DeadPoet schrieb:Nach einem Jahr ist nichts mehr von diesem "Wissen" übrig - weil es unter Zwang erlernt wurde.
Das Thema Zwang ist hier natürlich nicht das erste Mal angesprochen worden, aber greifen wir es doch noch einmal auf.
Ich verstehe die Kritik, kann sie aus meiner Schulerfahrung sogar gut nachvollziehen, weil ich auch so einiges uninteressant fand bzw. finde, was dann desöfteren zu schlechten Noten geführt hat.
Die Frage, die sich mir dabei aber immer stellt ist, wo oder wie weit lockert man diesen Zwang jetzt?
Zu Lernen bedeutet ja auch, etwas noch Unbekanntes vor sich zu haben, mit dem Ziel es zu verstehen bzw. neue Verknüpfungen zwischen bekannten Wissen herzustellen.
Das ganze Prinzip bedingt doch einem gewissen Durchhaltevermögen, kurzzeitigem Ärger, wenn man etwas nicht auf Anhieb versteht.
Aber unabhängig vom Fach scheint ja die Frage zu sein, wie man solche Qualitäten vermittelt und den Kurzen genauso anlernt, wie die Themen des Lehrplans selbst?
Vermutlich landen wir dabei wieder bei Punkten wie etwas mehr Geld für Bildung, damit mehr und vor allem gutes Personal ausgebildet, beschäftigt und ausgestattet werden kann.
Bei allem hier habe ich nicht nur im Hinterkopf, dass ich mein Interesse für die Mathematik auch erst nach der Schule gefunden habe, sondern auch, dass ich als Schüler ein fauler Dünnbrettbohrer war, wie er im Buche stand.
Was macht man denn mit solchen, wie ich einer war, der auf gar nichts Lust hatte bzw. manche Fächer wirklich so weit wegen Desinteresse ignorierte, dass es mehrfach fast zum Sitzenbleiben kam?
Wobei wir gar nicht mal soweit gehen müssen, aber ich habe momentan schlichtweg das Problem, dass ich das Funktionieren einer "zwangfreien" Lernumgebung anzweifle bzw. ich keine Vorstellung davon habe wie "locker" sich das mancher vorstellt bzw. ob sich das einige so locker vorstellen, dass das Ziel einer allgemeinen Grundbildung gar nicht mehr erreicht wird.
Wie könnte denn diese "Zwangfreiheit" in der Praxis konkret aussehen?