Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005
04.02.2014 um 21:15Doverex schrieb:Ich kann mir nicht helfen, aus welchen Grund soll der Staatsanwalt Stimmung gegen den Verdächtigen aufbauen?Das müssen sie die Sta fragen, aber vielleicht weiß sie selber, dass sie wenig in der Hand hat.
Doverex schrieb:Wenn jemand verhaftet wird, der des Mordes verdächtig wird, ist doch eh klar, dass dies ein Aufsehen ergibt. Da dürfte überhaupt kein dringend Tatverdächtiger je mehr verhaftet werden, das ist doch Unsinn.Das sehe ich hier nicht als Problem an, dass solten Sie eigentlich mitlerweile wissen. Es geht hier darum, dass der StA nur bruchstüchkhaft informiert.
Sie können sich doch noch erinnern, wie hier diskutiert wurde, dass die DNA-Spuren unterhalb der Kleidung auf Kontakte sexueller Art hätten schließen könenn.
Jetzt erfahren wir, dass sie nur unterhalb des Rockes waren.
Und wie die dort hingekommen sein dürften, ist doch fast schon offensichtlich. Das Opfer war mit dem Verdächtigen vorher länger zusammen. Dabei dürften sich sicherlich einige Hautpartikel auf den Beinen des Opfers angesammelt haben. Frauen streifen beim Gang auf die Toilette nunmal ihren Rock runter, automatisch haben wir DNA unterhalb des Rocks.
Dann wird er Öffentlichkeit verheimlicht, dass auch DNA von anderen Männern gefunden wurden.
Dann wird verschwiegen, dass die Ermittlung gar nicht zu Beginn nach einem Alibi gefragt hatte. Sie suggeriert aber fast schon, dass dem Verdächtigen ein bewusst falsches Alibi gegeben wurde.
So das sind die Dinge die ich hier extremst kritisiere.
Doverex schrieb:Im Gegenteil, es wäre rein fahrlässig gewesen, wenn ein nun der Polizei und den Ermittlern des Mordfalles dringend Tatverdächtiger einfach so dann herumspazieren kann in Österreich oder in der Welt. Der Staatsanwalt wird den Fall bearbeitet haben und hat einen Haftbefehl ausgestellt (zu Recht wie ich meine), und ein Richter hat nun schon 2x die U-Haft bestätigt.Auch das ist falsch. Sie gehen hier davon aus, ob begründet werden kann, dass der Verdächtige für die Allgemeinheit noch gefährlich sein könnte. Soweit wir wissen, hat er sich nach der Tat, wovon wir nicht wissen, dass er der Täter ist, sich nichts weiter zu Schulden gekommen hat lassen. Somit ist eine Wiederholungsgefahr aus heutiger Sicht auszuschließen.
Um sicher zu stellen, dass er das Land nicht verlässt, sind weit weniger einschneidende Mittel möglich.
Sehen wir doch den Fall Kercher.Herr Sollcitio, der jetzt nach ursprünglichen Freispruch aus erwiesener Unschuld, erneut wegen Mordes verurteilt wurde, ist nur der Ausweis abgenommen worden.
Heutzutage gibt es da viel mehr Möglichkeiten, die besser mit einem Rechtsstaat vereinbar sind, wenn es um die Fluchtgefahr geht (Elektronische Fußfesseln, Entzug des Ausweises etc.) U-Haft ist hier für solche Fälle ein archaisches Mittel.
Doverex schrieb:Mit NULL Beweisen macht das weder ein Staatsanwalt noch ein Richter, so wie es die Anwälte vom Tatverdächtigen Thomas B. - für den die Unschuldsvermutung gilt & gelten muss - gerne hinstellen und du das natürlich gerne aufgreifst, und gleichzeitig dem Anwalt seine Version hier als Tatsache & Fakt verkaufen willst.Von dem was er jedenfalls öffentlich gesagt hat, dürfte zumindest die DNA-Spur in keiner Weise mehr belastend sein.
Doverex schrieb:Wie gesagt, der Anwalt hat nur die einseitige Sicht für seinen Mandanten, wie der das sieht oder glaubt wie es sich verhält, sagt überhaupt nichts darüber aus, wie die Fakten wirklich sind.Aber er darf auch nichts falsches sagen. Die Tatsachen kann man daher als wahr ansehen. Wertungen sind sicherlich einseitig, aber er hat nicht nur Wertungen genannt.
Wenn aber die StA wichtige Dinge der Öffentlichkeit vorenthält um die Spuren belastend darzustellen, ist das verwerflich, da das in keiner Weise mit der zwingenden Neutralität der StA vereinbar ist.
Doverex schrieb:Dem Richter oder Staatsanwalt plus allen Polizisten die den Fall bearbeitet haben nur schlechte Absichten gegenüber dem U-Häftling zu unterstellen, im Grunde nix anderes als eine Verschwörungstheorie die an den Haaren herbei gezogen scheint, davon halte ich schon mal gar nix.Von Seiten der StA bzgl. der Öffentlichkeit gegenüber schon, anderes sind die Äußerungen nicht zu verstehen. Man könnte daher fast auch schließen, dass die StA dies dem Gericht gegenüber genauso vertreten hat.