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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

06.12.2014 um 20:12
@nephilimfield
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, die Bögensichtungen hat es gegeben, und auch die Ohrenzeugin, die einen gebrochen Deutsch sprechenden Mann hörte, wird für mich glaubwürdiger. Ausgehend davon glaube ich nicht mehr, dass der Täter aus dem Umfeld der DHS9 kam oder überhaupt ein Bekannter Danielas war. Vielmehr bin ich wieder zu meiner Zufallstäterhypothese zurückgekehrt.
Soweit ich das noch in Erinnerung habe hat der RA der Fam. Kammerer in einem
Zeitungsinterview erwähnt das Daniela zu Fuß gegangen ist. Demnach muß also der
Täter ihr mit dem Rad gefolgt sein. Ich vermute sogar das man dieses Wissen bis zur
Verhaftung des Ex-TV als Täterwissen unter Verschluß gehalten hat. Wenn man jetzt
bedenkt das der radfahrende Täter naturgemäß schneller war als die zu Fuß gehende
Daniela und man weiter annimmt das diese unbekannte Person vor dem Hallenbad der
radfahrende Täter war dann müßte Daniela zu dem Zeitpunkt in etwa schon bei den
Telefonzellen gewesen sein bzw. etwa in Höhe des Gebäudes der Familienberatungsstelle.
Wenn es also einen von Dir favorisierten Zufallstäter gegeben hat dann verstehe ich
einfach nicht warum er das Rad vor dem Abfallkorb abstellt, kurz darauf die Tat begeht
und dann anschließend durch den Park flüchtet und nicht mal daran denkt das Rad oder
irgendwelche Wertgegenstände mitzunehmen. Darüberhinaus muß der Täter das Rad
ja schon an dem Ort entwendet haben wo Daniela es abgestellt hatte. Und dafür kommt
momentan nur das KaKu-Heim in Frage. Wenn ich mal unterstelle das der (Zufalls-)Täter
ein flottes Tempo vorgelegt hat dann wird er für die Strecke bis zum Hallenbad in etwa
drei Minuten( kommt das hin ?) gebraucht haben. Im Grunde genommen hatte der Täter
ja schon was er haben wollte, nämlich das Rad. Weshalb sollte er also anhalten, einen
Mord begehen und dann anschließend ohne Rad und weitere Wertsachen die Flucht
ergreifen ? Also irgendwie ergibt das keinen Sinn, am KuKu-Heim "klaut" er das Rad und
am TO läßt er es zurück.

@nephilimfield
@Doverex
@Rick_Blaine
Danke für eure Beiträge, schön zu sehen das es weiter geht ;) Hatte erst vor meine "Trilogie"
bezgl. d. ooF zu Ende zu bringen, aber das kann noch warten ;)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

06.12.2014 um 22:55
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wir wissen aber nicht, wann dem CCT die DNA-Spur bekannt wurde.
@nephilimfield
Richtig!
Meine Theorie: Zum Zeitpunkt als die DNA-Spuren bekannt wurde (Rad & unterm Rock) wurde vermehrt das nähere damalige Umfeld von TB aus Innsbruck abgecheckt. Dazu gehört der Mitbewohner oder auch Georg_H. Daraus tippe ich, dass die DNA-Spuren schon länger VOR dem September 2013 bekannt war. Und aus diesen Befragungen des Umfeldes heraus purzelte dann auch das angebliche Alibi zur Tatzeit für TB.

Diese Aussage des Zimmerkollegen, der sich nun sicher ist, dass TB zur Tatzeit nicht in der Wohnung anwesend war, ist klarerweise für jeden Verteidiger eine Bedrohung. Anscheinend dürfte TB da bei den ersten Einvernahmen in Wien mit dieser neuen Aussage konfrontiert, sich auf den Standpunkt: "Ich kann mich an nichts erinnern" erstmals zurückgezogen haben. Und diese Aussage dürfte für TB damals nicht sehr gut gewesen sein, denn viele Täter machen solch ähnliche Aussagen, um die Konfrontation mit so einem Umstand abzublocken. Diese Aussage könnte also dazu geführt haben, dass über ihn die U-Haft verhängt wurde. Was vielleicht nie passiert wäre, wenn er seinen ordentlichen Wohnsitz in Österreich gehabt hätte.

Denn man muss schon auch festhalten, dass jeder U-Richter bei Verdächtigen, die ihren Wohnsitz im Ausland haben, viel schneller die U-Haft verhängen als bei Ortsansässigen.

Ich sehe also nicht mal die DNA-Spuren als Hauptgrund für die Verhängung der U-Haft, sondern eher weil TB kein Alibi mehr vorweisen konnte für die Tatzeit und seine Antwort, sich an nichts mehr erinnern zu können, die schlecht möglichste zu diesem Zeitpunkt war. Denn eines ist ja klar, wenn der Zimmerkollege sagt, TB war zur Tatzeit nun nicht im Zimmer, so stellt sich ja die nächste Frage dann automatisch, WO war er denn dann???

Also ich bezweifel das bei der Ankunft am Flughafen Wien Schwechat von TB dort schon vorher feststand, dass TB in U-Haft kommen wird. Sondern dieser Umstand hat sich dann wohl durch die Befragung mehr oder weniger so ergeben.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Da du aber nach wie vor von der Professionalität des CCT felsenfest überzeugt bist, würde mich sehr interessieren, wie du dir diesen Lapsus mit den Hautschuppen erklärst.
Wie gesagt, ich denke man sollte hier die Eigendynamik die entsteht nicht unterschätzen. Die wohl in dem Fall durch die Befragung von TB in Wien und seinen Antworten sich gegenüber den Beamten entwickelt hat. Ich bezweifle also stark, dass die U-Haft Verhängung schon vor der Landung in Wien feststand. Ich glaube was feststand war, ihn mit der für ihn fehlenden Zeit zu konfrontieren bei der Befragung. Aber die Beamten können doch vorher nicht wissen, wenn TB etwa als Antwort gibt, er war etwa noch um diese Uhrzeit unten vor dem Haus der DHS9 mit einem Mädchen ein Bier trinken. Also für mich stand in dieser Sichtweise die U-Haft für TB in keinster Weise schon vorher fest, sondern hat sich bei der Befragung dann so ergeben - und wie ich anführte spielte zusätzlich der ausländischen Wohnsitz darin auch eine gewisse tragende Rolle. So wie das Tüpfelchen auf dem i. Der Verdacht drängt sich also auf, dass für einen Inländer die U-Haft wohl nicht verhängt worden wäre.

In diesem Szenario ist natürlich klar, dass die Aussage des Zimmerkollegen von der Verteidigung sofort als unglaubwürdig hingestellt wird. Wie genau die Aussagen des Zimmerkollegen ist, wissen wir hier nicht, mir scheint aber, das LKA-Tirol hat hier schon 2005 total geschlammt und dem Zimmerkollegen und dessen Aussage gar keine große Bedeutung beigemessen, wenn der überhaupt damals befragt wurde??? Auch hier hat RA Heiss damit recht, wenn damals solche Versäumnisse passiert sind, kann das seinen Mandanten nicht heute auf den Kopf fallen.
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Danke für eure Beiträge, schön zu sehen das es weiter geht ;) Hatte erst vor meine "Trilogie"
bezgl. d. ooF zu Ende zu bringen, aber das kann noch warten
@Lohengrin
Nun gut, was ich schreibe ist ja nix neues. Wäre vielleicht doch besser, wenn wir wieder zu Deiner Trilogie zurückkehren.

Ich wollte nur mal festhalten, dass nicht nur damals die DNA-Spuren allein wohl zur U-Haft führten von dem ehemaligen Verdächtigen, sondern wahrscheinlich mehrere Faktoren hier entscheident dafür waren. Rädchen die momentan ineinander griffen und eine Person somit als äusserst der Tat verdächtig erscheinen ließen (so wurde es ja damals auch bezeichnet als die U-Haft verhängt wurde) und der Anwalt dann durch sein Wirken dies entkräften konnte.

Das Daniela aber zu Fuß unterwegs war, wurde in keinem einzigen Punkt nur irgendwie entkräftet, von Niemanden.

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

07.12.2014 um 08:46
@Lohengrin

Du hast da völlig Recht: Wenn man der Meinung ist, dass Daniela seit Verlassen des Wohnheims zu Fuss unterwegs war und dort ihr Rad unverschlossen zurückgelassen hat (wofür auch kein Motiv bekannt ist), dann kann es kein Zufallstäter gewesen sein. Der Täter muss mit Absicht ihr Fahrrad genommen haben, ihr hinterhergefahren sein, höchstwahrscheinlich eine Mordabsicht bereits in diesem Moment besessen haben, evtl. eigens dafür die Mordwaffe mitgeführt haben und - demenstprechend ein Motiv gehabt haben.

Zeitlich betrachtet, aus der Tatsache, dass ein Fahrradfahrer eben schneller als eine Fussgängerin ist, muss er entweder genau ihren Weg gekannt haben, wofür es keine Anhaltspunkte gibt, oder muss ihr in Sichtweise gefolgt sein. Tat er das, ist zu fragen, warum er sie nicht vorher eingeholt und umgebracht hat. Oder warum es keine Zeugen gibt, die vielleicht schon während der Strecke einen Streit zwischen den beiden bemerkt haben. (Hier wäre ganz interessant zu wissen, was die angeblichen Zeugen eigentlich genau ausgesagt haben)

Ein Zufallstäter, der Daniela gar nicht kennt, und dann zufällig all das bewerkstelligt hat, ist extrem unwahrscheinlich bis unmöglich.

So, wenn man das also für gegeben ansieht, dann muss der Täter 1. Daniela gekannt haben, 2. höchstwahrscheinlich mit ihr an diesem Abend Kontakt gehabt haben, 3. vermutlich dabei gewesen sein, als Daniela ihr Fahrrad abstellte, so dass er wusste, wo er es finden konnte, und 4. eben dieses Mordmotiv gehabt haben. 1-3 weisen also auf diejenigen, mit denen sie an diesem Abend noch umittelbar vor ihrem Tod Kontakt hatte.

Was bleibt dann? Dann muss man wohl sagen, dass tatsächlich am Ende nur noch TB und vermutlich die anderen Personen, mit denen Daniela und TB zum Wohnheim gegangen sind als Tatverdächtige übrig bleiben.

Offensichtlich weisen aber keinerlei über die bekannte und zweideutige DNA Spur hinausgehenden Spuren auf einen dieser möglichen Tatverdächtigen und auch nach all der Ermittlungsarbeit kann die Polizei bei diesen TV keinerlei Motiv finden.

Und das, verbunden mit den diesem Szenario innewohnenden Merkwürdigkeiten, macht es eben doch recht unwahrscheinlich, dass diese Tattheorie die richtige ist, was auch die Richter schliesslich so gesehen haben, sowohl der Haftrichter, der die Enthaftung anordnete, als auch die Richter, die die Wiederaufnahme ablehnten.

Dieser Realität kann man sich schon stellen. Und dann kann man eben schon einmal die anderen Szenarien betrachten, die man bis dahin ad acta gelegt hat.

Da wäre dann eben doch ein Täter denkbar, der zufällig am Rande des Parks auf Daniela trifft, die mit ihrem Fahrrad zum Tatort gekommen ist. Es ist ja nicht einmal so, dass es für dieses Szenario gar keine Zeugen gäbe: die gibt es wie wir wissen durchaus.

Nun muss man eben entscheiden, welche Zeugen glaubwürdiger sind. Wir hier können das wohl nicht tun, da wir die exakten Aussagen nicht kennen, aber wir sollten auch nicht annehmen, dass solche Entscheidungen durch die Ermittler unfehlbar sind. Es wäre bei weitem nicht der erste Fall, in dem Ermittler Zeugenaussagen falsch eingeschätzt haben.

Nun denn. Bleibt es dabei, nur TB zu verdächtigen, ist dieser Fall wohl recht eindeutig am Ende. Dann wird der Tod Danielas leider wohl nie gesühnt werden. Schaut man sich nun endlich mal nach einem anderen Täter um, gibt es wenigstens noch eine kleine Chance.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

07.12.2014 um 10:16
@nephilimfield Für mich bleibt die glaubwürdigste Ohrenzeugin eindeutig jene, die gleich am Morgen der Tat von einem Streit einer Frau mit einem akzentfrei Deutsch sprechenden Mann gesprochen hat - und auch einem Schrei. Von "gebrochen" war da keine Rede, und soweit ich mich erinnern kann, war das auch ein Grund, warum den Medien, die sofort von einer Tat marokkanischer Drogendealer ausgegangen waren, schnell der Wind aus den Segeln genommen wurde. Für mich ist die zweite Ohrenzeugin, die jetzt vor ein paar Monaten im ORF auftrat, wenig glaubwürdig, und die Polizei scheint ihre Aussage nicht ernst zu nehmen, über die Gründe kann man nur spekulieren. Das ist jetzt kein Hinweis auf pro oder contra Zufallstäter, aber ganz unwichtig ist es im Umfeld des Rapoldiparks auch nicht.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

07.12.2014 um 19:25
@Rick_Blaine
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Nun denn. Bleibt es dabei, nur TB zu verdächtigen, ist dieser Fall wohl recht eindeutig am Ende. Dann wird der Tod Danielas leider wohl nie gesühnt werden. Schaut man sich nun endlich mal nach einem anderen Täter um, gibt es wenigstens noch eine kleine Chance.
Auch wenn es aufgrund meiner vorangegangenen Beiträge den Anschein erweckt
das ich unterschwellig immer noch den Ex-TV verdächtige, aber dem ist nicht so.
Ich gehe zwar immer noch davon aus das Täter aus dem KaKu-Heim kam, sei es als Bewohner
oder Partygast, aber der Ex-Tv spielt dabei für mich überhaupt keine Rolle.

Nicht umsonst habe ich mich sehr ausgiebig mit dem ooF beschäftigt. Aber nicht etwa
weil ich ihn im Verdacht habe sondern weil ich der Ansicht bin das möglicherweise die
Spur zum Täter eben über den ooF führt und sich damit der Kreis zum KaKu-Heim
schließen läßt. Ob ich damit richtig liege weiß ich natürlich nicht, aber das wird sich mit
der Zeit schon zeigen.

Schon @georg_h hatte geschrieben das es damals eine Reihe von Verdächtigen gab von
denen wir hier überhaupt nicht´s wissen.

Schau´n mer mal ;)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

07.12.2014 um 19:35
@Lohengrin
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Darüberhinaus muß der Täter das Rad ja schon an dem Ort entwendet haben wo Daniela es abgestellt hatte. Und dafür kommt momentan nur das KaKu-Heim in Frage.
Eben nicht. Er kann ihr das Rad auch auf der Straße entwendet haben. Daniela wird recht langsam und unsicher unterwegs gewesen sein und könnte sogar mit dem späteren Täter kollidiert sein.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

07.12.2014 um 20:05
@nephilimfield

O.K. Das wäre eine Möglichkeit das sie entweder miteinander kollidiert sind oder
Daniela seinen Weg "geschnitten" hat und er ausweichen musste und sich dabei
erschreckt hat. Bei einem Zusammenstoss der Beiden könnte Daniela zu Boden
gegangen sein was dann auch die zahlreichen kleineren Schürf- und Schnittwunden
bei ihr erklären würde. Es erklärt aber nicht warum der Täter dann das Rad fein
säuberlich am Abfallkorb abgestellt hat um dort auf Daniela zu warten die ja dann
hinter dem Täter hergelaufen sein muss. Selbst wenn ich einmal annehme das es
eine Kollision gegeben haben könnte und dabei Beide zu Boden gegangen sind und Daniela
danach mit ihrem Rad in Richtung Pradl geflüchtet ist dann wäre es kaum wahrscheinlich
das es dem Täter gelungen wäre Daniela noch einzuholen geschweige denn das
Daniela dann auch noch an der Telefonzelle Halt machte. Die einzige Möglichkeit für
einen Zufallstäter sehe ich nur wenn der oder die Täterin bereits am TO war, das hieße
dann aber das Daniela mit dem Rad gefahren ist und davon kann man derzeit nicht
ausgehen, jedenfalls wenn man dem RA Boran Glauben schenken darf. ;)

Mit freundlichen Grüßen

Lohengrin


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 03:29
@nephilimfield

Der Täter hat ihr das Rad irgendwo zwischen dem Wohnheim und dem Tatort entwendet? Dann gehe ich aber davon aus, dass Du meinst, der Täter und Daniela kannten sich? Der Täter war vermutlich zu Fuss aus dem Wohnheim hinter Daniela her gelaufen? Richtig?

Die Frage ist, warum kam es in diesem Moment nicht schon zu einer Auseinandersetzung? Oder gehst Du davon aus, dass sich ein Streit auf dem gesamten Weg entwickelt hat, der dann am TO kulminiert ist? Dann wären Daniela und der Täter also gemeinsam zum TO gelangt. Passt das zu Zeugenaussagen? Warum wird dann von einer Verfolgung "auf dem Fahrrad" gesprochen, wenn der Täter, um das Fahrrad zu erlangen, Daniela schon erreicht haben muss. Dann war da nichts mehr zu "verfolgen."

Vielleicht ist hier wirklich einmal die Verwendung des Wortes "verfolgen" in den Berichten in Frage zu stellen: sollte gemeint sein, dass die beiden sich streitend fortbewegten, der Täter, evtl. auf dem Fahrrad sitzend, mal ein paar Schritte hinter ihr, mal näher, sich streitend... So würde das evtl. tatsächlich mehr Sinn machen.

Aber die Frage ist dann immer noch: wer aus dem Wohnheim und vor allem: welches Motiv für den Mord?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 11:29
@Rick_Blaine

RA Boran sprach nicht direkt von "verfolgen", sondern seine kolportierte Aussage war: Ein Zeuge sah eine Person mit Fahrrad in einigem Abstand zum Mordopfer.

Ich könnte mir vorstellen, dass Daniela mit ihrem Fahrrad auf dem Weg nach Pradl zufällig auf einen Fußgänger getroffen ist (den sie nicht kannte), mit dem es zu einem Streit kam, der bei den Telefonzellen eskalierte. Vielleicht hat sie dieser Fußgänger schon in krimineller Absicht angehalten, oder sie ist mit ihm aufgrund ihrer Alkoholisierung kollidiert.

Das wäre für mich ein Alternativszenario dazu, dass der Täter mit Danielas Fahrrad bereits aus dem Studentenheim in der DHS9 losgefahren ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 11:36
Hm, das ist wieder sehr interpretationsfähig. "Einiger Abstand" kann irgendwie alles bedeuten. Ein, zwei oder drei Meter? Dann kann man mehr oder weniger sagen, beide gingen zusammen. 10 oder gar 20 Meter oder noch mehr? Da beginne ich zu fragen, ob die beiden Personen überhaupt zusammen gehörten, oder der Zeuge nicht zwei ganz andere Personen sah, die nichts miteinander zu tun hatten.

Und es stellt sich die Frage: wo wurde das beobachtet? Je weiter der Weg von dieser Beobachtung bis zum TO desto unwahrscheinlicher ein Täter, der Daniela nicht kannte.

Eine alkoholbedingte Kollision kann ich mir gut vorstellen, eine Daniela, die dann aber unwillig ist, sich den (berechtigten?) Vorwürfen und Diskussionen mit dem Fussgänger zu stellen, sogar ein Zurücklassen des Fahrrades nach dieser Kollision kann ich mir alkoholbedingt vorstellen - aber einen Mord wegen einer simplen "Unfallflucht?" Unmöglich ist das nicht. Aber auch nicht alltäglich. Da wäre jetzt eine klarere Aussage über den "Streit" wichtig, den Zeugen gehört haben wollen. Ging es am Ende um eine Prellung und eine verschmutzte Hose nach einem Unfall? Und der Typ ist so wütend, dass er ein Messer zieht?

Leider kann ich nicht sagen, dass das unvorstellbar ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 11:58
@Rick_Blaine
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Und es stellt sich die Frage: wo wurde das beobachtet?
Ja, das finde ich auch ganz wichtig. Ich habe aber leider nirgends eine Antwort erhalten.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Leider kann ich nicht sagen, dass das unvorstellbar ist.
So sehe ich das auch. Ich erinnere an den Messermord in München, und das Ganze auch noch vor Zeugen:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/tod-an-der-isar-fussgaenger-sticht-fahrradfahrer-nieder-1.1683545


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 12:04
Ich habe von Anfang an einen Zufallstäter favorisiert, offensichtlich einen, der schnell ein Messer "zückt", wobei ich nicht von einem Küchenmesser ausgehe, sondern eher einem "Kampfmesser" wie man es in vielen Läden kaufen kann, das er ständig bei sich hat. Dazu eine sehr kurze Geduldsspanne. Nur das letztliche Motiv, wenn nicht Vergewaltigung oder Raub, wogegen einige Dinge sprachen, war mir nicht klar. Aber nun muss ich feststellen, dass so ein, wie die Amerikaner sagen, "road rage incident" gar nicht so abwegig ist. Auch wenn es furchtbar ist.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 12:21
Was ist aber, wenn beide Ohrenzeugen Recht habrn?

Es gibt einen Streit zwischen dem Mann mit Akzent und einer Frau mit Innsbrucker Dialekt. Ein zweiter Mann ohne Akzent steht dabei. Daniela kommt des Weges mit dem Fahrrad, bleibt stehen, weil sie denkt, eine Frau wird von zwei Männern bedroht. Sie mischt sich ein, da es sich ev. um illegale Geschäfte handelt (Drogen oder Prostitution) flüchten die Frau und der Mann mit Akzent. Der Mann ohne Akzent streitet mit Daniela und sticht sie nieder, da sie Zeugin des illegalen Geschäfts wurde. Ev. hat sie ihn auch erkannt, weswegen der Mann zusätzlich Angst hatte, von Daniela verpfiffen zu werden. Möglicherweise hatte sie deshalb auch den Mumm stehenzubleiben, da sie jemanden aus der Gruppe kannte.

Das soll jetzt nur ein Versuch sein, beide Ohrenzeugen in eine Geschichte zu packen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 12:26
@Allgemeines

Es heisst ja immer so schön, nichts ist unmöglich. Allerdings halte ich es in diesen Fällen immer mit einer alten Weisheit unter Kriminalisten, dass ein Tatszenario um so wahrscheinlicher ist, umso weniger konditionierende Unbekannte es enthält.

Bisher gehen wir von einem unbekannten Täter aus. In dem Szenario, das Du vorstellst, suchen wir auf einmal drei unbekannte Tatbeteiligte. Das wäre also nur gegeben, wenn anstatt einem, nun drei jahrelang nichts sagen. Also ist das Szenario komplizierter.

Nicht unmöglich, aber bisher sehe ich keine überzeugenden Anzeichen dafür.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.12.2014 um 12:33
Dass sich Tatbeteiligte nicht selbst melden, sehe ich nicht als so unwahrscheinlich an. Und es gibt meiner Meinung nach genauso wenig Anzeichen dafür, dass es nur einen Tatbeteiligten gab. Im Grunde weiß man eigentlich gar nichts.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2014 um 08:22
Zitat von LohengrinLohengrin schrieb:Hatte erst vor meine "Trilogie"
bezgl. d. ooF zu Ende zu bringen, aber das kann noch warten ;)
@Lohengrin
Na ich bin schon gespannt wie ein Bogen auf das Ende Deiner Trilogie!
Vorher will ich nicht so viel dazu schreiben ;)

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2014 um 13:12
Wenn ich Lohengrin richtig verstanden habe (ich konnte in den letzten Tagen leider nicht alle Posts aufmerksam lesen), nimmt er an, dass der Täter vor der Tat im Ka-Ku-Heim war. Wenn die Tatwaffe nun tatsächlich ein Küchenmesser war, würde das doch diese Theorie unterstützen. Jemand, rasend vor Eifersucht oder Wut, nimmt schnell - vielleicht im Suff, vielleicht auch unter Einfluss von Drogen - ein Messer aus dem Küchenfach und folgt dem Opfer. Ein Zufallstäter, der "zufällig" mit einem Küchenmesser um 4 Uhr morgens durch die Gegend latscht? Das hat schon was von Freddy Krüger. Für mich eher unwahrscheinlich. Ich habe in Ibk schon so manches erlebt, es scheint ganz sicher nicht unmöglich, aber für mich bleibt die Beziehungstat viel wahrscheinlicher - dass die Tatwaffe ein Küchenmesser gewesen sein soll, spricht für mich ganz stark dafür.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2014 um 16:01
Mit dem Küchenmesser ist das so eine Sache, das verselbstständigt sich immer gerne. Tatsache ist, dass die Rechtsmediziner nur in etwa die Länge der Klinge und die Art der Klinge beschreiben können. Mehr nicht. Also 16 cm lang und glatt. Bei Pressemeldungen wird dann dazu gesagt: "zum Beispiel ein Küchenmesser. Leider wird dann 10 Tage später daraus, dass es "nur" ein Küchenmesser gewesen sein kann.

Fakt ist, es gibt durchaus andere Messer mit dieser Klingenlänge und Klingenart, vom sogenannten "Hirschfänger" bis zum Pseudo-Armee-Kampfmesser sind da einige darunter, die gerne von bestimmten Leuten getragen werden. Etliche Seiten vor dieser hier, wurden ja einmal Bilder zu solchen Messern hier eingestellt.

Das "schnell aus der Schublade die geeignete Mordwaffe grabschen" Szenario ist m.E. sogar unwahrscheinlicher als dass der Täter ein Messer wie oben beschrieben aus Gewohnheit bei sich trug.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.12.2014 um 20:04
@Rick_Blaine

Die offizielle Website des Bundeskriminalamts sprach bei der Tatwaffe von: "vermutlich" einem Küchenmesser. Das klingt schon nach: eher ein Küchenmesser als ein anderes - das kam also nicht von der Boulevardpresse. (und das Küchenmesser hielt sich in all den Jahren bis zum Dezember 2013, mittlerweile finde ich keinen Eintrag mehr zu dem Mord)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.12.2014 um 01:58
Vermutlich oder vielleicht, wie gesagt, die Wunden des Opfers können nur Klingenlänge und -art beschreiben, und selbst das nur mit Einschränkungen. Eine Aussage über die Art des Messers ist nicht machbar. Kann man in jeder forensichen Abhandlung über Stichwunden nachlesen.


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