Kurzgeschichte - Den Termin konnte ich nicht mehr wahrnehmen
04.06.2012 um 00:02Dies ist meine erste Kurzgeschichte. Ich bin 19 Jahre alt und habe wenig Schreiberfahrung.
Dennoch fände ich es nett, wenn sich das jemand mal durchliest.
Ich habe keine Ahnung, ob mir die Geschichte gelungen ist. Aber das schreiben hat mir Spaß gemacht!
Den Termin konnte ich nicht wahrnehmen
1983, New York
Da fand ich ihn nicht. Aus meinem Apartment konnte ich nicht mehr raus, denn ich wusste nicht, wo mein Schlüssel war. Wie würde ich nach draußen gehen können, wenn ich anschließend nicht mehr wieder reinkomme? Es war ein sehr wichtiger Termin. Ich hatte höchstens eine gute halbe Stunde Zeit um mein Apartment zu verlassen, damit ich den Termin wahrnehmen konnte. Draußen regnete es sehr stark. So stark, dass man nicht einmal eine Distanz von drei Metern wahrnehmen konnte. Den Termin wollte ich also verschieben, so entschloss ich mich denjenigen anzurufen, der für dieses Treffen zuständig war. Sein Name war John McHarrin. Die Nummer kannte ich noch, ich konnte sie schon seit Wochen auswendig. Als ich nun die Nummer gewählt habe, tönte kein Piepen im Telefon, es war ein Surren. Es war ein unangenehmes Surren mit leicht zu erkennender Melodie, die durch meine Ohren, in meinen Gedanken wie eine Kugel durch ein Kopf stoß. Wie eine neun Millimeter Kugel. Es tat weh. Ich legte also auf und setzte mich für eine kurze Zeit auf meiner alten Couch. Ich schwitzte, mein Hemd klebte an meiner Haut. Plötzlich hörte ich ein Schrei aus dem Keller, ein dunkles tiefes Schreien. Es hörte sich an wie mein Onkel George.
Ich rannte zur Tür und guckte durch das Guckloch. Ich sah den Flur. Er war dunkel, alle anderen Türen sahen ziemlich verkommen aus. Oh Gott, wie ich dieses Apartment gehasst habe. Der Schrei jagte mir ziemliche Angst ein. Ich fühlte mich plötzlich so eingengt, ich wusste nicht ob ich raus gehen oder drinnen bleiben sollte. Ich wusste nicht, ob da unten ein Killer war oder ob sich nur ein alter Nachbar erschrocken hatte. Ich musste wissen, was dort unten los war. Ich riss meine Wohnungstür einen Spalt auf, guckte durch den dunklen Flur und fragte mit verängstlicher Stimme, ob dort jemand ist. Nach einem kurzem kräftigen Atemzug kam aus dem tiefen dunklen Flur, vielleicht sogar aus dem Keller ein sehr lautes und aggressives, leicht obszönes Schreien. Anschließend hörte ich laute Schritte, welche immer schneller und lauter wurden. Schnell machte ich die Tür zu und hielt mit voller Kraft meine Schulter dagegen. Mein Herz klopfte wie verrückt, mein Puls war enorm gestiegen. Schweiß lief mir die Stirn herrunter.
Die Schritte wurden lauter und es hörte sich beinahe so an, als stände jemand vor meiner Tür.
Als plötzliche Stille eintraf, schaute ich nochmal durch das Guckloch. Nichts war anders, der Flur genauso dunkel, die Türen genauso verkommen. Doch dann bemerkte ich nach genauem hinschauen, dass der Flur voller Insekten war. Ich merkte, dass irgendetwas nicht richtig war. Die Luft war plötzlich viel dünner geworden, meine Beine zitterten und mir wurde schwindelig. Ich musste unbedingt wissen, was dort los war. Ich wusste nicht, ob es ein Traum war. Ich wusste, wenn ich raus gehe und die Haustür aus irgendeinen Grund zufallen würde, würde ich nicht mehr reinkommen. Ich wusste, wenn irgendein Psycho sich in diesem Haus befände, wäre ich tot. Doch in meinem Apartment zu bleiben war keine bessere Wahl.
Ich suchte also eine Taschenlampe, fand allerdings nur Streichhölzer aus dem Blue Note Jazz Club. Vorsichtshalber nahm ich ein Küchenmesser mit, rannte zur Tür, riss sie auf und zündete ein Streichholz an. Die Insekten erinnerten mich an das Surren aus dem Telefon.
Wie ich erahnt hatte, erschien plötzlich die Melodie. Sie war aber nur ganz leise. Ich wusste nicht, ob es überhaupt eine richtige Melodie war. Es waren zwar Töne zu erkennen, aber irgendwie passten die nicht zusammen. Am Ende des Flures wurde das Surren immer lauter.
Ich hörte ein lautes Flattern. Ich spürte leichten Wind. Mein Streichholz ging aus. Meine Hände zitterten. Ich ließ das Küchenmesser fallen, versuchte ein neues Streichholz anzuzünden. Der Wind wurde stärker und ich hörte meine Haustür zuknallen. Als mein Streichholz einen kleinen Lichtkegel gab, sah ich dieses Ding in der Ecke sitzen. Es war eine alter Mann mit Flügeln auf dem Rücken. Wie eine Schnarke. Sein Körper war so dünn wie ein Laterne. Es sah aus, als würde er weinen, seine Augen waren gerötet und sein Gesicht war voller Narben. Ich konnte nicht mehr atmen, ich hörte das laute Surren im Kopf, die Melodie wurde leiser aber schneller. Der Mann stand auf, seine Flügel flatterten und er riss seinen Mund auf und Schrie ganz laut. Mein Streichholz ging aus. Es war dunkel. Den Termin konnte ich nicht mehr wahrnehmen.
Dennoch fände ich es nett, wenn sich das jemand mal durchliest.
Ich habe keine Ahnung, ob mir die Geschichte gelungen ist. Aber das schreiben hat mir Spaß gemacht!
Den Termin konnte ich nicht wahrnehmen
1983, New York
Da fand ich ihn nicht. Aus meinem Apartment konnte ich nicht mehr raus, denn ich wusste nicht, wo mein Schlüssel war. Wie würde ich nach draußen gehen können, wenn ich anschließend nicht mehr wieder reinkomme? Es war ein sehr wichtiger Termin. Ich hatte höchstens eine gute halbe Stunde Zeit um mein Apartment zu verlassen, damit ich den Termin wahrnehmen konnte. Draußen regnete es sehr stark. So stark, dass man nicht einmal eine Distanz von drei Metern wahrnehmen konnte. Den Termin wollte ich also verschieben, so entschloss ich mich denjenigen anzurufen, der für dieses Treffen zuständig war. Sein Name war John McHarrin. Die Nummer kannte ich noch, ich konnte sie schon seit Wochen auswendig. Als ich nun die Nummer gewählt habe, tönte kein Piepen im Telefon, es war ein Surren. Es war ein unangenehmes Surren mit leicht zu erkennender Melodie, die durch meine Ohren, in meinen Gedanken wie eine Kugel durch ein Kopf stoß. Wie eine neun Millimeter Kugel. Es tat weh. Ich legte also auf und setzte mich für eine kurze Zeit auf meiner alten Couch. Ich schwitzte, mein Hemd klebte an meiner Haut. Plötzlich hörte ich ein Schrei aus dem Keller, ein dunkles tiefes Schreien. Es hörte sich an wie mein Onkel George.
Ich rannte zur Tür und guckte durch das Guckloch. Ich sah den Flur. Er war dunkel, alle anderen Türen sahen ziemlich verkommen aus. Oh Gott, wie ich dieses Apartment gehasst habe. Der Schrei jagte mir ziemliche Angst ein. Ich fühlte mich plötzlich so eingengt, ich wusste nicht ob ich raus gehen oder drinnen bleiben sollte. Ich wusste nicht, ob da unten ein Killer war oder ob sich nur ein alter Nachbar erschrocken hatte. Ich musste wissen, was dort unten los war. Ich riss meine Wohnungstür einen Spalt auf, guckte durch den dunklen Flur und fragte mit verängstlicher Stimme, ob dort jemand ist. Nach einem kurzem kräftigen Atemzug kam aus dem tiefen dunklen Flur, vielleicht sogar aus dem Keller ein sehr lautes und aggressives, leicht obszönes Schreien. Anschließend hörte ich laute Schritte, welche immer schneller und lauter wurden. Schnell machte ich die Tür zu und hielt mit voller Kraft meine Schulter dagegen. Mein Herz klopfte wie verrückt, mein Puls war enorm gestiegen. Schweiß lief mir die Stirn herrunter.
Die Schritte wurden lauter und es hörte sich beinahe so an, als stände jemand vor meiner Tür.
Als plötzliche Stille eintraf, schaute ich nochmal durch das Guckloch. Nichts war anders, der Flur genauso dunkel, die Türen genauso verkommen. Doch dann bemerkte ich nach genauem hinschauen, dass der Flur voller Insekten war. Ich merkte, dass irgendetwas nicht richtig war. Die Luft war plötzlich viel dünner geworden, meine Beine zitterten und mir wurde schwindelig. Ich musste unbedingt wissen, was dort los war. Ich wusste nicht, ob es ein Traum war. Ich wusste, wenn ich raus gehe und die Haustür aus irgendeinen Grund zufallen würde, würde ich nicht mehr reinkommen. Ich wusste, wenn irgendein Psycho sich in diesem Haus befände, wäre ich tot. Doch in meinem Apartment zu bleiben war keine bessere Wahl.
Ich suchte also eine Taschenlampe, fand allerdings nur Streichhölzer aus dem Blue Note Jazz Club. Vorsichtshalber nahm ich ein Küchenmesser mit, rannte zur Tür, riss sie auf und zündete ein Streichholz an. Die Insekten erinnerten mich an das Surren aus dem Telefon.
Wie ich erahnt hatte, erschien plötzlich die Melodie. Sie war aber nur ganz leise. Ich wusste nicht, ob es überhaupt eine richtige Melodie war. Es waren zwar Töne zu erkennen, aber irgendwie passten die nicht zusammen. Am Ende des Flures wurde das Surren immer lauter.
Ich hörte ein lautes Flattern. Ich spürte leichten Wind. Mein Streichholz ging aus. Meine Hände zitterten. Ich ließ das Küchenmesser fallen, versuchte ein neues Streichholz anzuzünden. Der Wind wurde stärker und ich hörte meine Haustür zuknallen. Als mein Streichholz einen kleinen Lichtkegel gab, sah ich dieses Ding in der Ecke sitzen. Es war eine alter Mann mit Flügeln auf dem Rücken. Wie eine Schnarke. Sein Körper war so dünn wie ein Laterne. Es sah aus, als würde er weinen, seine Augen waren gerötet und sein Gesicht war voller Narben. Ich konnte nicht mehr atmen, ich hörte das laute Surren im Kopf, die Melodie wurde leiser aber schneller. Der Mann stand auf, seine Flügel flatterten und er riss seinen Mund auf und Schrie ganz laut. Mein Streichholz ging aus. Es war dunkel. Den Termin konnte ich nicht mehr wahrnehmen.