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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

1.502 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Österreich, Aktenzeichen, August ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 01:20
@blaomat

Die Leiche war halb entkleidet, was mir eher nach einem maennlichen Taeter und einem Sexualmord aussieht.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 01:48
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Ich glaube, da saß ein Mensch, der seine poetische Kreation besonders gelungen fand und die gerne öffentlich machen wollte, sich selbst ein kleines Denkmal setzen und dem Tod von Ulrike R. noch was Mystisches draufzusetzen...
Könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.
Warum sollte ein Mittäter/ Mitwisser/ Zeuge o Ä sich durch das schreiben und veröffentlichen eines solchen Haikus 'offenbaren' - dabei aber dann doch sehr nebulös bleiben - anstatt zur Polizei zu gehen und dort auszusagen, was man über die Tat/den Täter weiß?

Dadurch, dass wir hier im Forum uns darüber austauschen, hat der Verfasser erreicht, was m E eine seiner Intentionen gewesen sein wird:
Aufmerksamkeit erregen bzw 'wahrgenommen werden'.
Dass solche Personen im 'real life' häufig eher wenig (guten/positiven) Kontakt zu ihren Mitmenschen haben, würde ich so unterschreiben, für viele Leute bietet das Internet eine Plattform, in der sie anders auftreten können, als sie tatsächlich sind.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Die Leiche war halb entkleidet, was mir eher nach einem maennlichen Taeter und einem Sexualmord aussieht.
Gehe eigentlich auch am ehesten von einem sexuellen Motiv aus.
Aber nur mal rein theoretisch gedacht:
Bei Ulrike wurden keine Spuren gefunden, die auf eine Vergewaltigung hindeuten würden, könnte es also nicht auch sein, dass sie (bzw ihre Leiche) entkleidet wurde, um es nach einem Sexualmord aussehen zu lassen?
Dass die Leiche nur halb bekleidet war, würde sich auch in diese These einfügen lassen: Der Täter hat festgestellt, dass es doch gar nicht so leicht ist, einen toten Körper zu entkleiden, gerade dann nicht, wenn die Leichenstarre eingesetzt hat.
Bedeutet nicht, dass ich davon ausgehe, dass es tatsächlich so abgelaufen ist, aber man kann ja durchaus mal in verschiedene Richtungen überlegen.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 02:51
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:und mir fiel jedes Mal dabei auf, dass dieser Bahnhof so komplett tot ist.
Ja, und genau deshalb gibt es keine Zeugen, die gesehen haben wir Ulrike mit ihrem Mörder zusammentraf, der im oder vor dem Bahnhof ihr eine Mitfahrgelegenheit angeboten hat. Geht doch.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Am Brenner? Hier koennte ich mir vorstellen, dass sie nicht weiter aufgefallen waere, denn dort herrscht Durchgangsbetrieb.
Am Brenner steigt so gut wie niemand aus dem Zug, der Bahnhof dient mehr oder weniger nur dem Umspannen von FS Lokomotiven auf ÖBB, zumindest damals, als ich auch noch öfter auf dieser Strecke unterwegs war. Ebenso wechseln in Brennero die Zugbegleiter, die österreichischen steigen aus und die italienischen steigen ein. Passagiere sieht man dort extrem selten. Dadurch, dass aber so viel Bahnpersonal dort herumläuft, läge es eher nahe, wenn man Ulrike dort gesehen hätte.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Sag ich doch. Dann ist der XY Film falsch. Aber das die XY Sendung manches (hier optisch) verdreht, hatten wir ja schon öfters.
So ist es. Da schon so oft darüber diskutiert wurde ist es wohl so, dass lange Zeit der Eindruck entstand, dass die hintere Tür offen war.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Man kommt in dem Fall nicht weiter. Und natürlich: an dem Punkt war der Thread schon vor Jahren.
Genau. Wenn jetzt wieder die Phantom-Party diskutiert wird, und auch noch ein Gangster-Pärchen erfunden wird, bei dem sie noch ihrem Freund hilft eine Tramperin zu vergewaltigen... dann ist das ein deutliches Zeichen, dass es in dem Thema an sich nicht mehr weitergeht.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 04:12
Ok, dann spielen wir mal kurz die "Zug verpasst Theorie" noch einmal durch. (Die realen Zugzeiten von damals wissen wir natürlich nicht mehr. Aber ungefähre Relationen.)
17.24 Bankautomat. Danach wäre direkt der eigentliche Anschlusszug gefahren, um noch irgendwie nach Graz zu kommen. Den hat sie verpasst und springt aus Versehen in einen Zug nach Verona, der über Brenner und Franzensfeste fährt...
D.h. sie müsste in der Zugverpasst-plus-Zugverwechselt-Theorie relativ zeitnah diesen falschen Zug genommen haben.

(Es fällt also die Rucksackabgabe an dem Kios flach. Die macht sowieso keinen Sinn, wenn sie nach Graz will. Denn da blieb keine Zeit, um großartig Zeit zu überbrücken.)

Man fährt von Innsbruck nach Franzensfeste ca. 1Stunde 20/25min --> Sagen wir also, Ulrike erreicht z.B. 19 Uhr Franzenfeste. Im Zug stellt sie fest, der ist falsch und steigt aus. Vielleicht rät ihr auch Jemand im Zug dort auszusteigen, weil es diese Querverbindungsbahn (Pusertalbahn und dannach Drautalbahn ... irgendwann kommt man in Villach oder Klagenfurt) gibt, mit der man über Stunden irgendwann wieder Kurs auf Graz nehmen könnte. Aber zeitlich kommt sie da nicht mehr bis nach Graz an dem Tag. Vielleicht wurde ihr das klar, als sie in Franzensfeste steht. Zurückfahren bis Innsbruck geht schon, aber bis Graz kommt sie trotzdem nicht mehr.
Vielleicht ist es auch ein simpler Grund, warum sie nicht zurückfährt, z.B. weil nicht genügend Bargeld,... Geldautomat geht vielleicht gerade nicht oder da ist gar keiner...
Jedenfalls steht sie in Franzensfeste und entschließt sich, keine Pustertalbahn zu nehmen.

Franzensfeste - Kiens: Der Routenplaner erzählt mir 24,4km Autoweg, 22min.
Also verbringt Ulrike ca. 2 Stunden 30min in Franzensfeste, um eine Mitfahrgelegenheit zu finden. (Ich lasse jetzt mal Szenarien weg, in denen sie Jemanden früher trifft und noch n Kaffee trinken geht, etc.)
Theoretisch hätte man also Ulrike 2 Stunden und 30min (vielleicht auch weniger) sehen können, wie sie an der Straße steht.
Kann natürlich möglich sein, wenn Franzensfeste so ein Kaff wie beschrieben ist.
(Wobei in so kleinen Ortschaften Fremde eher gesehen werden... hm... egal).

Nehmen wir also an, sie trifft um 21:30 endlich auf Jemanden, der ihr sagt, "ok, ich fahre dich".
Theoretisch hätte sich Ulrike hier darauf einstellen müssen, dass der die halbe Nacht fährt....denn bis Graz dauert das Stunden.

Ich mache mal weiter: Die beiden fahren los. Bereits ca. 20min später wird gehalten. Vielleicht will der Fahrer was holen oder auf Klo, vielleicht will Ulrike was zu essen kaufen. Sie steigt aus, holt Kekse. Der Fahrer betritt nicht die Gastwirtschaft.

1,5km später hält der Wagen an einer Parkbucht.
Der Wagen wird dort Stunden stehen! Sicher ist, dass der Wagen dort von 23:30-2:15 Uhr steht, anzunehmen ist, dass der Wagen bereits eine Stunde eher dort stand. Außerdem kann es sein, dass der Wagen auch nach 2:15 dort stand, denn es weiß ja Niemand, wann der Wagen weggefahren ist.

Nehmen wir jetzt mal an, der Ausstieg von Ulrike war friedlich und freiwillig. Der Fahrer überredet sie, dass man sich noch ne Runde an den Fluss setzt. Das zieht sich alles zeitlich in die Länge. Ulrike wirft sich noch ne Tablette ein. Irgendwann kippt die Situation. Der Täter wird zudringlich. Möglich ist, dass Ulrike langsam mal weiterfahren wollte, schließlich will sie noch nach Graz... Der Täter dreht im Rausch völlig durch. Die Situation eskaliert....

Ok, so weit diese zunächst einvernehmliche Version.
Was mich stört: man hat anscheinend die Ruhe weg... man wirft sich vor so einer Autostrecke noch ne Droge ein.
Andererseits Ulrike hat zu dem Zeitpunkt nicht mehr so richtig die Chance, den ganzen Plan dieser "Nachtfahrt" abzubrechen.
Aber warum steigt sie um 21:30 Uhr überhaupt noch ein? Gegenfrage: was wäre ihr übrig geblieben? Was hätte ich gemacht? Ich habe auch schon Nächte auf kalten Bahnhöfen verbracht. Ich glaube, ich hätte mich irgendwann damit abgefunden und mich in eine Ecke gesetzt und gesagt, der erste Zug am Morgen ist meiner. Aber nachts trampen.... ja doch schon, aber keine so lange Strecke. Aber ne Teilstrecke nachts trampen, um in der nächsten kalten dunklen Ecke im Irgendwo weiterzuwarten, ist auch blöd.

So weit meine Überlegungen. Ich lasse mir das jetzt weiter durch den Kopf gehen...


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 04:27
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:(Es fällt also die Rucksackabgabe an dem Kios flach. Die macht sowieso keinen Sinn, wenn sie nach Graz will. Denn da blieb keine Zeit, um großartig Zeit zu überbrücken.)
Ja, und die Rucksackabgabe steht auch m.W. nicht fest.

Zum Rest: So kann es gewesen sein. Interessant ist dabei aber schon die Ecstasy-Einnahme. Sie kann darauf hindeuten, dass Ulrike und der Täter sich durchaus gut verstanden haben. Und daher eventuell bereits vor dem Besuch der Gastwirtschaft in Kiens eine Zeit lang gechillt haben. Das würde bedeuten, man hat nicht unbedingt eine so lange Zeit im Bahnhof von Fortezza verbracht.

In der Hinsicht ist der Ablauf flexibel, aber das Endergebnis wird nicht anders. Die Drogeneinnahme spricht dafür, dass wir es hier nicht mit dem "klassischen" Anhaltermord zu tun haben, bei dem der Mord relativ zeitnah am Beginn der gemeinsamen Fahrt steht.

Das Treffen der beiden kann, wie beschrieben, an drei Stellen stattgefunden haben: Bereits im Zug, als ein freundlicher Mitfahrer Ulrike, die in Panik gerät, weil sie nach Italien unterwegs ist, beruhigt und sagt, keine Angst, mein Auto steht am Bahnhof, es fährt zwar kein Zug nach Österreich in den nächsten Stunden, aber ich bleibe bei Dir, wir chillen ein wenig, ich pass auf, dass Dir nichts passiert...

Oder man trifft sich vor dem Bahnhof, mit ähnlichem Ablauf...

Oder sie geht die 100m vom Bahnhof (in welchem sogar eine Bahnpolizeiwache ist) bis zur Hauptstrasse, der SS 12, und wird dort von einem freundlichen Fahrer aufgegriffen...

Der Punkt ist einfach, sie braucht nicht unbedingt lange in diesem winzigen Kaff herumgestanden haben, so dass andere sie gesehen - und sich an sie erinnert - hätten.

Gleiches gilt freilich wenn sie am nächsten Halt, im grösseren Brixen/Bressanone ausgestiegen wäre (m.E. die wahrscheinlichere Variante, nicht jeder Zug hielt in Franzensfeste/Fortezza).

Sie hätte gar bis Bozen/Bolzano fahren können, und zeitlich wäre der Ablauf immer noch durchaus möglich. In Bozen wäre es noch unwahrscheinlicher, dass jemand sich an sie erinnern könnte. Fahrzeit per PKW von Bozen nach Kiens ist 51 Minuten.


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04.01.2020 um 04:39
Ok, wenn sie länger im Italienzug saß, verringert sich natürlich die "Warte-Cill"zeit.

Aber ich geh jetzt nochmal zurück zu der Überlegung an sich. Was mich an der Theorie, dass die sich zunächst gut verstanden haben, stört: sie will noch bis Graz. Die beiden chillen aber erstmal ne Runde. Ja ok, vielleicht habe sie sich sogar vor der Gastwirtschaft die Pille eingeworfen. Dann hält der Typ an einer dunklen Parkbucht und geht mit ihr an den Fluss. Spätestens hier ist doch klar, worauf das hinausläuft.
Wenn sie wirklich noch nach Graz will, würde zumindest ich hier ziemlich schnell ins Zweifeln kommen, ob das noch was wird... Meine Einvernehmlichkeit würde ziemlich schnell sich auflösen.
Das kann sogar zu seinem Ausrasten geführt haben. Aber in Deiner Theorie sitzen die Beiden noch ne ganze Weile friedlich am Ufer.

Apropo Pille einwerfen: hieß es nicht, 1 Stunde vor dem Tod hätte sie die genommen? (Sorry, ich kann um die Uhrzeit keine Quellen mehr suchen.) Wenn es wirklich den Schrei gab, dann hat sie erst um 0 Uhr die eingeworfen.


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04.01.2020 um 04:45
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Wenn sie wirklich noch nach Graz will, würde zumindest ich hier ziemlich schnell ins Zweifeln kommen, ob das noch was wird... Meine Einvernehmlichkeit würde ziemlich schnell sich auflösen.
Das kann sogar zu seinem Ausrasten geführt haben. Aber in Deiner Theorie sitzen die Beiden noch ne ganze Weile friedlich am Ufer.

Apropo Pille einwerfen: hieß es nicht, 1 Stunde vor dem Tod hätte sie die genommen? (Sorry, ich kann um die Uhrzeit keine Quellen mehr suchen.) Wenn es wirklich den Schrei gab, dann hat sie erst um 0 Uhr die eingeworfen.
Die Frage ist, wann sie eingesehen hat, dass mit der Bahn in dieser Nacht keine Rückkehr nach Österreich möglich war. Vor langer Zeit haben wir hier im Thread einmal recherchiert, es fuhr zur gegebenen Zeit tatsächlich kein Zug mehr zurück nach Österreich. Sie hätte auf jeden Fall einige Stunden warten müssen und wäre auf jeden Fall erst sehr viel später in Innsbruck und in Graz gewesen. Und daher liegt es nahe, dass sie eine andere Gelegenheit wahrgenommen hat, von der sie dachte, schneller wieder nach Österreich zu gelangen: mit einem Auto.

Es kann sich aber sogar so abgespielt haben: Der freundliche Mitfahrer macht ihr auch klar, dass er nicht nach Graz fahren will und kann, er kommt aus dem Pustertal. Er bietet ihr aber an, sie dorthin mitzunehmen und morgen früh wieder zum Bahnhof zu bringen, zum ersten Zug nach Österreich. Da sie ihn eigentlich ganz sympathisch findet, und die Alternative ist, mutterseelenallein auf einem italienischen Bahnhof zu sitzen, sagt sie zu und fügt sich in diesen unvermeidlichen Zwangsaufenthalt. Besser gemeinsam chillen als allein am dunklen Bahnhof abhängen... leider eine am Ende fatale Entscheidung.

Es ist sogar denkbar, dass unser Täter anfangs genau das und nicht mehr wollte: der nette Held, der seine Nacht opfert um auf das verlorene Mädel aufzupassen... chillen... aber dann irgendwann sich dachte, na ja, wo wir uns eh so sympathisch sind, kann ich ihr ja auch mal an die Wäsche gehen...


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04.01.2020 um 08:08
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Es ist sogar denkbar, dass unser Täter anfangs genau das und nicht mehr wollte: der nette Held, der seine Nacht opfert um auf das verlorene Mädel aufzupassen... chillen... aber dann irgendwann sich dachte, na ja, wo wir uns eh so sympathisch sind, kann ich ihr ja auch mal an die Wäsche gehen...
Der Gedanke kam mir auch schon. Zuerst lief alles ganz normal ab, vllt. hat er ihre sympathische Art auch falsch gedeutet und dazu noch, wenn sie die Pille von ihm hatte, das Gefühl vertrauensvoll auf ihn einzugehen. Mir kommt aber gerade ein anderer Gedanke: Was ist, wenn beide was genommen haben und erstmal ans Wasser gefahren sind um zu chillen,wurde ja nicht selten gemacht in der damaligen Zeit Natur und Drogen in Kombi. Bis dann alles eskaliert ist. Er realisierte, was passiert ist und blieb noch eine ganze Weile an der Stelle. Du hattest das glaube ich mal hier als Nachtatverhalten o.s.ä. formuliert. Er könnte aber auch schon einige Pillen mehr intus gehabt haben und die Stimmung schlug plötzlich um. Das sie z. Teil entkleidet war passt mMn zu einer versuchten Vergewaltigung ( ich meine mal gelesen zu haben, dass ein erhöhter Konsum von E. sexuell anregend ist.Hab zwar nur etwas über Liquid E. gefunden, aber die Wirkstoffe bzw. Wirkung könnte ähnlich sein.
Liquid Ecstasy Das flüssige Ecstasy, auch GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) genannt, wirkt unter anderem angstlösend, euphorisierend, antidepressiv und sexuell stimulierend.

Text von mir hervorgehoben.

wobei sie sich heftig wehrte (fand man nicht Spuren unter den Nägeln?) und schrie. Das war um 1:00. In der Gegend um 1:00 ist es sicher sehr ruhig. Der Täter geriet in Panik oder durch möglichen erhöhten Drogenkonsum in Rage und erschlug sie. Da er sie eigentlich sympathisch gefunden und gar nicht geplant hatte sie zu töten, blieb er noch eine ganze Weile bei der Leiche, deswegen stand der Fiat solange dort.


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04.01.2020 um 08:12
Das ist durchaus denkbar. Ich hatte damals auch erwähnt, dass er vielleicht nicht allein lebte und nun seine verschmutzte und evtl. nasse Kleidung erst einmal ein wenig in Ordnung bringen musste.


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04.01.2020 um 08:34
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Warum sollte ein Mittäter/ Mitwisser/ Zeuge o Ä sich durch das schreiben und veröffentlichen eines solchen Haikus 'offenbaren' - dabei aber dann doch sehr nebulös bleiben - anstatt zur Polizei zu gehen und dort auszusagen, was man über die Tat/den Täter weiß?
Vielleicht weil er nicht der Mitwisser, sondern selbst der Täter ist.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Dadurch, dass wir hier im Forum uns darüber austauschen, hat der Verfasser erreicht, was m E eine seiner Intentionen gewesen sein wird:
Aufmerksamkeit erregen bzw 'wahrgenommen werden'.
Das hat er in dem Moment schon erreicht, wo er den Zettel am Kreuz angebracht hat. Sich bewusst, dass entweder die Polizei ihn findet, was ja auch so war oder irgendjemand und ihn dann zur Polizei bringt. Ich gehe davon aus, dass er anschließend in Selbstmitleid suhlte und die Tat bereute. Vielleicht wollte er sich damit selbst seiner Schuld freisprechen, indem er der Welt mitteilt, wie sehr er leidet. Bevor das jetzt falsch verstanden wird: nein, ich habe kein Mitleid mit dem Täter, versuche nur den Grund des Schreibens zu entschlüsseln, wovon ich ausgehe, dass das Schreiben vom Täter ist.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Bei Ulrike wurden keine Spuren gefunden, die auf eine Vergewaltigung hindeuten würden, könnte es also nicht auch sein, dass sie (bzw ihre Leiche) entkleidet wurde, um es nach einem Sexualmord aussehen zu lassen?
Denke schon, dass er das vorhatte, der Schrei dann aber zur Eskalation führte und er sie erschlug. Durch das längere Verbleiben am Tatort realisierte er die Tat. Eine Vergewaltigung nach der Tötung fand nicht statt, weil er sie ja eigentlich sympathisch fand und die Reue einsetzte.
Mir kam aber noch ein anderer Gedanke, wenn auch etwas weit hergeholt: Könnte er nicht versucht haben, den Leichnam zu beseitigen, vllt. auch mit Hilfe und dafür stand die Autotür auf, um bei der Beseitigung den Leichnam schnell in den Wagen zu hieven. Weiß nicht, wie groß oder klein der Kofferraum eines Fiats ist, denke eher klein.


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04.01.2020 um 10:29
Da steigt Ulrike in Innsbruck in einem falschen Zug. Im Süd Tirol an einem Bahnhof angekommen, begegnet sie zufällig einem Typen, welcher ihr auch noch sympathisch war, und man beschloss ins Bustertal zufahren. Letztlich gelangte man an zu dieser Parkbucht. Um an der Rienz zu Chillen. Auch wenn alles schlüssig scheint, so weiss ich nicht recht was ich von der These halten soll.


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04.01.2020 um 13:25
@schluesselbund
so gehts mir auch ... bei dem Szenarium

@Rick_Blaine
Du meintest doch, dass früher hier im Thread die Rückfahrmöglichkeiten besprochen/recherchiert wurden.
Ich habe vor paar Tagen ja Einiges der früheren Seiten gelesen. Ich meine nicht, dass rauskam, dass es zu spät zur Rückfahrt nach Innsbruck war. (Laut heutiger Situation ist es überhaupt kein Problem nach 19 Uhr zurückfahren...) Was allerdings klar gewesen sein dürfte, von Innsbruck wäre sie dann nicht mehr nach Graz gekommen. Heute und damals, denn dafür wäre es zu spät gewesen.
Ok, aber wie Du es 4:45 Uhr weiter erklärt hast, dass sich ein halbwegs sympatischer Mann angeboten hat. So in etwa: "Du ich fahre Dich morgen ganz früh zurück...ich muss sowieso wieder nach Innsbruck...und Du musst nicht auf dem einsamen Bahnhof herumhängen." Darauf hätte auch ich mich vielleicht sogar eingelassen in dem Alter.

So ein Szenarium kann ich mir schon halbwegs vorstellen. Es ging also nicht mehr darum, dass er sie stundenlang nach Graz fährt. Deshalb hatte man auch Zeit an dem Abend.

Aber dass die Spontanbegegnung gleich so eine Vertrautheit auslöst, selbst wenn der Typ sympatisch war, dass fällt mir echt schwer, hier mit meinem Vorstellungsvermögen nachzukommen. Bei Dir in Deiner Version hält der Wagen und man setzt sich in dieser lauen Sommernacht sogar zusammen ans Ufer. Man chillt, wirft sich zusammen was ein.
Die Situation kippt erst, als klar wird, dass der Typ sich mehr versprochen hat und es ihr zu viel wird. In Deinem Szenarium ist ihm die Situation aus dem Ruder gelaufen, er hatte nicht wirklich vor, ihr was anzutun.

Ok, soweit komme ich mit. Und ich käme auch grundsätzlich mit, wenn die Beiden zuvor zusammen auf einem Konzert sich begegnet wären, oder auf einer Fahrt (keine simple Zugfahrt sondern Reise), oder ne Party... Aber in Deiner Version sitzt sie im falschen Zug, bemerkt das Problem und in der misslichen Lage lernt sie einen jungen Mann kennen, der sympatisch wirkt und ihr Hilfe anbietet.

Da kann ich mir noch vorstellen, dass ich mit dem zusammen aussteige, dass wir sein Auto holen oder ich auf ihn warte. Wir haben noch 1-2 Stunden. Soweit komme ich noch mit....
Aber mich mit dem dann nachts auf ein romantisches am Ufer sitzen einlassen? Ja ok, an einem öffentlichen Platz. Aber durch so ein Gebüsch gehen/krauchen, an einer einsamen Landstrasse?
Gut, sie hatte ja keine andere Wahl mehr. Wir wissen nicht, wie sie reagiert hat.
Aber in Deiner Version sitzen die Beiden da zunächst noch einvernehmlich, (und sie werfen sich noch ne Pille ein.) Du begründest die Einvernehmlichkeit mit der Zeit: Es vergeht irrsinnig viel Zeit, bevor das Auto dort wieder verschwindet. Er ist nicht der kaltblütige Typ, denn dann hätte er sich nicht so viel Zeit gelassen. Er hätte zugesehen, da ganz schnell sich vom Acker zu machen.

In meiner Vorstellung ist der Platz bereits das Problem, wenn das Auto anhält. Da würden sich meine Alarmglocken anschalten. Da würde ich sofort bockig werden.

Frage: war das da am Ufer denn eine Stelle, wo öfters auch gerne einfach mal so saß? Oder ist das ein Bebüsch, wo man eher mal austreten geht. Gibt es andere schönere Stellen in unmittelbarer Nähe?

Fazit: also ich finde den Bogen von der Zug- oder Bahnhofsbekanntschaft hin zum entspannten romantischen Plätzchen schwierig. So schnell so viel Vertrautheit?

...was in Deinem Szenarium für mich vielleicht noch funktionieren könnte: er sagt ihr, dass er sie früh morgens nach Innsbruck zurückfährt. Sie ist zunächst froh, der Typ scheint nett und sympatisch zu sein, sie muss nicht am einsamen Bahnhof ausharren. Es ist noch nicht so spät. Er sagt, wenn sie schonmal da ist, könnte man ja bisschen ins Pustertal hineinfahren. Er zeigt ihr die Umgebung, die Zeit vergeht.... (@Rick_Blaine, so in etwas hast Du das Szenarium ja ausgemalt)
Vielleicht komme ich mit Deinem Szenarium besser klar, wenn von Anfang an klar ist, dass man sich später einen Schlafplatz sucht. Und dass von Anfang an klar ist, man schläft draußen. Das dürfte in ihrem Sinne gewesen sein. Bei der Vorstellung, sich die Nacht mit ner fremden Person um die Ohren schlagen zu müssen, fühlt man sich draußen sicherer als drinnen.
Er suggeriert ihr, dass es am Ufer schön und ruhig ist und morgens früh fährt er sie dann zurück nach Innsbruck...

Sie hatte ja ne Decke dabei. Er vielleicht auch. Vielleicht sogar ne Isomatte.... oder sowas.
Als er geht, nimmt er alles mit, sogar ihre Decke?

...Ich finde dieses erdachte Szenarium immer noch ein wenig seltsam.... weiß nicht.


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04.01.2020 um 13:57
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Aber ich halte auch nicht so viel davon, dass das Haiku vom Täter oder einer Mittäterin/Mittäter/Zeuge etc. stammt. Obwohl die Existenz dieses Haikus natürlich eine Tatsache ist.
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Ich glaube, da saß ein Mensch, der seine poetische Kreation besonders gelungen fand und die gerne öffentlich machen wollte, sich selbst ein kleines Denkmal setzen und dem Tod von Ulrike R. noch was Mystisches draufzusetzen...
@Sillyrama
Das hast du gut gesagt.
Das Haiku ist eine Tatsache, aber nur der Verfasser weiss, aus welchem Grund er die Zeilen geschrieben hat.

Sinnlose Tode, besonders junger, schöner Menschen haben zu allen Zeiten Kreative inspiriert.
Die Zeilen sagen nicht mehr, als jeder wissen konnte, der die Zeitungen las und vor Ort war. Nichts deutet auf eine Begnung zwischen ihm und dem Opfer hin. Er beschreibt lediglich ein Bild.

Da hatte wohl jemand einfach das Bedürfnis (oder Vergnügen daran), sich gedanklich in den Fall einzuklinken.
Eine Portion Selbstmitleid lese ich auch raus


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04.01.2020 um 14:35
@Sillyrama
Für Dich scheint es sehr ungewöhnlich zu sein, dass Ulrike evtl. schnell Vertrauen zu dem Fremden, wenn es ein Fremder war und niemand, den sie vorher schon kannte, gefasst hat und mit ihm womöglich ans Ufer um zu chillen, nachts, einsame Ecke etc.

Aber für einen jungen Menschen, der einen großen Freiheitsdrang hat, denn so hatte die Mutter das wohl mal ausgedrückt, ist es gar nicht so ungewöhnlich spontan Dinge zu tun oder Dinge spontan zu ändern. Wenn ich an meine Jugendzeit denke, was mir manchmal von jetzt auf jetzt in den Kopf kam und auch gleich in die Tat umgesetzt wurde, wird mir heute ganz anders. Ich hatte sicher einige Male nicht nur einen Schutzengel sondern gleich ein Dutzend.

Was für mich ausschlaggebend ist für dieses Szenario, dass sie eine Stunde vor ihrem Tod eine Pille genommen hat und das sicher nicht ungewollt. Sie muss also Vertrauen gehabt haben das in Gegenwart eines Fremden oder ihr sympathischen Menschen zu nehmen oder es war ihr einfach egal, weil zuerst Alles stimmte, netter Typ, laue Nacht gute Stimmung. Gepaart mit ihrem Freiheitsdrang, da fragt man nicht, sondern macht, wonach einem der Sinn steht. Man ist jung, geniesst das Leben.

Mir selbst ist bei so einer leichtsinnigen Aktion schonmal ganz schnell klar geworden, als der erste Zauber vorbei war und man plötzlich alleine mit dem Menschen war, wie schnell die Stimmung plötzlich kippen kann, wie schnell so ein Abend, eine Nacht, die aus einer tollen Stimmung begann, in eine völlig andere Richtung laufen kann. Wie gesagt, wäre das nicht mit der Pille gewesen, würde ich auch denken, dass es anders gelaufen ist, aber ich vermute sie hatte Vertrauen zu ihm, vielleicht hätte auch mehr daraus werden können. Vielleicht fand sie ihn nicht nur sympathisch sondern auch attraktiv, bis das dann alles aus dem Ruder lief.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 15:27
@sundra

Liquid Ecstasy und Ecstasy sind zwei unterschiedliche Dinge, MDMA und GHB. Die haben nur einen aehnlichen Slang Namen.

@Rick_Blaine

Ich hatte meine Erinnerungen an diesen Schaffner- und Lokwechsel schon mal geschrieben. Es war laut, und es liefen Schaffner durch den Zug. Bald darauf gab es eine Fahrkartenkontrolle. Die ECs, in denen ich damals, nur wenige Jahre spaeter, sass, haben alle in Fortezza gehalten. Haette sie denn ohne nachzuloesen bis Bozen weiterfahren koennen? Haette man sie nicht vorher herausgeworfen?
Zitat von SillyramaSillyrama schrieb:Aber warum steigt sie um 21:30 Uhr überhaupt noch ein? Gegenfrage: was wäre ihr übrig geblieben? Was hätte ich gemacht? Ich habe auch schon Nächte auf kalten Bahnhöfen verbracht.
Wenn ich in Fortezza gestrandet gewesen waere, ohne Fahrkarte, ohne ausreichend Bargeld, haette ich mich erkundigt, wann der naechste Zug nach Innsbruck zurueck geht, bei einem Angestellten, ich haette mich nicht auf ein Plakat verlassen, und wenn ich erfahren haette, dass es noch einige Stunden dauern wuerde, haette ich mich nach Alternativen erkundigt, um nach Graz zu kommen. Dann waere ich erst mal durch Fortezza gelaufen, haette mir ggf eine Flasche Wasser und etwas zu essen gekauft, und Geld fuer eine Fahrkarte abgehoben, selbige gekauft und haette dann am Bahnhof gewartet. Ich haette nicht darauf spekuliert, dass ich nicht kontrolliert werde auf dieser Strecke. Ich haette dann in Innsbruck auf einer Bank im Bahnhof uebernachtet.

Wusste sie eigentlich, dass ihr Pass abgelaufen war?


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 16:13
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Wenn ich in Fortezza gestrandet gewesen waere, (...)
So ähnlich wie Deines, wäre auch meine Reaktion auf diese angenommene Version (falscher Zug, etc.) gewesen.
Bei mir wäre noch dazu gekommen: Geld im Ausland abheben kostet extra Gebühren. Das hätte mich geärgert. Ok, im Notfall nimmt man das in Kauf.
Vielleicht hatte Ulrike auch nur sehr wenig Geld auf dem Konto, denn was sie da in Innsbruck vorher abgehoben hat, war extrem wenig. Vielleicht gab es da, wo sie strandete, gar keinen Automaten oder der war defekt...
Auf Grund dieser Tatsachen hätte ich wahrscheinlich versucht, irgendeine Freundin anzurufen, um mein Leid zu klagen. Auch wenn das nix bringt, aber ich hätte mich mitteilen müssen.
Entweder ich hätte mich einfach in den nächsten Zug nach Innsbruck trotzdem gesetzt und mich im Klo eingesperrt, oder den Schaffner bequatscht. Aber ich glaube, ich hätte die Rückfahrt ohne Ticket auch riskiert.
Oder ich hätte in Franzenfeste oder wo auch immer ich gestrandet wäre, in einer Gaststätte gefragt, ob mir Jemand aushelfen kann (ich hätte es natürlich zurücküberwiesen)... Hätte mir ein junger sympatischer Mann angeboten, mich nach Innsbruck zu fahren, hätte ich mich gefreut. Hätte dieser Mann gesagt, dass das er erst morgen fahren kann, hätte ich woanders weitergefragt oder mich an die Straße gestellt, um zu trampen.
Wäre ich dem Mann allerdings bereits im Zug begegnet und der wäre total nett gewesen, als er das ganze Dilemma mitgekriegt hat, hätte ich sein Angebot wahrscheinlich angenommen - auch mit der Aussicht auf morgen früh. Aber ich hätte mir dann eher gewünscht, dass wir in irgendeiner Bar zusammen auf den frühen Morgen warten, also eher irgendwas "offizielles", wo es eher ums reden geht und die Zeit vergeht. Wenn es keine Bar gegeben hätte, hätte ich wahrscheinlich den spätestens in Kiens überredet, dass wir uns noch paar Stunden in die Wirtschaft da setzten. Oder wir hätten da ne Flasche Wein geholt und hätten uns auf ne Wiese vor der Wirtschaft gesetzt....
Gut, jetzt bin ich an dem Punkt, wo er darauf hätte sagen können: "Du lass uns Stückchen weiterfahren. Da gibts ne schöne Stelle am Wasser"....

...ja vielleicht hätte ich mich dann auch noch dazu breitschlagen lassen...

...keine Ahnung...

@sundra: kann sein, dass da doch wesentlich misstrauischer gewesen wäre als Ulrike es vielleicht war
@frauZimt: Danke. Ja, ich halte die Haikusache von Anfang an raus.


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04.01.2020 um 16:50
Zitat von sundrasundra schrieb:Was für mich ausschlaggebend ist für dieses Szenario, dass sie eine Stunde vor ihrem Tod eine Pille genommen hat und das sicher nicht ungewollt.
Nur das Vertrauen muss ja schon einige Stunden ver der Pilleneinnahme bestanden haben. Von daher finde ich die Argumentation für ein solches Szenario doch eher schwach.

Aber so ganz überrascht es mich die Zustimmung bei dir doch nicht. Schreibst du doch selber:
Zitat von sundrasundra schrieb:Ich hatte sicher einige Male nicht nur einen Schutzengel sondern gleich ein Dutzend.
@AnnaKomnene

Das wäre das auch mein weiters vorgehen gewesen. Allenfalls sogar ohne gültige Fahrkarte wie @Sillyrama schreibt.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 20:29
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Nur das Vertrauen muss ja schon einige Stunden ver der Pilleneinnahme bestanden haben. Von daher finde ich die Argumentation für ein solches Szenario doch eher schwach.
Bite meinen Text noch einmal genau lesen. Ich schrieb ja, wie es auch gewesen sein könnte. Das beinhaltet ja schon eine gewisse Portion Vertrauen, vor allen Dingen wenn man jemanden sympathisch findet, vertraut man leichter.
Genauso das, was ich bezüglich der Schutzengel schrieb. Das spiegelt meine damalige, jugendliche Denkweise wieder, wo man sich, so naiv es auch war, als Mir steht die Welt offen Person sah und danach handelte. Eigentlich finde ich das klar geschildert und ausgedrückt. Als "schwaches Szenario" würde ich das ganz und gar nicht bezeichnen, da es doch den jugendlichen Leichtsinn wiedergibt, in den man geraten kann (aber nicht muss), wenn man sich freiheitsliebend in die Welt begiebt. Kennst Du die Erfahrung nicht, mal gucken, was der Tag, der Abend, die Nacht so bringt? Schade, dann hast Du was verpasst;) Das, was man heute als einfach mal verrückt sein bezeichnen würde und meistens gut geht, kann halt auch anders ausgehen und ist es vllt. auch in der Nacht.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

04.01.2020 um 23:36
@sundra

Absolut schlüssig was du hier beschreibst. Genauso waren wir als Jugendliche unterwegs und genau solche Szenarien haben sich abgespielt, wenn ich in meinem Gedächtnis grabe nur halt nie mit fatalen Ausgang wie in diesem Falle.


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Mord an Ulrike R. (Streetparade)

05.01.2020 um 00:04
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich hatte meine Erinnerungen an diesen Schaffner- und Lokwechsel schon mal geschrieben. Es war laut, und es liefen Schaffner durch den Zug. Bald darauf gab es eine Fahrkartenkontrolle. Die ECs, in denen ich damals, nur wenige Jahre spaeter, sass, haben alle in Fortezza gehalten. Haette sie denn ohne nachzuloesen bis Bozen weiterfahren koennen? Haette man sie nicht vorher herausgeworfen?
Nein, das vermute ich nicht. Einmal stieg in Brennero ein neues Zugbegleiterteam zu, bis die durch den ganzen Zug gelaufen sind, vergeht eine Zeit. Es kann durchaus sein, dass sie zum ersten Mal auf Ulrike treffen, als sie schon durch Franzensfeste/Fortezza sind. Und zum anderen, es sind Italiener :) Die schlagen einer jungen Frau selten eine Nachsicht aus (meine Schwester ist einmal im Zug von Rovigo nach Venezia gesessen, hatte aber nur eine Fahrkarte bis Padova. Die Schaffner hatten kein Problem damit. Zumal die Fahrpreise in Italien sehr viel geringer sind als in Deutschland, wegen ein oder zweitausend Lire schmeissen die wahrscheinlich niemanden im einsamen Fortezza aus dem Zug.)


Ansonsten bringt uns die Diskussion nicht viel weiter, was ich gemacht hätte usw. Wir müssen uns an die wenigen bekannten Tatsachen halten:

1. Ulrike war in Innsbruck am Bahnhof
2. Ulrike war im Pustertal
3. Das Fahrzeug wird bereits vor Mitternacht und weit nach Mitternacht noch einmal am Parkplatz gesichtet
4. Gegen Mitternacht wird der Schrei gehört
5. Etwa eine Stunde vor ihrem Tod wirft Ulrike X ein.

Daraus muss man nun ein plausibles Szenario basteln. Und wenn man alle 5 Punkte darin vereinen will, kommt man nur schwer auf ein anderes als dass Ulrike wohl zunächst freiwillig mit ihrem Mörder an die Rienz gefahren ist und dort mit ihm einige Zeit verbracht hat.


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