emz schrieb:Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist dagegen eine tiefgreifende Störung der Persönlichkeit, bei der ein mangelndes Selbstwertgefühl und eine starke Empfindlichkeit gegenüber Kritik bestehen. Diese Merkmale wechseln sich mit einer auffälligen Selbstbewunderung und übersteigerten Eitelkeit und einem übertriebenen Selbstbewusstsein nach außen hin ab. Letzteres dient den Betroffenen dazu, ihr geringes Selbstwertgefühl zu kompensieren. Darüber hinaus können sie sich schlecht in andere Menschen einfühlen.
Diese "tiefgreifende Störung" ist keine, die dazu führt, dass Betroffene Morde begehen. Sie ist auch keine, die jemanden gefährlich macht und nicht mit einer gestörten Sexualpräferenz, mit Sadismus oder ähnlichen Störungen zu vergleichen. Vorrangig leidet der Betroffene daran. Es gibt viele Ausprägungen, von Donald Trump bis John Lennon, überhaupt sehr viele Künstler und Politiker, aber auch Manager, Autoverkäufer, Richter und Ärzte bis hin zum Animateur auf Mallorca oder dem Sachbearbeiter auf dem Amt.
Bei Persönlichkeitsstörungen ist die Therapie nie einfach, weil eben die Persönlichkeit betroffen ist. Und die kann man grundsätzlich nicht ändern. Der Klient kann nur im Wissen um seine Störung lernen, damit bewusster, reflektierter und sanfter umzugehen.
kätzchen4 schrieb:Und genau wie diesem Zuschauer erging er es vielen Anderen auch, sie hatten das Gefühl der Verlobte stecke hinter Marias Verschwinden.
Nur war dieses Gefühl nichts wert. Im Oktober 2012 war Marias Leiche noch nicht gefunden. Und weil die Manipulationen von F. der Öffentlichkeit noch nicht bekannt waren (wohl aber der Polizei), war es einfach gut möglich, dass sich Maria abgesetzt oder suizidiert hatte. Wenn sich Angehörige vor der Kamera oder im Scheinwerferlicht eines TV-Studios merkwürdig verhalten, dann ist das erst mal ziemlich normal. Bei großer Nervosität reagiert jeder anders.
Ich habe den XY-Beitrag zwei Mal gesehen: Einmal im Oktober 2012. Und dann nochmal, nachdem die Leiche dort gefunden worden war, wo sie das letzte Mal lebend gesehen worden war. Da war klar, dass F. gelogen haben musste. Er war der Mörder. Und nun, mit diesem Wissen, interpretierte ich das "wurschtige" und mechanische Verhalten von F. nicht mehr so nachsichtig, sondern ich war fassungslos, wie man so eine Nummer nur durchziehen konnte.