stupsi schrieb:Ich glaube nicht, dass er sich als Loser der Familie sieht, so selbstbewusst, jedoch mit Kopfschütteln, er in XY aufgetreten ist. Auch ich habe mal mit ihm gechattet, und da hat er mich zurechtgewiesen, als wäre er Graf Cox. Nein, er fühlt sich garantiert nicht als Loser, eher das Gegenteil.
Memory7 schrieb:Ja, das glaube ich Dir. Aber jeder sehr überheblicher oder arroganter Mensch hat doch eigentlich kein gesundes Selbstwertgefühl.
Wenn das den Menschen mit diesen Eigenschaften bewußt wäre, würden sie sich in Grund und Boden schämen. Um diesem Gefühl aus dem Weg zu gehen, kompensieren sie mit Überheblichkeit und Arroganz.
Seine geistige und emotionale Abwesenheit bei den bisherigen Prozesstagen zeigt ja auch, dass er sich in seine eigene Realität flüchtete.
Er fand innerhalb des Gerichtsaals keine Fixpunkte für seine Blicke, sie wanderten immer gedankenverloren umher und er wirkte auf Prozessbeobachter, als würde es, für ihn selbst, nicht um ihn gehen sondern um jemand anderes. (laut dem Podcast des Mittelbayrischen)
Und nur so kann ich mir auch das zusammenstellen der Musikliste für seinen "neuen Schwarm" erklären, während Maria tot in der Wohnung lag.
Ebenfalls das öffentliche Aufrufen nach Hinweisen, der Auftritt bei Aktenzeichen XY, der Umgang mit Marias Eltern und Schwester.
Ihm komplett das menschliche Gewissen abzusprechen halte ich für falsch; ich denke er hat in seiner eigenen Realität gelebt, in der er der König war - Machtgeber und Entscheidungsgewaltiger. Im realen Leben gab doch eher Maria den Ton an, allein schon weil sie ihm karrieretechnisch voraus war, ebenso finanziell die Vorteile in die Beziehung brachte (das auslösen der Wohnungskosten durch Marias Vater zB).
Daher auch das sedieren seiner Opfer, da konnte er seine Kopf-Realität zeitweilen zur richtigen Realität einleiten und seine Macht ausleben.
Das psychiatrische Gutachten dürfte nochmal mehr als interessant werden, wenn er denn überhaupt bereit ist mitzuwirken. Das wird er nur, wenn er da irgendeinen Vorteil für sich herausziehen kann. Vermute aber fast eher, dass es in Richtung "Mitarbeitsverweigerung" hinauslaufen wird, denn eine vorherige Einweisung in eine psychiatrische Klinik wird er selbst wohl überhaupt nicht wollen - würde die Gesamtzeit der darauffolgenden Haftstrafe für ihn selbst ja auch nur verlängern;.... erst behandelt werden und dann die Haftstrafe antreten.
Sollte er schuldig gesprochen werden, wovon ich fester als fest ausgehe, so wirds wohl die lebenslange Haft werden. Die besondere Schwere der Schuld ist hier mMn mehr als gegeben.