Mord an Ulrike R. (Streetparade)
03.01.2020 um 02:47sundra schrieb:Aber ist es nicht eher so, dass man bei der Überprüfung alles abfragt. xy, Vater oder Mutter, haben einen solchen Wagen. Der Wagen wurde aber an dem Wochenende ausgeliehen von dem Sohn. Dann würde man doch als Ermittler der Frage nachgehen, was der Sohn an dem Wochenende gemacht hat und wo er mit dem Wagen war und dazu evtl. noch Zeugen befragen. Ist das nicht das normale Prozedere? Alle die, die kein Alibi haben, rücken damit in den engeren Kreis der möglichen Verdächtigen. Das so etwas viel Arbeit bedeutet ist klar, aber der Handlungsablauf wird doch sicher nicht ausgespart, nur weil der Fahrzeughalter nicht zum Täterbild passt, das kann ich mir nur schwer vorstellen, wenn man sorgfältig arbeitet.Nein. Der Aufwand wäre viel zu gross. In unserem Beispiel hätten wir vielleicht 500 solche Fiats im Pustertal zugelassen und noch einmal 100 auf ältere Frauen zugelassene Fiats. Hier nun jede zu fragen, ob sie einen Sohn hat der auch noch das Fahrzeug fährt... nein, ohne Anhaltspunkt dazu ist das ein Schritt, den die Polizei nicht mehr gehen wird. Und eine Rechtsgrundlage hat sie dafür auch nicht. Sonst könnte sie ja gleich jeden Fiat Halter in ganz Italien befragen, wie soll das personell geschafft werden?
Sillyrama schrieb:Wieso gibt es keine Zeugen?
Sillyrama schrieb:Wieso wurde sie nicht gesehen???
Sillyrama schrieb:Es sind keinerlei Zeugenaussagen bekannt, vermutlich gibt es also keine Zeugen. So einen Mord an einer 19jährigen nimmt man doch wahr.... Lag es an der Zeugensuche damals, weil nicht zielführend waren (zu spät, nicht intensiv genug)?Das ist eben so. Es gibt viel weniger Zeugen als man annimmt. Gesehen werden haben den Fiat vermutlich einige Autofahrer mehr, aber nicht registriert! Genauso mit Ulrike am Bahnhof. Eine junge Frau mit Gepäck am Bahnhof... das passt genau in das zu erwartende Bild und daher registriert man das nicht. Erinnerst Du Dich heute noch an eine junge Frau mit Rucksack, am Flughafen in Wien als Du letztens geflogen bist? Wohl kaum. Ein Auto gehört auf einen Parkplatz, eine Reisende mit Rucksack an einen Bahnhof... für den Beobachter ist das normal und er speichert die Beobachtung nicht. Nur Ungewöhnliches speichert man, wenn überhaupt.
Frage also: Kann man anhand der nichtvorhanden Zeugenaussagen Rückschlüsse ziehen?
Sillyrama schrieb:Warum wurde der zu der Zeit anscheinend nicht gesehen?Siehe oben.
Sillyrama schrieb:Ist Ulrike dort lang gewandert und erst nach dem Kekskauf auf den Täter gestoßen? ....naja, es gibt schon Menschen, die sogar nachts lieber gehen anstatt irgendwo in einem Kaff herumhängen zu müssen, gerade auch wenn man emotional schon bisschen runter ist, wenn alles (die Reise) schief gelaufen ist. Aber so weit weg vom Ziel und wusste sie überhaupt wo entlang???Auch das ist hier schon ausführlich diskutiert worden. Es macht sehr wenig Sinn anzunehmen, dass Ulrike ziellos durch Kiens gewandert ist und dann erst von ihrem Mörder aufgenommen wurde. Denn sie musste ja erst einmal nach Kiens kommen. Denkbar ist zwar, dass ein erster Autofahrer sie bis dorthin mitnahm, ein zweiter -der Mörder- dann von dort, aber hier wäre anzunehmen, dass der erste sich meldet. Aber auch das ist alles schon diskutiert.
War Ulrike dem Täter bereits begegnet, ist vielleicht ausgestiegen ("ähm, hier muss ich hin") und der Kekskauf war so eine Aktion auf Grund von komischem Gefühl, mal kurz unter Menschen zu kommen, die waren ihr jedoch fremd und sie ist dann wieder rausgegangen, der Täter hat sie wieder aufgegabelt.... Wirft man sich dann noch ne Droge ein 1 Stunde vor dem Tod?
b) etwas wahrscheinlicher: oder man war, wie so oft hier schon angenommen, wirklich bereits zusammen unterwegs....
Sillyrama schrieb:Hinten lehne ich mich an und kann so tun, als würde ich schlafen.Nicht nur so tun. Erinnern wir uns: Ulrike war wahrscheinlich sehr müde, daher ist denkbar, dass sie freiwillig lieber hinten auf der Bank sitzen wollte um auf der erwarteten längeren Fahrt ein wenig dösen oder schlafen zu können. Letztlich werden wir es nie erfahren ob sie vorn oder hinten sass, aber für beides gibt es Erklärungen.
Was die anderen Zeiten angeht ist es eben so: es gibt einfach keine Zeugen. Vermutlich hielt sie sich am Hbf in Innsbruck auf bis sie in den Zug nach Italien stieg, und vermutlich hielt sie sich in der Umgebung des Bahnhofs auf, an dem sie den Zug verlassen hat, bis sie einen Fahrer fand. Dies ist das plausibelste Szenario, daher wird man sich daran orientieren wenn man keine anderen Anhaltspunkte hat. Mehr kann der beste Detektiv nicht tun.