@ZfaktorIm Prinzip ist alles schlüssig, was du schreibst. Doch du thematisierst, dass Sonja sich auch um ein Taxi, während des Lokalaufenthaltes hätte bemühen können.
Meine These, dass hätte sie dann auch aus der Wohnung, ihr letzter Aufenthalt, tun können. Es ist Fakt, dass sie sich in dieser Wohnung aufgehalten hat, warum sollte sie sich also im Lokal um ein Taxi bemühen. Laut Aussage von R. hatte sie doch kein Geld mehr bei sich, außer DM 1,20. (?).
Du meinst Sonja war deiner Meinung nach eine umsichtige Person. Doch sie wußte, dass ihr das Auto, an dem Abend nicht zur Verfügung stand. Aus welchem Grund hatte sie dann ANGEBLICH an dem Abend kein Geld ( für alle Fälle) zur Verfügung? Vergessen, etwas mitzunehmen?
Außerdem hat R. ausgesagt, sie hätte kein Geld, außer DM 1,20. Wie kommt man denn auf diese DM 1,20? Soll man diese Aussage glauben?
Aus welchem Grund der gemeinsame Weg zum Stiglmaierplatz?
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es in der Wohnung keinen Festnetzanschluß gab. Die Kripo stellte fest, es ist aus der Wohnung einmal in den Morgenstunden telefoniert worden (versuche mal den Link zu finden). Sonja hätte also Gelegenheit gehabt, aus der Wohnung, den Versuch zu starten, telefonisch ihre Schwester zu erreichen. Dann hätten jedoch die Jugendlichen aussagen müssen, dass Sonja telefoniert hat, bevor sie und R. angeblich die Wohnung verlassen haben. Davon ist von seiten der Ermittlern nichts bekannt geworden. Sollte sie es gewesen sein, welche angerufen hat, dann nochmals der Versuch vom Stiglmaierplatz aus einer Telefonzelle? Alles völlig irrational!
Wenn in der Wohnung ANGEBLICH nur Organgensaft getrunken wurde, wie von den Zeugen angegeben,(wer glaubt denn so etwas??), dann hätte sie doch rational handeln können.
Die Wohnung konnte nicht unmittelbar nach dem Verschwinden von Sonja untersucht werden, das ist für die Ermittler der schwierigste Punkt.
Sonjas Verschwinden beunruhigte ihre Mutter erst am nächsten Tag um die Mittagszeit. Vier Tage später lief dann langsam der Ermittlungsapparat an. Der wichtigste Zeuge, R., war jedoch in Urlaub, nochmals Zeitverlust. Ganz ehrlich, was konnte man denn bei den Personen, welche mit Sonja die Zeit vor ihrem Verschwinden verbrachten, noch zeitnah ermitteln? Die Wohnung durchsuchen? Es kam doch erst später heraus, das sie sich dort aufgehalten hat.
Es lag doch kein Mord vor, ergo kann ich mir nicht vorstellen, dass dort überhaupt jemals zeitnah eine Untersuchung hätte stattfinden können.
Damit der Ermittlung doch ein Mitwisser verplappert haben müsste? In 50% der Fälle, welche nicht aufgeklärt werden können, schweigen die Mitwisser. Das ist auch den Ermittlern bekannt. Ich denke, sie hatten im Fall Sonja keine Chance, von Anfang an gründlich zu ermitteln. Sonjas Eltern waren LEIDER zu naiv und gutgläubig, sie warteten ab und glaubten mehr könnten sie nicht tun. Sie hätten ganz am Anfang durchaus Möglichkeiten gehabt, privat zu forschen. Doch ich gebe zu, dazu ist nicht jeder fähig und das soll mit Sicherheit kein Vorwurf sein. Alles was später erfolgte, war leider nicht erfolgreich.