@Höhenburg: Ich meinte das nicht auf dein Posting bezogen, sondern allgemein. Du hattest es angesprochen warum Sonja sich an dem Tag ihres Verschwindens mit Markbert traf und deshalb kam ich darauf.
Zum Thema Ausreißen fehlt finde ich das Motiv. Laut dem einen Bekannten im XY Film hat Sonja von Zukunftsängsten erzählt, die sich aber später als doch nicht so dramatisch heraus stellten. Vielleicht hat sie sich ein bisschen Sorgen darüber gemacht dass sie noch nicht genau wusste welchen Beruf sie erlernen soll. Oder ihr hat ihr Praktikum nicht gefallen und sie hat gemerkt das dieser Beruf nichts für sie ist und sie hatte erst mal keine Alternative parat. Oder sie hatte ein paar schlechte Noten in Folge geschrieben. Sowas würde ich unter eher leichten beruflichen Zukunftssorgen einer 19-jährigen verstehen.
Sonja ging ja in die 11. Klasse der Fachoberschule. Das heißt sie hatte sowieso noch mindestens 1 Jahr oder sogar noch 2 Jahre Schule vor sich. Sie hatte also noch Zeit sich Gedanken darüber zu machen oder sich schulisch zu verbessern.
Ist das ein Grund auszureißen? Ich denke eher nicht. Sie hatte doch verständnisvolle Eltern (die sogar die frühe Schwangerschaft der Schwester akzeptiert haben und sie unterstützt haben, was ja scheinbar eigentlich nicht ihrem eher konservativen Vorstellungen entsprach). Wenn die Eltern sowas recht problemlos akzeptieren, dann akzeptieren sie 1 Jahr Arbeitslosigkeit oder ein bisschen Ziellosigkeit in beruflichen Dingen bei der anderen Tochter sicher ebenfalls.
Und wenn man ausreißt, dann nimmt man doch ein bisschen Geld mit. Sie hatte laut Markbert nur 1,20 DM in der Tasche. Mit so wenig Geld reißt man doch nicht aus, damit kommt man doch nicht weit. Selbst wenn man per Anhalter unterwegs ist, muss man doch was Essen und Trinken.