Hallo,
ich war die letzte Zeit beruflich recht eingespannt, habe daher den Fall zwar weiter mitverfolgt, aber konnte hier unmöglich im Thread "mithalten".
Ich bleib deshalb mal beim letzten Verhandlungstag bzw der Diskussion dieser.
Kuno426 schrieb:Könnte CF Marias PC so "programmiert" haben, dass er um 23.37 Uhr selbstständig hochfährt,
Das ist zwar möglich, aber wer dazu in der Lage ist, der müsste eigentlich auch wissen, dass das als Beweis für oder gegen irgendwas ziemlich schwach ist.
regenbogen1 schrieb:Mein Bauchgefühl sagt mir,dass es ein Geständnis geben wird.
Das kann ich mir nach wie vor absolut nicht vorstellen.
So wie die Dinge liegen ist es nach wie vor möglich, dass der Richter sagt "Nette Indizienkette, wenn einseitig ausgelegt, aber keine hinreichende Beweiskraft für einen Schuldspruch." und der TV das Gericht als freier Mann verlässt.
Verbindet er nun diese in diesem Fall mehr als nur hinreichende Indizienkette durch ein Geständnis, dann wandert er wegen Mordes ab ohne das ihm das irgendwelche Vorteile bringt.
regenbogen1 schrieb:Wenn wirklich alles ganz anders gewesen ist,muss er den Maulkorb abnehmen und reden.
Davon würde ihm seine Verteidigung sehr wahrscheinlich hart abraten.
Er hat ja bereits seine Darstellung nach der Maria zunächst freiwillig verschwunden ist und er damit, dass sie später tot im Wald lag angeblich nichts zu tun hat bereits kund getan.
Das klügste, was er aus Sicht der Verteidigung tun kann ist jetzt den Schnabel zu halten.
Er kann unmöglich damit rechnen, dass er als glaubwürdig eingestuft wird.
Also selbst in dem Fall, dass es wirklich so gewesen wäre, dass er mit Marias Verschwinden und ihrem Tod nichts zu tun hat, dieses Verschwinden ihm aber aus "Gründen" (Interesse an einer anderen Frau, keinen Bock mehr auf die Hochzeit aber auch nicht darauf der zu sein, der sie "vorm Altar sitzen lässt, kein Interesse daran, dass sie doch noch hinter seine Vorlieben, Medikamentendiebstähle usw kommt,...) gelegen kam und er die Ermittlungen dahingehend deswegen so heftig gestört hat..
Das würde ihm doch sowieso keiner glauben und beweisen könnte er solche Alternativversionen doch auch nicht.
Wenn er der Täter ist
und ein moralisches Interesse daran hat, das Ganze aufzuklären um die Staatskasse, Marias Familie und weitere Zeugen zu entlasten, dann täte er gut daran sich zu äußern.
Das halte ich aber für mehr als nur unwahrscheinlich und in jedem anderen Fall ist es klüger, wenn er die Klappe hält.
Stradivari schrieb:Ich halte den für sehr gefährlich. Aber ist nur meine Meinung .
Ich sehe ihn auch als gefährlich an.
Und selbst wenn nun ein Wunder geschähe und bewiesen werden würde, dass er mit dem Tod von Maria wirklich nichts zu tun hat, dann würden seine anderen Taten immer noch eine deutliche Sprache sprechen und sollten eigentlich ein Anlass sein durch einen Fachmann feststellen zu lassen ob ein derartiger "Predator" nicht in der geschlossenen Forensik besser aufgehoben ist als auf freiem Fuß.
Gib rechtskräftig verurteilte Mörder die mir weniger gefährlich erscheinen als das, was die bisher bekannten Taten des TV vermuten lassen.
falstaff schrieb:Was mich die ganze Zeit wundert: Der Angeklagte und Maria müssten doch eigentlich Handies mitgeführt haben, als sie das Grillfest besuchten. Konnte denn anhand der Login-Daten in Handymasten kein genaueres Bewegungsprofil von dem Abend erstellt werden?
Maria hatte ihres ja scheinbar wegen der Sache mit dem Anbieterwechsel nicht mit bzw wär das nicht so überaschend.
Bei C.F. vermute ich, dass hier das Gleiche "passiert" ist, was ich ja bereits von "Anfang an" nicht wirklich verstehe.
So "menschlich betrachtet" scheint der eine oder andere Ermittler ja auch laut eigener Aussage bereits sehr früh vermutet zu haben, dass es sich lohnen könnte über einen normalen Vermisstenfall hinauszudenken und "Zeugen" und Spuren entsprechend zu behandeln.
Andererseits scheint es zu ernsthaften Ermittlungen aber erst nach Auffinden von Marias sterblichen Überresten gekommen zu sein.
Soweit ich weiß werden die Daten, die ein solches Bewegungsprofil ermöglichen nur einige Monate "vorrätig gehalten", auf jeden Fall vermute ich mal, dass es 16 Monate nach der Vermisstenmeldung nicht mehr die Möglichkeit gab auf diese Daten zuzugreifen/sie für den Prozess nutzbar zu machen.
falstaff schrieb:emz schrieb:
Marias Handy soll sich in der Nachttisch-Schublade befunden haben. Der Vertrag soll abgelaufen/gekündigt worden sein. So wird es in den Beiträgen aus 2012 kommuniziert.
Das ist doch auch ein bisschen merkwürdig.
Fand ich nicht wirklich, also zumindest nicht nach der Aussage von Marias Zwillingsschwester:
Sie berichtet auch, dass an dem Pfingstsamstag klar gewesen sei, dass Maria nicht auf ihrem Handy zu erreichen sein werde. „Sie hatte mir gesagt, dass sie den Vertrag gekündigt hat, weil sie ein neues Handy bekommt.“
Quelle:
"Live blog" der Mittelbayrischen (Archiv-Version vom 27.02.2021)Hätte ihre Schwester gesagt "Das ist komisch, sie hätte das mit einem Prepaidhandy oder so überbrückt." dann würde ich Dir zustimmen.
Aber ich habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass die Beiden sich wirklich so nahestanden, von daher:
Wenn Marias Schwester das nicht merkwürdig fand, dann wird es nicht komplett out of character gewesen sein.
Maria wirkt wie ein organisierter Mensch, da liegt es ja sogar nahe zu vermuten, dass sie diesen Wechsel mit Absicht aufs Pfingstwochenende gelegt hat und sich diese "Dann bin ich ausnahmsweise für eine kurze Zeit nicht 24/7 erreichbar." gar mit voller Absicht mal gönnen wollte.
falstaff schrieb:Einiges an dem Abend erscheint mir merkwürdig:
Die auffällig harmonische, fast schon idyllische Schilderung durch die noch lebenden Gäste
Das fände ich allenfalls auffällig, wenn die Aussagen hier "gespalten" wären, also die Zeugen von denen man annehmen kann, dass die C.F. "schützen" wollen/für unschuldig halten etwas komplett anderes aussagen würden, als jene die wohl von seiner Schuld ausgehen.
Aber bisher ist der Grundtenor:
"Maria war glücklich mit C.F." "Freute sich auf die Hochzeit.", "Hätte direkt und deutlich klar gestellt, wenn etwas nicht gestimmt hätte." usw extrem "stimmig".
Selbst die "kalten Füße" von denen ihre Schwester nicht weiß ob sie das nur geträumt hat wären doch nichts Außergewöhnliches...
"Gut" ist das in sofern, als dass es dem Richter im Falle eines Schuldspruches "freie Bahn" für einen Schuldspruch wegen Mordes geben dürfte und Totschlag ziemlich vom Tisch wischen, wenn sich alle Zeugen
so dermaßen einig sind, dass man Marias Haltung dem TV gegenüber als absolut und ohne wenn und aber "arglos" beurteilen muss und sich ggf nachstellen lässt ob es möglich ist nachzuweisen, dass an diesem Grab im Wald an mehreren Tagen gearbeitet wurden sein muss, also während sie völlig arglos an den Hochzeitsvorbereitungen blieb und trotz direkter Art niemandem gegenüber irgendwas geäußert hat.
LARA43 schrieb:Freitag hat er sie beruhigt und vielleicht nur so getan, als wolle er sie heiraten, da er zu dem Zeitpunkt den Entschluss fasste, sie zu töten
Ich weiß nicht mehr welches Buch das war, aber ich hab mal in einem Buch über forensische Psychologie gelesen, dass viele Täter schildern, dass es "Den Zeitpunkt des Entschlusses." bei geplanten Morden meistens gar nicht gibt, sondern es viel mehr ein Entschluss ist, den man über einen längeren Zeitraum hinweg mehr oder minder täglich mehrfach wieder und wieder trifft.
Aufgrund der "Indiziengesamtlage" und meinem persönlichem Eindruck vom TV bin ich mir recht sicher, dass er, wenn er wirklich schuldig ist, diesen Mord bereits seit einer ganzen Weile geplant hat und der Gedanke an eine mögliche Abkehr von diesem Plan seinen Kopf schon eine ganze Weile zuvor verlassen hatte.
falstaff schrieb:Die plausibelste Erklärung für die Stimmungsschwankungen in ihren letzten Lebenswochen ist für mich nach wie vor, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits unter dem Einfluss von Psychopharmaka stand, die sie von ihrem Freund heimlich eingeflößt bekommen hatte.
Das dachte ich bisher auch, aber irgendwie kann ich das nicht mit der Zeugenaussage von Marias Arbeitgeber vom 20.07. um 10:13 Uhr in Einklang bringen.
"
Auch der Arbeitgeber, ein Windanlagenhersteller aus dem Raum Neumarkt, hatte keine Anzeichen dafür, dass mit Maria Baumer etwas nicht stimmen könnte. Es sei ihre erste Woche in dem Betrieb gewesen. Sie habe etwas überfordert gewirkt, das sei aber unmittelbar nach dem Studium völlig normal. Man müsse sich erst in die neue Aufgabe einfinden, so der Zeuge.
Sie habe sich im Büro aufgeschlossen und interessiert gezeigt, sie habe sich unterhalten, habe Fragen gestellt. „Man hat nichts gemerkt, dass sie depressiv wäre oder Probleme hätte.“ Am Dienstag nach Marias Verschwinden habe der Freund angerufen und nachgefragt, ob sie an ihrer Arbeitsstelle erschienen ist. So habe man von dem Vermisstenfall erfahren, sagt der Zeuge.
Quelle: "Live Prozess Blog" der Mittelbayrischen.
Das klingt nicht als hätte er zum ersten Mal mit "Neulingen frisch aus dem Studium" zu tun. Grade in den ersten Arbeitswochen ist es bei fast jedem Menschen normal sich "Voll und ganz" in eine neue Arbeit hineinzustürzen. Die Beschreibungen von Maria lassen auf eine zielstrebige, erfolgsorientierte Person schließen.
Solche Menschen neigen oft dazu ihren Arbeitsplatz grade in dieser "Anfangsphase" auf dem Zahnfleisch zu verlassen, grade, wenn sie "nebenbei" noch eine Beziehung, soziale Kontakte und andere Aktivitäten wie z.B. eine hohe Position in der katholischen Landjugend bekleiden.
Benzodiazepine haben meist eine recht lange Halbwertszeit.
Auch wenn Lorazepam zu denen mit einer verhältnismäßig kurzen Halbwertszeit gehört, dann gelten Nachwirkungen am Folgetag trotzdem nur als "halbwegs vermeidbar", wenn die Einnahme recht punktgenau vor dem Schlafengehen auf möglichst leeren Magen (ein Voller verzögert den Wirkungseintritt und verschöbe die Wirkung daher nach hinten) und anschließend eine ausreichende Ruhezeit gewährleistet ist.
Selbst dann stören Benzodiazepine bei vielen Menschen die Schlafarchitektur, sodass der Schlaf als weniger erholsam erfunden wird.
Lange Rede kurzer Sinn:
Es mag für mich nicht zusammenpassen, dass der TV regelrechte Medikamententests an Maria vorgenommen haben könnte, Dosis und oder Kombinationen hinreichend um Gedächnislücken zu erzeugen ohne das ihrem Arbeitgeber auch nur das Geringste und ihrem Umfeld eher wenig aufgefallen ist.
Für so "clever" diese Tests auf Zeiten zu begrenzen zu denen das niemandem auffallen kann halte ich den TV einfach nicht, zumal Maria auch nicht wie ein "Wochenendstubenhocker" klingt den er außerhalb ihrer Arbeitszeiten zuverlässig von ihrem Umfeld isolieren konnte.
Allerdings braucht es auch keine "Tests" und insbesondere für einen Krankenpfleger eigentlich nicht mal google um herauszukriegen, dass man eine Person mit Lorazepam wehrlos machen und mit (einer "Überdosis") Insulin töten kann.
gusti schrieb:Ich verstehe ja bis heute nicht, warum damals nicht sofort festgestellt werden konnte, dass es diese Anrufe nie gab.
Gleiches Problem, wie ich bereits zum Thema Bewegungsprofil via Handy am Grillabend und vor geraumer Zeit auch u.A. im Hinblick auf die Sicherstellung bzw auch nur das Nachfragen von Marias Kleidung von dem Grillabend schrieb:
Ich weiß nicht ob man das bereits als "Ermittlungspanne" bezeichnen kann.
Aber obwohl ein persönlicher Verdacht seitens zumindest eines Ermittlers gegen den Verlobten ja wohl extrem früh präsent war schien es vor der Auffindung von Marias sterblichen Überresten einfach mal keine ernst zunehmenden Ermittlungen gegeben zu haben.
Nicht im Hinblick auf die Überprüfung gewisser Personen, nicht im Hinblick auf irgendwelche Spurensicherungen.
16 Monate "Verzug" sind für massenweise Spuren, viele elektronische eingeschlossen, einfach mal zu lang und zwar mächtig zu lang.
falstaff schrieb:Insbesondere, weil sich Suizidenten in der Regel nicht selbst mit Löschkalk bestreuen und hinterher einbuddeln.
Da könnte man noch unglaubwürdig, aber stimmig "argumentieren", dass ein Suizid grade für sehr katholische Familien eine ganz, ganz üble Sache ist.
Das hat schon häufig dazu geführt, dass jemand "in bester Absicht" versucht hat so etwas zu vertuschen.
Aber hier zeichnet sich ja schon ab, dass es, ganz gleich wer die Leiche warum begraben hat, keine "spontane Waldbestattung im Affekt" war, sondern hier doch einiges an Planung und Vorbereitung erkennbar ist (und ich halte die "Umbettungsthese" für nicht schlüssig).
Darüber hinaus müsste dann aber noch das Entkleiden der Leiche erklärt werden.
Denn auch wenn es fraglos Unschuldige gibt die in einem Anflug von Dämlichkeit versuchen einen Selbstmord zu vertuschen, so gibt es doch zahllose Daten darüber, dass Frauen im Falle eines Suizides üblicher Weise erheblichen Wert darauf legen im Auffindungsfalle "Anständig bekleidet" bzw auf keinen Fall entblößt zu sein.
Auch wenn ich Maria B. nicht kannte und Laie bin, so vermute ich dennoch, dass es ein Leichtes wäre einen Gutachter zu finden, der sehr umfangreich erklären könnte warum Maria B. ganz sicher keine Frau war, die diesbezüglich eine "Ausnahme" gemacht und sich für eine Auffindung im Slip entschieden hätte.
Und das jemand der aus fehlgeleitetem Wohlwollen einen Selbstmord vertuschen möchte die Leiche noch entkleidet, Branntkalk besorgt, ein Grab vorbereitet.. das glaubt doch (vermute ich zumindest) wirklich niemand.
falstaff schrieb:In diesem Zusammenhang spricht Richter Hammer auch die Lebensversicherung der Zwillingsschwester an. Sie hätten sich gegenseitig als Begünstigte eingetragen, sagt Barbara Baumer. Auch darin sei also kein Motiv für Christian gesehen.
Welchen Sinn macht das Wörtchen "also" hier? Müsste das nicht "trotzdem" heißen? Denn eine Lebensversicherung kann durchaus Teil eines Motives sein. "Also" impliziert aber eine Schlussfolgerung, die man auch so formulieren könnte: Der Verlobte war Begünstiger der Lebensversicherung, daher war das kein Motiv - und das macht keinen Sinn.
Oder haben sich die Zwillingsschwestern gegenseitig als begünstigte eingetragen?
Ich habe das auch so verstanden, dass die Zwillingsschwester als Begünstigte eingetragen war.
Außerdem ist mir kein einziger Fall bekannt in dem eine Lebensversicherung das Motiv ist und dennoch ein derartiger Aufwand betrieben wird, der sich auf das Ziel richtet, dass die Leiche nie oder möglichst spät gefunden wird.
Im Gegenteil, Mörder die an die Lebensversicherung wollen pflegen extrem häufig damit auf die Fresse zu fallen, dass erst die Sache mit "Es soll wie eine Unfall aussehen." so gar nicht klappt und anschließend die Leiche auch noch so bescheuert plump abgelegt wird (am besten mit dem Ausweis zwischen den Zähnen), dass Auffindung und Identifizierung extrem auffällig und verdächtig beschleunigt werden.
PurePu schrieb:Würde man das wirklich machen, wenn jemand vermisst ist? Immerhin sind das falsche Spuren, die die Suche extrem erschweren.
Leider ja.
Deswegen ist es eben auch keineswegs so möglich oder gar einfach das Verhalten eines Verzweifeltem von dem eines Unschuldigen zu unterscheiden.
Verzweifelte Menschen neigen leider häufig dazu sich nicht grade wohl überlegt zu verhalten.
Hinzu kommt, dass Marias Angehörige ja leider damit rechnen mussten, dass sich da Ermittlungstechnisch nicht wirklich etwas tun wird (wenn keine Leiche auftaucht, was sie ja explizit nicht gehofft haben).
Einfach weil Maria erwachsen war und ihren Angehörigen sehr schnell klar war, dass es einfach mal als Vermissten- und nicht als Kriminalfall behandelt werden wird.
Wie Marias Schwester heute um 10:32 Uhr im Zeugenstand selbst sagte:
Auch ihr damaliger Freund habe noch mit einem Programm versucht, Daten auszulesen.
Quelle: immer noch das Blog der Mittelbayrischen
Ich gehe mal davon aus, dass dieser Ex Freund von Barbara (geb) Baumer zu keinem Zeitpunkt verdächtig war oder ist.
Trotzdem war es auch von ihm "dumm" auf dem Laptop der Vermissten rumzuwurschteln.
Er hat es aber vermutlich nicht getan um irgendwas zu verschleiern, sondern sehr wahrscheinlich doch eher auf die Verzweiflung seiner Partnerin, der Schwester der Vermissten reagiert.
Dafür das derartige Reaktionen auf Verzweiflung oft das Gegenteil von "klug und wohlüberlegt" sind gibt es ja unzählige Beispiele.
Und grade hier galt wie gesagt eine erwachsene Person als vermisst, ihre Angehörigen konnten also nicht damit rechnen, dass da irgendwer kommt, den Laptop abholt und darauf nach brauchbaren Daten sucht.
emz schrieb:Gibt es da irgendwelche Hintergrundinfos oder finden die Schulden erstmals Erwähnung?
Ich räume ja wie immer ein, nicht alles rund um den Fall gelesen zu haben, sondern nur viel, aber das höre bzw les ich auch zum ersten Mal.
Es scheint mir aber (zumindest bei der Formulierung) auch nicht sonderlich bedeutsam zu sein.
Pony2.4 schrieb:Theoretisch kann es die Anrufe doch gegeben haben. Schade, dass hier die (potentielle) Lüge des Tv's nicht eindeutig enttarnt werden konnte.
Jup..
Das war echt enttäuschend, bisher hatte ich immer den Eindruck die Datenlage sei im Hinblick auf diese möglicher Weise erfundenen Anrufe eindeutiger.
MissWexford schrieb:Haizmann fragt zudem zu sexuellen Vorlieben des Paares. Sie wisse davon nichts, sagt sie.
Link: https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html?utm_source=mes...
Jetzt kommt vermutlich bald Haizmann mit seinem ausgeklügelten Plan, C.F.'s Homosexualität aufs Tablett..
Glaube ich nicht wirklich. Im "Bestfall" würde ich vermuten, dass er die Aussage Maria und ihre Zwillingsschwester hätten einander alles anvertraut ins Wanken bringen will.
Denn so wie die Schwester die Beziehung zu Maria schildert ist die Wahrscheinlichkeit, dass Maria sich eine Auszeit nimmt ohne mit ihrer Schwester darüber zu reden oder ihr zumindest einen Brief zu schreiben oder so doch praktisch gleich Null.
In dieser Hinsicht würde es sich für die Verteidigung "lohnen", dieses "
Wenn Sie auf Intimes ansprechen: Wir haben wirklich über jeden Themenkreis gesprochen.“
zumindest etwas zu demontieren.
Das die Schwester nichts von den "Briefen", die Maria an ihren verstorbenen Freund schrieb gewusst hat könnte hier als Ansatz angesehen wurden sein.
Wenn man der Verteidigung strukturiertes Handeln zutraut und da bin ich etwas zögerlich...
Seidenraupe schrieb:MB verfügte am Samstag ihres verschwinden ueber kein eigenes, funktionierendes Handy.
Sie hätte sich aber theoretisch eins leihen können und bei einem 1&1 Handy hätte es anscheinend zur Nichtanzeigbarkeit der Daten nicht mal einer Manipulation bedarf.
Hier kommt es nun (wie in fast allen Punkten) auf den Richter an, wie er die Möglichkeit/Wahrscheinlichkeit wertet, dass der TV einfach nur angenommen haben könnte, es handle sich um eine Telefonzelle, eingehende Anrufe von einem geliehenen Handy aber _möglich_ gewesen wären und sich hier nicht bzw nicht mehr beweisen lässt was diesbezüglich wirklich Sache war.
C.RoCkEfElLeR schrieb:Wenn ich es richtig verstanden habe wird heute Nachmittag auch noch die Frauenärztin von Maria zu den Menstruationsbeschwerden und der Medikamentengabe aussagen
Kurze Zwischenfrage, aber ist das nur bei mir so, oder ist die Darstellung auf der Seite der Mittelbayrischen immer mal wieder so ganz und gar nicht chronologisch, sondern hier und da über kürzere Abschnitte hinweg super chaotisch und "durchgewürfelt"?
MissWexford schrieb:Und weshalb fragt er jetzt die Zeugin B.B. (Zwillingsschwester) nach M.B.'s sexuellen Vorlieben...
Meiner Vermutung nach um in Frage zu stellen ob eine Auszeit ohne Rückmeldung bei der Schwester wirklich so undenkbar war.
Ich hab mich aber auch schon gefragt warum der Ex-Partner von Marias Schwester im Zeugenstand derart hinsichtlich seiner Untreue auspacken musste, da war für mich irgendwie auch kein echter Zusammenhang ersichtlich.
falstaff schrieb:Dieser Einwurf von Haizmann war wahrscheinlich unbedacht
Ich bleib ja bei kreuzbescheuert und hoffe für die Verteidigung, dass Du Recht hast...
stupsi schrieb:Verstehe gar nicht, was die Umpflanzerei des Rhododendron und die Pflanzerei der Tonatenpflanzen mit Marias Verschwinden zu tun hat.
Mit dem Verschwinden eher nichts direkt, aber mit der Frage danach, wie beweiskräftig der Spatenkauf nun war.
Wäre ich die Verteidigung, dann würde ich ggf sogar versuchen darauf hinzuweisen, dass es diesbezüglich für den TV "besser" gewesen wäre einfach einen Spaten vom Hof seines Bruders zu klauen...
Auf allen mir bekannten Höfen gibt es nicht nur mehrere Spaten, meistens sind sie auch noch so alt, dass gar keine Rückverfolgung oder Verbindung zu irgendwas mehr herstellbar ist, wenn sie neben dem Fundort einer Leiche rumstehen.
Dass Maria irgendwelche Pflanzen im Boden verteilt hat spricht ja dafür, dass der Kauf eines "leichten Damenspatens" nicht ganz so unlogisch daher kam wie die Staatsanwaltschaft suggeriert und es im "Haushalt Baumer/F" scheinbar durchaus einen Bedarf gegeben hat, was ja bisher eher fraglich schien, weil auf die Wohnverhältnisse bisher gewaltig wenig eingegangen wird.
stupsi schrieb:Welches Recht hatte er als Nicht-Verwandter von Maria, an ihren Laptop überhaupt zu gehen, wo es ja noch hieß, dass Maria wieder zurückkommt.
Das Gleiche Recht oder "Nichtrecht" wie der damalige Freund von Marias Schwester, der ja auch sein Glück versucht hat.
Für die Polizei galt Maria zu dem Zeitpunkt als vermisst, ihr Laptop war folglich kein Beweismittel und dann obliegt es leider Angehörigen ob sie daran rumfurwerken, andere darum bitten oder geistesgegenwärtig genug sind das Gerät genau so wie es ist "einzulagern" für den Fall, dass der Zeitpunkt kommt an dem es doch ein Beweismittel ist und als solches behandelt wird.
gusti schrieb:Es stand ja schon länger im Raum, dass die Leiche von Maria B. umgelagert wurde. Die Annahme wird damit wohl immer wahrscheinlicher.
Ich halte die These immer noch für unwahrscheinlich.
Seidenraupe schrieb:Für mich stellt sich noch immer die Frage, woher das medikamentenarsenal kam, über welches der Angeklagte verfügte.
Na geklaut ausm Krankenhaus... zumindest Großteils und ich bin immer noch sauer, dass das Krankenhaus dafür voraussichtlich keinerlei Konsequenzen zu erwarten hat.
Das grenzt doch schon an Beihilfe...
Lumpel schrieb:Die juristische Schuldfrage stellt sich mir nicht
Bei mir ist es nach wie vor "umgekehrt".
Menschlich stellt sich mir die Frage nicht, ich halte den TV für schuldig, ich glaub so sicher war ich mir bisher vor nem ordentlichen Urteil noch nie.
Aber aus juristischer Sicht bin ich immer noch nicht überzeugt ob die "Beweiskraft" wirklich für einen Schuldspruch reicht..
Dafür bin ich mir im Falle eines Schuldspruches sehr sicher, dass er auf "Mord" lauten würde und auch Berufung und Revision da keinen Totschlag draus machen könnten.
Freispruch, oder Abmarsch hinter Gitter für eine (hoffentlich) sehr lange Zeit.
Ob die Gitter dann zu einem Gefängnis oder einer psychiatrischen Anstalt gehören, das ist mir wurscht und mir dazu eine Meinung zu bilden überschreitet auch meine Kompetenz. Ich hoffe lediglich, dass hier sinnvoll abgewogen wird.