@T68Danke für den Link. Die Seite ist sehr übersichtlich.
Ich denke nicht, dass meine Vermutung weit hergeholt ist.
Im Gegenteil und ich will meinen Gedanken begründen.
"Veröffentlicht" wurde das Gedicht nicht erst 2006, sondern bereits im Sommer 1999.
Zu dem Zeitpunkt wurde es, für jeden der vorbeiging sichtbar, an dem Kreuz befestigt.
Die erste, wichtigste Frage ist:
Wurde das laminierte Gedicht am Kreuz mit "Serialkiller" signiert?
Ich glaube nicht. Darüber hab ich nirgends etwas gelesen.
Die Mutter hat ein Kreuz unweit der Stelle, an der die Leiche ihrer Tochter gefunden wurde, aufgestellt.
Solche Orte ziehen etwas morbide Menschen an.
Und natürlich inspiriert das Todesmotiv auch kreative Menschen.
Am Kreuz wurden vier Gedichte gefunden. Das geht aus dem Artikel nicht hervor. Aber die Gedichte sind datiert.
Sommer 99:
Blau blüht - und gelb die Königskerze - die Wegwarte und rot der Mohn - mit einem Bachstein der Rienz erschlagen - an dieser Straße mit dem römischen Meilenstein liegt das Mädchen seit einem Jahr.
Herbst 99:
Herbstnebel streicht über Blut und Neid. Kälte kriecht vom Wasser der Rienz in dein Herz.
Winter 99/00:
Schneekristalle fallen durch das Gehölz, auf gefrorene Tränen.
Frühling/00:
Das Leben geht weiter, als ob es dich nie gegeben hätte. Tausendfach bricht das Licht in den hellen Wellen der Rienz. An dieser Straße mit dem falschen römischen Meilenstein.
Frühling/Sommer/Herbst und Winter.
Der Verfasser der Zeilen hat einen Zyklus geschrieben.
Die Theorie vom Täter, der sich Schreibend vom Druck der Tat befreien wollte, ist meiner Meinung nach falsch.
Ein Täter, der versucht die Tat zu verarbeiten, wäre nicht nach vier Gedichten für vier Jahreszeiten "durch".
Der Verfasser dieser Zeilen hat sich selbst einen zeitlichen Rahmen gesetzt: für jede Jahreszeit ein Gedicht.
Das ist ein durch und durch kreativer Gedanke.
Wahrscheinlich hat ihn das Verbrechen an dieses Mädchen sehr berührt. Er ist entweder in den Ort gefahren, um die Stelle zu suchen und hat dann das Kreuz entdeckt,- oder er wusste von der Stelle, weil er in der Nähe wohnt.
Möglich also, dass der Dichter eine kleine Reise auf sich nahm, weil er sich vom Ort inspirieren lassen wollte. - Natureindrücke spielen in Haikus die größte Rolle.
Soweit die Entstehungsgeschichte der Haikus.
Orte an denen Menschen umgebracht wurden, ziehen Menschen an. (In Hinterkaifeck gibt es Führungen.)
Es gruselt dort und Viele mögen das. Jemand, der weder mit dem Mord, noch mit de Haiku zu tun hat, hat dieses Gedicht am Kreuz gesehen und abgeschrieben. Es hat ihm gefallen.
Ich notiere mir auch manchmal Sprüche und Gedichtzeilen, die mir gefallen und man hebt so etwas jahrelang auf. (Nicht jeder, aber ich z.B.)
2003 war dieser Jemand in einem bestimmten Forum und fand, dass das gefundene Haiku dort reinpasst.
Unterschrieben hat er mit dem makaberen "Serialkiller".
(Das passt nicht zu den Zeilen, die durchaus Qualität haben)
2006 haben sich Leute, die von der Tat und dem Gedicht gelesen haben, erinnert.
Das kennen wird doch! Das stand im Internet (2003)
Im Internet wurde ja wohl auch nur das erste Gedicht veröffentlicht : Sommer 99.
Die anderen wurden nur am Kreuz befestigt.
Daraus könnte man schließen, dass der Dichter im Ort wohnt- oder nicht weit weg. Oder dass er gelegtlich in der Nähe zu tun hat/auf der Durchfahrt ist.