Auf dem Lebensbaum bildet Daath die Brücke über den Abyssus. Der Abyssus ist der Abgrund, welcher die archetypische Existenz von der phänomenalen trennt.
Er ist eine höhere Analogie des Schleiers Paroketh unterhalb von Tiphareth. In Daath nimmt die reine Kraft Form an. Binah stellt die archetypische Formidee dar, Chesed ist die Form-Sephirah. Daath ist der Zustand zwischen diesen beiden Sephiroth, in welchem sich durch das Zusammenwirken der überirdischen Kräfte Formen zusammenballen. Somit kann Daath als niedere Analogie von Kether angesehen werden, wo die erste Manifestation der Form, nicht aber der Kraft stattfindet. Auf dieser hohen Ebene sind die Formen noch von sehr abstrakter Beschaffenheit, es handelt sich hier vielmehr um Energieanhäufungen. Wirkliche Bilder und geformte Umrisse, wie wir sie kennen, treten erst in der Sephirah Hod auf. Daath ist demnach die höchste Einheit in der Formenwelt auf dem Lebensbaum. Man könnte sagen, dass von Daath aus die überirdischen Kräfte durch den Abyssus geleitet werden, um sich dann auf der Ebene der Form als Wissen zu offenbaren. Das Wissen, auf welches auch schon der Name der Sephirah hinweist, geht weit über unser menschliches Fassungsvermögen hinaus.
http://hermetik.ch/ath-ha-nour/site/kabbalabuchdaath.htm (Archiv-Version vom 18.04.2016)Die Abyssos erscheint mehrfach in der Offenbarung des Johannes. Zunächst ist es ein Ort, dessen Schlüssel ein Engel in Händen hat, und aus dem am Ende der Tage Scharen von Heuschrecken steigen, um all jene Menschen zu quälen, die das Siegel Gottes nicht auf der Stirn tragen.[1] Dann als Herkunft des Tieres, das aus dem Abgrund steigt und die Propheten tötet,[2] schließlich ist es der Ort, in dem der Drache, die alte Schlange, die in der Offenbarung mit dem Teufel identifiziert wird, während des 1000-jährigen Reiches mit einer Kette gebunden liegt, nachdem er von einem Engel überwunden wurde.[3]
Bei Paulus ist die Abyssos ein Totenreich, ähnlich dem griechischen Hades.[4]
Wikipedia: Abyssos@Amanon