Cormac McCarthy - All the Pretty HorsesDer erste Band der "Border Trilogy", und der Begriff Grenze bezieht sich nicht nur auf das texanisch-mexikanische Grenzgebiet, sondern auch auf eine Grenzzeit zwischen verschiedenen sozialen Lebensweisen: das Ende der alten, auf Pferde basierten landwirtschaftlichen Welt und der Beginn einer industrialisierten, technisierten Zeit Ende der 1940er.
John Grady Cole ist 16 Jahre alt, als sein Vater stirbt und die Ranch verkauft werden muss. Anstatt einen Job in der boomenden Ölindustrie anzunehmen, reitet er mit seinem Jugendfreund Lacey Rawlins nach Mexiko, wo sich ihnen ein 14-Jähriger anschließt.
Die Stationen in Mexiko sind:
- Landarbeiter auf einem Gut
- Vertreibung von diesem Gut, weil er sich in die Tochter des Herrn verliebt
- Diebstahl ihrer Pferde
- Anklage wegen Mords, den Blevins begangen hat (Freikauf durch Tante seiner Geliebten)
- Wiederbeschaffung der gestohlenen Pferde in Kohlhaas-Manier
- Rückkehr nach Texas, das "nicht mein Land" ist (verweigert immer noch ein Industriearbeiterdasein)
- Reiten in das Nichts, in dem nur noch Indios leben
Einerseits ein "typischer" McCarthy, andererseits ein ziemlicher Edel-Kitsch. Die beiden anderen Bücher, die ich von ihm gelesen habe, waren komplexer, tiefgehender. Hier wird man von Symbolik fast erschlagen.
Beispiel: die Geliebte, Alejandra, ist eine blauäugige Schönheit, deren Großvater der Bruder des mexikanischen Revolutionärs Francesco Madero ist, der auch während der Revolution 1913 ermordet wurde. Das ist einfach zu dick aufgetragen.