Hi, also was du machen kannst bzw. was du nicht machen kannst.
"Wie kann man Schriftsteller sein, werrden oder einfach "schreiben"?
Letztlich liegt die Antwort schon in der Frage. Du musst verdammt viel Schreiben, noch mehr lesen. Schriftsteller sind Autodidakten. Heißt: Es gibt keinen Königsweg.
Du kannst dir zur Hilfe, wie von
@chen genannt Bücher holen, die dich unterstützen können, aber ich betone das noch einmal: Da steht nicht drin: "Lieber Leser, wenn du das so und so machst, dann hast du automatisch einen Autorenvertrag, kommst in die Bestsellerliste und bist nachher so reich wie J.K. Rowling!"
Unbedarft an ein Buch rangehen ist okay, allerdings schreibt sich so ein Buch NICHT wie folgt:
Hinsetzen. So, also ich schreibe mal einfach so ein Buch. Und dann wird losgetippt und nach zwei Wochen ist das Buch fertig.
Das ist eine reine Vorstellung.
Wie sieht die Realität aus:
Du sitzt meisten Wochen oder sogar Monate rum, denkst nach, recherchierst, tätigst Anrufe, machst dir Notizen, schreibst zwanzig Seiten, merkst wie absolut grottig die sind und löscht diese. Machst wieder alles neu, fragst nach, telefonierst, recherchierst, baust um usw.
Dann hast du deinen "Plot", also eine grobe Handlung. Du sitzt alleine irgendwo und schreibst und schreibst, denkst dabei nach, ob das so alles hinhaut.
Dann hast du 100 Seiten und denkst dir "Ja, also passt doch prima. Aber hmm 100 Seiten?" Also wieder neu ans Werk. Dann merkst du plötzlich, dass du bereits 7 Monate an einem verdammten Roman sitzt. Irgendwann kommen dann Selbstzweifel, du regst dich total darüber auf, dass du das "tippen" musst oder schreiben musst. Du schläfst kaum, denkst darüber nach und und und.
Dann hast du die 300 oder mehr Seiten voll (weniger geht natürlich auch). Gibst es einem Bekannten mal zum Lesen und der sagt dir "WOW geil." Dann kannst du davon ausgehen, dass es "solalala" ist. Also gibst du es noch X anderen Personen, manche sagen dir, dass es geil ist, andere ziehen dich stimmungstechnisch runter ohne Ende.
Tja, wenn du nicht Berufsautor bist bzw. das dein Erstling wird, dann geht es los einen Verlag zu finden. Ich rate dir auf keinen Fall an so Zuschussverlage zu gehen. Schreiben kostet nichts, sondern SOLL bezahlt werden.
Du bekommst Absagen über Absagen, weil der Lektor so ca. 10-20 Quadratmeter mit Manuskripten voll hat und die türmen sich höher, als ein Schreibtisch.
Wenn du dann GANZ viel Glück hast, wirst du genommen. Ob das dann ein Bestseller wird? Keine Ahnung.
Du kannst dich auch an eine Agentur wenden, da sieht es aber fast schon so schlimm aus, wie bei den Verlagen selbst.
--> Das war mal ganz grob umrissen, wie das eigentlich aussieht. Schreiben ist wie eine Krankheit, eine Manie. Du rennst mit deinen Charakteren im Kopf durch den Supermarkt usw. Auf der anderen Seite ist es ein Handwerk, dass man lernen kann, vorausgesetzt du trainierst es. Das kann man mit Kurzgeschichten und Co. machen.
Wie geht man an so eine Story ran.
//Es gibt Ausnahmen wie Stephen King, der setzt sich hin und schreibt- bleibt aber fast schon eine alleinige Ausnahme in diesem Bereich.//
Du hast eine Idee oder dich fasziniert eine Person. Du stellt sie gegen Probleme, aber eine Person alleine ist meistens ja recht langweilig (Ausnahmen gibt es auch hier, Christian Kracht bspw. schafft dies bei Imperium.). Du musst wissen wo du hin willst. Soll heißen: Einen Anfangspunkt und einen Endpunkt setzen. Zudem noch die Handlung grob skizzieren (plotten). Dann Genrebestimmung, die bei dir scheinbar schon wegfällt, weil du ja "Horror" schreiben willst. Dann genau wissen, wie sich bspw. bei dir jetzt der "Horror" ausdrücken soll. Situationen darstellen, was macht dein Charakter, wenn Moment XY passiert.
Ferner solltest du wissen, aus welcher Perspektive du schreibst. (ER/ICH-Perspektive usw).
ABER das ist von mir hier verdammt grob gefasst, du kannst eigentlich dich beinahe totlesen über jedes Thema.
http://www.amazon.de/Das-Leben-das-Schreiben-Autobiographie/dp/3550071434/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1330526014&sr=8-1Das Buch ist von Stephen King und zeigt a) sein Leben b) verdammt gute Tipps zum Schreiben
Hier wird bspw. mal geklärt, was an so einem Satz bspw. komplett beschis*** ist:
Das bunte Haus mit den dunkelgelben Fensterläden, der rosaroten Tür, den abgebrochenen Kacheln, lag still da. Der Mann davor, der gerade nochmal in den Spiegel schaut und dort ein grobporiges, knöchernes Gesicht, inklusive Schnapsnase sah, stöhnte laut auf: "Mein Gott, was mache ich jetzt, mir ist so heiß und ich schwitze.Ob ich in das Haus gehen soll?"
Der Mann vor dem Haus, putzte sich die Nase, sah sich sein schleimiges Meisterwerk an und ging dann auf das bunte Haus zu."
--> Viel zu lang, zu viele Adjektive usw.
Besser:
Ein grobschlächtiger Kerl stand vor einem absonderlichen, farbenfrohen Haus. Die Sonne glühte vom Himmel und ihm juckte die Nase. "Scheiße, was eine Hitze, was soll ich nur machen?" Er beschloss in das Haus zu gehen.
Frank Schätzing hat bei "Limit" bspw. so ca. 100 Seiten rausgekürzt aus seinem Roman.
Aber, meinen Text kann man hier auch-glaube ich- kürzen.
So ein Roman ist vergleichbar mit einem Referat, viel Bastelarbeit und die Romantik, dass man im Mondschein vor dem Rechner/ Blatt Papier / Schreibmaschine sitzt und seinen Gedanken nachhängt ist leider nicht wahr, bzw. nur verdammt selten.