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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

1.502 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, Aktenzeichen, August ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Ulrike R. (Streetparade)

12.01.2020 um 09:44
Zitat von Cyrus114Cyrus114 schrieb:Bei dem Fahrer könnte es sich um jemanden handeln, den UR aus Graz kannte, der aber an diesem Wochenende in Innsbruck war. Jemand, der die Strecke regelmäßig fuhr, z.B. jemand, der in Graz studierte, aber ursprünglich aus Innsbruck kam und z.B. regelmäßig nach Hause fuhr?
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Eben da koennte die Loesung des Falles liegen. Wer passt auf dieses Bewegungsmuster, und kennt sich auch noch im Pustertal aus? Wie gesagt, diese Gegend ist sehr duenn besiedelt. Da ist einfach nicht viel.
Wer über den Brenner via Pustertal nach Graz fährt muss aber einen wichtigen Grund haben. Es ist der weiteste und mühsamste weg zum fahren. Dem Gedanke könnt ich noch zustimmen sollte dieser Jemand sich schon im Südtirol aufgehalten haben. Und Ulrike von Innsbruck aus diesen Jemand angerufen hat.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

12.01.2020 um 09:58
@schluesselbund

Wir war das damals mit den Mautgebühren? War die Route übers Pustertal die billigste Route? Das könnte ein Grund für die Wahl der Route sein.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

13.01.2020 um 03:30
Ungefähr kam man auf die selben Mautgebühren heraus. Damals gab es in Österreich noch keine allgemeine Autobahnmaut, aber die Brennerautobahn kostete Gebühren, ebenso die Tunnel auf der Pyhrn Autobahn.

Die schnellere und normale Route über Bayern und dann die Pyhrn Autobahn würde heute 14,50 Euro Maut an den Tunneln kosten, die Fahrzeit ist aber eine Stunde oder mehr kürzer und ist weitaus angenehmer zu befahren als die Strecke über das Pustertal, die weitgehend nur Bundes- oder Staatsstrasse ist.

Die Route über das Pustertal würde heute 12,40 Euro kosten, Brennerautobahn in Österreich und Autostrada di Brennero in Italien zusammen.

Ich glaube kaum, dass die Mautkosten jemanden dazu bringen würden, zusätzlich eine Stunde oder mehr über die Landstrasse durch Pustertal und Osttirol zu tigern.

Daher ist das wohl richtig:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Wer über den Brenner via Pustertal nach Graz fährt muss aber einen wichtigen Grund haben. Es ist der weiteste und mühsamste weg zum fahren. Dem Gedanke könnt ich noch zustimmen sollte dieser Jemand sich schon im Südtirol aufgehalten haben. Und Ulrike von Innsbruck aus diesen Jemand angerufen hat.



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13.01.2020 um 13:48
@Rick_Blaine
@schluesselbund

Ja, das waere stimmig. Sie hebt Geld ab und kauft etwas zu essen/trinken und verpasst den Zug, ruft einen Bekannten im Pustertal an, nimmt den Zug nach Franzensfeste, wird dort mit einem Auto abgeholt. Da haetten sie aber noch einiges an Zeit uebrig gehabt.

Oder er hat sie in Innsbruck mitgenommen, wollte aber nur ins Pustertal, und hat ihr glaubhaft versichert, er werde sie am naechsten Morgen nach Lienz zum Bahnhof bringen. So nach dem Motto - Zug verpasst, kein Problem, ich fahre sowieso in die Richtung, Du kannst bei mir auf halber Strecke auf dem Sofa uebernachten, und ich bringe Dich am naechsten Tag gleich frueh morgens zum Bahnhof.

Egal wie ich das drehe und wende, ich komme auf einen Taeter mit Ortsbezug.


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13.01.2020 um 14:29
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Egal wie ich das drehe und wende, ich komme auf einen Taeter mit Ortsbezug.
Dem stimme ich zu. Und würde meinen dem Täter ist der Tatort bestens bekannt.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Da haetten sie aber noch einiges an Zeit uebrig gehabt.
Das ist wohl richtig.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 08.01.2020:Folglich gelange ich zum Schluss, dass Ulrike tatsächlich nach Italien mit einer ihr dort bekannten Person telefoniert hat. Diese Person dürfte Ulrike an einem Bahnhof abgeholt haben. Gut möglich dass man sich bei der Person zu Hause noch Verweilte. Man später aufbrach, um noch Drogen wie Kekse zu kaufte. Danach fuhr man zum chillen an die Rienz. Weiter gehe ich davon aus, dass auch der Täter zur Tatzeit massiv unter Drogeneinfluss gestand hat.
Korrigierte Version:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 08.01.2020:Folglich gelange ich zum Schluss, dass Ulrike tatsächlich nach Italien mit einer ihr dort bekannten Person telefoniert hat. Diese Person dürfte Ulrike an einem Bahnhof im Südtirol abgeholt haben. Gut möglich dass man sich bei der Person zu Hause im Südtirol noch Verweilte. Man später aufbrach, um noch Drogen wie Kekse zu kaufte. Danach fuhr man zum chillen an die Rienz. Weiter gehe ich davon aus, dass auch der Täter zur Tatzeit massiv unter Drogeneinfluss gestand hat.
Die Frage stellt sich bei dieser Überlegung einfach, falls man noch Drogen beschaffen musst, wo das im Südtirol war.


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13.01.2020 um 16:46
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 08.01.2020:Weiter gehe ich davon aus, dass auch der Täter zur Tatzeit massiv unter Drogeneinfluss gestand hat.
Dem kann ich nicht wirklich folgen, wie kommst Du darauf?

Dass der Täter massiv unter Einfluss von MDMA stand würde ich eher ausschließen, diese Substanz ist nicht umsonst als "love drug" bzw. "hug drug" bekannt. Auf dem Zeug einen Mord zu begehen halte ich für schwierig. Da müsste der Täter schon ein ziemlicher Psychopath sein und wäre sehr wahrscheinlich in der Zwischenzeit erneut auffällig geworden.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Was war dann der Sinn dieser Partys? Ging es um Drogenkonsum mit Gleichgesinnten? Ging es um die geheime Subkultur?
Tanzen, Drogenkonsum, Leute treffen, das ist der Sinn solcher Partys.
Ich gehe aber nach wie vor nicht davon aus, dass im Pustertal damals eine Goa-Party stattfand.
Zwar finden solche Partys, bedingt durch mögliche Repressionen der Staatsmacht, gerne an und in abgelegenen Locations statt, das Pustertal ist aber wiederum zu weit ab vom Schuss, sprich zu weit von nächsten Ballungsraum bzw. der nächsten Großstadt entfernt. Irgendwie müssen die Leute da ja hinkommen und die Goa-Szene ist nicht wirklich groß, was sich durch die Kombination aus gewöhnungsbedürftiger elektronischer Musik und harten Drogen ergibt. Da stehen nicht allzu viele Leute drauf.
In der Regel veranstaltet man auch keine Party wenn am selben Wochenende in relativer räumlicher Nähe (Zürich) eine Großveranstaltung stattfindet die das gleiche Publikum anzieht. Da wären extrem niedrige Besucherzahlen ja vorprogrammiert.
Zudem war Sonntag, am nächsten Tag war kein Feiertag, daher ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass da noch Party stattfand.
Weiter gibt es keine Hinweise darauf, dass im Pustertal jemals eine richtige Goa-Party stattgefunden hat. Wo solche Partys in den letzten Jahren in Italien stattfanden kann man hier nachlesen (sind allerdings 527 Seiten): https://www.goabase.net/party/past?saAtt%5Bcountry%5D=Italy

Wie hart "Partys" (offenbar auch mit Goa-Musik) im Pustertal so abgehen kann man hier erahnen, offenbar gehen die von 20 bis 24 Uhr:
https://www.kronplatz.com/de/veranstaltungen/bruneck+tanzt%21_e-10449848

Im Pustertal fand am 09.08.1998 sehr sicher keine Party statt.
Warum der User blaomat immer wieder mit seiner Party-Geschichte um die Ecke kommt erschließt sich mir nicht, muss es auch nicht.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

13.01.2020 um 19:20
Zitat von KodamaKodama schrieb:Dem kann ich nicht wirklich folgen, wie kommst Du darauf?
Ich habe keine Ahnung von Drogen und schon gar nicht welche zu welcher Party und Musik gehört.

Aus dem Haiku
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb am 03.01.2020:Sommer 99:Blau blüht - und gelb die Königskerze - die Wegwarte und rot der Mohn - mit einem Bachstein der Rienz erschlagen - an dieser Straße mit dem römischen Meilenstein liegt das Mädchen seit einem Jahr.
Mit einem Bachstein der Rienz erschlagen. Sollte das stimmen, und Ulrike die Drogen auch noch vom Täter bekommen hat, liegt die Vermutung nahe, dass er im Drogenrausch zugeschlagen hat.
Zitat von KodamaKodama schrieb:Im Pustertal fand am 09.08.1998 sehr sicher keine Party statt.
Dem stimme ich zu. Von daher hat der Täter nicht ganz bestimmte Drogen zu sich genommen. Sondern einen Cocktail welcher er im Südtirol gekauft hat. Der ihn dann auch von Sinnen brachte.


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13.01.2020 um 19:50
@schluesselbund

Auch die Tatsache, dass sie zu wissen schien, dass man in dieser Gaststaette etwas zum Mitnehmen kaufen konnte, halte ich fuer relevant. Ist das in Oesterreich so? Ich kenne das zumindest aus meinem Teil von Deutschland ueberhaupt nicht, dass in einer Gaststaette so etwas wie Kekse an der Theke stehen. Ich habe das unbestimmte Gefuehl, jemand haette sie dort rein geschickt, um etwas zu essen zu kaufen. Klar - die Laeden hatten zu. Aber wieso haben sie sich nicht in die Gaststaette gesetzt, um etwas zu essen? Wollte er nicht mit ihr gesehen werden? Kannte man ihn dort? War es zu teuer? Er wird ein Auto gehabt haben, und damit zumindest etwas Geld.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

13.01.2020 um 20:16
Im XY-Beitrag wird es so dargestellt, dass sie irritiert in den Gastraum schaute. Das wird die Gastwirtin so ausgesagt haben. Ich könnte mir vorstellen, dass sie zur Toilette wollte. Die ist in solchen Gaststätten oft im Keller. Ich könnte mir vorstellen, dass sie den Rückzug angetreten hat, die Kekse sah und nur als Alibi kaufte. Kurze Zeit später hielt das Auto in der Parkbucht lt. XY. Austreten im Gebüsch? Dann nahm alles seinen Lauf.

Jedenfalls ist der Gaststättenbesuch für mich ein Indiz, dass keine weitere Frau im Auto war. Die wären eher zusammen in die Gaststätte gegangen.

Außerdem glaube ich nicht, dass sie im Pustertal an einem Bahnhof kam, weil sie sich verfahren hat, dann einen Bekannten anrief, der zufällig im Pustertal wohnte, um dort zu übernachten. Würde man dann nicht gleich zu dessen Wohnung fahren anstatt das Mädchen alleine in eine Gaststätte gehen zu lassen und anschließend im Gebüsch an einem Fluss zu hocken?


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13.01.2020 um 20:45
@AnnaKomnene

Das ist nicht so ausser gewöhnlich, dass man in einer Gaststätte Snacks Raucherwaren oder Getränke kaufen kann. So wird dann von einem Verkauf über die Gasse gesprochen. In der Neuzeit wird dieser Service wohl nicht mehr viel benutzt. Auch gut möglich, dass dies von Gegend zu Gegend anders ist.

Ich vermute auch, dass der Fahrer die Gaststätte gekannt hat. Und schliesse nicht aus, dass man ihn dort auch gekannt hat. Ich finde es auch merkwürdig, dass der Fahrer nicht in die Gaststätte eingetreten ist. Jedenfalls Gentleman's artig scheint das nicht zu sein.


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13.01.2020 um 23:11
@Kodama
Zitat von KodamaKodama schrieb:Auf dem Zeug einen Mord zu begehen halte ich für schwierig
sehe ich auch so, den meisten Mördern geht es vor der Tat vermutlich ziemlich schlecht und E bewirkt eigentlich das Gegenteil. Es müsste mEn einen anderen Auslöser für die Tat gegeben haben. Zu der Zeit gab es ein paar Veränderungen in Ulrikes Leben, sie wollte umziehen und verstand sich wieder besser mit dem Ex, vielleicht ist da das Motiv zu finden. Die Liebe und der Suff reiben die Menschen uff...


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14.01.2020 um 02:01
Zitat von KodamaKodama schrieb:Dem kann ich nicht wirklich folgen, wie kommst Du darauf?
Ich würde auch vermuten, dass der Täter unter Drogen stand.
Warum? Wegen der Tat. Wenn man jetzt von der Annahme ausgeht, dass Ulrike den Täter kontaktiert hat und die Beiden zunächst im gegenseitigen Einvernehmen am Ufer dort saßen, dann müsste zwischen den Beiden ja eine gewisse Vertrautheit und Sympathie bestanden haben. Warum flippt der Typ dann irgendwann so aus? Normal ist das ja nicht.
Ich hätte jetzt beispielsweise auf Halluzinationen getippt, die ihn dazu gebracht haben könnten....(Wäre ja auch eine mögliche Nebenwirkung der Droge. Dachte ich zumindest...)
Andererseits ist der Täter irgendwann wieder in der Lage wegzufahren... wir wissen aber nicht wann. Es ist schon gut möglich, dass der noch stundenlang vor Ort war. Es ist ja nur bekannt, wann das Auto gesehen wurde, jedoch nicht, wann er wieder weggefahren ist. (Als die Ruderer/(laut anderer Quelle: Kinder) kamen, war er weg.)

...Aber es kann natürlich auch alles anders gewesen sein....


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

14.01.2020 um 03:10
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Egal wie ich das drehe und wende, ich komme auf einen Taeter mit Ortsbezug.
Das ist wohl etwas, was man hier annehmen kann. Für den Rest, dass Ulrike den Täter kannte und vorher kontaktiert hat, gibt es keinerlei Anhaltspunkte, nicht ein einziges Indiz, daher muss das im Bereich der Spekulation bleiben. Aber es ist sicherlich nicht zuviel gesagt, dass diese Tat höchstwahrscheinlich von jemandem mit Ortskenntnissen verübt wurde.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Auch die Tatsache, dass sie zu wissen schien, dass man in dieser Gaststaette etwas zum Mitnehmen kaufen konnte, halte ich fuer relevant. Ist das in Oesterreich so? Ich kenne das zumindest aus meinem Teil von Deutschland ueberhaupt nicht, dass in einer Gaststaette so etwas wie Kekse an der Theke stehen. Ich habe das unbestimmte Gefuehl, jemand haette sie dort rein geschickt, um etwas zu essen zu kaufen. Klar - die Laeden hatten zu. Aber wieso haben sie sich nicht in die Gaststaette gesetzt, um etwas zu essen? Wollte er nicht mit ihr gesehen werden? Kannte man ihn dort? War es zu teuer? Er wird ein Auto gehabt haben, und damit zumindest etwas Geld.
Meine Idee dazu ist viel profaner: Ulrike musste eine Toilette aufsuchen und man hat eben am nächstbesten Gasthof gehalten. Und da stellt Ulrike fest, es gibt was gegen den kleinen Hunger, den sie inzwischen auch verspürt, also kauft sie etwas.

All das wurde hier freilich auch schon vor langer Zeit diskutiert, zum Beispiel auch, dass sehr oft in den Gasthäusern der Region (so eigene Kenntnis) die Toiletten zugänglich waren, ohne den Gastraum zu betreten, weil sie sich entweder ganz am Eingang befanden, oder, oft im Untergeschoss und die Treppe dazu direkt am Eingang, vor dem eigentlichen Eingang in den Gastraum, liegt. Geht man davon aus, dass das hier auch so war, könnte also sogar auch der Täter einen Pitstop eingelegt haben. Allerdings halte ich es für sehr plausibel, dass Ulrike hier diejenige war, die "musste" und der Täter einfach im Auto gewartet hat.


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14.01.2020 um 13:44
@Rick_Blaine

Ja, aber dieser Logik nach waere sie ja eben nicht rein in die Gaststube gegangen, um auf die Toilette zu gehen.

Zu den Indizien, dass sie den Moerder vorher schon kannte: Aus weiblicher Sicht waere es sehr ungewoehnlich, mit einem nicht weiter bekannten Mann nachts ausserhalb der Ortschaft durchs Gebuesch zu laufen und sich an einen Fluss zu setzen. Danach sieht es ja aus, wenn man davon ausgeht, dass das ihr Schrei war um ein Uhr nachts. Das Auto stand schon um halb elf da, und sie hat das E nur eine Stunde vor ihrem Tod genommen. Es sieht also nicht danach aus, dass sie zu diesem Zeitpunkt irgendwie benebelt war.

Es gibt es sicher, dass eine junge Frau sich mit einem ansonsten fremden Mann unterhaelt und mit ihm einen Kaffee trinkt oder sich mit ihm an einem oeffentlichen Ort aufhaelt. Seltener ist, dass sie bei ihm ins Auto steigt, aber auch das gibt es. Dann nachts irgendwo in unbekanntem Gebiet anhalten und sich durchs Gebuesch schlagen, dass habe ich allerdings noch nie gehoert.

Wenn ich mich an dieses Alter zurueckerinnere, so haette ich sicherlich jemandem vertraut, der zB ein Freund eines Freundes ist, auch wenn ich ihm vorher noch nie begegnet war. Ansonsten haette ich wahrscheinlich jemandem aus meiner Schule vertraut, oder sonst jemandem aus einer peer group, also zB jemandem aus meinem Semester.

Wie und wo haette sie denn ein Vertrauensverhaeltnis zu einem Mann aufbauen sollen, wenn man davon ausginge, dass er sie in Fortezza am Bahnhof angesprochen und aufgegabelt haette? Sie waren ja erst in Kiens, das sind nur wenige Kilometer. Unterwegs gibt es nur einige Gaststaetten, und die meisten davon sind sehr doerflich. Sie passte dort hin wie die Faust aufs Auge, und waere mE aufgefallen. Ansonsten kann man dort nur spazierengehen, wobei sie im Ort mE wiederum aufgefallen waere, und ausserhalb in der Pampa waere auch eher ungewoehnlich fuer eine Frau mit einem Mann, den sie eigentlich nicht kennt.


@schluesselbund

Dann kannte sie das vielleicht aus Oesterreich, und hat es einfach mal versucht. Du hast Recht, der Fahrer haette genausogut reingehen koennen, um etwas zu essen zu kaufen.


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15.01.2020 um 02:13
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Wie und wo haette sie denn ein Vertrauensverhaeltnis zu einem Mann aufbauen sollen
Gleiche Frage zu dem "Bekannten" aus Innsbruck oder dem Pustertal. Die Polizei hat hier ja recherchiert und nichts gefunden. Niemand wusste von irgendeinem solchen Bekannten von Ulrike. Nichts deutete darauf hin, dass sie einen solchen hatte.

An dem Punkt kann man in ein paar Jahren noch bleiben, man kommt hier nicht weiter.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

15.01.2020 um 04:38
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Gleiche Frage zu dem "Bekannten" aus Innsbruck oder dem Pustertal. Die Polizei hat hier ja recherchiert und nichts gefunden.
Nach diesem Bekannten recherchieren gleich der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Zumal man Graz auch mit einbeziehen sollte. Genau weil man nichts gefunden hat wandten sich die italienischen Ermittle an die österreichische Telefongesellschaft um die Verbindungstaten rund um den Bahnhof Innsbruck zu erlangen. Wie wir Wissen scheiterte dieses Unterfangen. Wäre die Auswertung dieser Daten gelungen, wäre man einen Schritt weiter. Vielleicht mit neu Ermittlungsansätze.

Da scheint es nur schwer verständlich, warum die italienischen Ermittler ein paar Jahre später keinen neuen Anlauf nahmen als sich die Datenspeicherung und Austausch zwischen den Staaten liberalisierten.

Ich bleibe dabei Täter und Opfer haben sich gekannt.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Es gibt es sicher, dass eine junge Frau sich mit einem ansonsten fremden Mann unterhaelt und mit ihm einen Kaffee trinkt oder sich mit ihm an einem oeffentlichen Ort aufhaelt. Seltener ist, dass sie bei ihm ins Auto steigt, aber auch das gibt es. Dann nachts irgendwo in unbekanntem Gebiet anhalten und sich durchs Gebuesch schlagen, dass habe ich allerdings noch nie gehoert.
Und schliesse mich der Meinung an.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

15.01.2020 um 18:43
Auf jeden Fall vertraute sie ihm, ob sie sich gut oder generell kannten, schwer zu sagen. Kommt drauf an, was Ulrike für ein Typ war. Vielleicht reichte es auch einfach nur aus, ihn sympathisch zu finden um sich ihm anzuschließen.Manche Menschen sind da sehr offen und andere eher zögerlich oder vorsichtig.


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15.01.2020 um 22:08
@Rick_Blaine

Also ich kann mir eher vorstellen, dass einer ihrer Bekannten durchs Raster fiel und nicht ueberprueft wurde, als dass sie in Fortezza am Bahnhof einen Fremden traf, bei ihm ins Auto stieg, und dann 25km spaeter schon so viel Vertrauen zu ihm hatte, dass sie ausserhalb der Ortschaft in Dunkeln durchs Gebuesch runter zum Fluss mit ihm ging, dort BTM konsumierte (in dieser Reihenfolge) und dann zweieinhalb Stunden mit ihm verweilte.

Wurde eigentlich ein flaechendeckender DNS Test ihres Bekanntenkreises durchgefuehrt?

Und sind umfassendere Untersuchungen der DNS in Italien legal, wie zB die Bestimmung des Herkunftslandes? Das ist technisch heute kein Problem, solche Tests kann man auf freiwilliger Basis im Internet bestellen. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass es in Oesterreich legal ist, das kam glaube ich beim Fall Heilbronner Phantom einmal zur Sprache. Es hat in den USA Faelle gegeben, bei denen die Polizei DNS bei solchen kommerziellen Anbietern in die Datenbank eingespeist hat, und auf diese Weise Verwandte des Taeters gefunden hat. Wenn er wirklich aus dem Pustertal kommen sollte, dann wuerde es mich nicht wundern, wenn man auf diese Weise Verwandte finden koennte. In diesem laendlichen Bereich waere das doch sehr wahrscheinlich.

Der Bekanntenkreis ist in diesem Alter meiner Erfahrung nach sehr gross, und nicht immer allen ersichtlich. Und Muetter wissen auch nicht immer alles.


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16.01.2020 um 02:55
Dieser Fall wird vielleicht nie geklärt werden. Ich bin aus Graz und kannte sie bzw den Freundeskreis. Als wir es aus der Zeitung erfahren haben, hat es alle ausgehängt. Alle! Unser ganzes Leben wurde mit einem Schlag anders und viele fanden nur Drogen als den besten Weg. Deshalb auch roter Mohn - vielleicht eine Anspielung auf das Leben danach.
Die meisten Menschen von damals leben auch gar nicht mehr.


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16.01.2020 um 04:16
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Und sind umfassendere Untersuchungen der DNS in Italien legal
Die Frage ist wohl noch nicht abschliessend juristisch geklärt, aber es gab 2010 einen sehr spektakulären Mord an einem Mädchen in der Nähe von Bergamo. Die zuständige Staatsanwältin verursachte daraufhin den bisher in Italien spektakulärsten Fall von Massengentests. Tausende DNA Proben aller möglichen Leute wurden genommen und untersucht und es begann eine extrem aufwändige Suche, die auch familiäre DNA Untersuchungen beinhaltete. Tatsächlich erstellte die Staatsanwaltschaft einen Familienstammbaum einer Familie bis 1716 und versuchte so alle möglichen Verwandte des Täters, von dem man die DNA hatte, zu finden. Es wurde unglaublich viel versucht, lange verstorbene Leichen wurden exhumiert, um weitere DNA zu finden usw. Und nach mehreren Jahren wurde man schliesslich fündig: man fand über unglaublich viele Umwege die DNA der Mutter des Tatverdächtigen, und dadurch schliesslich den Tatverdächtigen selbst. Es war die umfangreichste DNA Untersuchung in der italienischen Justizgeschichte. Natürlich erhoben die Verteidiger schliesslich Klagen bis vor das italienische Verfassungsgericht gegen diese Untersuchungen.

Rechtlich scheint es also durchaus möglich, aber der Aufwand ist immens, teuer und sehr langwierig. Offensichtlich hat die italienische Justiz in Ulrikes Fall keine Ermittlungen in diesem Umfang versucht. Auch andere Aspekte dieses Falls sind atemberaubend, so wurden 15000 Handy-Anschlüsse überprüft und so weiter. Ein sehr faszinierender Fall, der am Ende nur durch die unglaubliche Hartnäckigkeit der Staatsanwältin gelöst werden konnte. Der Täter wurde schuldig gesprochen und das Urteil 2017 vom Revisionsgericht bestätigt.

Mir ist kein vergleichbarer Fall in Italien bekannt. Es ist schade, denn in Ulrikes Fall könnte man so vielleicht wirklich weiterkommen.


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