BlackToThePink schrieb am 10.09.2019:Anstrengend, aber wichtig. Einen Lektor habe ich aber nicht, da müsste ich mich mal umschauen.
Das Problem ist halt das Du an einem gewissen Punkt Deine eigenen Sachen nicht mehr objektiv einschätzen kannst.
Professionell schon gar nicht. Ich habe das z.B. bei Testlesern gemerkt, die mich durch ihre Fragen darauf aufmerksam gemacht haben das ich manche Dinge zu wenig erklärt habe.
Als Autor kennt man seine Welt, die Figuren und deren Motivationen. Deshalb kommt es schon mal vor das man Wissen (unbemerkt) voraussetzt welches der Leser nicht haben kann.
Und das ist nur eine der Tücken, da lauern noch ganz andere Fallstricke. Ein Lektorat ist natürlich sehr teuer, aus meiner Sicht aber unumgänglich. Es mag sehr begabte Menschen geben die einen Roman einfach so herunterschreiben.
Ich zähle wahrlich nicht dazu, so viel ist mal sicher.
Mir geht es aber sowieso primär darum eine Geschichte zu erzählen, die hoffentlich anderen Menschen auch gefällt und Emotionen hervorruft.
Letztens habe ich mich mit einer Freundin darüber unterhalten, die auch schreibt und die sagt dasselbe. Sie machte das an dem Beispiel von Jack Ketchums "Evil" fest, bei dem sie zuerst geweint hat und später nur noch seitenweise lesen konnte, immer kurz vor dem Abbruch.
Ich konnte ihr da nur beipflichten, dass Buch ist wie ein Schlag in die Magengrube.
Wenn man es hinbekommt Menschen emotional derart zu berühren, auf welche Weise auch immer, hat man es geschafft. Es muss sich dabei ja nicht um Gewalt, Horror etc. handeln, dass geht auch ganz anders.
Letztens habe ich z.B. Frederik Backmanns "Kleine Stadt der großen Träume" gelesen und der konnte mich ebenfalls begeistern.
Und zwar mit purem Humanismus. Ein großartiges Buch!
edit:
Ich schreibe übrigens auch manchmal mit Musik und seltsamerweise habe ich dafür die Klassik entdeckt.
Das ist ein wunderbarer Background für mich, der mich auch nicht ablenkt und unaufdringlich im Hintergrund rangiert.
Mit anderer Musik funktioniert das bei mir nicht.