SKlikerklaker schrieb am 17.12.2020:Nachdem ich Apokalypse Now gesehen hab muss ich jetzt mal die Vorlage lesen:
Josef Conrad
Herz der Finsternis
Du wirst erstaunt sein, was der Film aus der Vorlage gemacht hat...;-)
Mein Exemplar von Conrads Roman stammt aus den 30er Jahren. Ich hab die erste deutsche Ausgabe von 1933, übersetzt von Ernst W. Freißler. Kein einziger Vorbesitzer des Buches hat seinen Namen eingetragen...aber einer hat rätselhafter Weise auf Deutsch die Worte "Bukarest Mai '44" vorn hineingeschrieben...
Keine Ahnung, ob sich die Verbindung "Herz der Finsternis" mit Bukarest auf den gigantischen alliierten Luftangriff auf Bukarest vom 7. Mai 44 beziehen soll oder auf die allgemeine Stimmung in Bukarest im Jahre '44 kurz nach Stalins Appell an die Rumänen, zu den Alliierten überzugehen bzw. vor dem Putsch im August. Jedenfalls scheint der damalige Besitzer die Idee von Francis Ford Coppola, die Handlung von Conrads Roman irgendwie auf seine eigene Gegenwart zu beziehen, bereits vorweggenommen zu haben... (Glaube nicht, dass er mit seinem Eintrag nur zum Ausdruck bringen wollte, dass er sich das Buch 1944 in Bukarest gekauft hat. Wie sollte eine damals bereits elf Jahre alte deutsche Übersetzung eines englischen Romans 1944 ausgerechnet in eine Buchhandlung in Bukarest geraten sein?)
Streuselchen schrieb:Und jetzt ist erstmal Schluss mit Bücher kaufen.
Ich kenne das Problem... Ich nehme mir das auch immer wieder vor, erst einmal keine Bücher mehr zu kaufen, und komme dann doch immer wieder mit Büchern nach Hause... Es ist wie eine Sucht...aus dem Bekanntenkreis weiß ich von Menschen mit Alkoholproblemen, die sich immer wieder vornehmen, eine Zeit lang nichts zu trinken, es aber nicht aus eigener Kraft dauerhaft schaffen, von ihrer Droge loszukommen.... mein einziger Trost ist, das Büchersammeln und -lesen im Vergleich zum Schnapstrinken deutlich weniger gesundheitsschädlich ist....