wenn es um das Thema Abtreibung geht, sollte man nur mit der Embryologie und der Ethik argumentieren und nicht mit Bibelversen oder sonstigen religiösen Aussagen.
Nein, denke nicht. Wenn schon philosophieren dann über Ethik und Moral im wandel der Zeit. Ethisch gesehen ist jede Form von Leben ein Leben und wenn da nicht über das Werden dessen was genommen wird geredet wird, kann man nicht gegen das Argument von Mord angehen. Das Problem dabei, Leben bedeutet nicht gleich ein denkendes sich selbst und seinem Umfeld bewusstes sein, sondern umfasst jegliche Form von lebenden Strukturen aus denen sich Lebensformen bilden können.Asznee schrieb:Man kann darüber philosophieren, ob Abtreibung mit Mord gleichzusetzen ist, ob es den gesellschaftlichen Moralvorstellungen (nicht religiös) widerspricht usw..
@Commonsense:Wie gesagt:
Warum soll eine junge Frau, vielleicht gerade in Studium oder Ausbildung, sich ihre berufliche Zukunft verbauen müssen, weil ein Kondom seinen Zweck nicht erfüllte? Hier muss es zwischen Erkennung der Schwangerschaft und dem "Point of no return" einen Zeitraum geben, in dem eine Entscheidung dieser Tragweite erfolgen kann.
Dabei ist es letztlich doch egal, ab wann irgendein Wissenschaftler den Beginn menschlichen Lebens definieren zu können glaubt.
Ich bin zu alt um nicht zu wissen um was es geht und beginne zu verstehen weshalb es so ist wie es ist. Es ist kein Verstehen das ein poppen auf Krankenschein legitimiert oder jemanden zwingt ein Kind auszutragen. Sondern der Umstand das die Ethik in vielen belangen des Menschen einen gesellschaftlichen wandel der Moral durchläuft.
Die Zeit der gesetzlichen Eigenbestimmung akzeptieren und es nicht als Mord dastehen lassen.DonFungi schrieb:Sorry für den Einblick in meine Gedankenwelt aber so ist es nun einmal oder nicht?
Deshalb dann auch ein befürworten einer Spanne bis zum Point of no return. Damit trage ich mit meiner Moral dazu bei eine, seine Selbstbestimmung nicht nur per forma zu sehen sondern auch dafür einzustehen. Die Indianer sagen es gibt für alles seine Zeit. Nach Fungi: Auch die Zeit für seine Selbstbestimmung. Aber nicht im Sinne das es egal sei sondern im Sinne die Zeit bis zum Point of no return als Eigenbestimmungsrecht zu akzeptieren.
Man bringt sich mit solchen Definitionen in Schwierigkeiten, ein Spermium ist Leben aber wie aufgezeigt leben in Form einer biologische Informationseinheit. Ein Fötus ist keine Informationseinheit wie eine Samenzelle sondern das Produkt der Verschmelzung von Ei und Samenzelle, ab da läuft es und kann sich nicht dem Vergleich einer Handarbeit zu Freude stellenAsznee schrieb:Man beendet also das Leben eines heranwachsenden Menschens durch eine Abtreibung? Tut man das dann bei der Verhütung also nicht auch?
Genau. Ein gesellschaftlicher Konsens, der die geringsten Einschnitte bedeutet.DonFungi schrieb am 02.06.2015:Bei alle den es geht eigentlich, geht um die akzeptanz der Gesellschaft und dort wo sich die Geister scheiden sorgt das Gesetz für eine verträgliche Lösung.
Das ist richtig.DonFungi schrieb am 02.06.2015:Ein Fötus ist keine Informationseinheit wie eine Samenzelle sondern das Produkt der Verschmelzung von Ei und Samenzelle
Der Vater kann insofern ein Mitspracherecht haben als dass er die Vaterschaft aberkennt, sollte die Frau beschliessen das Kind zu bekommen. Ansonsten bleibt es für mich die Entscheidung der Frau.Momjul schrieb:Außerdem muss noch geklärt werden, ob nicht auch der Vater ein Mitspracherecht hat.
Ein Kind, das man nicht will, kann man auch zur Adoption freigeben. Damit macht man andere Paare und das Kind glücklich.Snowman_one schrieb:Eine Abtreibung ist die Entscheidung der Frau. Denn es ist ihr Körper. Niemand soll sie zwingen ein Kind auszutragen das sie nicht will.
Das ist selbstverständlich auch eine Möglichkeit. :)Mr.Stielz schrieb:Ein Kind, das man nicht will, kann man auch zur Adoption freigeben. Damit macht man andere Paare und das Kind glücklich.
Es ist nicht werdendes Leben, sondern vorhandenes Leben. Der Embryo lebt und wird nicht erst leben.Momjul schrieb:Es ist immerhin werdendes Leben.
Richtig - und dennoch wird Abtreibungsgegnern häufig vorgeworfen, ihre Sicht wäre religiös-fundamentalistisch begründet.Momjul schrieb:Abtreibungsgegner sind übrigens auch nicht nur Religiöse, sondern auch Agnostiker und Atheisten.
Nicht nur ... denn betroffen ist vor allem der Körper des ungeborenen Kindes.Snowman_one schrieb:Eine Abtreibung ist die Entscheidung der Frau. Denn es ist ihr Körper.
Aber genau das macht doch die Frau: Sie verfügt über den Körper des ungeborenen Kindes.Snowman_one schrieb:Ich kann ja auch niemanden zwingen mir eine Niere zu spenden und so über den Körper eines Menschen verfügen.
Dennoch war der Mann bei der Zeugung maßgeblich beteiligt. Das ungeborene Kind "gehört" zu halben Teilen ihm, da es auch sein Erbgut trägt.Snowman_one schrieb:Eine Abtreibung ist die Entscheidung der Frau. Denn es ist ihr Körper.
Ich habe da andere Erfahrungen machen müssen.Elsbeth_M schrieb:Ich glaube allerdings, dass nur die allerwenigsten Frauen leichtfertig abtreiben.
Ich töte ja auch nicht eine Kaulquappe ruhigen Gewissens, nur weil sie (noch) kein Frosch ist.Momjul schrieb:Aber ernsthaft: Abtreibung ist für mich nicht Mord, aber ich würde das auch nicht so locker sehen wie viele "Liberale". Es ist immerhin werdendes Leben.
Nee, sie schiebt halt einige Monate lang ne Kugel vor sich her. Und?Tussinelda schrieb:Das ist sicherlich nichts, was keinerlei Auswirkungen hätte auf die Frau und auf den Körper.