@Rick_Blaine und
@alle: hier noch einen Haufen Gedanken...
Naja, für mich gibt es noch einen Aspekt, der ne große Rolle spielt. Es ist die Zeitspanne zwischen Bankabhebung am Bahnhof in Innsbruck 17.24 Uhr (Quelle XY 1999) und Ulrikes Auftauchen in der Gastwirtschaft in Kiens/Ehrenburg gegen ca. 22Uhr (Quelle XY 1999). Die Frage, finde ich mittlerweile interessanter als das ewige, warum Ulrike den Zug verpasst oder bewusst nicht genommen hat.
Die 1. offene Zeitspanne (meine Gedanken sind natürlich nix neues, tauchen immer wieder im Thread auf) Wir kennen nicht die Fahrpläne von damals. Laut OEBB derzeit ca. 1Stunde25min bis Franzenfeste. (Wir wissen ja nicht, ob Ulrike von Innsbruck aus mit dem Zug oder einem Auto weitergefahren ist. Und wir wissen auch nicht, ob sie in Franzenfeste wenn mit Zug unterwegs, dann da überhaupt ausgestiegen ist. usw.)
Die große Frage ist,
wie hat Ulrike die Zeit verbracht zw. 17.24 und ca. 22 Uhr, in der sie weder in Auto oder Bahn saß?
a) weiter trampen (Innsbruck oder auch ggf. von z.B. Franzenfeste (= Theorie: in falschen Zug gestiegen): Stand sie an einer Straße, um zu trampen, gäb es ggf. Ansätze, wo sie hätte stehen müssen. Eine Tramperin ist auffällig. Das ist Sinn des trampens und eigentlich Idealzustand, wenn man Zeugen sucht. Wieso gibt es keine Zeugen?
b) Wartezeiten in der Nähe von Bahnhöfen:
Ulrike hat sich die Zeit vertrieben (in Innsbruck), weil sie später mit dem Zug weitergefahren ist:
Blieb Ulrike im Bahnhofsgebäude sitzen? Saß Ulrike in einem Café in der Nähe? Lag oder saß Ulrike in einem Park? Schlenderte Ulrike um den Bahnhof herum oder durch die Straßen?
Ist es normal, dass sie anscheinend Niemand wahrgenommen hat? Oder: Wieso wurde sie nicht gesehen???
(Jetzt gibt es nun noch die Rucksackabgabetheorie (mit großem Fragezeichen):
D.h. untergeordnete Frage: Wann gebe ich einen Rucksack ab? Also ich gebe ab, wenn ich ne Gehstrecke vor mir habe und eher, wenn ich durch Geschäfte schlendere. Ich gebe meinen Rucksack nicht ab, wenn ich mich müde bis ins nächste Café schleppe oder wenn ich nur ein Nickerchen im Park neben dem Bahnhof machen will. Aber Urlike kann das natürlich anders gesehen haben. )
Oder falls sie relativ zeitnah weiter gefahren ist, was hat sie beispielsweise in Franzenfeste dann gemacht?
Es sind keinerlei Zeugenaussagen bekannt, vermutlich gibt es also keine Zeugen. So einen Mord an einer 19jährigen nimmt man doch wahr.... Lag es an der Zeugensuche damals, weil nicht zielführend waren (zu spät, nicht intensiv genug)?
Frage also: Kann man anhand der nichtvorhanden Zeugenaussagen Rückschlüsse ziehen? c) Oder besuchte Ulrike Jemanden in der Nähe (Innsbruck oder Franzenfeste oder in ?)?
Hatte Ulrike ein Adressbuch oder Kalender mit Adressliste dabei, denn dann kann es eine Bekanntschaft gewesen sein, die nichts mit der Streetparade zu tun hatte. Die Ermittler haben ganz bestimmt in Ulrikes Freundeskreis gegraben. Aber im Zeitalter ohne Handy und Internet waren die Kontakte meistens nur im eigenen Adressbuch zu finden.
Aber auch hier hätte sie ggf. wahrscheinlich öffentliche Verkehrsmittel genutzt, um z.B. zu einer Bekanntschaft oder einem Treffpunkt z.B. in Innsbruck zu kommen. (Anmerkung: ....es ist wirklich schade, dass die Telefonzellendaten nicht ausgewertet werden dürften!)
2.) Dann gibt es die zweite interessante Zeitspanne, nämlich nach der Gastwirtschaft in Kiens gegen ca. 22Uhr und ca. 23.30 Uhr Parkbucht.
1,5km mit dem Auto ist eine Sache von wenigen Minuten.
D.h. die Zeitspanne des dort stehenden offenen PKW wird sich noch weiter erhöhen. Interessant wäre auch: stand der PKW denn z.B. um 22:15Uhr dort auch schon offen herum? Zwischen 22Uhr und 23.30 Uhr werden dort doch noch andere Autos langefahren sein. Warum wurde der zu der Zeit anscheinend nicht gesehen?
a) bisschen unwahrscheinlicher, aber dennoch möglich:
Ist Ulrike dort lang gewandert und erst nach dem Kekskauf auf den Täter gestoßen? ....naja, es gibt schon Menschen, die sogar nachts lieber gehen anstatt irgendwo in einem Kaff herumhängen zu müssen, gerade auch wenn man emotional schon bisschen runter ist, wenn alles (die Reise) schief gelaufen ist. Aber so weit weg vom Ziel und wusste sie überhaupt wo entlang???
War Ulrike dem Täter bereits begegnet, ist vielleicht ausgestiegen ("ähm, hier muss ich hin") und der Kekskauf war so eine Aktion auf Grund von komischem Gefühl, mal kurz unter Menschen zu kommen, die waren ihr jedoch fremd und sie ist dann wieder rausgegangen, der Täter hat sie wieder aufgegabelt.... Wirft man sich dann noch ne Droge ein 1 Stunde vor dem Tod?
b) etwas wahrscheinlicher: oder man war, wie so oft hier schon angenommen, wirklich bereits zusammen unterwegs....
Zwei allgemeine Gedanken noch:
- Autotür hinten stand offen:
Rick_Blaine schrieb:Es ist nicht bekannt, ob es sich um einen oder gar mehrere Täter handelt, allerdings liegt nahe, dass es nur einer gewesen ist.
Ich tendiere auch zu einem Täter trotz hinterer Autotür. Warum? Weil es ungewöhnlich ist, dass zwei so ausrasten... und auch dass ein Mitwisser so lange durchhält. Das wäre zwar auch möglich, aber ich weiß nicht warum, aber für mich ist es auch eher ein Täter.
Nochmal die hintere offene Autotür: Was kann das bedeuten?
Entweder hat der Täter noch was aus dem Auto geholt, was hinten auf der Rückbank stand. Oder Ulrike saß tatsächlich hinten.
Also ich als Frau steige definitiv vorne ein, ggf. der Platz ist frei, wenn ich den Mann toll finde! Ich kann nicht sagen, warum, aber das ist einfach so. Da würde ich mich nie hinten reinsetzen. Ich will dann, dass der mich wahrnimmt, ich will auf einer Ebene sein. Keine Ahnung. Ist so.
Heißt das im Umkehrschluss, dass ich mich hinten reinsetze, wenn mir der Mann nicht ganz geheuer ist? Vielleicht ja. Doch natürlich. (Voraussetzung natürlich, dass hinten Türen sind.)
Es gibt aber noch den Grund, dass ich hinten sitze, nämlich wenn ich eigentlich meine Ruhe haben will. Hinten lehne ich mich an und kann so tun, als würde ich schlafen.
Bringen uns meine Überlegungen was? Keine Ahnung.
- Einwurf der Droge 1 Stunde vor dem Tod: (Ich gehe jetzt mal von Freiwilligkeit aus)
wahrscheinlich saßen sie da also schon am Ufer. Irgendwer schrieb hier, dass sie sich niemals ne Droge einwerfen würde, wenn ihr ein männlicher Begleiter unheimlich oder sehr fremd ist und schon gar nicht beim Trampen irgendwo am Arsch der Welt. Diesen Gedankengang kann ich gut nachvollziehen.
Wobei ich auch junge Frauen kenne, die das über Bord werfen. Die manche Warnsignale nicht wahrhaben wollen. Oder sich vielleicht gerade deshalb was einwerfen, um sich das Gefühl zu vertreiben, obwohl es verdammt dumm ist.
- der Schrei:
Rick_Blaine schrieb:Tatsächlich gibt es nur zwei relevante Zeugenaussagen für das Tatgeschehen: die Sichtungen des mysteriösen Fiat, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zur Tat gehören und der Schrei, den ein Zeuge gehört haben will. Die zeitliche Diskrepanz zwischen beidem lassen eventuell auf einen anfangs einvernehmlichen Aufenthalt an der Rienz schliessen.
Der Schrei passt zwar, aber gibt es nicht so oft im Nachhinein gehörte Schrei? Es ist doch typisch, dass wenn man von einem Verbrechen im Nachhinein erfährt, glaubt, etwas wahrgenommen zu haben. Ich würde nicht zu viel auf die Schreiuhrzeit geben. Aber nun gut, wenn Ulrike schon früher tot war, saß der Täter ewig lange noch dort. Wenn man den Schrei einbaut, schien es zunächst friedlich und einvernehmlich dort zugegangen zu sein.
Mehr fällt mir derzeit nicht ein.